1_GvO Essen 1-2013 Umschlag_RZ - Gesundheit vor Ort
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gesundheit-<strong>vor</strong>-or t.de | Ausgabe 1/<strong>2013</strong><br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong><br />
Magazin für <strong>Gesundheit</strong> und Wellness<br />
Zuversicht<br />
Die Kunst, das Leben positiv<br />
zu beeinflussen<br />
Fit ins Frühjahr<br />
Gesund mit<br />
Fastenwandern<br />
Naherholung<br />
Ausflugsziel<br />
Haltern am See<br />
Interview<br />
Sieben Fragen an<br />
Lyudmyla Naumova
Inhalt<br />
Titelthema<br />
Zuversicht – die Kunst, das Leben positiv<br />
zu beeinflussen 4<br />
Ausflugsziel<br />
Haltern am See – die „grüne Lunge des Ruhrgebiets“ 6<br />
Jahreszeit<br />
Ostern – Osterbräuche sind auf der ganzen Welt<br />
verschieden 8<br />
Spielen mit Kindern 9<br />
Buchtipp<br />
Helmut Oehring – Mit anderen Augen<br />
Vom Kind gehörloser Eltern zum Komponisten. 9<br />
Kultur im Revier<br />
Das Prinz Regent Theater – großes Theater<br />
auf kleinem Raum 10<br />
Ostern – überall anders | Seite 8<br />
Café Stübchen – drittes Demenzcafé in <strong>Essen</strong>-<br />
Werden | Seite II<br />
<strong>GvO</strong> <strong>Essen</strong> Lokal<br />
Die Pflegeversicherung verständlich erklärt<br />
Bro schüre „Durchblick Pflege versicherung“ neu aufgelegt<br />
Demenzcafés erfreuen sich großer Beliebtheit<br />
Die Familien- und Krankenpflege <strong>Essen</strong> eröffnet das<br />
dritte Demenzcafé in <strong>Essen</strong>-Werden<br />
Rund um <strong>Essen</strong><br />
Tipps und Termine<br />
Ausbildung zur Altenpflegerin bei der FuK <strong>Essen</strong><br />
Sieben Fragen an: Lyudmyla Naumova<br />
I<br />
II<br />
IV<br />
VI<br />
Heilpflanzen<br />
Eukalyptus – das Raubein mit der starken Wirkung 11<br />
Fasten – Suppen leicht und lecker | Seite 16<br />
Kulinarisches<br />
Braten – das kulinarische Heiligtum<br />
der deutschen Küche 12<br />
Prävention & Tipps für den Alltag zur Unterstützung<br />
des Halte- und Bewegungsapparates<br />
„Richtig“ sitzen 14<br />
Tipp des Arztes<br />
Thrombosen sind nicht zu unterschätzen! 15<br />
Historische Persönlichkeiten<br />
Paracelsus (1493–1541) 15<br />
Wellness im Alltag<br />
Pflege und Entspannung für Körper und Seele<br />
Fasten 16<br />
<strong>Gesundheit</strong><br />
Was ist eigentlich ... eine Zyste? 17<br />
Rätsel 18<br />
Impressum:<br />
Redaktion: Petra Janitzki, Dirk Brieskorn, Michael Schreiber, Petra Müller,<br />
Walter Stemberg; Anzeigen: Brigitte Rentmeister, Silvia Rohde<br />
Gesamtauflage: 14.500 Exemplare, Lokal <strong>Essen</strong>: 4.500 Exemplare<br />
Layout: www.Q3design.de, Druck: Color Offset Wälter, Dortmund<br />
Verantwortlich im Sinne des Presserechts/Herausgeber:<br />
Familien- und Krankenpflege e.V. <strong>Essen</strong>, Moorenstraße 10, 45131 <strong>Essen</strong><br />
Titel: Fotolia: elenathewise, Kzenon, Ernst Pieber,<br />
FuK <strong>Essen</strong>; S. 2: Fotolia: polinin, kab-vision;<br />
FuK <strong>Essen</strong> (Mitte)<br />
2 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1|<strong>2013</strong>
Willkommen<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
ein neues Jahr hat begonnen<br />
– und die Welt ist nicht untergegangen!<br />
