13.05.2015 Aufrufe

Aus den TAG und AG - GRH

Aus den TAG und AG - GRH

Aus den TAG und AG - GRH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Aus</strong> <strong>den</strong> <strong>T<strong>AG</strong></strong> <strong>und</strong> <strong>AG</strong><br />

<strong>T<strong>AG</strong></strong> Plauen / <strong>AG</strong> Grenze International<br />

Im vergangenen Monat erfuhr unser Waffen-brüderschaftstreffen<br />

vom Frühjahr 2011 in der ehemaligen<br />

Grenzkompanie Posseck seine Fortsetzung.<br />

Mit Freude sahen wir neue Gesichter, die<br />

sich uns anschlossen. Erwähnenswert ist vor allem<br />

auch, dass Grenzer <strong>und</strong> Angehörige von anderen<br />

Schutz- <strong>und</strong> Sicherheitsorganen der DDR<br />

weite Anfahrtstrecken, z.B. aus Dres<strong>den</strong>, Chemnitz,<br />

Jena, Bamberg bewältigen mussten. Sie alle<br />

wussten, dass sie Kamera<strong>den</strong> <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e aus der<br />

gemeinsamen Dienstzeit treffen wür<strong>den</strong>. Diesen<br />

Aspekt <strong>und</strong> vor allem auch das aktive Handeln<br />

von W. Rödel zur Durchführung dieses Treffens<br />

würdigte Genosse K.-Heinz Kathert im Auftrag<br />

des <strong>GRH</strong>-Vorstandes.<br />

In der von Major Vesely überreichten Grußadresse<br />

unserer tschechischen Fre<strong>und</strong>e wurde in Erinnerung<br />

an die feierliche Einweihung des Denkmals<br />

zu Ehren aller tschechoslowakischen Grenzer<br />

am 2.Juli 2011 in Krasna das Versprechen erneuert,<br />

unsere Fre<strong>und</strong>schaft weiter zu festigen.<br />

Der <strong>Aus</strong>tausch von Fahnenschleifen symbolisierte<br />

unser bestehendes enges Waffenbündnis.<br />

Mit Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Interesse wur<strong>den</strong> die<br />

