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Leitfaden für das Studium Soziologie / Politikwissenschaft Stand: 2008

Leitfaden für das Studium Soziologie / Politikwissenschaft Stand: 2008

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Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd<br />

Ratgeber <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

<strong>Studium</strong> des Grundlagenfaches<br />

<strong>Soziologie</strong> / <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

(Auflage <strong>2008</strong>)<br />

Inhalt<br />

Helmar Schöne<br />

1. Einführung<br />

2. Das Grundlagenfach <strong>Soziologie</strong>/<strong>Politikwissenschaft</strong><br />

3. Erstellen von Referaten und schriftlichen Hausarbeiten<br />

3.1. Themenwahl<br />

3.2. Informationsbeschaffung<br />

3.3. Informationsaufbereitung<br />

3.4. Referate halten<br />

3.5. Die wissenschaftliche Hausarbeit<br />

4. Einführungs- und Grundlagenliteratur<br />

0


Liebe Studentinnen, liebe Studenten,<br />

1<br />

1<br />

Einführung<br />

herzlich Willkommen im Grundlagenfach <strong>Soziologie</strong>/<strong>Politikwissenschaft</strong>. Schön, <strong>das</strong>s Sie sich <strong>für</strong><br />

unser Fach entschieden haben, <strong>das</strong> Ihnen viele interessante Einblicke in die gesellschaftlichen und<br />

politischen Zusammenhänge unseres Gemeinwesens eröffnet. Dieser Ratgeber bietet Ihnen eine<br />

Orientierung über <strong>das</strong> <strong>Studium</strong> der <strong>Soziologie</strong>/<strong>Politikwissenschaft</strong> und enthält viele praktische<br />

Tipps, z.B. zur Vorbereitung von Referaten oder zum Schreiben von Hausarbeiten. Selbstverständlich<br />

informiert er auch über Leistungsnachweise und die formellen Spielregeln, die in den Seminaren<br />

gelten. Wenn Sie den <strong>Leitfaden</strong> in Ruhe durcharbeiten, wird er Ihnen helfen, Ihr <strong>Studium</strong> im<br />

Grundlagenfach, aber auch in den anderen Fächern, erfolgreich zu gestalten. Sicher ist es auch<br />

nützlich, den <strong>Leitfaden</strong> später - beim Erarbeiten von Referaten oder Hausarbeiten - immer mal<br />

wieder zu Hand zu nehmen.<br />

Einige allgemeine Hinweise<br />

Studieren heißt soviel wie etwas eifrig betreiben,<br />

etwas genau prüfend durchlesen, etwas<br />

einüben. Studieren ist also ein aktiver Vorgang<br />

und beschränkt sich nicht darauf, Vorträgen<br />

von Lehrenden zuzuhören. Deshalb sind der<br />

Großteil unser Lehrveranstaltungen auch keine<br />

Vorlesungen, sondern Seminare. Grundgedanke<br />

dieser Lehrveranstaltungen ist der des<br />

gemeinsamen Erarbeitens eines Stoffes.<br />

In Ihrem <strong>Studium</strong> werden Sie sich also selbständig<br />

und systematisch, selbstverständlich unterstützt<br />

durch die Lehrenden, mit den Inhalten<br />

und den Methoden wissenschaftlicher Fächer<br />

auseinandersetzen. Das Besondere der Pädagogischen<br />

Hochschulen ist, <strong>das</strong>s zusätzlich die<br />

Umsetzung und Erprobung von Fachinhalten in<br />

der Unterrichtspraxis hinzukommt. Angesichts<br />

der relativ kurzen Regelstudienzeit von 6 bzw.<br />

7 Semestern kommt es darauf an, exemplarisch<br />

zu lernen, d. h., sich in der Bearbeitung einzelner<br />

ausgewählter Themen die notwendigen<br />

inhaltlichen und methodischen Kompetenzen<br />

anzueignen. Im <strong>Studium</strong> des Grundlagenfaches<br />

erwerben Sie nicht nur Fachwissen, sondern<br />

auch so genannte Schlüsselqualifikationen (z.B.<br />

Argumentationsfähigkeit, Arbeitstechniken), die<br />

Ihnen später in Prüfungen oder beim Verfassen<br />

von Abschlussarbeiten von Nutzen sein werden.<br />

Eine äußerst nützliche Qualifikation, die Sie<br />

bereits mitbringen sollten, ist <strong>das</strong> Schreibma-<br />

schineschreiben. Sie sparen zukünftig viel Zeit,<br />

wenn Sie einmal einen Schreibmaschinenkurs,<br />

z. B. an der VHS, besucht haben. Das beschleunigt<br />

die Tipparbeit erheblich. Als selbstverständlich<br />

wird heute auch die Arbeit mit<br />

dem Computer und dem Internet vorausgesetzt.<br />

Sie sollten im Umgang mit entsprechenden<br />

Programmen (von der Textverarbeitung bis zur<br />

Suchmaschine) nicht nur Grundkenntnisse besitzen,<br />

sondern diese notwendigen Werkzeuge<br />

souverän anwenden können. Achten Sie auf<br />

entsprechende Kursangebote an der PH!<br />

Apropos Angebote, nutzen Sie die Sprechstunden<br />

der Lehrenden (!), wenden Sie sich<br />

aber auch an Ihre Mitstudierenden und an die<br />

Tutorinnen und Tutoren, um Ihre Fragen zu klären<br />

und sich Ratschläge zu holen. Schließlich<br />

noch ein letzter allgemeiner Hinweis, den zu<br />

bedenken, Sie nicht früh genug beginnen können:<br />

Warum verbinden Sie Ihr <strong>Studium</strong> an der<br />

PH nicht mit einem Aufenthalt im Ausland? Auslandsaufenthalte<br />

halten eine Fülle von Erfahrungen<br />

bereit, die Ihnen bis in Ihr späteres Berufsleben<br />

von großem Nutzen sein werden.<br />

Hier<strong>für</strong> stehen vielfältige Stipendienangebote<br />

bereit. Erkundigen Sie sich beim Akademischen<br />

Auslandsamt!<br />

Nun aber viel Spaß bei der Lektüre des Ratgebers<br />

durch <strong>das</strong> <strong>Studium</strong> der <strong>Soziologie</strong> und<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong>. Und natürlich viel Erfolg<br />

bei Ihrer Ausbildung an der PH Schwäbisch<br />

Gmünd!


2<br />

Das Grundlagenfach <strong>Soziologie</strong>/<strong>Politikwissenschaft</strong><br />

<strong>Soziologie</strong>/<strong>Politikwissenschaft</strong> wird nach der derzeit gültigen Prüfungsordnung als Grundlagenwahlfach<br />

angeboten. Es ist also kein Unterrichtsfach - und daher nicht zu verwechseln mit dem<br />

Unterrichtsfach Gemeinschaftskunde, in dem es im Bereich der <strong>Politikwissenschaft</strong> die fachdidaktischen<br />

Angebote gibt.<br />

Die Lehrenden<br />

Hauptamtlich Lehrende der Abteilung <strong>Soziologie</strong>/<strong>Politikwissenschaft</strong> sind:<br />

PROF. DR. STEFAN IMMERFALL<br />

Raum: A 203<br />

Tel.: (07171) 983-349<br />

E-Mail: stefan.immerfall@ph-gmuend.de<br />

ELKE HEMMINGER<br />

Raum: H 123<br />

Tel.: (07171) 983-468<br />

E-Mail: elke.hemminger@ph-gmuend.de<br />

PD DR. HELMAR SCHÖNE<br />

Raum: A 121<br />

Tel.: (07171) 983-418<br />

E-Mail: helmar.schoene@ph-gmuend.de<br />

2<br />

CHRISTINE DÖRGE<br />

Raum: H 123<br />

Tel.: (07171) 983-468<br />

E-Mail: christine.doerge@ph-gmuend.de<br />

SUSANNE MÜHLHÄUSER-LINK<br />

Raum: A 218<br />

Tel.: (07171) 983-265<br />

E-Mail: susanne.link@web.de<br />

Die Sprechzeiten der Lehrenden entnehmen Sie bitte den Aushängen oder dem Internet<br />

(www.ph-gmuend.de).<br />

Sekretariat Tutoriat<br />

DAGMAR FAEHRMANN, ANETTE PÖTTGER<br />

Raum: A 110<br />

Tel.: (0 71 71) 983-433<br />

Fax: (0 71 71) 983-371<br />

E-Mail: insek1@vw.ph-gmuend.de<br />

Raum: A 223<br />

E-Mail: tutoriat@gmx.de<br />

Warum <strong>das</strong> Grundlagenfach <strong>Soziologie</strong>/<strong>Politikwissenschaft</strong>?<br />

<strong>Soziologie</strong> ist die Wissenschaft vom sozialen Handeln. Dabei wird mit "sozialem Handeln" nicht<br />

eine Form der Wohltätigkeit oder Aufmerksamkeit benachteiligten Gruppen gegenüber bezeichnet,<br />

sondern menschliches Handeln, <strong>das</strong> auf andere bezogen ist. <strong>Soziologie</strong> beschreibt und analysiert<br />

die gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen Menschen leben, die sie aber gleichermaßen<br />

auch selbst hervorbringen, verändern und gestalten. Sie geht von der Tatsache aus, <strong>das</strong>s


Menschen in vielfältigen sozialen Beziehungen zueinander stehen und stehen müssen, <strong>das</strong>s sie<br />

aufeinander angewiesen sind, <strong>das</strong>s sie die unterschiedlichsten Formen der sozialen Beziehungen<br />

miteinander bilden. Häufig hat <strong>Soziologie</strong> mit sozialen Strukturen zu tun, also dauerhaften und<br />

regelhaften sozialen Beziehungen, wie Institutionen, Organisationen und ganzen Gesellschaften.<br />

