Neckarcup-Magazin 2015
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Heilbronner NECKARCUP<br />
Nicht nur von Namensvetter Boris das Wohnzimmer:<br />
Die Beckers sind fast jedes Jahr in Wimbledon live dabei.<br />
am Trappensee spielt und dort Sportwart ist, brauchte<br />
Turnierdirektor Metehan Cebeci auch nicht zweimal<br />
fragen, ob sie bei der NECKARCUP-Premiere mitwirken.<br />
Beide sagten spontan zu und sind aufgrund ihrer<br />
gesammelten Erfahrungen nicht nur bei den Spielern<br />
gefragte Ansprechpartner, wenn es um alle Dinge<br />
rund um den Players' Desk geht. Dort beginnt ihr Tag<br />
jeden Morgen um 8.30 Uhr. „Mit dem Team organisieren<br />
wir für die Spieler einfach alles. Hotelreservierungen,<br />
Trainingsplätze, Fahrdienste, helfen bei der<br />
Buchung von Flug- und Bahntickets, dolmetschen<br />
und wenn es sein muss, waschen wir auch ihre<br />
Wäsche bei uns daheim.“ Dabei sind die Rollen klar<br />
verteilt. „Die vier Mädels haben das voll im Griff,<br />
während wir zwei Männer – Reiner Schmid und ich –<br />
immer „zur besonderen Verfügung“ stehen“, erklärt<br />
Joachim Becker. Gerade zu Beginn des Turniers ist es<br />
ein stressiger Job. Birgit Becker: „Von Freitag, wenn<br />
die ganzen Spieler und Qualifikanten anreisen, bis<br />
Dienstag sind wir voll eingespannt, da herrscht<br />
Hochbetrieb.“<br />
Gemeinsame Reisen –<br />
wie hier nach Riga –<br />
stehen bei den<br />
Beckers häufiger auf<br />
dem Programm.<br />
sportlich aktiv. Ins Ehrenamt kam<br />
Joachim Becker über Willy Nick:<br />
„Willy führte damals quasi alle<br />
Ämter in Personalunion. Offiziell<br />
war er Bezirksvorsitzender, nebenbei<br />
leitete er auch noch kommissarisch<br />
den verwaisten Posten<br />
des Bezirksjugendwarts.“ Ab<br />
1991 war es dann Becker, der den Bezirk bei zahlreichen<br />
Sitzungen und Besprechungen in der Jugendsportkommission<br />
des WTB und ab 2007 als Vorsitzender<br />
den Bezirk 1 im Verbandsrat vertrat. „Ich bin<br />
damals integriert worden“, erklärt seine Frau. Von<br />
1991 bis 2013 war Birgit Becker als stellvertretende<br />
Bezirksjugendwartin tätig. Beide legten die Oberschiedsrichterprüfung<br />
ab, unabdingbar für dieses<br />
Amt. Neben ihrem Job als Lehrerin half sie immer<br />
mit, wenn es darum ging, die Jugendarbeit im Bezirk<br />
voranzutreiben. Obwohl sie selbst „nur hausfrauenmäßig“<br />
Tennis spielte.<br />
Da Joachim Becker und Uli Eimüllner aus gemeinsamen<br />
und erfolgreichen Fußballzeiten bei der Union<br />
Böckingen freundschaftlich verbunden waren und<br />
immer noch sind, war die logische Konsequenz,<br />
dass sie Uli bei der Durchführung seiner Heilbronn<br />
Open unterstützten, bzw. den Kontakt zum WTB<br />
pflegten. Gerne denkt das Paar an die Anfangszeiten<br />
des Turniers zurück: „Wir hatten Spieler bei uns und<br />
bei Freunden einquartiert. Teilweise sind dadurch<br />
Freundschaften entstanden, die bis heute halten.<br />
Wir waren immer ehrenamtlich und mit ganz viel<br />
Herzblut bei der Durchführung dabei, bis sich das<br />
Turnier stetig weiterentwickelte und auch professionelle<br />
Strukturen in der Organisation nötig wurden.“<br />
Da ihr Erstgeborener selbst aktiv beim TC Heilbronn<br />
Trotzdem wollen sie die Erfahrungen nicht missen:<br />
„Es ist für uns selbstverständlich, als ehrenamtliche<br />
Helfer beim Turnier dabei zu sein. Es ist ein toller Job,<br />
da man ständig neue Leute kennenlernt und interessante<br />
Gespräche führen kann.“ Zumal ihre Arbeit am<br />
Players' Desk Wertschätzung findet: „Fast alle Spieler<br />
bedanken sich für die gelungene Rundumbetreuung.“<br />
Auch in ihrer Freizeit nach dem NECKARCUP steht<br />
der Sport bei dem Ehepaar im Fokus. So genießen<br />
sie ihre gemeinsamen Skiurlaube in Vail/Beaver<br />
Creek oder besuchen auch gerne Sportveranstaltungen.<br />
„Wir waren bei allen Grand Slam-Turnieren, aber<br />
Wimbledon ist das schönste und beste. Dort waren<br />
wir schon 16 Mal.“ Unvergessen bleibt auch der<br />
Besuch der Australian Open. „Die Reise hatte Joachim<br />
zum 50. Geburtstag geschenkt bekommen, und<br />
am letzten Tag gab es als besondere Überraschung<br />
die Tickets, die damals der leider so früh verstorbene<br />
ATP Referee Rudi Berger organisiert<br />
hatte.“ Highlights gab es<br />
dabei genügend. „Für mich war<br />
das schönste Erlebnis in Wimbledon<br />
vor fünf Jahren, als die<br />
Queen zum ersten Mal seit 35<br />
Jahren bei einem Spiel ihres<br />
Landsmannes Andy Murray auf<br />
dem Center Court anwesend<br />
war“, sagt Birgit Becker. „Wir<br />
haben auch Abschiedsmatches<br />
einiger Tennislegenden und<br />
Tragödien live miterlebt, beispielsweise<br />
von Jimmy Connors, John McEnroe, Ivan Lendl<br />
und ganz bitter für den Pete Sampras-Fan Becker<br />
dessen Niederlage 2002 gegen den Schweizer Georg<br />
Bastl, damals Nr. 145 ATP. Außerdem waren wir beim<br />
längsten Tennismatch der Geschichte zwischen Isner<br />
und Mahut in Wimbledon drei Tage vor Ort dabei“,<br />
berichtet ihr Mann. Ansonsten schwingt er ab und an<br />
auch noch gerne selbst das Racket: „Und seitdem ich<br />
das aufwändige Ehrenamt abgegeben habe, habe ich<br />
auch am Golfen Spaß gefunden. Zudem genießen wir<br />
die Zeit mit unseren Enkeln Madita und Marlo.“<br />
Das Ehepaar Becker<br />
am Players' Desk 2014.<br />
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