<strong>Aus</strong>führungen eines DDR-Grenzoffiziers verfolgt,<br />

der von der politischen Strafverfolgung in der<br />

BRD betroffen ist.<br />

Dankend nahmen wir die Einladung unserer<br />

tschechischen Fre<strong>und</strong>e für ein Treffen in Krasna<br />

an, das anlässlich des 1.Jahrestages der Einweihung<br />

des Denkmals zu Ehren aller tschechoslowakischen<br />

Grenzsoldaten stattfindet.<br />

(Gerit Kaiser)<br />

<strong>AG</strong> Sport<br />

Gold gewonnen, Anstellung verloren<br />

In <strong>den</strong> Tagen, wo Robin Szolkowy mit seiner<br />

Partnerin, Aljona Savchenko, unter der Führung<br />

ihres Trainers, Ingo Steuer, bei der Weltmeisterschaft<br />

im Eiskunstlaufen die vierte Goldmedaille<br />

für Deutschland gewonnen haben, bestätigte das<br />

Verwaltungsgericht in Chemnitz, unter dem Vorsitz<br />

des Richters Bernhard Klose, <strong>den</strong> Rauswurf<br />

von Robin aus der B<strong>und</strong>eswehr.<br />

Er hatte sich bekanntlich zu acht Jahren Dienstzeit<br />

verpflichtet. Nach drei Jahren <strong>und</strong> acht Monaten<br />

kündigte ihm die B<strong>und</strong>eswehr 2006. Der<br />

Gr<strong>und</strong>: Er hatte keinen von der Deutschen Eislaufunion<br />

zugelassenen Trainer. Sein Trainer, Ingo<br />

Steuer, war wegen seiner Tätigkeit für das Ministerium<br />

für Staatssicherheit als damals 18-Jähriger<br />

nicht bestätigt. Durch diese Entscheidung des Gerichtes<br />

verliert Robin monatlich etwa 2.000 € <strong>und</strong><br />

die soziale Absicherung für das Alter. Seither ist<br />

er, wie auch seine Partnerin, "freiberuflicher Eisläufer".<br />

Alle drei finanzieren sich aus Einnahmen von<br />

Preisgeldern <strong>und</strong> Schaulaufeinnahmen. Eine Einstellung<br />

in die Eislaufunion ist nicht möglich, da<br />

das B<strong>und</strong>esinnenministerium ansonsten die Fördermittel<br />

streichen würde.<br />

Welch ein Wahnsinn: Auch 2012 geht die Jagd<br />

gegen Ingo Steuer <strong>und</strong> sein Meisterpaar weiter.<br />

Die <strong>AG</strong> Sport der <strong>GRH</strong> wird sich mit dieser<br />

"Rechtsbeugung" weiter auseinandersetzen <strong>und</strong><br />

falls nötig, wie bei <strong>den</strong> Olympischen Spielen in<br />

Saporro, wo für Ingos Reisekosten gesammelt<br />

wurde, wieder in <strong>den</strong> Geldbeutel greifen.<br />

(Erhard Richter)<br />

<strong>T<strong>AG</strong></strong> Berlin Marzahn<br />

Aktuelle Entwicklungen, Entscheidungen <strong>und</strong> Ereignisse<br />

mit Bezug auf das vom Zeitgeist beherrschte<br />

Geschichtsbild über die DDR bestimmte<br />

unsere Mitgliederversammlung am 23. April.<br />

Dr. Reinhard Grimmer, Mitglied des Vorstandes<br />

der <strong>GRH</strong>, gab einleitend sachk<strong>und</strong>ig, mit Fakten<br />

<strong>und</strong> Beispielen belegt, aktuelle Einblicke in Ziele,<br />

Hintergründe, Metho<strong>den</strong>, beteiligte Einrichtungen<br />

<strong>und</strong> Personen sowie in deren Motive gegen<br />

die Geschichte der DDR <strong>und</strong> ihre positiven Nachwirkungen.<br />

22 Jahre nach dem konterrevolutionären<br />

Beitritt der DDR zur kapitalistischen BRD,<br />

wird der im September 1991 auf dem 15. Deut-


schen Richtertag erteilte Auftrag zur Delegitimierung<br />

der DDR <strong>und</strong> deren Gleichsetzung mit dem<br />

Faschismus immer wieder neu angeheizt. Wir<br />

meinen, damit soll die DDR für alle Zeiten als<br />

„Unrechtsstaat“ <strong>und</strong> „zweite deutsche Diktatur“<br />

im Geschichtsbild der Menschen, vor allem in der<br />

jungen Generation, verankert wer<strong>den</strong>, um jegliche<br />

Gedanken an eine gesellschaftliche Alternative<br />

zum Heute zu verhindern. Die vom B<strong>und</strong>estag beschlossene<br />

8. Novelle des so genannten Stasiunterlagengesetzes<br />

<strong>und</strong> die damit festgeschriebene<br />

weitere „Stasihatz“ sind offenk<strong>und</strong>ig auf dieses<br />

fortschrittsfeindliche Treiben ausgerichtet.<br />

Den schon in der Einleitung von Dr. Reinhard<br />

Grimmer geäußerten Anregungen folgend, berieten<br />

die Teilnehmer, was zu tun ist, damit mittels<br />

der im Gr<strong>und</strong>gesetz festgeschriebenen Rechte<br />

<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>sätze, der Widerstand gegen Lüge,<br />