Allen Befürchtungen<br />
und Hindernissen zum<br />
Trotz geht das Leben weiter –<br />
und manchmal sogar besser,<br />
als wir es erwartet haben.<br />
Das gibt uns allen Grund, zuversichtlich<br />
auf das Jahr <strong>2013</strong><br />
zu blicken!<br />
Zuversicht ist das Thema unseres Leitartikels.<br />
Wenn Sie für das kommende Jahr einen<br />
guten Vorsatz fassen wollen, dann nehmen<br />
Sie sich doch einfach <strong>vor</strong>, zuversichtlich zu<br />
sein! Es liegt nämlich nicht immer nur an<br />
den Umständen, ob wir die Hoffnung sinken<br />
lassen oder nicht, sondern unsere Sichtweise<br />
und Stimmung hat umgekehrt auch<br />
Einfluss auf das, was geschieht!<br />
Guten Mutes das Leben in eine positive<br />
Richtung zu lenken, wird uns im Frühjahr<br />
schon von der Umgebung nahegelegt. Wir<br />
brauchen uns nur umzusehen: Überall beginnt<br />
es zu keimen! Sich innerlich allem neu<br />
Entstehenden mit Interesse zu öffnen, ist<br />
das beste Mittel, um die positiven Kräfte in<br />
der Welt und in unserem Leben zu stärken.<br />
Wir stellen Ihnen in dieser Ausgabe wieder<br />
viele spannende Themen <strong>vor</strong>. Wussten Sie<br />
zum Beispiel, wie in anderen Ländern Ostern<br />
gefeiert wird? Oder brauchen Sie zur Abwechslung<br />
einmal ein köstliches, aber ganz<br />
einfaches Rezept für ein Festessen zum<br />
Feiertag? Das und vieles mehr erfahren Sie<br />
in unse rem Heft.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen –<br />
und Zuver sicht für alles Kommende!<br />
Fotolia: Ramona Heim<br />
Petra Janitzki<br />
Redakteurin<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1|<strong>2013</strong><br />
3
Titelthema<br />
Zuversicht –<br />
die Kunst, das Leben positiv zu beeinflussen<br />
Stellen Sie sich <strong>vor</strong>, Ihnen würde – wie im Märchen – eine gute Fee begegnen<br />
und versprechen, Ihnen einen Wunsch zu erfüllen. Was würden Sie sich wünschen?<br />
Daniel Kahneman, israelisch-amerikanischer Psychologe, der 2002<br />
ür seine Unter suchungen der Trugschlüsse unserer Urteilskraft den Nobelpreis<br />
erhielt, hat einen Vorschlag: „Wenn Sie einen einzigen Wunsch frei haben,<br />
ziehen Sie ernsthaft Optimismus in Betracht.“<br />
Zuversicht ist eigentlich etwas Naturgegebenes.<br />
Wir finden sie überall:<br />
Vöge l ziehen ihre Jungen in den unwirtlichsten<br />
Gegenden auf, Pinguine<br />
wandern tagelang durch das Eis, um<br />
Nahrung für ihre Nachkommen zu finden,<br />
Schildkröten legen ihre Eier in den<br />
Sand, obwohl sie nach dem Schlüpfen<br />
leichte Beute für Vögel werden. Auch<br />
Pflanzen lassen sich in ihrer Verbreitung<br />
nicht bremsen: Sie wachsen<br />
selbst im Asphalt der Straßen. Sie alle<br />
sind von einem unbändigen Le bens -<br />
willen beseelt, ohne den sie ihr Ziel –<br />
die Erhaltung ihrer Art – niemals erreichen<br />
würden. Es liegt in ihrer Natur,<br />
Womit wir am meisten innerlich umgehen, gibt<br />
unserer Ausstrahlung die Färbung – was wir ausstrahlen,<br />
ziehen wir wiederum an.<br />
auch bei schlechtesten Bedin gun gen<br />
an den Erfolg ihrer Mission zu glauben.<br />
Menschen sind die einzigen Lebewesen<br />
auf der Erde, die die Hoffnung auf<br />
einen positiven Ausgang ihrer Bemühungen<br />