Hier wird die Nähe zur <strong>Politikwissenschaft</strong> deutlich. Politik kann nämlich allgemein als <strong>das</strong><br />

menschliche Handeln, <strong>das</strong> auf die Herstellung allgemeiner Verbindlichkeit, vor allem von allgemein<br />

verbindlichen Regelungen und Entscheidungen, in und zwischen Gruppen von Menschen<br />

abzielt, verstanden werden. Kern der Politik ist somit die verbindliche Regelungsleistung <strong>für</strong> alle<br />

Bürgerinnen und Bürger - also die Regelung von sozialen Beziehungen, sofern sie die Allgemeinheit<br />

betreffen.<br />

Das im Grundlagenfach <strong>Soziologie</strong>/<strong>Politikwissenschaft</strong> erworbene Wissen kann helfen, die gesellschaftlichen<br />

bzw. politischen Ursachen von Problemen oder Auseinandersetzungen besser zu<br />

verstehen, auf die man als Lehrkraft in der Schule und darüber hinaus im eigenen gesellschaftlichen<br />

Umfeld trifft. Soziologisches Wissen hilft aber auch zu verstehen, <strong>das</strong>s eigene Wahl- und<br />

Gestaltungsmöglichkeiten nicht unbegrenzt sind, sondern sozial geprägt werden. Erkennt man die<br />

Begrenztheit der eigenen Wahl, kann dies zu mehr Gelassenheit und persönlicher Freiheit führen.<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong>liches Wissen hilft darüber hinaus bei der Beantwortung der Frage, wie wir unser<br />

gesellschaftliches Zusammenleben gestalten und regeln und wie wir dies so tun können, <strong>das</strong>s<br />

Freiheit und Demokratie <strong>für</strong> alle möglich sind. Nur wer die gemeinsamen Angelegenheiten als die<br />

seinen erkennt und ihre Hintergründe versteht, ist in der Lage sie mitzugestalten.<br />

Konkrete Beispiele mögen dies verdeutlichen: Wer über Wissen aus der Jugendsoziologie verfügt,<br />

hat es einfacher mit typischen Verhaltensweisen von Jugendlichen, etwa ihrer Aufsässigkeit, ihren<br />

Konflikten untereinander, ihren Moden oder ihren - zeitweiligen – Lernschwierigkeiten, umzugehen.<br />

Die Jugendsoziologie beschäftigt sich nämlich mit dem Übergangsstadium, in dem Kinder zu<br />

Erwachsenen werden, also z.B. mit ihrer familiären und außerfamiliären Erziehung, mit jugendeigenen<br />

Gruppenbildungen, mit Jugendkriminalität oder den unterschiedlichen Perspektiven von<br />

Mädchen und Jungen.<br />

Wissen aus der Bildungssoziologie ist hilfreich, um besser mit der unterschiedlichen Leistungsfähigkeit<br />

verschiedener Schülergruppen zu recht zu kommen oder um die Unterschiede zwischen<br />

Schulen in verschiedenen Einzugsgebieten besser zu verstehen. Wichtige Themen der Bildungssoziologie<br />

sind u. a. die Schichtgebundenheit von Bildungschancen, die Beziehung zwischen Schule<br />

und anderen Lebensbereichen (z. B. Familie, Freizeit, Medienkonsum) oder der interne Organisationsaufbau<br />

von Bildungseinrichtungen.<br />

Kenntnisse des Politischen Systems helfen z. B. besser zu verstehen, wie im Föderalismus der Bundesrepublik<br />

Deutschland Zuständigkeiten im Bereich der Bildungspolitik verteilt sind. Nur wer<br />

weiß, welche Institutionen - von den Bildungsministerien bis zu Interessenverbänden - auf bildungspolitische<br />

Entscheidungen Einfluss nehmen und wie diese Einflussnahme geschieht, begreift<br />

die Hintergründe bildungspolitischer Debatten, wie etwa die Diskussionen um die Änderung von<br />

Lehrplänen. Welche Möglichkeiten der Einflussnahme habe ich selbst? Warum unterscheidet sich<br />

die Qualität von Schulen in einzelnen Bundesländern? Zur Beantwortung der Frage warum <strong>das</strong><br />

Stichwort „Gesamtschule“ in Deutschland zu ideologischen Auseinandersetzungen führt, obgleich<br />

es in anderen europäischen Staaten ein Erfolgsmodell ist, helfen dagegen Kenntnisse der Vergleichenden<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong>. Deren Gegenstand ist die vergleichende Analyse der politischen<br />

Strukturen und Kulturen unterschiedlicher politischer Systeme - bezogen auf nationalstaatlich organisierte<br />

Gesellschaften insgesamt, aber auch auf Teilbereiche, wie <strong>das</strong> Bildungssystem bzw.<br />

<strong>das</strong> Erziehungswesen.<br />

Grundlagenfächer dienen aber nicht nur der Vermehrung des politikwissenschaftlichen und soziologischen<br />

(oder - in den anderen Grundlagenfächern - theologischen, philosophischen und psychologischen)<br />

Wissens. Sie bieten auch - über Referate und Hausarbeiten (� vgl. Kap. 3) - Raum<br />

<strong>für</strong> die Aneignung und Erprobung von Arbeitstechniken. So ergeben sich drei „Trainingseffekte“:<br />

3


Trainingseffekt I: Stoffaneignung<br />

Trainingseffekt II: Aneignung wissenschaftlicher Arbeitstechniken<br />

Trainingseffekt III: Üben von Referaten und Präsentationen<br />

Das Formale<br />

Das Doppelfach <strong>Soziologie</strong>/<strong>Politikwissenschaft</strong> kann an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch<br />

Gmünd sowohl im Rahmen des <strong>Studium</strong>s <strong>für</strong> <strong>das</strong> Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen<br />

als auch im Diplom-Aufbaustudiengang Erziehungswissenschaft mit der Studienrichtung Schulpädagogik<br />

studiert werden. Außerdem ist <strong>das</strong> Fach mit Angeboten an Erweiterungs- und Bachelor-<br />

Studiengängen beteiligt.<br />

Lehramtsstudium<br />

Das Grundlagenfach umfasst <strong>für</strong> Studierende aller Schultypen insgesamt 6 Semesterwochenstunden<br />

(= 3 Veranstaltungen). Studienbeginner/innen besuchen im so genannten Fundamentum, dem<br />

Grundstudium, einführend Veranstaltungen, die im Vorlesungsverzeichnis mit „Modul 1“ oder<br />

„Fundamentum“ ausgewiesen sind.<br />

Im Hauptstudium erwerben die Studierenden einen Hauptseminarschein. Der Erwerb eines Hauptseminarscheins<br />

setzt den Kenntnisstand aus zwei vorhergehenden Lehrveranstaltungen des Faches<br />

voraus, der durch eigenständige Leistungen (z. B. Referat oder Hausarbeit) nachgewiesen werden<br />

muss.<br />

Wer <strong>Soziologie</strong>/<strong>Politikwissenschaft</strong> innerhalb der Grundlagen des Sozialwissenschaftlichen Fächerverbundes<br />

wählt, kann sich dann in <strong>Soziologie</strong> zusammen mit dem Leitfach prüfen lassen.<br />

Natürlich ist es auch möglich, die wissenschaftliche Hausarbeit, die so genannte Zulassungsarbeit,<br />

in <strong>Soziologie</strong>/<strong>Politikwissenschaft</strong> zu schreiben. Da<strong>für</strong> bieten wir eine Fülle interessanter<br />

Themen an, sind aber auch gerne bereit, auf Ihre Vorschläge einzugehen. Rechtzeitige Abklärung<br />

mit den Dozenten im Fach <strong>Soziologie</strong>/ <strong>Politikwissenschaft</strong> ist ratsam. Themenangebote hängen<br />

am Brett des Faches aus.<br />

Im Diplom-Aufbaustudiengang Erziehungswissenschaft gilt:<br />

Das Fach <strong>Soziologie</strong> ist eines der vier Prüfungsfächer. In vier Semestern wählen Sie aus dem<br />

Lehrangebot des Faches Lehrveranstaltungen im Umfang von 16 Semesterwochenstunden und erwerben<br />

zwei Leistungsnachweise. In der Diplom-Prüfung schreiben Sie eine vierstündige Klausurarbeit<br />

(3 Wahlthemen). Für die mündliche Prüfung (30 Minuten) können Sie zwei thematische<br />

Schwerpunkte aus den Bereichen Familiensoziologie, <strong>Soziologie</strong> der Lebensalter, <strong>Soziologie</strong> der<br />

Erziehung und Bildung, Politische <strong>Soziologie</strong>, Industrie- und Betriebssoziologie oder <strong>Soziologie</strong><br />

der Freizeit wählen.<br />

Für die Erweiterungs- und Bachelor-Studiengänge, an denen <strong>das</strong> Fach <strong>Soziologie</strong>/<strong>Politikwissenschaft</strong><br />

beteiligt ist, gelten gesonderte Studien- und Prüfungsordnungen. Erkundigen Sie sich<br />

dazu bitte im Internet (www.ph-gmuend.de) oder bei den Lehrenden des Faches.<br />

4


Wie weise ich meine Leistungen nach?<br />

Die Bedingungen <strong>für</strong> den Erwerb von Leistungsnachweisen werden in den jeweiligen Veranstaltungen<br />

festgelegt, sie hängen nicht zuletzt von der Größe und dem Charakter der Veranstaltungen<br />

ab. Beispielsweise wird es in einer Vorlesung keine Referate, sondern eine Klausur geben. In Seminaren<br />

dagegen sind Referate üblich. Wenn ein Seminar aber zu viele Teilnehmer hat, werden<br />

einige Studierende „nur“ eine Hausarbeit schreiben können.<br />

In der Regel werden folgende Leistungen von Ihnen erwartet: Referate oder schriftliche Hausarbeiten.<br />

Grundregel hierbei: Wer ein Referat hält, gibt zusätzlich eine - nach dem Referat überarbeitete<br />