Verleumdung, Verfolgung, Diffamierung, <strong>Aus</strong>grenzung<br />

sowie gegen Einschränkungen bei der<br />

Inanspruchnahme der im GG fixierten staatsbürgerlichen<br />

Rechte noch wirksamer gestaltet wer<strong>den</strong><br />

kann. Beachtlich die Zahl der sich mit dem<br />

Wirken der <strong>GRH</strong> verbun<strong>den</strong> fühlen<strong>den</strong> Gäste <strong>und</strong><br />

deren Beteiligung an der Beratung.<br />

Inhalt <strong>und</strong> Verlauf unserer Versammlung, die Anregungen<br />

<strong>und</strong> Hinweise zum weiteren Handeln als<br />

Territoriale Arbeitsgruppe der <strong>GRH</strong> waren erneuter<br />

Beleg für unseren Willen, der fortdauern<strong>den</strong><br />

Diffamierung der DDR <strong>und</strong> ihrer Bürger entgegenzuwirken<br />

<strong>und</strong> das dafür notwendige verstärkte<br />

solidarische Handeln in der <strong>GRH</strong> sowie mit unseren<br />

Verbündeten zu organisieren.<br />

(Johannes Schindler)<br />

Vater unser im Himmel...<br />

erlöse uns von dem Bösen<br />

Es ist schon erstaunlich, was in diesem deutschen<br />

Lande im Namen Christi alles so passiert. Die<br />

Medien liefern dafür Tag für Tag genügend Beispiele.<br />

Ich kann aus Platzmangel nur einige aufgreifen.<br />

Da reist ein vom deutschen Volke nicht gewählter<br />

<strong>und</strong> von der Mehrheit der Deutschen auch nicht<br />

gewollter Pfarrer als Präsi<strong>den</strong>t nach Polen <strong>und</strong> tut<br />

so, als müsse ausgerechnet er <strong>den</strong> Bürgern Polens<br />

die Wahrheit verkün<strong>den</strong> <strong>und</strong> beibringen wie sie<br />

freiheitlich-demokratisch zu <strong>den</strong>ken <strong>und</strong> zu leben<br />

hätten. Er „vergisst“ dabei ganz, dass er noch<br />

1998 erklärte: „Einheimischen wie Vertriebenen<br />

galt der Verlust der Heimat als grobes Unrecht,<br />

das die Kommunisten noch zementierten, als sie<br />

1950 die Oder-Neiße-Grenze als neue deutschpolnische<br />

Staatsgrenze anerkannten.“ Es sei daran<br />

erinnert, dass die Partei- <strong>und</strong> Staatsführung der<br />

DDR bei jedem Staatsbesuch in Polen der Millionen<br />

Opfer des Naziregims <strong>und</strong> des Holocausts<br />

durch ein militärisches ehrendes Zeremoniell am<br />

Grabmal des unbekannten Soldaten in Warschau<br />

gedachten.<br />

Als ich mit einer Delegation von DDR-Juristen in<br />

der damaligen Volksrepublik Polen das ehemalige<br />

faschistische KZ Lublin-Maidanek besuchte, war<br />

es für unsere Delegation selbstverständlich, dass<br />

wir zum Ge<strong>den</strong>ken an die in diesem KZ von <strong>den</strong><br />

Nazis bestialisch umgebrachten Kinder, Frauen<br />

<strong>und</strong> Männer einen Kranz niederlegten. Unsere<br />

polnischen Begleiter waren tief beeindruckt <strong>und</strong><br />

bedauerten zugleich, dass es eine Abordnung<br />

westdeutscher Staatsanwälte, die zuvor die Ge<strong>den</strong>kstätte<br />

besuchte, nicht für nötig erachtete, in<br />

diesem Sinne Gleiches zu tun.<br />

Es bedurfte also durchaus nicht des Kniefalls eines<br />

B<strong>und</strong>eskanzlers, <strong>und</strong> was hat der jetzige B<strong>und</strong>espräsi<strong>den</strong>t<br />