aufgeben und damit ihren Lebensmut<br />
verlieren können. Dabei beruhen<br />
deprimierende Misserfolge oft<br />
gar nicht auf schwierigen äußeren Umständen,<br />
sondern auf unseren Fehleinschätzungen<br />
der Situation oder unserer<br />
Fähigkeiten. Wir bilden uns eine<br />
Vorstellung von der Wirklichkeit und<br />
sind enttäuscht, wenn sie sich als<br />
falsch herausstellt – dabei hilft uns<br />
die „Ent-Täuschung“ eigentlich nur dabei,<br />
die Täuschung gegen ein realistisches<br />
Bild einzutauschen.<br />
Das labile Gleichgewicht zu halten zwischen<br />
mangelndem Selbstwertgefühl und überzogener<br />
Selbstüberschätzung ist die Grundlage einer<br />
zuversichtlichen Lebenshaltung.<br />
So kann man als Lehrer beobachten,<br />
dass sehr begabte Schüler ihre Leis -<br />
tungen oft zu schlecht einschätzen,<br />
weil sie ermessen können, welche Lösungsmöglichkeiten<br />
eine Aufgabe bereithält,<br />
denen sie noch nicht gerecht<br />
werden konnten. Schwache Schüler da -<br />
gegen meinen schnell, sie hätten das<br />
Optimale erreicht und können kaum<br />
verstehen, dass noch mehr erwartet<br />
wird. Aber auch eine gute Selbsteinschätzung<br />
birgt Gefahren, wenn sie<br />
blind macht für äußere Risiken: „Wer<br />
wagt, gewinnt“ ist zwar ein Motto, mit<br />
dem unternehmungslustige Menschen<br />
im positiven Fall gut fahren. Sie können<br />
manchmal Erfolge verbuchen, wo<br />
andere lange gezögert und dadurch<br />
nichts erreicht haben. Im negativen<br />
Fall aber sind die Risiken irgendwann<br />
nicht mehr zu beherrschen: Die Manager<br />
in der Bankenbranche sind ein<br />
lebender Beweis überzogenen Vertrau -<br />
ens in das Glück, das sie vermeintlich<br />
für sich gepachtet haben. Geplatzte Fi -<br />
nanzblasen und drohender Staatsbankrott<br />
sind die handgreiflichen Folgen.<br />
Das labile Gleichgewicht zu halten zwischen<br />
mangelndem Selbstwertgefühl<br />
und Selbstüberschätzung, zwischen<br />
unrealistischen Befürchtungen und<br />
überzogenem Draufgängertum ist die<br />
Kunst, die die Grundlage einer zuversichtlichen<br />
Lebenshaltung bildet.<br />
Fotolia: D. Filiminova, bilderstoeckchen, aki (S.5)<br />
4 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1|<strong>2013</strong>
Titelthema<br />
Pflanzen sind von einem unbändigen Lebenswillen<br />
beseelt, ohne den sie ihr Ziel – die Erhaltung ihrer<br />
Art – niemals er reichen würden. Es liegt in ihrer<br />
Natur, auch bei schlechtesten Bedin gungen an den<br />
Erfolg ihrer Mission zu glauben.<br />
Gehirnforscher haben herausgefunden,<br />
dass sich eine optimistische Lebenshaltung<br />
im Gehirn widerspiegelt:<br />
Der so genannte „Mandelkern“, ein<br />
Teil des Gefühlszentrums, der mit einer<br />
kleinen Region im Stirnlappen des<br />
Gehirns zusammenspielt, ist bei Optimisten<br />
besonders aktiv, bei depressiven<br />
Menschen dagegen<br />
ist der Austausch zwischen<br />
dem Mandelkern und dem<br />
Stirnlappen gestört.<br />
Das bedeutet aber nicht, dass<br />
daran nichts zu ändern wäre: Unser<br />
Gehirn stellt zwar die Grundlage unseres<br />
Wesens und unseres Austausches<br />
mit der Welt dar, wir sind ihm<br />
aber keineswegs passiv ausgeliefert!<br />
Im Gegenteil: Die Funktionen des<br />