- schriftliche Fassung dieses Referates ab. Wer eine Hausarbeit schreibt, spart die Arbeit <strong>für</strong><br />

die Vorbereitung eines Referates und muss entsprechend bei der schriftlichen Arbeit zulegen -<br />

sowohl was den Umfang als auch die Menge der verarbeiteten Quellen angeht! Natürlich sind<br />

die im Hauptseminar zu erbringenden Leistungen umfangreicher als die im Grundstudium; schließlich<br />

können Sie im Hauptstudium bereits auf einen breiten Fundus von Erfahrungen zurückblicken.<br />

Hauptseminarscheine können nur in Veranstaltungen erworben werden, die im Vorlesungsverzeichnis<br />

als Hauptseminare (HS) angekündigt sind. Umgekehrt können in Hauptseminaren i. d. R.<br />

nur Hauptseminarscheine und keine sonstigen Nachweise bezogen werden.<br />

Für alle Arbeiten, ob Referate oder Hausarbeiten, gilt, <strong>das</strong>s sie vorher rechtzeitig mit dem Dozenten<br />

abzusprechen sind. Auch bei Referaten bedeutet „rechtzeitig“ mehr als eine Woche vorher,<br />

denn ein gutes Referat ist im laufenden Studienbetrieb kaum innerhalb einer Woche fertig zu stellen.<br />

Detaillierte Hinweise und praktische Tipps zur Erstellung von Referaten und Hausarbeiten finden<br />

Sie im � Kapitel 3.<br />

Unabhängig davon, ob jemand in einer Lehrveranstaltung einen Leistungsnachweis erbringen<br />

möchte oder nicht, wird von ihm eine regelmäßige und aktive Teilnahme erwartet. „Aktiv“ ist die<br />

Teilnahme dann, wenn die Studierenden an der Veranstaltung konstruktiv mitwirken - etwa durch<br />

die - immer wieder notwendige - vorbereitende Textlektüre, durch Mitdiskutieren oder durch <strong>das</strong><br />

Präsentieren von Ergebnissen aus Gruppenarbeiten. Als aktive Teilnahme gilt nicht <strong>das</strong> Schwätzen<br />

mit dem Sitznachbarn ☺. Man hat auch schon von Dozenten gehört, die in die Lehrveranstaltungen<br />

kleinere Tests einstreuen, um zu überprüfen, ob die Lektüre ausgegebener Texte erfolgt ist.<br />

Insbesondere wer <strong>für</strong> eine Seminarsitzung einen Beitrag vorbereitet hat, aber aus wichtigen<br />

Gründen dennoch an der Teilnahme verhindert ist, entschuldigt sich bitte rechtzeitig beim Dozenten.<br />

5


3<br />

Erstellen von Referaten und schriftlichen Hausarbeiten<br />

Die Erarbeitung von Referaten und <strong>das</strong> Schreiben von Hausarbeiten sind eine hervorragende<br />

Möglichkeit, selbständig an einem Thema zu arbeiten und es zu reflektieren. Diese Arbeitsform<br />

gewährleistet die größten und effektivsten Lernerfolge, denn selbst durch <strong>das</strong> aufmerksamste Zuhören<br />

in den Lehrveranstaltungen oder die kurzfristigen Vorbereitungen <strong>für</strong> eine Klausur lernt man<br />

ungleich weniger. Referate und Hausarbeiten sind also nicht nur dazu, Leistungsnachweise zu erwerben<br />

oder angeeignetes Wissen zu dokumentieren, sondern eine Methode des effektiven Lernens.<br />

Referate bieten zudem eine prima Gelegenheit, <strong>das</strong> Auftreten vor einer Gruppe zu üben, die<br />

durchaus einer Schulklasse ähnelt, mit der Sie später als Lehrerinnen und Lehrer arbeiten müssen -<br />

hier wie dort werden Sie auf gespanntes Interesse, aber auch auf Teilnahmslosigkeit treffen. Das<br />

Üben des freien Sprechens ist ein geeignetes Training <strong>für</strong> mündliche Prüfungen. Auch dort müssen<br />

Sie wissenschaftliche Inhalte in Ihren eigenen Worten präzise darstellen können. Apropos freies<br />

Sprechen, besuchen Sie übers Wochenende doch mal ein Rhetorikseminar, wie es z. B. von<br />

Volkshochschulen angeboten wird. Das wird Ihnen in allen Lebenslagen gute Dienste leisten. Natürlich<br />

sollten Sie auch die entsprechenden Seminar-Angebote der Sprecherziehung an der PH<br />

beachten.<br />

3.1. Themenwahl<br />

Im Normalfall bietet die Problemstellung eines Seminars eine breite Palette verschiedener Detailthemen<br />

und Ihnen damit genügend Möglichkeiten, sich <strong>für</strong> ein Thema Ihrer Wahl zu entscheiden.<br />

Sie können sich entweder mit umfassenden soziologischen/politikwissenschaftlichen Fragestellungen<br />

beschäftigen oder mit ausgewählten Detailfragen.<br />

Beispiele <strong>für</strong> übergeordnete Themen Beispiele <strong>für</strong> Detailthemen<br />

Die bundesstaatliche Ordnung der<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

Deutschland - Ein Zuwanderungsland? Motive<br />

und Ursachen der Migration in die<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

Die Europäische Union: Geschichte und<br />

Arbeitsweise<br />

Familiensoziologie - Zentrale Fragestellungen<br />

und Begriffe<br />

6<br />

Bildungs- und Wissenschaftspolitik im<br />

deutschen Föderalismus<br />

Die Lebenssituation der zweiten Generation<br />

türkischer Einwanderer in Deutschland<br />

Die europäische Außen- und Sicherheitspolitik<br />

nach dem Amsterdamer Vertrag<br />

Die Familie im Wandel - Von den 50er Jahren<br />

bis zur Gegenwart<br />

Bereits die Themenwahl bestimmt die Qualität einer Arbeit und vor allem den Spaß bei der Erstellung.<br />

Einem Text merkt man schnell an, ob er lustlos runter geschrieben wurde oder ob sich die<br />

Studierenden in ihr Thema vertieft haben. Bedenken Sie bei der Auswahl eines Themas seine Re-


levanz <strong>für</strong> Ihr <strong>Studium</strong>: Woran habe ich Interesse? Wo habe ich Wissenslücken, die sich durch<br />

die Erarbeitung eines Referates/einer Hausarbeit schließen lassen? Welche Themen bieten mir<br />

andere Verwertungs- und Anschlussmöglichkeiten, in dem sie beispielsweise zu einem meiner Studienschwerpunkte<br />

passen oder sich mit in anderen Seminaren bearbeiteten Themen verbinden<br />

lassen? Die schlechteste aller Lösungen ist immer, sich vom Dozenten ein Thema nennen zu lassen<br />

oder bereits früher - etwa in der Schule - geschriebene Arbeiten weiterzuverwerten. Denken Sie<br />

schon bei der Themenwahl daran, <strong>das</strong> Thema möglichst präzise zu formulieren und einzuschränken,<br />

um später beim Schreiben nicht den roten Faden zu verlieren. Bereits bei der Themenformulierung<br />

sollten Sie sich eng mit den Dozenten abstimmen.<br />

3.2. Informationsbeschaffung<br />

Die Beschaffung von Materialien <strong>für</strong> ein Referat oder eine schriftliche Arbeit vollzieht sich in konzentrischen<br />

Kreisen. Sie nimmt ihren Ausgangspunkt z. B. bei einem in einem Fachlexikon nachgeschlagenen<br />

Stichwort oder einem einführenden Buch und weitet sich dann aus - mit jedem Zeitschriftenartikel<br />

oder Buch, <strong>das</strong> Sie lesen, stoßen sie auf ergänzende Informationen bzw. weitere<br />

Autoren, die sich mit „Ihrem“ Thema beschäftigt haben. Daher spricht man auch vom Schneeballprinzip.<br />

Die Kunst bei der Informationsbeschaffung besteht nun darin, einerseits solange zu recherchieren<br />

und zu lesen, bis Sie die wichtigsten und ergiebigsten Quellen erschlossen haben.<br />

Andererseits dürfen Sie dabei die Eingrenzung Ihrer Thematik nicht aus den Augen verlieren.<br />

Wenn Sie ein Thema übernommen haben, können Sie wie folgt vorgehen:<br />

� Literaturhinweise der Dozenten angucken. Gewöhnlich geben diese eine<br />

erste Richtung vor und enthalten wichtige Einführungsliteratur. Diese Hinweise<br />

entlasten Sie aber nicht von eigenen Recherchen!!!<br />

� Nachschlagen von Fachbegriffen in Lexika und Handbüchern. In guten<br />

Lexika finden Sie auch Hinweise auf weiterführende Literatur.<br />

� In den Stich- und Schlagwortkatalogen der Bibliotheken suchen.<br />

� Machen Sie sich über die Internet-Adresse www.bibliothek.ph-gmuend.de<br />

mit dem Angebot von Datenbanken vertraut, welche die Suche insbesondere<br />

nach Zeitschriften-Aufsätzen ermöglichen. Die Bibliothek bietet auch entsprechende<br />

Schulungen an.<br />

� Im Tutoriat <strong>für</strong> <strong>Politikwissenschaft</strong> und <strong>Soziologie</strong> (Raum A 223) nachfragen.<br />

Dort gibt es einiges gesammeltes Grundlagenmaterial. Die Öffnungszeiten<br />

bitte dem Aushang entnehmen.<br />

� Einführungsliteratur studieren und die Literaturhinweise der Autoren verfolgen.<br />

Wenn man immer wieder auf den Namen einer Autorin oder eines Autoren trifft, sollten sie deren<br />