getan, um der Opfer zu ge<strong>den</strong>ken<br />

<strong>und</strong> an die Verbrechen der deutschen Faschisten<br />

zu erinnern?<br />

Ein weiteres Beispiel: Da fordert ein christlich-sozialer<br />

B<strong>und</strong>esminister aus Bayern die Verbannung<br />

des Marx-Engels-Denkmals aus der Berliner<br />

Mitte. Und eine christlich-demokratische No-Name-Politikerin<br />

aus Sachsen will das Ernst-Thälmann-Denkmal<br />

im Berliner Stadtteil Prenzlauer<br />

Berg durch ein „Freiheitshochhaus“ ersetzen.<br />

Warum diese erneute Denkmalstürmerei? Wovor<br />

haben diese Leute Angst? Dass sich Millionen<br />

Touristen beim Anblick von Marx <strong>und</strong> Engels<br />

daran erinnern, dass sie als Begründer des Wissenschaftlichen<br />

Sozialismus das Ende des Kapitalismus<br />

voraussagten? Dass mehrmals im Jahr an<br />

dem Thälmann-Denkmal, an der zerstörten Ge<strong>den</strong>kstätte<br />

in Ziegenhals, im ehemaligen KZ Buchenwald,<br />

in der Hamburger Ge<strong>den</strong>kstätte <strong>und</strong> an<br />

vielen Denkmalen in Deutschland bei Protest- <strong>und</strong><br />

Ge<strong>den</strong>kk<strong>und</strong>gebungen das Leben <strong>und</strong> der Kampf<br />

des Arbeiterführers Ernst Thälmann gewürdigt<br />

wird? Sollen Thälmanns Wirken um die Einheit<br />

der revolutionären deutschen Arbeiterbewegung,<br />

sein Auftreten gegen <strong>Aus</strong>beutung, Faschismus<br />

<strong>und</strong> Krieg, seine Ermordung nach 11 Jahren Kerkerhaft<br />

im faschistischen Deutschland vergessen<br />

wer<strong>den</strong>? Damit ja niemand auf die Idee kommt, in<br />

seinem Sinne <strong>den</strong> gegenwärtigen Kampf gegen<br />

Imperialismus, Neofaschismus, Krieg, Heuchelei,


Sozialabbau <strong>und</strong> Geschichtsklitterung zu führen?<br />

Wir <strong>den</strong>ken nicht daran <strong>und</strong> leisten weiterhin Widerstand!<br />

Ein drittes Beispiel: Anlässlich der Wiederkehr<br />

der Selbstbefreiung der Häftlinge des KZ Buchenwald<br />

versammelten sich am 14. <strong>und</strong> 15. April<br />

2012 gemeinsam mit H<strong>und</strong>erten Bürgern aus ganz<br />

Deutschland ehemalige Häftlinge, deren Kinder<br />

<strong>und</strong> Enkel zu einer Ge<strong>den</strong>kveranstaltung auf dem<br />

Ettersberg bei Weimar. Während der Ge<strong>den</strong>kfeier<br />

wur<strong>den</strong> mehrere DDR-Fahnen mit Hammer, Zirkel<br />

<strong>und</strong> Ährenkranz sowie Fahnen der Sowjetunion<br />

geschwenkt. Das Zeigen der DDR-Fahne, einst<br />

entgegen der historischen Wahrheit <strong>und</strong> wider<br />

besserem Wissen als „Spalterfahne“ bezeichnet,<br />

war in Westdeutschland Jahrelang verboten. Viele<br />

Demokraten wur<strong>den</strong> dort deswegen verfolgt, verurteilt,<br />

bespitzelt <strong>und</strong> mit Berufsverbot belegt.<br />

Das Schwenken der DDR-Fahne in Buchenwald<br />

brachte Politiker aller Couleur auf <strong>den</strong> Plan <strong>und</strong><br />