Denkorgans, auf lange Sicht sogar<br />
seine Beschaffenheit und Gestalt lassen<br />
sich nachhaltig beeinflussen, indem<br />
der Mensch sein Denken, seine<br />
Gefühle und sein Verhalten bewusst in<br />
den Griff nimmt.<br />
Ein grundsätzlich negativ denkender<br />
Mensch kann sich mit der Zeit eine andere<br />
Lebenseinstellung angewöhnen<br />
und dadurch seine Gehirnfunktionen<br />
so aktivieren, dass ihm schließlich eine<br />
positive Lebenshaltung zur zweiten<br />
Natur wird. Dabei ist es wichtig, sich<br />
eine von den Psychologie beobachtete<br />
Tatsache <strong>vor</strong> Augen zu führen: Wir<br />
bewegen uns immer auf das Ziel zu,<br />
mit dem wir uns am meisten beschäftigen.<br />
Neulich beobachtete ich einen<br />
Vater, dessen kleine Tochter auf einem<br />
großen, fast leeren Parkplatz Fahrrad-<br />
fahren übte. Nur ein geparktes Auto<br />
stand mitten auf dem Platz, <strong>vor</strong> dem<br />
der Vater das Kind eindringlich warnte.<br />
Das Mädchen fuhr los und zog seine<br />
unsicheren Kreise immer enger um das<br />
Auto. Je lauter der Vater seine Warnrufe<br />
ausstieß, desto stetiger steuerte<br />
die Radfahrerin, wie magisch angezogen,<br />
auf das Ziel zu, das ja eigentlich<br />
vermieden werden sollte – bis es zum<br />
Zusammenstoß kam, der einen breiten<br />
Kratzer in der Autotür hinterließ. Das<br />
Bewusstsein des Kindes war so in Anspruch<br />
genommen von dem, was es<br />
vermeiden wollte, dass dieses zum unfreiwilligen<br />
Ziel wurde.<br />
Ähnlich ist es mit unserer seelischen<br />
Haltung. Wir fühlen, was wir denken<br />
oder uns häufig <strong>vor</strong>stellen. Das, womit<br />
wir am meisten innerlich umgehen,<br />
gibt unserer seelischen Ausstrahlung<br />
die Färbung. Das, was wir ausstrahlen,<br />
ziehen wir wiederum an. Ein Mensch,<br />
der sich bei allen Unternehmungen einen<br />
negativen Ausgang <strong>vor</strong>stellt, hat<br />
deshalb eine ungünstige Wirkung auf<br />
den Verlauf der Dinge. Nach dem Prinzip<br />
der sich selbst erfüllenden Prophezeiung<br />
ist es daher kein Wunder,<br />
wenn Pessimisten sich häufig in ihrer<br />
traurigen Erwartung bestätigt fühlen:<br />
Sie haben dieses Ergebnis erwartet<br />
und vielleicht unbewusst<br />
mit her<strong>vor</strong>gerufen.<br />
Grundsätzlich optimistische<br />
Menschen gehen nicht<br />
nur davon aus, dass sich die<br />
Dinge letztlich positiv entwickeln<br />
werden, sondern –<br />
und das ist wichtig – sie sind<br />
auch bereit, etwas dafür zu<br />
tun! So leben laut Statistik zuversichtliche<br />
Menschen zum Beispiel<br />
länger als Pessimisten – nicht, weil sie<br />
Glück haben, sondern weil sie etwas<br />
für ihre <strong>Gesundheit</strong> tun, denn sie sind<br />
davon überzeugt, dass sich das lohnt.<br />
Der Begriff „Optimismus“ kommt aus<br />
dem Lateinischen (optimum = das Bes -<br />
te). Um zuversichtlich zu sein, brauchen<br />
wir nicht gleich immer den bes ten<br />
Ausgang eines Vorgangs zu erwarten –<br />
das wäre vielleicht unrealistisch. Aber<br />
eine berechtigte Hoffnung auf einen<br />
positiven Verlauf und damit Vertrauen<br />
in das Leben zu entwickeln, darauf<br />
kommt es an. Und wenn es trotzdem<br />
einmal anders kommt, halten wir uns an<br />
