Quart 3/2015
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6<br />
ZVG<br />
Dr. med. Cyril Rosenthaler löst Dr. med. Jürgen Bläss ab<br />
Chefarztwechsel in<br />
der Anästhesie<br />
Dr. med. Cyril Rosenthaler<br />
Dr. med. Jürgen Bläss<br />
Der amerikanische Präsident hiess<br />
Ronald Reagan, das Schweizer<br />
Stimmvolk hatte sich gerade für den<br />
Bau weiterer Kernkraftwerke ausgesprochen,<br />
und der VfB Stuttgart durfte<br />
sich als deutscher Fussballmeister<br />
bezeichnen: In dieser «uralten» Zeit<br />
– Ende 1984 – wurde Dr. Jürgen Bläss<br />
zum Chefarzt der Anästhesie im Claraspital<br />
ernannt.<br />
Seither blieb kaum ein Stein<br />
auf dem anderen, aber der damals<br />
34-jährige Arzt hat seinem Arbeitgeber<br />
bis zu seinem pensionsbedingten<br />
Ausscheiden Ende April dieses<br />
Jahres die Stange gehalten. Schwer<br />
fiel ihm dieses «Ausharren» nie, ganz<br />
im Gegenteil. «Vom ersten Tag an war<br />
das Claraspital der richtige Ort mit<br />
den richtigen Akteuren», sagt er heute<br />
rückblickend und kommt geradezu<br />
ins Schwärmen. Nie, aber auch<br />
wirklich gar nie habe er den Wunsch<br />
verspürt, seine Stelle zu wechseln,<br />
obwohl ihm mehrmals Angebote<br />
unterbreitet worden seien.<br />
Gründe für die vollkommene<br />
Zufriedenheit nannte er viele: «Die<br />
Zusammenarbeit mit den Teams<br />
funktionierte hervorragend, die<br />
Kommunikations- und Entscheidungswege<br />
waren stets kurz.» Der<br />
Gestaltungsspielraum, «den man<br />
sich teilweise aber erkämpfen musste»,<br />
sei gross gewesen. Auch spürte<br />
er immer eine breite Unterstützung<br />
seitens der Geschäftsleitung. Die<br />
medizinisch-technische Ausrüstung<br />
im Claraspital habe zudem laufend<br />
auf einem hohen Niveau erhalten<br />
werden können. Das Wort «Investitionsstau»<br />
war für den langjährigen<br />
Chefarzt der Anästhesie ein Fremdwort.<br />
Nun fällt der Erfolg bekanntlich<br />
selten vom Himmel. Welche Voraussetzungen<br />
müssen erfüllt sein,<br />
damit jeden Tag auch im Team das<br />
Optimum herausgeholt werden<br />
kann und die Mitarbeitenden motiviert<br />
zur Arbeit gehen? «Von grösster<br />
Wichtigkeit war für mich stets eine<br />
100prozentige Präsenz im klinischen<br />
Alltag», hält Dr. Bläss fest. «Es ist die<br />
Präsenz, die prägt, mit Papier ist das<br />
nicht zu machen», lautet sein Credo.<br />
Die Nähe zum OP-Team, zu den Pflegenden<br />
auf den Abteilungen sowie zu<br />
den Patienten habe für ihn oberste<br />
Priorität gehabt.<br />
Ein grosses Anliegen sei ihm<br />
im Weiteren die Weiterbildung der<br />
jungen Assistenzärzte gewesen. Die<br />
wichtige Investition in die Jugend<br />
habe sich bezahlt gemacht. Zufriedene<br />
Ehemalige kehrten nach einigen<br />
«Wanderjahren» in Uni- oder Kantonsspitälern<br />
oft irgendwann wieder<br />
ins Claraspital zurück.<br />
Was hat er seinem Nachfolger mit<br />
auf den Weg gegeben? «Eine grosse<br />
rote Mappe, worin alles zusammengestellt<br />
ist, was sich bewährt hat».<br />
Was es an Neugestaltung brauche,<br />
wolle er jedoch ganz Dr. Cyril Rosenthaler<br />
überlassen. In Zukunft möchte<br />
er sich wieder vermehrt seiner<br />
Familie und u. a. seinen sportlichen<br />
Hob bies widmen, sagt der ehemalige<br />
Sprinter, der in seinen Jugendjahren<br />
einmal die südbadische Bestenliste<br />