Arbeiten in jedem Fall sichten. Häufig ist es ein überschaubarer Kreis von Expertinnen und Experten,<br />

der sich mit einem Thema beschäftigt. Beachten Sie auch den Unterschied zwischen Primär-<br />

und Sekundärliteratur. Primärliteratur sind die Quellentexte (also z. B. ein Werk des Soziologen<br />

Max Weber über Religion oder von Aristoteles über den Staat), Sekundärliteratur sind Darstellungen<br />

über die Autoren bzw. ihre Werke. Wenn Sie mit Primärliteratur arbeiten, sollten Sie zusätzlich<br />

eine Einführung über die Person und/oder die Thematik in der Sekundarliteratur lesen. Umgekehrt<br />

genügt es nicht, wenn man z.B. über Max Weber oder Aristoteles arbeitet, nur <strong>das</strong> zu lesen,<br />

was andere über die Autoren geschrieben haben; man muss auch die Originalquellen studieren.<br />

Machen Sie sich in jedem Fall mit dem Aufbau und dem Bestand der wissenschaftlichen Bibliotheken<br />

Ihres Einzugsgebietes vertraut. Die meisten Bibliotheken funktionieren ähnlich, aber jede hat<br />

7


doch ihre Besonderheiten, die man durchschaut haben muss. Nutzen Sie daher <strong>das</strong> Angebot von<br />

Führungen! Der Aufwand lohnt sich, denn nicht nur während Ihres <strong>Studium</strong>s, sondern auch während<br />

des Referendariats und in Ihrem Berufsleben werden Sie zu den Stammgästen dieser Bibliotheken<br />

gehören. Die <strong>für</strong> soziologische und politikwissenschaftliche Literatur wichtigsten Bibliotheken<br />

in und um Schwäbisch Gmünd sind:<br />

� die Bibliothek der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd<br />

(www.bibliothek.ph-gmuend.de),<br />

� die Universitätsbibliothek Stuttgart (www.ub.uni-stuttgart.de),<br />

� die Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart (www.wlb-stuttgart.de).<br />

Für die Recherche - und teilweise auch die Bestellung - von Literatur ist es im Computerzeitalter oft<br />

gar nicht mehr nötig, der Bibliothek einen persönlichen Besuch abzustatten. Nutzen Sie die Möglichkeiten<br />

der Online-Recherche: Über die Internet-Adressen der o.g. Bibliotheken hinaus, bietet<br />

der „Karlsruher Virtuelle Katalog“ (www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html) mit die beste Möglichkeit,<br />

in zahlreichen deutschen und ausländischen Katalogen zu recherchieren und ggf. direkt per<br />

Fernleihe zu bestellen.<br />

Abschließend noch ein Hinweis auf die wichtigsten deutschsprachigen Fachzeitschriften<br />

<strong>für</strong> die Allgemeine <strong>Soziologie</strong> und die <strong>Politikwissenschaft</strong>. In diesen Fachzeitschriften<br />

spiegelt sich jeweils der aktuelle Diskussionsstand der beiden Fächer wieder und innerhalb<br />

eines Jahrganges finden Sie i. d. R. Aufsätze zu allen wichtigen Teildisziplinen. Auf der<br />

Suche nach Material lohnt es sich, jeweils die letzen Jahrgangsinhaltsverzeichnisse dieser Zeitschriften<br />

durchzugucken. Schauen Sie die Zeitschriften einmal an, um ihre unterschiedlichen Profile<br />

kennen zu lernen!<br />

<strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ), Beilage zur<br />

Zeitung Das Parlament<br />

Gesellschaft - Wirtschaft – Politik (vormals<br />

Gegenwartskunde)<br />

Politische Vierteljahresschrift (PVS)<br />

Zeitschrift <strong>für</strong> Parlamentsfragen (ZParl)<br />

Zeitschrift <strong>für</strong> <strong>Politikwissenschaft</strong> (ZPol)<br />

8<br />

<strong>Soziologie</strong><br />

Kölner Zeitschrift <strong>für</strong> <strong>Soziologie</strong> und Sozialpsychologie<br />

(KZfSS)<br />

Soziale Welt<br />

Soziologische Revue (SR),<br />

enthält Literaturbesprechungen<br />

Zeitschrift <strong>für</strong> <strong>Soziologie</strong> (ZfS)<br />

Zeitschrift <strong>für</strong> <strong>Soziologie</strong> der Erziehung und<br />

Sozialisation (ZSE)<br />

Eine nützliche Quelle zum Bezug von Literatur und Informationsmaterialien im Bereich der <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

sind ferner die<br />

� Bundeszentrale <strong>für</strong> politische Bildung (www.bpb.de) und die<br />

� Landeszentrale <strong>für</strong> politische Bildung Baden-Württemberg (www.lpb.bwue.de).<br />

Beide Institutionen geben ihre Publikationen kostenfrei oder gegen eine geringe Gebühr ab.<br />

Unter den vielen Internetangeboten gehört beispielsweise www.sowi-online.de zu den geeigneten<br />

Quellen.<br />

Apropos Internetquellen: Das auch bei Studierenden beliebte wikipedia ist keine seriöse<br />

wissenschaftliche Quelle. Sie können es zur schnellen Information oder ersten Orientierung<br />

verwenden. Als zitierte Fundstelle in einer wissenschaftlichen Arbeit hat es NICHTS verloren!


3.3. Informationsaufbereitung<br />

Lesen ist ein Prozess aus Unterstreichen, Kennzeichnen, Kommentieren und Fragen. Einen schwierigen<br />

Text werden Sie in der Regel nicht beim ersten, flüchtigen Lesen verstehen. Das ist ganz normal.<br />

Lassen Sie sich daher nicht von dicken Wälzern, verschachtelten Sätzen oder Fremdwörtern abschrecken!<br />

Lernpsychologisch ist die SQ3R-Methode gut geeignet, Literatur aufzuarbeiten. SQ3R<br />

steht <strong>für</strong>: survey, questions, read, review, repeat.<br />

1. Survey – Schnelles Überfliegen<br />

Lesen Sie einen Text zunächst einmal kursorisch. Verschaffen Sie sich einen Überblick, indem<br />

Sie die Kapitelüberschriften und zentrale Schlüsselbegriffe angucken. Picken Sie sich heraus,<br />

was <strong>für</strong> Sie überhaupt wichtig ist. Machen Sie sich mit dem roten Faden des Textes vertraut.<br />

2. Questions – Fragen an den Text<br />

Stellen Sie dann Fragen an den Text, welche die folgende intensivere Lektüre des Textes strukturieren,<br />

z. B.:<br />

� Was will ich von dem Text?<br />

� Wie geht der Autor vor? Welchen <strong>Stand</strong>ort nimmt der Verfasser ein?<br />

� Wie werden Begriffe definiert?<br />

� Welches sind die wichtigsten Argumente?<br />

� Was sind die Kernaussagen des Textes?<br />

3. Read – Gründliches Lesen - Studieren<br />

Denken Sie hier an die Definition von Seite 1: Studieren heißt soviel wie etwas prüfend durchlesen.<br />

Erarbeiten Sie sich nun die von Ihnen beim Überfliegen als wichtig identifizierten Textteile.<br />

Schlagen Sie ggf. wichtige Fachbegriffe nach. Fertigen Sie - warum nicht gleich am PC? - Exzerpte<br />

an. Schreiben Sie die wichtigsten Definitionen raus und halten Sie die wichtigsten Argumente<br />

in Ihren Worten fest. Vergessen Sie nicht, die Quellenangaben bzw. Seitenzahlen zu notieren;<br />

sie später wieder zu finden, kostet viel Zeit.<br />

4. Review – Inhaltliche Rückschau<br />

Nun beginnt der Schritt von der Lektüre zur Rezeption. Es ist Zeit, Ihre Lektüre zu bilanzieren.<br />

Sie sollten jetzt den Text in einen sachlichen Gesamtzusammenhang einordnen und einen Bezug<br />

zu anderen Themenfeldern und aktuellen Ereignissen herstellen können. Dazu hilft es wieder,<br />

Fragen zu stellen:<br />

� Was ist <strong>das</strong> wesentliche Ergebnis?<br />

� Hat der Text meine Fragen beantwortet? Was ist offen oder unklar geblieben?<br />

� Was sind die Stärken und Schwächen des Textes?<br />

� Welche Zusammenhänge und Perspektiven zeigt der Text auf?<br />

� Wie sind die Ergebnisse einzuordnen, wie sind sie in einem größeren theoretischen<br />

Rahmen zu werten?<br />

� Zu welchem Ergebnis kommen andere Autoren?<br />

� Was würde ich selbst besser machen?<br />

Achten Sie bei der Darstellung in Referaten oder Hausarbeiten darauf, <strong>das</strong>s Gedanken und<br />

Antworten, die Sie in Texten gefunden haben, nicht Ihre eigenen sind - auch wenn Sie Ihnen zustimmen.<br />

Schreiben Sie also, wenn Sie sich beispielsweise mit Max Webers Herrschaftsbegriff<br />

auseinander gesetzt haben nicht „Herrschaft ist die Chance <strong>für</strong> Befehle bei einer angebbaren<br />

Gruppe von Menschen Gehorsam zu finden“, sondern schreiben Sie: „Mit Max Weber lässt<br />

sich Herrschaft als Chance begreifen, <strong>für</strong> Befehle bei einer ….“ (� s. die Hinweise zum Zitieren<br />

auf S. 13). Vergessen Sie zum Schluss nicht, <strong>das</strong> Gelesene, Referierte oder Geschriebene zu<br />

kommentieren und Ihre eigene Haltung mitzuteilen.<br />

5. Repeat – Wiederholen<br />

Bei Bedarf sollten Sie <strong>das</strong> Gelesene später <strong>für</strong> sich noch mal wiederholen, um <strong>das</strong> Gelernte<br />

auch zu behalten.<br />

9


3.4. Referate halten<br />

Besuchen Sie rechtzeitig die Sprechstunde der Dozentin oder des Dozenten, um Ihr Referat zu besprechen.<br />