die Worte des tschechischen Schrift -<br />
stellers und Politikers Vaclav Havel:<br />
Hoffnung ist nicht die Überzeugung,<br />
dass etwas gut geht, sondern die<br />
Gewiss heit, dass etwas Sinn hat, egal<br />
wie es ausgeht.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1|<strong>2013</strong><br />
5
Ausflugsziel<br />
Haltern am See<br />
Die „grüne Lunge des Ruhrgebiets“<br />
Kurzurlaub gefällig? Dann bietet sich Haltern als Ziel an, die liebenswerte Stadt mit den historischen<br />
Wurzeln, die mitten im Naturpark Hohe Mark liegt! Hier finden Sie eine einzigartige Seenlandschaft,<br />
Heide- und Moorgebiete, Flüsse, Kanäle, Bäche und nebenbei idyllische <strong>Ort</strong>e, an denen Sie Rast<br />
machen können. Da lohnt sich ein Wochenendausflug im Frühjahr, wenn das Wetter wieder besser<br />
wird und die Sehnsucht nach Aktivitäten im Freien wächst.<br />
6 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1|<strong>2013</strong><br />
Haltern am See kann auf eine über<br />
2000-jährige Geschichte zurückbli -<br />
cken, deren Anfänge bis in die Römerzeit<br />
reichen:<br />
Als während der Germanienfeldzüge<br />
unter Kaiser Augustus römische Truppen<br />
die Lippe aufwärts marschierten<br />
mit dem Ziel, Germanien zu einer römischen<br />
Provinz zu machen, wurde<br />
auch die Gegend um Haltern zu einem<br />
militärischen Stützpunkt. Bekanntlich<br />
scheiterte dieser Plan durch den Aufstand<br />
der Germanen unter Arminius in<br />
der „Varus-Schlacht“ im Jahr 9 nach<br />
Christus. Spuren der römischen Präsenz<br />
sind durch die umfangreichen<br />
Ausgrabungen seit dem Ende des 19.<br />
Jahrhunderts in außergewöhnlich großer<br />
Konzentration gefunden worden.<br />
Im Jahr 1289 erhielt Haltern aufgrund<br />
seiner strategischen Grenzlage am<br />
Lippeübergang die Stadtrechte verliehen<br />
und durfte sich infolgedessen mit<br />
hohen Ringmauern, Wehrtürmen und<br />
Stadttoren befestigen. Wie viele Städte<br />
Der Siebenteufelsturm ist ein aus Ziegeln<br />
erbauter Rundturm mit Spitzbogenfries.<br />
im Münsterland gehörte auch Haltern<br />
später (von 1554 bis 1611) dem Westfälischen<br />
Hansebund an und blühte<br />
wirtschaftlich auf.<br />
In der Neuzeit wurde Wasser zum<br />
wichtigsten Kulturfaktor der Stadt: Um<br />
1930 wurde der Halterner Stausee mit<br />
einem Fassungsvermögen von ca. 20<br />
Millionen cbm angelegt. Mit dem Halterner<br />
Wasser werden inzwischen viele<br />
Gemeinden von Duisburg bis Münster<br />
versorgt. Die Wasser- und Waldlandschaften<br />
mit dem Seebad, den Silberseen<br />
und vielfältigen Sport- und Freizeitmöglichkeiten<br />
sind jährlich Ziel von<br />
unzähligen Erholungssuchenden aus<br />
nah und fern und gelten zu Recht als<br />
„Grüne Lunge des Ruhrgebiets“.<br />
Auf vielfältige Art können Sie Halterns<br />
idyllische Naturlandschaft entdecken<br />
und erleben: z.B. mit dem Rad auf einem<br />
der sechs Radwanderwege des<br />
über 280 km langen Rundwegenetzes,<br />
auf der 100-Schlösser- oder der Römer-Route.<br />
So ist es kein Wunder,<br />
dass Halten am See im Jahr 2006 den<br />
Titel „Fahrradfreundliche Stadt“ verliehen<br />
bekommen hat.<br />
Fotos S. 6/7: Leoni Buscher-Ciupke, Stadt Haltern am See<br />
Fotolia/Kzenon (S. 6 o.)
