MBZ Ausgabe 03/2012 - Zahnärztekammer Berlin
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zÄK i n t E r n<br />
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<strong>MBZ</strong> Heft <strong>03</strong> <strong>2012</strong><br />
Herausragender Einsatz für die Schwachen<br />
Ewald Harndt-Medaille <strong>2012</strong> an<br />
Dr. Imke Kaschke und Dr. Christoph Hils<br />
Manches eint die beiden Preisträger der<br />
Ewald Harndt-Medaille der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Berlin</strong> im Jahr <strong>2012</strong>,<br />
wie bei der Auszeichnung am 17. Februar <strong>2012</strong> im Rahmen des <strong>Berlin</strong>er<br />
Zahnärztetages deutlich wurde. Laudator Dr. Wolfgang Schmiedel,<br />
Präsident der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Berlin</strong>, schilderte nicht nur die<br />
fachliche Vita und das herausragende Engagement der beiden Preisträger,<br />
sondern betonte auch ein verbindendes Persönlichkeits-Merkmal,<br />
das einem erfolgreichen Einsatz auf der unsicheren Bühne sozialen<br />
Engagements offenkundig sehr dienlich ist: ausreichende Beharrlichkeit,<br />
bis hin zur Hartnäckigkeit.<br />
Dass auch dies bisweilen nicht reicht, erfolgreich widerspenstig dicke<br />
Bretter zu bohren, um mehr Hilfe für die Schwachen in unserer Gesellschaft<br />
zu erreichen, wurde in der Laudatio auf Dr. Imke Kaschke<br />
deutlich. Sie wurde insbesondere für ihren herausragenden Einsatz<br />
zur Verbesserung der mundgesundheitlichen Situation von erwachsenen<br />
Bewohnern in <strong>Berlin</strong>er Behinderteneinrichtungen geehrt: „Es ist<br />
auch Ihrer unwiderstehlichen Art aus Offenheit, Ehrlichkeit, Bescheidenheit,<br />
ihrer tiefen, glaubwürdigen und bewundernswerten Nächstenliebe<br />
– und ihrem bisweilen sympathisch wütenden Eintreten für<br />
hilfsbedürftige Menschen zuzuschreiben“, so Dr. Schmiedel, „dass<br />
wir damals vom <strong>Berlin</strong>er Senat die Gelder erhielten, die so dringend<br />
von eben jenen Menschen benötigt wurden.“<br />
Eine Zeitlang auch Weggefährten<br />
im <strong>Berlin</strong>er<br />
Hilfswerk Zahnmedizin:<br />
Dr. Wolfgang Schmiedel<br />
überreichte Dr. Imke<br />
Kaschke MPH die Ewald<br />
Harndt-Medaille in Anerkennung<br />
ihres großen<br />
Einsatzes für das Projekt<br />
Mundgesundheit von erwachsenen<br />
Bewohnern<br />
in <strong>Berlin</strong>er Behinderteneinrichtungen.<br />
Das Projekt selbst, das immer wieder von auslaufender finanzieller Unterstützung<br />
bedroht ist, hat nicht zuletzt bei zwei sehr erfolgreichen<br />
Parlamentarischen Abenden für positive Aufmerksamkeit in der Bundespolitik<br />
gesorgt, die derzeit an einer gesicherten Finanzierung arbeitet.<br />
Das gesellschaftliche Engagement, besonders für alte und behinderte<br />
Menschen, hat auf dem zurückliegenden Neujahrsempfang der<br />
Bundeszahnärztekammer zu ausdrücklichem Lob der gesundheitspolitischen<br />
Repräsentanten aller Bundestagsfraktionen für den zahnärztlichen<br />
Berufsstand geführt. Dr. Kaschke, bis 2011 über fünf Jahre stellvertretende<br />
Vorsitzende des <strong>Berlin</strong>er Hilfswerks Zahnmedizin, hat viel<br />
publiziert zum Thema Zahnheilkunde, Behinderungen und Prävention<br />
und ist, nach ihrem erfolgreichen Abschluss des Studiengangs in Public<br />
Health, mittlerweile hauptamtliche Leiterin des Gesundheitspro-<br />
gramms „Healthy Athletes“ bei „Special Olympics Deutschland.“<br />
Hat das Bewusstsein<br />
für Prävention und<br />
Mundgesundheit im<br />
Rahmen der Special<br />
Olympics geweckt<br />
und leitet das Projekt<br />
nach wie vor: Ewald<br />
Harndt-Preisträger<br />
Dr. Christoph Hils<br />
aus Hildesheim.<br />
Diese Tätigkeit ist eine weitere Brücke, die die beiden diesjährigen<br />
Ewald Harndt-Preisträger verbindet: Der Hildesheimer Zahnarzt<br />
Dr. Christoph Hils fand 2004 den Weg zu den „Special Olympics“,<br />
wie Laudator Dr. Schmiedel berichtete, und entwickelte ein eigenes<br />
Programm zur Verbesserung der Mundgesundheit der Akteure.<br />
„Während es bei den ,Paralympics’ um Sportler mit körperlichen<br />
Behinderungen geht, ist ‚Special Olympics’ eine Sportbewegung für<br />
Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung, gegründet<br />
1968 in den USA von Eunice Kennedy-Shriver.“ Ziel der regionalen<br />
und nationalen Sommer- und Winterspiele mit ganzjährigem Sporttraining<br />
sind Zugangs- und Wahlmöglichkeiten aus einer Vielzahl<br />
von Sportarten, und – nicht zuletzt ermöglicht durch die eindrucksvollen<br />
Wettbewerbe – eine aktive Teilhabe am gesellschaftlichen<br />
Leben. Dr. Hils hat die Konzeption und Organisation des Bereiches<br />
„Special Smiles“ übernommen und innerhalb der Special Olympics<br />
damit das Thema Förderung der Mundgesundheit fest etabliert.<br />
Neben vielen weiteren Ehrengästen erwiesen den Preisträgern ihre Referenz:<br />
von links Dr. Michael Sereny (Präsident ZÄK Niedersachsen), das Ehepaar<br />
Dr. h. c. Wolfgang Haase (Harndt-Preisträger 2005), und das Ehepaar<br />
Prof. Dr. Wolfgang Sprekels (Präsident ZÄK Hamburg), das Dr. Michael<br />
Rumpf (Präsident ZÄK Rheinland-Pfalz) in ihre Mitte genommen hat.<br />
Dr. Schmiedels Resümee mit Blick auf die beiden aktuellen Preisträger:<br />
„Unsere Gesellschaft wäre ärmer, wenn es nicht Menschen wie<br />
unsere Kollegin Dr. Kaschke und unseren Kollegen Dr. Hils gäbe, die<br />
bürgerschaftliches Engagement im besten Sinne des Wortes vorleben<br />
und andere zum Mithelfen anspornen. Es ist mir eine große Freude<br />
und Ehre, sie heute auszeichnen zu dürfen.“<br />
Birgit Dohlus