gipfelte darin, die Teilnehmer an der Ge<strong>den</strong>kveranstaltung<br />

als DDR-Nostalgiker zu diffamieren.<br />

Hätten sie etwa die Fahne mit dem Reichsadler<br />

schwenken sollen, des Staates, der Nazis wieder<br />

in Amt <strong>und</strong> zu Ehren verhalf, der Kommunisten<br />

verfolgte, Berufsverbote verhängte, die Verfolgung<br />

<strong>und</strong> Bestrafung der Thälmann-Mörder vereitelte,<br />

die Aufklärung der Morde von Neonaziban<strong>den</strong><br />

deckelte? Es stellt sich doch die Frage, wer<br />

die Nostalgiker sind: Die Bürger der DDR, die<br />

mit dem Zeigen von Hammer, Zirkel <strong>und</strong> Ährenkranz<br />

bekun<strong>den</strong>, dass ihr Staat als Staat der Arbeiter,<br />

Bauern <strong>und</strong> Intelligenz das Vermächtnis<br />

des antifaschistischen Widerstandes, einschließlich<br />

des Schwurs von Buchenwald, erfüllt hat<br />

oder die dem Antikommunismus aus Zeiten des<br />

Kalten Krieges weiterhin behafteten Politiker,<br />

Journalisten, Historiker <strong>und</strong> ihre Vasallen?<br />

Wir sagen: Flagge zeigen, wo immer es geboten<br />

ist. Uns von dem Elend zu erlösen, können wir<br />

nur selber tun! (Dieter Stiebert)<br />

<strong>Aus</strong> der Postmappe<br />

I<br />

Die von unserer Solidargemeinschaft betreute<br />

Theresa Squillacote schrieb Ende März aus dem<br />

USA-Gefängnis unter anderem:<br />

“Ich möchte der <strong>GRH</strong> für die Zuwendung im Februar<br />

danken <strong>und</strong>, weil Ihr nachfragt, kurz berichten,<br />

wie es mir geht. Ich bin ges<strong>und</strong>heitlich wohlauf.<br />

Es könnte besser gehen, wenn mir die Verwaltung<br />

dieses Gefängnisses angemessene medizinische<br />

Betreuung genehmigen würde. Um diese<br />

zu erstreiten, müsste ich bei Gericht Beschwerde<br />

führen, wenn es meine finanzielle Situation zuläßt.<br />

Nachdem mein Vater 2004 – sieben Jahre<br />

nach meiner Inhaftierung – gestorben war, habe<br />

ich keine reguläre Unterstützung mehr von meiner<br />

Familie erhalten. Einige Male hatte ich Mittel aus<br />

dem Fond der Söhne von Ethel <strong>und</strong> Julius Rosenberg<br />

bekommen, solange unsere Kinder nicht alt<br />

genug waren, um selbst Geld zu verdienen. ... Ich<br />

wurde in das isolierte Krankensonderlager verlegt;<br />

ein wirklich schlimmer Ort mit ansteckend<br />

erkrankten <strong>und</strong> infizierten Frauen. Dort habe ich<br />

mir eine resistente Infektion, MRSA, zugezogen,<br />

die <strong>den</strong> Stumpf meines amputierten Beins angriff,<br />

der anschwoll wie ein Fußball. ... Ich kann sticken<br />

<strong>und</strong> kunsthandwerkliche Arbeiten leisten für<br />

ein paar Tassen Kaffee, Seife, Shampoo u.a.m.<br />

Ich kriege meine Lage irgendwie schon in <strong>den</strong><br />

Griff. Ich habe jetzt einen Job: reinige <strong>den</strong> etwa<br />

100 m 2 großen Besucherraum, <strong>den</strong> Vorraum mit<br />

<strong>den</strong> Telefonen <strong>und</strong> Treppen. Dafür erhalte ich im<br />

Monat 20 Dollar.<br />

Das reicht natürlich nicht für die <strong>Aus</strong>gaben. Bis<br />

zu 300 Minuten darf ich im Monat mit Kindern<br />

<strong>und</strong> Freun<strong>den</strong> telefonieren für 23 Cent pro Minute.<br />