Mündliche Referate können alleine, aber auch als Gruppenarbeit gehalten werden.<br />

Planen Sie <strong>für</strong> die Vorbereitung und Ausarbeitung eines Referates ausreichend Zeit ein. Insbesondere<br />

Gruppenarbeiten erfordern Kommunikations- und Koordinationsaufwand. Da<strong>für</strong> profitieren<br />

Sie in Arbeitsgruppen voneinander! Gruppenreferate sollten als gemeinsame Präsentation und<br />

nicht nur als Aneinanderreihung von Einzelvorträgen erfolgen.<br />

Die Dauer eines Referats beträgt bei einem Referierenden ca. 20 bis 30 Minuten, kürzer kann<br />

man kaum zentrale Zusammenhänge darstellen, länger strapaziert die Zuhörenden. Die Dauer<br />

eines Referates hängt immer auch von den Rahmenbedingungen ab, etwa von der Teilnehmerzahl<br />

in Arbeitsgruppen. Manche Veranstaltungen sehen explizit s. g. Kurzreferate vor.<br />

Nach einer ersten Literaturdurchsicht (� s. Kap. 3.2. u. 3.3.) sollte man sich eine Grobgliederung<br />

überlegen, einen roten Faden, wie man den mündlichen Vortrag aufbaut. Wie auch in<br />

schriftlichen Arbeiten sollte diese Gliederung aus einer zum Thema hinführenden Einleitung, einem<br />

Hauptteil, in dem die wichtigsten Argumente dargelegt werden und einer Zusammenfassung bestehen.<br />

(� Bitte beachten sie die Hinweise zu den schriftlichen Hausarbeiten im Kapitel 3.5.,<br />

viele der dort genannten Tipps helfen Ihnen auch bei der Erstellung von Referaten.)<br />

Haben Sie eine erste Fassung Ihres Vortrages fertig, sollten Sie ihn alleine oder - besser noch - vor<br />

anderen Studierenden oder Bekannten zur Probe halten, um sein Länge abschätzen zu können.<br />

So können sie auch erste Rückmeldungen erhalten, ob Ihr Vortrag spannend oder eher langweilig<br />

„rüber gekommen“ ist.<br />

Zum Vortrag sollten Sie ein Thesenpapier im Umfang von 1 - 2 Seiten austeilen, <strong>das</strong> <strong>für</strong> die anderen<br />

Studierenden eine Orientierungshilfe darstellt und eine Grundlage <strong>für</strong> die anschließende Diskussion<br />

bildet. Für spätere Semester ist es eine nützliche Hilfe, um <strong>das</strong> Gehörte rekapitulieren zu<br />

können. Das Thesenpapier sollte die Namen der Referierenden, <strong>das</strong> Thema, Gliederungspunkte<br />

des Vortrages, wichtige Definitionen und die verwendete Literatur enthalten. Vermeiden Sie es, im<br />

Thesenpapier den kompletten Vortrag abzubilden!<br />

Dann geht es endlich mit Ihrem Vortrag los. Dabei beachten Sie bitte folgendes:<br />

� Sie sind nicht die oder der einzige Studierende mit Lampenfieber. Ein bisschen<br />

Aufregung hilft, die Konzentration zu erhöhen. Viel Lampenfieber verschwindet,<br />

je öfter man Referate praktisch übt.<br />

� Ein Großteil der Seminarstunde, in der Sie Ihr Referat halten „gehört“ Ihnen.<br />

Sie sind die Expertin bzw. der Experte <strong>für</strong> <strong>das</strong> von Ihnen erarbeitete Thema<br />

und haben daher einen Wissensvorsprung - möglicherweise sogar vor dem<br />

Dozenten. Ihre Aufgabe ist es nun, den anderen Studierenden Ihr Wissen zu<br />

vermitteln. Tun sie <strong>das</strong> möglichst lebendig und gut nachvollziehbar!<br />

� Zu diesem Zweck sprechen Sie möglichst frei und lesen nicht ab. Tipp:<br />

Gehen Sie ohne ausformuliertes Manuskript ans Pult, dann begeben Sie sich<br />

gar nicht erst in die Gefahr abzulesen. Ausführungen mit dem einen oder<br />

anderen nicht wie geplant zu Ende geführten Satz kann man viel besser folgen,<br />

als heruntergeleierten Vorträgen, in denen jede Formulierung stimmt.<br />

� Sprechen Sie, wenn möglich, im Stehen. So finden Sie leichter Aufmerksamkeit<br />

und man versteht Sie besser. Gibt es ein Stehpult, so nutzen Sie es!<br />

� Benutzen Sie ihre Stimme, achten Sie auf Lautstärke und Artikulation.<br />

„Modellieren“ Sie Ihren Vortrag, indem Sie die Stimme heben und senken<br />

und mal laut, mal leise sprechen.<br />

10


� Visualisieren Sie Ihren Vortrag. Folien, Tabellen und Grafiken sind ideal<br />

geeignet, Ihre Argumente zu unterstützen. Überlegen Sie sich genau, ob Sie<br />

einen Overhead-Projektor und Folien verwenden, ein Tafelbild oder eine<br />

PowerPoint-Präsentation. Häufig gilt: Weniger ist mehr. Nicht jedes Thema<br />

ist <strong>für</strong> eine multimediale Präsentation geeignet, schließlich soll ihr mündlicher<br />

Vortrag im Mittelpunkt verbleiben.<br />

� Geben Sie Ihren Zuhörern nach Ihrem Vortrag Gelegenheit, Fragen zu stellen,<br />

Anmerkungen zu machen und Kritik zu äußern - eine gute Gelegenheit,<br />

um <strong>das</strong> Beantworten zu üben (Prüfungen!). Aber auch eine gute Gelegenheit,<br />

<strong>das</strong> Moderieren zu üben, weil häufig - wie in der Schule - erst einmal<br />

Schweigen herrscht, bis ein Gespräch in Gang kommt. Bereiten Sie gedankliche<br />

Anstöße vor, um die Diskussion zu Ihrem Referat ins Laufen zu bringen!<br />

� Sollten Sie mit Ihrem Vortrag nicht ganz zufrieden sein, denken Sie daran:<br />

„Übung macht den Meister“! Und zum Üben sind die Seminare da.<br />

Zur Erstellung einer schriftlichen Fassung Ihres Referates orientieren Sie sich bitte auch an den folgenden<br />

Hinweisen zu den schriftlichen Arbeiten (� s. Kap. 3.5.). Arbeiten Sie wichtige Kritikpunkte<br />

oder Anmerkungen, die Ihnen während Ihres Referates zugetragen wurden, in die Schriftfassung<br />

mit ein. Also: Das Referat nicht am Tag Ihres Vortrages abgeben!<br />

In der Regel werden die Dozenten von der Schriftfassung Ihres Referates nicht den Umfang erwarten,<br />

den andere Studierende zu erbringen haben, die kein Referat gehalten haben. Die Schriftfassung<br />

sollte in Seminaren etwa 8-10 Seiten und in Hauptseminaren etwa 15 Seiten umfassen (�<br />

vgl. die Hinweise zum Umfang von Hausarbeiten auf S. 16).<br />

3.5. Die wissenschaftliche Hausarbeit<br />

PH Schwäbisch Gmünd WS 2007/08<br />

Seminar: Bildungsföderalismus in Deutschland<br />

Dozent: Dr. Helmar Schöne<br />

Der Bundesrat –<br />

Rechtsnatur und Arbeitsweise<br />

Maxi Musterstudentin<br />

Begabtenstr. 1<br />

73525 Schwäbisch Gmünd<br />

2. Studiensemester, Grund-/Hauptschule<br />

Abgabe: 01.01.<strong>2008</strong><br />

11<br />

Schriftliche Arbeiten beginnen mit einem<br />

Deckblatt, auf <strong>das</strong> folgende Angaben<br />

gehören: Institution, an der die Arbeit<br />

angefertigt wurde, Angabe der Veranstaltung,<br />

in der die Arbeit entstanden ist,<br />

Name des Dozenten/der Dozentin, Semesterangabe,<br />

Titel der Arbeit (hervorgehoben),<br />

Name der Verfasserin oder<br />

des Verfassers mit Adresse, Semesterzahl<br />

und Studienrichtung sowie <strong>das</strong> Datum<br />

der Abgabe. Links finden Sie ein Beispiel-<br />

Deckblatt.


Gliederung<br />

Jede schriftliche Hausarbeit hat folgende - unverzichtbare - Gliederungspunkte:<br />

Gliederungspunkte Beispiel der Gliederung einer Arbeit<br />

zum Thema „Osterweiterung der EU“<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Einleitung<br />

Hauptteil<br />

(untergliedert in versch. Kapitel)<br />

Schluss(bemerkungen)/Zusammenfassung/Fazit<br />

Literaturverzeichnis<br />

Einleitung<br />

12<br />

Einleitung<br />

1. Die Entwicklung der Europäischen Union -<br />

ein Überblick<br />

2. Beitrittsverhandlungen und Beitrittskriterien<br />

3. Chancen und Risiken der Erweiterung<br />

3.1. Interessen der Mitgliedsländer<br />

3.2. Interessen der Beitrittsländern<br />

4. Auswirkungen auf die Europäische Union<br />

Schlussbemerkungen<br />

Literaturverzeichnis<br />

Die Einleitung gehört zu den wichtigsten, aber am meisten unterschätzten Teilen einer schriftlichen<br />

Arbeit. Oft vergessen Studierende sie sogar ganz und beginnen direkt mit dem Hauptteil, ins<br />

Thema einzusteigen. Ohne präzise Fragestellung und ohne Vorstellung davon, wo die Arbeit hinführen<br />

soll, ist aber die Gefahr groß, <strong>das</strong>s sie misslingt. Diesen Zweck erfüllt die Einleitung: Sie<br />

zwingt den Schreibenden, die Problemstellung vernünftig einzugrenzen. Die Leser bereitet sie<br />

darauf vor, was sie bei der Lektüre zu erwarten haben. Entsprechend hat eine gute Einleitung folgende<br />

