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Drei Agrargenossenschaften und ihre Zusammenarbeit

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der Gesellschafter decken sollte, doch schnell<br />

wuchs das junge unternehmen. inzwischen<br />

versorgt es zwei Landkreise mit Getreide <strong>und</strong><br />

Gräsern. der Plan, den osteuropäischen Markt<br />

zu erobern, kollidierte unglücklicherweise mit<br />

der wirtschaftskrise. auch in deutschland ist<br />

der saatgutwechsel inzwischen noch weiter<br />

zurückgegangen. schulze sagt: „wir rechnen<br />

schon mit sinkenden umsätzen wegen der<br />

Krise, in Brandenburg lag der saatgutwechsel<br />

ja dieses Jahr bei unter 40 %!“ dabei ist es<br />

eindeutig eine wirtschaftliche fehlentscheidung,<br />

am saatgut zu sparen, finden die drei.<br />

Jedenfalls werden sie im kommenden Jahr die<br />

Vermehrungsfläche wieder etwas zurückfahren<br />

– auf ungefähr 120 ha. Langfristig sind aber<br />

etwa 200 ha geplant. um den saatgutwechsel<br />

in der region wieder etwas anzukurbeln<br />

– beziehungsweise, um argumente für Zsaatgut<br />

in der hand zu haben – werden sie<br />

ab diesem herbst an einem Langzeitversuch<br />

teilnehmen. initiiert vom Märkischen saatgutverband<br />

e.V., wissenschaftlich begleitet<br />

von der humboldt-uni Berlin <strong>und</strong> gefördert<br />

vom Land Brandenburg soll an vier standorten<br />

ein Vergleichsanbau von Z-saatgut <strong>und</strong><br />

mehrjährigem Nachbau stattfinden.<br />

auch sonst sind sie stets am austausch mit<br />

anderen Landwirten <strong>und</strong> wissenschaftlichen<br />

einrichtungen interessiert. Jährlich gibt es<br />

einen regionalen feldtag zu <strong>ihre</strong>n Vermehrungsaktivitäten.<br />

Mit der Landesanstalt für<br />

Landwirtschaft Brandenburg wird ebenfalls<br />

seit vielen Jahren eng zusammengearbeitet<br />

– als südbrandenburger standort für die<br />

Landessortenversuche. ab diesem herbst<br />

werden alle Getreidearten, raps, Mais <strong>und</strong><br />

sonnenblumen hier stehen.<br />

Mit dem ausbau der aktivitäten der NL agrar<br />

tat sich ziemlich schnell ein neues thema auf:<br />

die alte aufbereitungsanlage in sonnewalde<br />

stieß an <strong>ihre</strong> Grenzen. „wir konnten unsere<br />

eigenen hohen Qualitätsansprüche nicht mehr<br />

absichern. <strong>und</strong> hier kann man sich Mängel<br />

1 2<br />

1/2 In Zeckerin liegen zwei modernisierte<br />

Stallanlagen mit insgesamt ca. 1.000 Rindern<br />

– Milchkühe, Mastbullen, Jungrinder<br />

<strong>und</strong> Kälber – der Sonnewalder Agrargenossenschaft.<br />

3 Für die Schlauchsilierung gibt es ein<br />

gemeinsames Unternehmen.<br />

überhaupt nicht leisten.“ also entstand der<br />

Plan für eine neue anlage – <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

die Gelegenheit für ein weiteres Gemeinschaftsunternehmen.<br />

◼ Vertrag kommt von vertragen<br />

auf dem Gelände der agrargenossenschaft<br />

frankena ist die neue anlage gerade fertig<br />

geworden. 1,4 Mio. € hat der Bau gekostet,<br />

25 % förderung kamen vom Land. insgesamt<br />

können hier 3.000 t Getreide gelagert <strong>und</strong><br />

aufbereitet werden. Viele unterschiedlich<br />

große Kammern erlauben es, sowohl große<br />

Partien als auch kleine sortenrein zu lagern,<br />

3<br />

reportage<br />

Neue LaNdwirtschaft 8 | 2009<br />

15<br />

zu belüften <strong>und</strong> bei Bedarf in zwei Kammern<br />

auch zu trocknen. Beste Voraussetzungen also<br />

für die saatgutaufbereitung.<br />

<strong>und</strong> was wird aus der alten anlage? Natürlich<br />

ein weiteres Gemeinschaftsunternehmen.<br />

das trockenwerk wurde umgewandelt in<br />

einen Mischfutterbetrieb, die „futtermittel-<br />

<strong>und</strong> dienstleistungs Gmbh“. sie beschäftigt<br />

inzwischen 36 Mitarbeiter, die für hendrix<br />

illesch 30.000 t ferkelfutter herstellen <strong>und</strong><br />

weitere 20.000 t strohpellets für Kleintiereinstreu.<br />

Getreide <strong>und</strong> stroh liefern – unter<br />

anderem – die Gesellschafter. auch die alte<br />

aufbereitungsanlage wird weiter genutzt: für ,

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