Wenn Sie aber lieber zu Fuß unterwegs<br />
sein möchten, dann laden Wald und<br />
Heide Sie zu Spaziergängen oder ausgedehnten<br />
Wanderungen ein. Haltern<br />
am See ist aber auch für echte Sportler<br />
ein ideales Gebiet:<br />
Ob Wassersport wie Segeln, Surfen<br />
oder Schwimmen, Radfahren, Wandern,<br />
Reiten, Skaten, Nordic Walking –<br />
organisiert oder selbstständig – im<br />
Nordic Walking Park in der Haard oder<br />
Mountainbiken in der neuen Arena:<br />
Viele Sport- und Freizeitmöglichkeiten<br />
für Groß und Klein und Alt und Jung<br />
sind hier möglich.<br />
Lassen Sie den Tag ausklingen mit einem<br />
abendlichen Bummel durch die<br />
hübsche Altstadt und kehren Sie in<br />
eine der zahlreichen Gaststätten und<br />
Kneipen oder in ein Straßencafé ein.<br />
Ein Tag in Haltern am See wird bestimmt<br />
ein erlebnisreicher Tag!<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1|<strong>2013</strong><br />
7
Jahreszeit<br />
Ostern<br />
Osterbräuche sind auf der ganzen Welt verschieden<br />
Wir neigen dazu, die Traditionen und<br />
Gewohnheiten, an die wir uns seit<br />
unserer Kindheit gewöhnt haben, als<br />
das „Normale“ anzusehen, alles<br />
Fremde erscheint uns zunächst ungewöhnlich,<br />
wenn nicht sogar „falsch“.<br />
Dabei macht gerade die Vielfalt der<br />
Möglichkeiten das Leben erst interessant<br />
und abwechslungsreich! Werfen<br />
wir doch unter diesem Aspekt einmal<br />
einen Blick auf das Osterfest.<br />
Christen in aller Welt feiern Ostern –<br />
aber überall gibt es dafür spezielle<br />
Bräuche. Einige davon möchten wir Ihnen<br />
hier <strong>vor</strong>stellen:<br />
Auf den Philippinen heben Eltern ihre<br />
kleinen Kinder am Ostermorgen am<br />
Kopf hoch, das soll in der Jahreszeit, in<br />
der alles wächst und sprießt, wirksam<br />
das Wachstum unterstützen.<br />
In England lässt man hart gekochte<br />
Eier die Straße hinunter rollen, die<br />
Nachbarn wetten <strong>vor</strong>her, wessen Ei<br />
am weitesten rollen wird.<br />
In Finnland ist es am Ostersonntag<br />
laut: Kinder laufen mit Trommeln<br />
und Trompeten durch<br />
die Dörfer, um die stille<br />
Zeit zwischen Karfreitag<br />
und Ostern endgültig<br />
zu vertreiben.<br />
In Frankreich erklärt man den Kindern<br />
die Tatsache, dass zwischen Karfreitag<br />
und Ostersonntag die Kirchenglocken<br />
schweigen, folgendermaßen:<br />
Die Glo cken fliegen am Karfreitag<br />
nach Rom und kommen erst Ostern<br />
zurück. Auf dem Rückflug verlieren sie<br />
die Oster eier und Süßigkeiten, die dann<br />
gesucht werden können.<br />
In Italien machen Familien am Ostersonntag<br />
einen Ausflug, bei dem Torta<br />
di Pasquetta (herzhafter Kuchen aus<br />
Spinat, gekochten Eiern, Blätterteig<br />
und Ricotta) gegessen wird. Die Kinder<br />
bekommen außerdem Schokoladen -<br />
eier, die mit Überraschungen gefüllt<br />
sind.<br />
In Mexiko wird die Osterzeit fast zwei<br />
Wochen ausgiebig gefeiert. Die Straßen<br />
werden mit bunten Girlanden aus<br />
Krepp- und Toilettenpapier geschmückt.<br />
Am Karsamstag wird der Sieg des<br />
Gute n über das Böse gefeiert, indem<br />
bunte Figuren oder Strohpuppen, die<br />
Judas, den Teufel oder unbeliebte Politiker<br />
darstellen, öffentlich angezündet<br />
und verbrannt werden.<br />
In Polen teilen sich am Ostersonntag<br />
beim Frühstück alle Anwesenden ein<br />