Bestandteile:<br />

� Inhaltsbeschreibung/Problemdefinition/Fragestellung<br />

(Worum geht es in der Arbeit? Welche Frage- oder Problemstellung bearbeiten<br />

Sie?)<br />

� Herleitung der Problemstellung<br />

(Wie ist es zur Themenstellung gekommen?)<br />

� Interesse beim Leser wecken<br />

(Warum ist <strong>das</strong> Thema relevant?)<br />

� Erläuterung der Vorgehensweise, Überblick über Gliederung<br />

(Was erwartet den Leser?)<br />

Wenn die Materiallage es erfordert (z. B. weil es zu einem aktuellen Thema nur wenig Literatur<br />

gibt und vor allem Zeitungsartikel als Arbeitsgrundlage dienten), können in der Einleitung auch<br />

Hinweise zu den verwendeten Quellen enthalten sein. In eine Einleitung gehören hingegen KEINE<br />

Rechtfertigungen oder Entschuldigungen. Den Leser interessiert es nicht, ob ein wichtiges <strong>Stand</strong>ardwerk<br />

in der Bibliothek gerade vergriffen war oder ob Sie mehrere Arbeiten parallel zu<br />

schreiben hatten. Begründen Sie in der Einleitung, was Sie - warum - tun, nicht, was Sie unterlassen.<br />

Eine Einleitung umfasst mindestens eine Seite, es können aber auch mehr sein.<br />

Hauptteil<br />

Bevor Sie mit dem Schreiben des Hauptteils beginnen, sollten Sie sich <strong>für</strong> sich selbst eine detaillierte<br />

Gliederung erstellen: Was soll in welchen Absätzen bzw. Unterkapiteln stehen? Vergewissern<br />

Sie sich während des Schreibens immer wieder Ihrer zentralen Fragestellung, um nicht auszuufern!


Im Hauptteil verarbeiten Sie <strong>das</strong> sich angeeignete Wissen, er bildet den inhaltlichen Kern Ihrer<br />

Arbeit. Achten Sie darauf, nicht nur Beschreibungen zu liefern, indem Sie z. B. historische Abläufe<br />

schildern oder Daten abschreiben, sondern erklären Sie Zusammenhänge. Sich selbst „Hilfsfragen“<br />

zu stellen, kann es erleichtern, Zusammenhänge zu erkennen: Warum ist etwas so, wie es<br />

ist? Wie kam es dazu? Könnte es anders sein? Welche Begründungen gibt es? Welche Interessen<br />

stecken hinter einer Betrachtungsweise? (� vgl. auch <strong>das</strong> Kapitel 3.3. Informationsaufbereitung).<br />

Wissenschaftlichkeit heißt nicht zuletzt, Informationen und Alltagsmeinungen kritisch zu hinterfragen<br />

und zu überprüfen.<br />

Zitate und Literaturnachweise<br />

Die Verwendung von Zitaten kann drei Zwecken dienen: a) dem Nachweis von Quellen, b) der<br />

Bestärkung einer eigenen Meinung oder c) dem Ausweis von Gegenmeinungen. Eine Hausarbeit<br />

ist KEINE Aneinanderreihung von Zitaten. Formulieren Sie eigenständig und nicht mit Zitaten aus<br />

anderen Texten. Beim Zitieren gilt die Grundregel: So wenig wie möglich, so viel wie nötig.<br />

So genannte direkte oder wörtliche Zitate (originalgetreue Wiedergaben) sind immer mit An-<br />

bzw. Ausführungszeichen und einer Quellenangabe zu versehen. Auch indirekte Zitate (<strong>das</strong> sind<br />

nicht-wörtliche, sinngemäße Wiedergaben eines Gedankenganges oder der Darstellung eines<br />

anderen Autoren) sind jeweils konkret mit einer Quellenangabe zu kennzeichnen. Am übersichtlichsten<br />

ist es, die Quellenangabe, also die Verweise auf die Bücher oder Zeitschriften, aus denen<br />

Sie zitiert haben, am Ende jeder Seite als Fußnoten aufzuführen. Das zeigt folgendes Beispiel mit<br />

klassischer Zitierweise.<br />

Das ist ein Beispieltext mit<br />

klassischer Zitierweise<br />

Das ist ein Beispieltext. Das ist ein<br />

Beispieltext. Das ist ein Beispieltext.<br />

„In den fünfzig Jahren seit Bestehen<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

haben sich im Wandel der gesellschaftlichen<br />

Verhältnisse (...) auch<br />

Stellung und Funktion des Bundestages<br />

im politischen System verändert.<br />

1 “<br />

Das ist ein Beispieltext. Das ist ein<br />

Beispieltext. Das ist ein Beispieltext.<br />

--------------------<br />

1 Ismayr, Wolfgang: Der Deutsche Bundestag,<br />

2. Auflage Opladen 1999, S. 15.<br />

In den Sozialwissenschaften hat sich neben der obigen<br />

die so genannte amerikanische Zitierweise eingebürgert,<br />

ein kurzer Nachweis in Klammern direkt im Text ohne<br />

Fußnoten. Die vollständigen Angaben zu den auf diese<br />

Weise angeführten Kurztiteln (Musterautor 2001, Musterautorin<br />

1999) erfolgen dann nur im Literaturverzeichnis<br />

der Arbeit.<br />

Das ist ein Beispieltext mit<br />

amerikanischer Zitierweise<br />

Das ist ein Beispieltext. Das ist ein<br />

Beispieltext. Das ist ein Beispieltext.<br />

„In den fünfzig Jahren seit Bestehen<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

haben sich im Wandel der gesellschaftlichen<br />

Verhältnisse (...) auch<br />

Stellung und Funktion des Bundestages<br />

im politischen System verändert.“<br />

(Ismayr 1999: 15).<br />

Das ist ein Beispieltext. Das ist ein<br />

Beispieltext. Das ist ein Beispieltext.<br />

Für welche Zitierweise Sie sich entscheiden, bleibt Ihnen überlassen. Wichtig ist nur, <strong>das</strong>s Sie einen<br />

einmal begonnenen Stil in der gesamten Arbeit durchhalten. Schauen Sie sich einmal in verschiedenen<br />

Zeitschriften oder den Publikationen unterschiedlicher Verlage die Feinheiten der je-<br />

13


weils gepflegten Zitierweise an. Was die formale Zitierweise angeht, ist Abschreiben ausdrücklich<br />

erlaubt! Hier geht es nur darum, die üblichen Konventionen einzuhalten.<br />

Schlussteil<br />

Kluge Leser verschaffen sich einen ersten Überblick über ein Buch, indem sie erst die Einleitung<br />

lesen, um zu wissen, welche Fragen der Autor behandelt hat und dann gleich zum Schlussteil<br />

übergehen, um sich seine Antworten und Schlussfolgerungen anzuschauen. Das bedeutet <strong>für</strong> Sie<br />

als Autoren, <strong>das</strong>s Sie auf den Schlussteil Ihrer Arbeit genauso viel Mühe verwenden müssen wie<br />

<strong>für</strong> die Einleitung. Es gilt, der Verlockung zu widerstehen, die letzten Seiten möglichst schnell fertig<br />

zu schreiben.<br />

Im Schlussteil einer Arbeit stehen keine neuen Informationen, hier werden die wichtigsten Ergebnisse<br />

zusammengefasst. Greifen Sie da<strong>für</strong> die Problem- oder Fragestellung aus der Einleitung<br />

nochmals auf. Welche „Lösungen“ wurden gefunden? Wie wurden die - selbst gestellten - Fragen<br />

beantwortet? Ziehen Sie Schlussfolgerungen! Eigene Urteile und Bewertungen (natürlich begründete)<br />

sind ausdrücklich gefordert. Aber auch auf ungelöste Probleme oder auf weitere Fragestellungen,<br />

die sich im Laufe der Arbeit ergeben haben, kann im Schlussteil verwiesen werden.<br />

Literaturverzeichnis<br />

Wie beim Zitieren gilt auch im Literaturverzeichnis, die üblichen Konventionen zu beachten. Das<br />

Literaturverzeichnis ist der falsche Ort <strong>für</strong> Layout-Experimente! Angegeben werden alle vom<br />

Schreibenden benutzten Quellen, auf jeden Fall aber die zitierten. Die Angabe nicht verwendeter<br />

Literatur ist unredlich! Die Literaturangaben werden alphabetisch nach Verfassern sortiert, bei<br />

mehreren Büchern eines Verfassers wird chronologisch geordnet.<br />

Folgende Angaben sind unbedingt notwendig:<br />

� Name des Autoren bzw. Herausgebers sowie sein Vorname (bei mehreren<br />

Autoren alle angeben, wenn es mehr als drei sind, genügt der erste Name,<br />

ergänzt durch „u.a.“),<br />

� Titel der Schrift (incl. Untertitel!),<br />

� Nummer der Auflage (außer bei Erstauflage),<br />

� Verlagsort,<br />

� Erscheinungsjahr.<br />

Manchmal wird auch der Verlagsname (Westdeutscher Verlag, Juventa-Verlag, etc.) mit angegeben.<br />

Bei Internet-Nachweisen ist es wichtig auch auf <strong>das</strong> Datum des Zugriffs zu verweisen. Es bietet<br />

sich an, die verwendeten Homepages am Ende des Literaturverzeichnisses aufzuführen.<br />

Die beiden unten stehenden Beispiele zeigen die Zitierweise aus einem Herausgeberband, einer<br />