Im November <strong>und</strong> Dezember haben wir Anspruch<br />

auf jeweils 100 Extraminuten. Die E-Mails<br />

kosten 15 Ct./Min. fürs Schreiben <strong>und</strong> Sen<strong>den</strong> auf<br />

dem PC. Die Mittel zur Körperhygiene, Seife,<br />

Shampoo, Zahnpasta usw. kaufen wir im Gefängnisla<strong>den</strong><br />

ebenso wie Kaffeepulver, Schreibpapier,<br />

Schreibzeug, eigene Unterwäsche. Jeder Arztbesuch<br />

kostet 2 Dollar. Ich komme damit aus, was<br />

ich habe. Das Problem, dessen dringliche Lösung<br />

Eure Zuwendung so sehr willkommen macht, ist<br />

die Einreichung einer Beschwerdeschrift beim regionalen<br />

B<strong>und</strong>esgericht. Ich versuche, von der<br />

Gefängnisverwaltung die Zusage zu einer angemessenen<br />

medizinischen Behandlung <strong>und</strong> zum<br />

Service für meine seit Kindesbeinen unentbehrliche<br />

Unterschenkelprothese zu bekommen. Seit<br />

2004 habe ich Probleme mit meiner Prothese;<br />

seitdem streite ich wegen deren Behebung mit<br />

dem Stab des Gefängnisses. Es ist hier üblich,<br />

dass das Gefängnismanagement darüber entschei<strong>den</strong><br />

kann, ob eine medizinische Behandlung <strong>und</strong><br />

eine medizintechnische Hilfe notwendig sind oder<br />

nicht. Der Gefangene ist rechtlos, solange keine<br />

gerichtliche Entscheidung für <strong>den</strong> konkreten Fall<br />

getroffen <strong>und</strong> verkündet wurde. Die Entscheidung<br />

muss der betroffene Häftling schriftlich beantra-


gen <strong>und</strong> alle möglichen Gebühren vorauszahlen.<br />

Ich bin nicht gewillt, diese Pein weitere vier oder<br />

mehr Jahre zu ertragen <strong>und</strong> danach als Schwerbehinderte<br />

nicht mehr aktiv am Leben teilnehmen<br />

zu können. Als Juristin will ich mich dagegen zur<br />

Wehr setzen, auch um anderen Betroffenen Mut<br />

zu machen.“<br />

Anmerkung: Die <strong>GRH</strong> wird Theresa auch weiterhin<br />

solidarisch beistehen <strong>und</strong> unterstützen.<br />

II<br />

„Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren der Redaktion,<br />

mit großem Interesse lese ich ihre Mitteilungen<br />

<strong>und</strong> finde darin gute Hinweise sowie kompetente<br />

Meinungen. In der Mitteilung 4/12 fand ich besonders<br />

die <strong>Aus</strong>führungen ‚Russisches Wahltheater<br />

<strong>und</strong> deutscher Staatszirkus’ von Hans Bauer<br />

sehr aktuell <strong>und</strong> wertvoll.<br />

<strong>Aus</strong> innerer Überzeugung nebst <strong>den</strong> Erfahrungen<br />

eines langen Lebens kann ich dem Autor voll inhaltlich<br />

zustimmen. Seine Meinung, wonach die<br />

‚Weltmacht <strong>und</strong> Lehrmeister Deutschland’ es<br />

nicht vertragen, wenn andere sich seinem Diktat<br />

nicht beugen, fin<strong>den</strong> wir fast täglich in der politischen<br />

Realität bestätigt. Die Themen Russland<br />

<strong>und</strong> China wer<strong>den</strong> in fast gleicher Art <strong>und</strong> Weise<br />

kommentiert, formuliert <strong>und</strong> in <strong>den</strong> Medien umgesetzt<br />