geweihtes Ei und wünschen sich ge -<br />
genseitig Glück und <strong>Gesundheit</strong>. Der<br />
Ostermontag ist der „Tag des Wassergießens“:<br />
An allen Ecken stehen junge<br />
Leute mit Wasserpistolen, Wasserbeuteln<br />
oder sogar mit Eimern „bewaffnet“,<br />
um Passanten nass zu machen.<br />
In Schweden verkleiden die Kinder<br />
sich am „langen Samstag“ (Karsamstag)<br />
als „Osterhexen“ mit alten Kleidern.<br />
Dann gehen sie, mit Besen und<br />
Teekesseln bewaffnet, von Haus zu<br />
Haus und betteln um Süßigkeiten.<br />
In den USA gibt es im Weißen Haus in<br />
Washington zu Ostern das jährliche<br />
Eierrollen. Jeder Teilnehmer erhält ein<br />
signiertes Holzei, das vom Präsidenten<br />
und seiner Gattin signiert wurde.<br />
Fotolia: Stefan Körber, Allegra<br />
8<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1|<strong>2013</strong>
Jahreszeit<br />
Spielen mit Kindern<br />
2. Jeder sammelt Gegenstände<br />
in der Natur, die sich für ein „Gemälde“<br />
eignen: Blätter, Grashalme,<br />
Tannennadeln, Blütenblätter<br />
u. ä. Damit legt jeder auf seinem<br />
Blatt ein „Bild“ und befes tigt die<br />
Gegenstände mit Hilfe des Klebe -<br />
stiftes. Die Bilder werden gemeinsam<br />
angeschaut. Variation:<br />
Die Gegenstände werden nach<br />
Farben geordnet aufge klebt.<br />
Um Ostern herum ist endlich auch der<br />
letzte Schnee getaut und alle haben<br />
Lust, sich wieder häufiger im Freien<br />
aufzuhalten. Da bietet es sich an, die<br />
Freude der Kinder an der Natur aufzugreifen<br />
und mit einfachen Spielen zu<br />
unterstützen. Zwei Vorschläge, die<br />
ganz einfach – am besten bei einem<br />
Familienspaziergang im Wald – umgesetzt<br />
werden können, sollen Ihnen zur<br />
Anregung dienen.<br />
1. Alle stellen sich im Kreis auf<br />
und schließen für drei Minuten<br />
die Augen. Jeder horcht aufmerk -<br />
sam auf die Geräusche im Wald.<br />
Anschließend schreibt jeder auf<br />
ein Blatt, welche Geräusche er<br />
unterscheiden konnte. Wer die<br />
meis ten Geräusche gehört hat,<br />
hat gewonnen.<br />
In beiden Fällen brauchen Sie Schreibblätter<br />
(und evtl. für jeden eine Unterlage),<br />
für den ersten Vorschlag zusätzlich<br />
Stifte, für den zweiten Klebestifte.<br />
Unser Tipp: Viele weitere<br />
Anregungen für Spiele drinnen<br />
und draußen gibt es unter<br />
www.kinderspiele-welt.de<br />
Fotolia: photophonie, photocrew, ChristArt<br />
Buchtipp<br />
Im ersten Teil des Buches überrascht der Autor<br />
den Leser mit Passagen, die ungewöhnliche<br />
Wortkombinationen und schwer verständliche<br />
Sätze enthalten. Die Überraschung hält nicht<br />
lange an, denn schon bald wird der Sinn dieser<br />
Schreibweise deutlich: Helmut Oehring ahmt<br />
hier die Ausdrucksweise nach, die ihm als Kind<br />
zur sprachlichen Heimat wurde: Die Gebärdensprache.<br />
Bis zum vierten Lebensjahr wuchs der Autor<br />
ausschließlich mit dieser Art der Kommunikation<br />
bei seinen gehörlosen Eltern auf. Ein -<br />
drucks voll schildert er seine kindlichen Versubtb-Taschenbuch,<br />
9,99 Euro<br />
Helmut Oehring | Mit anderen Augen<br />
Vom Kind gehörloser Eltern zum Komponisten<br />
che, die Kluft zwischen der Welt der Hörenden<br />
und der Welt der Gehörlosen zu überbrücken –<br />
ein zunächst fast aussichtslos erscheinendes<br />
Unterfangen. Dem Leser wird mit Erschrecken<br />