Monographie und einer Zeitschrift. Sie sehen, <strong>das</strong>s die Literaturverzeichnisse unterschiedlich gestaltet<br />

sein können, ein einmal gewählter Stil aber beibehalten werden muss.<br />

14


Beispiels-Literaturverzeichnis I<br />

Gabriel, Oscar W.: Politische Kultur aus der<br />

Sicht der empirischen Sozialforschung, in:<br />

Niedermayer, Oskar/Beyme, Klaus von<br />

(Hrsg.): Politische Kultur in Ost- und<br />

Westdeutschland, Opladen 1996, S. 21-42.<br />

Ismayr, Wolfgang: Der Deutsche<br />

Bundestag, 2. Auflage Opladen 1999.<br />

Klein, Markus/Arzheimer, Kai: Grau in<br />

Grau. Die Grünen und ihre Wähler nach<br />

eineinhalb Jahrzehnten, in: Kölner<br />

Zeitschrift <strong>für</strong> <strong>Soziologie</strong> und Sozialpsychologie,<br />

49. Jg., 1997, S. 650-673.<br />

http://www.bundestag.de/mdb/bio/index.ht<br />

ml, 17.12.2007<br />

Wissenschaftliche Sprache<br />

Um einen Text zu schreiben, der auch sprachlich wissenschaftlichen Maßstäben genügt, beachten<br />

Sie vor allem drei Grundregeln:<br />

� Schreiben Sie Fließtext und argumentieren Sie in Zusammenhängen. Eine<br />

Stichwortsammlung oder ein Text, der in großen Teilen aus Aufzählungen<br />

besteht, ist keine Hausarbeit.<br />

� Schreiben Sie nicht <strong>für</strong> den Dozenten! Stellen Sie sich als Adressaten jemanden<br />

vor, der vom Thema nichts versteht. Schreiben Sie also in sich schlüssig<br />

und selbsterklärend.<br />

� Die Sprache der Wissenschaft ist zurückhaltend und sachlich, sollte beim Leser<br />

aber dennoch Interesse wecken. Vermeiden Sie in jedem Fall Umgangssprache.<br />

Ebenso haben persönliche Bekenntnisse, Haltungen oder politische<br />

Meinungen in Hausarbeiten keinen Platz. Z. B. haben auch in einer Arbeit<br />

über die US-amerikanische Außenpolitik emotionale Appelle <strong>für</strong> den Frieden<br />

nichts zu suchen. Tipp: Vermeiden Sie die 1. Person Singular (Ich-Form), die<br />

dazu verleitet weniger distanziert zu schreiben. Damit keine Missverständnisse<br />

entstehen: Eigene Schlussfolgerungen und Bewertungen sind natürlich<br />

erwünscht und erforderlich. Unterscheiden Sie zwischen darstellenden und<br />

bewertenden Textteilen.<br />

Grafische Elemente und Layout<br />

Wie bei der Visualisierung von Referaten können auch in schriftlichen Arbeiten Tabellen, Grafiken,<br />

Karten, Diagramme oder Pfeilmodelle helfen, <strong>das</strong> Textverständnis zu erleichtern. Aber: Solche<br />

Elemente haben KEINE Schmuckfunktion und sind KEINE Seitenfüller! Sie sollten nur dort verwendet<br />

werden, wo sie <strong>für</strong> den Gang der Argumentation nötig und sinnvoll sind. Fotos und Bilder<br />

benötigt man <strong>für</strong> eine Hausarbeit in der Regel NICHT!<br />

15<br />

Beispiels-Literaturverzeichnis II<br />

Gabriel, Oscar W., 1996: Politische Kultur<br />

aus der Sicht der empirischen Sozialforschung.<br />

S. 21-42 in: O. Niedermayer/<br />

K. v. Beyme (Hrsg.), Politische Kultur in<br />

Ost- und Westdeutschland. Opladen:<br />

Leske und Budrich.<br />

Ismayr, Wolfgang, 1999: Der Deutsche<br />

Bundestag, 2. Auflage Opladen: Leske und<br />

Budrich.<br />

Klein, Markus/Arzheimer, Kai, 1997: Grau<br />

in Grau. Die Grünen und ihre Wähler nach<br />

eineinhalb Jahrzehnten. Kölner Zeitschrift<br />

<strong>für</strong> <strong>Soziologie</strong> und Sozialpsychologie 49:<br />

650-673.<br />

http://www.bundestag.de/mdb/bio/index.ht<br />

ml, 17.12.2007


Was <strong>für</strong> die Sprache gilt, trifft auch auf die äußere Gestaltung zu: Eine wissenschaftliche Arbeit<br />

ist weder ein Poster noch eine Collage. Bemühen Sie sich um ein „sachliches“ Layout, vermeiden<br />

Sie übertriebene Schriftgrößen, verschiedene Schrifttypen und „Schnörkeleien“.<br />

Der Gesamteindruck einer Arbeit hängt neben seiner inhaltlichen auch von der formalen Qualität<br />

ab. Beispielsweise reduzieren mehrere Tippfehler pro Seite, eine unlogische Gliederung oder inkorrektes<br />

Zitieren, selbst wenn inhaltlich sicher argumentiert wurde und der Text sprachlich gut<br />

formuliert ist, Ihre Leistung und die Note der Arbeit. Verwenden Sie daher bei der Korrektur Ihrer<br />

Arbeit Sorgfalt. Lassen Sie die Arbeit vor dem letzten Korrekturdurchgang einige Tage liegen und<br />

schauen Sie dann nochmals „mit Abstand“ drauf. Geben Sie Ihren Text auch anderen Studierenden<br />

oder Bekannten zum Lesen, um eine Rückmeldung zum logischen Aufbau der Arbeit und zu<br />

Ihrem Schreibstil zu erhalten.<br />

Seitenformat<br />

Zur Formatierung Ihrer schriftlichen Arbeiten werden Sie unterschiedliche Hinweise erhalten. Folgende<br />

Rahmeneinstellungen geben Ihnen eine Orientierung:<br />

Ränder: links 3,0 cm, rechts 2,5 cm, oben und unten jeweils 2,5 cm<br />

Zeilenabstand: 1,5 Zeilen (in den Anmerkungen und in der Bibliographie bzw. im Literaturverzeichnis<br />

1,0 Zeilen).<br />

Schrift: Times New Roman oder Arial, 11 Punkte, Überschriften: fett, ggf. 12 Punkte, Fußnoten:<br />

9 Punkte<br />

Seitenzahlen nicht vergessen!<br />

Die einzelnen Seiten bitte NICHT in Klarsichthüllen legen.<br />

Umfang<br />

Bereits oben (� vgl. S. 5 u.11) wurde darauf verwiesen, <strong>das</strong>s Studierende, die ein Referat halten,<br />

weniger schreiben müssen. Wer „nur“ eine Hausarbeit abgibt, muss etwa im folgenden Umfang<br />

arbeiten: Seminare: 15 Seiten, Hauptseminare: 20-25 Seiten. Bei Arbeitsgruppen erhöht<br />

sich der Umfang entsprechend, bitte geben Sie an, wer <strong>für</strong> welche Teile verantwortlich zeichnet.<br />

Das sind Richtwerte, befragen Sie dazu bitte ihre Dozenten.<br />

Auch die Abgabefristen legen die Dozenten fest. Generell aber gilt die Regel, <strong>das</strong>s Arbeiten vor<br />

dem Beginn des neuen Semesters abgeschlossen sein müssen; schließlich wollen Sie nicht mit<br />

„Schulden“ ins neue Semester starten.<br />

16


Literatur-Tipps zur Erstellung von Referaten und schriftlichen Arbeiten<br />

Eco, Umberto: Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt, 12., unveränd.<br />

Aufl. der dt. Ausg. München 2007<br />

Franck, Norber/Stary, Joachim: Gekonnt visualisieren: Medien wirksam einsetzen, Paderborn,<br />

München, Wien, Zürich 2006<br />

Kruse, Otto: Keine Angst vor dem leeren Blatt. Ohne Schreibblockaden durchs <strong>Studium</strong>, 12., völlig<br />

neu bearb. Aufl. Frankfurt a. M. 2007<br />

Peterßen, Wilhelm H.: Wissenschaftliche(s) Arbeiten. Eine Einführung <strong>für</strong> Schule und <strong>Studium</strong>, 6.,<br />

überarb. u. erw. Aufl. (Nachdruck) München 2006<br />

Rost, Friedrich: Lern- und Arbeitstechniken <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Studium</strong>: mit zahlreichen Abbildungen, Beispielen,<br />

Checklisten, 4. Aufl. Wiesbaden 2004<br />

Sesink, Werner: Einführung in <strong>das</strong> wissenschaftliche Arbeiten: Internet - Textverarbeitung –<br />

Präsentation, 7., aktualis. Aufl. München, Wien 2007<br />

<strong>Stand</strong>op, Ewald/Mathias Meyer: Die Form der wissenschaftlichen Arbeit. Ein unverzichtbarer <strong>Leitfaden</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Studium</strong> und Beruf, 17., korr. u. erg. Aufl. Wiebelsheim 2004<br />

Stary, Joachim/Kretschmer, Horst: Umgang mit wissenschaftlicher Literatur: eine Arbeitshilfe <strong>für</strong><br />

<strong>das</strong> sozial- und geisteswissenschaftliche <strong>Studium</strong>, 3. Aufl. Berlin 2004<br />

Theisen, Manuel René: Wissenschaftliches Arbeiten: Technik - Methodik – Form, 13., neu bearb.<br />

Aufl. München 2006<br />

17


4<br />

Einführungs- und Grundlagenliteratur<br />

Die folgende Auflistung enthält Bücher, die als Einführungen in die <strong>Soziologie</strong> bzw. <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

gut geeignet sind. Wer sich <strong>für</strong> die private Büchersammlung bzw. zum<br />

regelmäßigen Arbeiten (denn aktives Lesen ist ohne unterstreichen und <strong>das</strong> Anbringen<br />

von Kommentierungen kaum möglich, � vgl. Kap. 3.3.) <strong>das</strong> eine oder andere Buch<br />

selbst anschaffen möchte, ist mit den u. g. Werken gut bedient. Wir empfehlen, sich eine Grundausstattung<br />

anzuschaffen!<br />

<strong>Soziologie</strong><br />

Bahrdt, Hans-Paul: Schlüsselbegriffe der <strong>Soziologie</strong>. Eine Einführung mit Lehrbeispielen, 9. Aufl.<br />