in den Kurzstreckenläufen angeführt<br />
hatte.<br />
Im Gespräch mit Nachfolger<br />
Dr. Cyril Rosenthaler lässt sich herausspüren,<br />
dass dieser keine Kehrtwende<br />
respektive einen Stilbruch<br />
einleiten will, sondern allenfalls im<br />
organisatorischen Bereich gewisse<br />
Anpassungen plant. Der 50-Jährige<br />
ist in Basel geboren («im alten Fraueli»),<br />
im unteren Baselbiet aufgewachsen<br />
und in die Schule gegangen.<br />
Nach seinem Medizinstudium wollte<br />
er zuerst Internist werden, aber<br />
irgendwie war das doch nicht ganz<br />
sein Wunschberuf, wie er erzählt.<br />
Den hat er vielmehr als Anästhesist<br />
gefunden. Eine entsprechende Weiterbildung<br />
absolvierte er am Universitätsspital<br />
Basel sowie am Triemli<br />
in Zürich. Nach dem Abschluss zum<br />
Facharzt Anästhesie und später Intensivmedizin<br />
war er als Kaderarzt<br />
in Basel und Thusis tätig.<br />
Die letzten zehn Jahre arbeitete<br />
Dr. Rosenthaler in Liestal als stellvertretender<br />
Chefarzt auf der Anästhesie.<br />
Einen Anlass zum Weggehen<br />
habe es für ihn dort eigentlich nicht<br />
gegeben. «Es hat mir in Liestal sehr<br />
gut gefallen». Den Verlockungen<br />
der neuen Stelle in Basel konnte er<br />
aber dennoch nicht widerstehen,<br />
weil einfach alles gestimmt habe:<br />
Der Zeitpunkt, die neue Funktion<br />
und das Spital. «Wenn schon ein<br />
Wechsel, dann nur das Claraspital»,<br />
stand für ihn aber immer fest. Als<br />
«Häfeli»-Praktikant behielt er das<br />
Claraspital («damals noch mit Ordensschwestern»)<br />
seit seinem Medizinstudium<br />
in sehr guter Erinnerung.<br />
Positiv habe auch zu Buche geschlagen,<br />
dass er viele der heutigen Mitarbeitenden<br />
bereits aus früheren<br />
gemeinsamen Zeiten vom Unispital<br />
kenne. «Wir haben eine gemeinsame<br />
Herkunft und eine gemeinsame Basis».<br />
Das erleichtere viel im Alltag.<br />
Um die Zukunft ist ihm nicht<br />
bang, obwohl er damit rechnet, dass<br />
sich im Gesundheitswesen härtere<br />
Zeiten anbahnen. Eine gewisse Verunsicherung<br />
unter den Mitarbeitenden<br />
sei spürbar. «Aber wir müssen<br />
nach vorne schauen, unsere Hausaufgaben<br />
machen, und dann stellt<br />
sich der Erfolg automatisch ein, ist er<br />
überzeugt. «Gute Organisation, sich<br />
nicht aufreiben lassen, stark präsent<br />
sein und die Ruhe bewahren»: Das<br />
hat er sich als Führungsaufgabe fest<br />
vorgenommen, ebenso, dass er möglichst<br />
viel Freizeit mit seiner Familie<br />
und den beiden Kindern verbringen<br />
möchte – auch wenn das bei einem<br />
Wochenprogramm von geschätzten<br />
50 bis 60 Stunden nicht ganz einfach<br />
sein dürfte. Auch Dr. Rosenthaler<br />
treibt wie sein Vorgänger gerne<br />
Sport, er schwingt sich aber lieber<br />
aufs Mountainbike. Q<br />
<br />
Markus Sutter<br />
Clara-Matinée<br />
Sonntag, 21. Juni <strong>2015</strong><br />
11 bis 12 Uhr in der Cafeteria<br />
«Le Pavillon» des Claraspitals<br />
Emil Steinberger und<br />
seine Frau Niccel Kristuf<br />
im Gespräch mit<br />
Felix Rudolf von Rohr<br />
Im Anschluss an die<br />
Veranstaltung offerieren wir<br />
Ihnen zum Diskutieren,<br />
Plaudern und gemütlichen<br />
Zusammensein einen Apéro.<br />
Der Eintritt ist frei.<br />
Sie sind herzlich eingeladen.<br />
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