wie zu Zeiten des Kalten Krieges.<br />

Jetzt verfügen wir auch noch über einen ‚Demokratielehrer’<br />

namens Gauck, der in seiner Überheblichkeit<br />

<strong>und</strong> Arroganz <strong>den</strong> Dummen dieser<br />

Welt zu erklären versucht, wie man <strong>den</strong> Begriff<br />

Freiheit zu sehen hat.<br />

Der ‚deutsche Staatszirkus’ hat immer wieder andere<br />

Attraktionen zu bieten. Die gegenwärtige<br />

Hauptnummer bil<strong>den</strong> die durchaus berechtigten<br />

kritischen Gedanken zur Politik<br />

von Israel durch Günter Grass. Hierbei<br />

können ähnliche Verhaltensweisen beobachtet<br />

wer<strong>den</strong> wie im Fall Sarrazin. Es erfolgen<br />

‚Analysen’, Feststellungen <strong>und</strong><br />

Wertungen, ohne das Anliegen von Autor<br />

<strong>und</strong> Sachgegenstand richtig erkannt zu haben.<br />

An geübten populistisch erprobten<br />

‚Gutachtern’ haben unsere Medien ebenso<br />

keinen Mangel wie in der Politik auch.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen Dr. Helmut F.“<br />

In aller Kürze<br />

1. Am 9. Juni 2012 findet ab 10:00 Uhr in 10243<br />

Berlin, Franz-Mehring-Platz 1 (nd-Gebäude), ein<br />

b<strong>und</strong>esweites Treffen von Kommunisten statt,<br />

wozu alle Interessierten herzlich eingela<strong>den</strong> sind.<br />

2. Im „verlag wiljo heinen“ ist von Prof. Dr. Erich<br />

Buchholz das Buch „Das DDR-Justizsystem – das<br />

beste je in Deutschland?“ erschienen. ISBN 978-<br />

3-939828-94-5, Preis 18,00 €. Es ist auch in der<br />

Geschäftsstelle der <strong>GRH</strong> erhältlich.<br />

Wir gratulieren sehr herzlich<br />

unseren Mitgliedern<br />

zum 80. Geburtstag<br />

Raoul Gefroi Berlin,<br />

Dietrich Reichwagen Rostock;<br />

zum 75. Geburtstag<br />

Ingetraut Brandes Leipzig,<br />

Alexander Halboth Nassenheide,<br />

Christa Roehl Berlin,<br />

Dr. Helmut Tichter Frankfurt/O.,<br />

Kurt Zeiseweis Berlin;<br />

zum 70. Geburtstag<br />

Manfred Franke Berlin,<br />

Karin Großmann Berlin;<br />

zum 65. Geburtstag<br />

Günther Lunkwitz Kurot Oybin;<br />

zum 60. Geburtstag<br />

Steffen Sonntag Berlin.<br />

Allen Geburtstagskindern des Monats<br />

Mai wünschen wir beste Ges<strong>und</strong>heit, Kraft,<br />

viel Glück <strong>und</strong> ein weiterhin erfülltes Leben.<br />

Ehre ihrem An<strong>den</strong>ken<br />

Am 01.04.2012 verstarb unser Mitglied<br />

Ernst Au<br />

aus Frankfurt/O. im Alter von 77 Jahren;<br />

am 11.04.2012 verstarb unser Mitglied<br />

Anneliese Dehn<br />

aus Rostock im Alter von 75 Jahren;<br />

am 20.04.2012 verstarb unser Mitglied<br />

Georg Dorn<br />

aus Berlin im Alter von 85 Jahren;<br />

im April 2012 verstarb unser Mitglied<br />

Wilfried Durand<br />

aus Unterwellenborn im Alter von 65 Jahren;<br />

Unser tiefes Mitgefühl gilt allen<br />

Angehörigen <strong>und</strong> Freun<strong>den</strong><br />

Der Vorstand –<strong>T<strong>AG</strong></strong> Frankfurt/O., Rostock

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!