München 2003<br />

Dechmann, Barbara/Ryffel, Christiane: <strong>Soziologie</strong> im Alltag. Eine Einführung, 12. Aufl. Weinheim/Basel<br />

2006<br />

Endruweit, Günter/Trommsdorff, Gisela (Hrsg.): Wörterbuch der <strong>Soziologie</strong>, 2., neu bearb. u.<br />

erw. Aufl. Stuttgart 2002<br />

Feldmann, Klaus: <strong>Soziologie</strong> kompakt. Eine Einführung, 4., überarb. Aufl. Wiesbaden 2006<br />

Dieses Buch wird in der Veranstaltung „Einführung in die <strong>Soziologie</strong>“, die in jedem<br />

Wintersemester angeboten wird, verwendet.<br />

Hillmann, Karl-Heinz: Wörterbuch der <strong>Soziologie</strong>, 5., vollst. überarb. und erw. Aufl. Stuttgart<br />

2007<br />

Huinink, Johannes: Orientierung <strong>Soziologie</strong>. Was sie kann, was sie will, Reinbek bei Hamburg<br />

2001<br />

Immerfall, Stefan: Europa - politisches Einigungswerk und gesellschaftliche Entwicklung. Wiesbaden<br />

2006<br />

Dieses Buch wird in der Veranstaltung „Einführung in die <strong>Soziologie</strong> Europas“ verwendet.<br />

Joas, Hans (Hrsg.): Lehrbuch der <strong>Soziologie</strong>. 3., überarb. u. erw. Aufl., Frankfurt a. M. 2007<br />

Korte, Hermann/Bernhard Schäfers (Hrsg.): Einführung in Hauptbegriffe der <strong>Soziologie</strong>, 7., erw.<br />

u. aktual. Aufl. Wiesbaden 2007 (gute Übersicht in Stichworten)<br />

Korte, Hermann: <strong>Soziologie</strong> basics, Konstanz 2004<br />

Schäfers, Bernhard/Wolfgang Zapf (Hrsg.): Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands, 2.<br />

Aufl. Opladen 2001<br />

Für die einzelnen Fachrichtungen (Pädagogische <strong>Soziologie</strong>, Gesundheitssoziologie,<br />

Mediensoziologie, etc.) bzw. theoretischen Richtungen der <strong>Soziologie</strong> (Kritische Theorie,<br />

Systemtheorie, Handlungstheorie, etc.) gibt es im Juventa-Verlag gute Einführungstexte.<br />

18


<strong>Politikwissenschaft</strong><br />

Arbeitstechniken<br />

Kalina, Ondrej/Köppl, Stefan/Kranenpohl, Uwe/Lang, Rüdiger/Stern, Jürgen/Straßner, Alexander:<br />

Grundkurs <strong>Politikwissenschaft</strong>: Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten, Wiesbaden<br />

2006<br />

Schlichte, Klaus: Einführung in die Arbeitstechniken der <strong>Politikwissenschaft</strong>, 2. Aufl. Wiesbaden<br />

2006<br />

Einführung ins Fach<br />

Berg-Schlosser, Dirk/Stammen, Theo: Einführung in die <strong>Politikwissenschaft</strong>, 7. Aufl. München<br />

2003<br />

Mohr, Arno (Hrsg.): Grundzüge der <strong>Politikwissenschaft</strong>, 2. Aufl. München, Wien 1997<br />

Mols, Manfred/Lauth, Hans-Joachim/Wagner, Christian (Hrsg.): <strong>Politikwissenschaft</strong>. Eine Einführung,<br />

5., aktual. Aufl. Schöningh, Paderborn, München, Wien, Zürich 2006<br />

Münkler, Herfried (Hrsg.): <strong>Politikwissenschaft</strong>. Ein Grundkurs, Reinbek 2003<br />

Naßmacher, Hiltrud: <strong>Politikwissenschaft</strong>, 5., bearb. und erw. Aufl. München, Wien 2004<br />

Patzelt, Werner J.: Einführung in die <strong>Politikwissenschaft</strong>. Grundriss des Faches und studiumbegleitende<br />

Orientierung, 6., erneut überarb. Aufl. Passau 2007<br />

Handbücher<br />

Ellwein, Thomas/Hesse, Joachim Jens (Hrsg.): Das Regierungssystem der Bundesrepublik Deutschland,<br />

9., vollst. neu bearb. Aufl. Berlin 2004<br />

Ismayr, Wolfgang (Hrsg.): Die politischen Systeme Osteuropas, Unveränd. Nachdr. d. 2. Aufl.<br />

Wiesbaden 2006<br />

Ismayr, Wolfgang (Hrsg.): Die politischen Systeme Westeuropas, 3., aktual. und überarb. Aufl.,<br />

unveränd. Nachdr. Wiesbaden 2006<br />

Kailitz, Steffen (Hrsg.): Schlüsselwerke der <strong>Politikwissenschaft</strong>, Wiesbaden 2007<br />

Rudzio, Wolfgang: Das politische System der Bundesrepublik Deutschland, 7., akt. u. erw. Aufl.<br />

Wiesbaden 2006<br />

Stammen, Theo/Riescher Gisela/Hofmann, Wilhelm (Hrsg.): Hauptwerke der politischen Theorie,<br />

2., aktual. und erw. Aufl. Stuttgart 2007<br />

Weidenfeld, Werner (Hrsg.): Die Europäische Union. Politisches System und Politikbereiche, Bonn<br />

2004 (erhältlich bei der Bundeszentrale <strong>für</strong> politische Bildung)<br />

Lexika<br />

Andersen, Uwe/Woyke, Wichard (Hrsg.): Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik<br />

Deutschland, 6., Aufl., Wiesbaden 2007<br />

Holtmann, Everhard (Hrsg.): Politik-Lexikon, 3., überarb. u. erweit. Aufl. München 2000<br />

Nohlen, Dieter/Schultze, Rainer-Olaf (Hrsg.): Lexikon der <strong>Politikwissenschaft</strong>, 2 Bde., 3. aktual.<br />

Aufl./2. aktual. Auflage München 2004/2005<br />

Nohlen, Dieter (Hrsg.): Lexikon der Politik, 7 Bde., München 1992-1998 (Diesen wahren Wissensschatz<br />

am besten in einer Bibliothek anschauen.)<br />

Schmidt, Manfred G: Wörterbuch zur Politik, 2., vollst. überarb. und erweiterte Aufl. Stuttgart<br />

2004<br />

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Sommer, Gerlinde/Westphalen, Raban Graf v. (Hrsg.): Staatsbürgerlexikon. Staat, Politik, Recht<br />

und Verwaltung in Deutschland und der Europäischen Union, München/Wien 2000<br />

Woyke, Wichard (Hrsg.): Handwörterbuch Internationale Politik, 10., durchges. Aufl., Opladen<br />

2006 (Eine ältere Auflage ist gegen eine geringe Gebühr bei der Bundeszentrale <strong>für</strong> politische<br />

Bildung erhältlich.)<br />

Große Fachverlage, in deren Programmen Sie ein umfangreiches Angebot an politikwissenschaftlicher<br />

Literatur finden, sind der VS Verlag <strong>für</strong> Sozialwissenschaften und der Nomos-Verlag. Auch<br />

unter den Universitäts-Taschenbüchern (UTB) sind neuerdings immer mehr gute politikwissenschaftliche<br />

Grundlagenwerke zu finden. Unter www.bpb.de (Bundeszentrale <strong>für</strong> politische Bildung) findet<br />

man weitere interessante Bücher mit Preisen <strong>für</strong> den kleinen Geldbeutel.<br />

Beachten Sie darüber hinaus bitte die themenspezifischen Hinweise der Lehrenden in den Lehrveranstaltungen!<br />

Titelbild<br />

Das Titelbild ist der bei Penguin Classics erschienenen Ausgabe des Buchs „Leviathan“ von Thomas<br />

Hobbes entnommen. Der Engländer Hobbes (1588-1679) war Philosoph und Staatsrechtler.<br />

Hobbes’ 1651 erstmals in London erschienene Schrift „Leviathan oder Wesen, Form und Gewalt<br />

eines kirchlichen und bürgerlichen Gemeinwesens“ zählt zu den zentralen Werken der politischen<br />

Theorie. Die Bedeutung des Leviathans besteht vor allem darin, <strong>das</strong>s Hobbes die staatliche Ordnung<br />

allein auf einen Vertrag zwischen gleichen und freien Individuen zurückführt. Der Staat besteht<br />

weder auf Grund einer geselligen Natur der Menschen, noch kraft einer bestimmten Form<br />

der göttlichen Einsetzung, sondern er wird von den Menschen eingerichtet zu dem Zweck, Leben<br />

und Eigentum der Bürger vor Angriffen von außen und vor Übergriffen im Inneren zu schützen.<br />

Hobbes zählt damit zu den Begründern einer modernen, liberalen Staatsauffassung, wonach die<br />

politische Ordnung auf <strong>das</strong> rationale Kalkül individueller Interessen gründet. Er wird aber auch<br />

als Vordenker der absolutistischen Monarchie kritisiert.<br />

Hobbes verwendet Leviathan, <strong>das</strong> Seeungeheuer aus dem Alten Testament, als Symbol <strong>für</strong> den<br />

Staat, der einerseits bürgerlichen Schutz verspricht und dennoch <strong>das</strong> Leben der Einzelnen bestimmt<br />

und auch bedroht. Eine Figur des Leviathans als Sinnbild <strong>für</strong> den Staat zeigt <strong>das</strong> Titelbild.<br />

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