bewusst, wie wenig er bisher über die Lebensweise<br />
gehörloser Menschen wusste, die zahlreich<br />
unter uns leben! Sensibilisiert für Laute<br />
und Klänge in seiner Umgebung entwickelte<br />
Helmut Oehring sich – allen Schwierigkeiten<br />
zum Trotz – zum Komponisten und erschloss<br />
sich dadurch einen Bereich, in den seine Eltern<br />
ihm nicht zu folgen vermochten. Ein anrührendes,<br />
absolut empfehlenswertes Buch!<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1|<strong>2013</strong><br />
9
Kultur im Revier<br />
Goethe: Iphigenie auf Tauris<br />
Das Prinz Regent Theater –<br />
großes Theater auf kleinem Raum<br />
Das Prinz Regent Theater – das „ande re<br />
Schauspiel“ in Bochum – ist eines der führenden<br />
privaten Theater in Nordrhein-West -<br />
falen. Seit über zwanzig Jahren wird hier<br />
unter der Leitung von Sibylle Broll-Pape<br />
auf gleichbleibend hohem Niveau <strong>vor</strong> allem<br />
zeitgenössische Dramatik gezeigt.<br />
Lovefuckers: Fixen –<br />
Die Ballade von der medialen<br />
Abhängigkeit<br />
So wurden in den letzten Jahren Stü -<br />
cke von Moritz Rinke, Roland Schimmelpfennig,<br />
Theresia Walser, John von<br />
Düffel, Jan Demuth und Franzobel uroder<br />
zweitaufgeführt und im Kontext<br />
mit ausländischen zeitgenössischen<br />
Autoren von Koltès über Mouawad bis<br />
Yasmina Reza gezeigt. Ein besonderes<br />
Augenmerk richtet das prinz regent<br />
theater dabei auf aktuelle Stücke für<br />
Jugendliche, die sich mit virulenten The -<br />
men wie Jugendgewalt, Schulmassaker<br />
oder sexuellem Mißbrauch beschäftigen.<br />
Besonders zu empfehlen ist zur<br />
Zeit Roland Schimmelpfennigs Komödie<br />
„Der goldene Drache“, in der fünf<br />
Schauspieler in rasanten Rollenwechseln<br />
ein bitterböses Spiel um einen<br />
asiatischen Schnellimbiss aufführen.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist seit einigen<br />
Jahren klassische Dramatik in behutsam<br />
an die heutige Zeit angepass -<br />
ten, aber nicht verfremdenden Inszenierungen.<br />
Zur Zeit stehen Goethes<br />
„Iphigenie auf Tauris”, Kleists „Prinz<br />
Friedrich von Homburg“ und Schillers<br />
„Kabale und Liebe“ auf dem Spielplan.<br />
„Über zweieinhalb Stunden spannendes<br />
Theater ... eine prima Ensembleleistung.<br />
... Eine stimmige, einnehmende<br />
Inszenierung, die durch ihre<br />
minimalistische Fülle besticht“, schrieb<br />
die Presse über „Kabale und Liebe“,<br />
und über „Iphigenie“: „Großartige<br />
Schauspieler ... Ein phantastischer<br />
Theaterabend“.<br />
Schimmelpfennig: Der goldene Drache<br />
Schiller: Kabale und Liebe<br />
Gemeinsam mit den Bochumer Symphonikern<br />
zeigt das prinz regent theater<br />
in jeder Spielzeit eine Musiktheaterproduktion.<br />
Im Februar <strong>2013</strong> wird<br />
eine Kammerorchesterfassung von Johannes<br />
Brahms’ Liederzyklus „Die<br />
schöne Magelone” in einer szenischen<br />
Umsetzung zu sehen sein.<br />
Das kleine Weitmarer Haus, neben der<br />
Diskothek „Zeche“ in der ehemaligen<br />
Waschkaue der Zeche Prinz Regent gelegen,<br />
ist mit seinen 99 Plätzen ein intimes<br />
Theater, in dem man ganz nah an<br />
der Kunst ist. Viele Vorstellungen sind<br />
schnell ausverkauft, deshalb empfiehlt<br />
sich die Kartenreservierung über die<br />
Webseite www.prinzregenttheater.de<br />
prinz regent theater<br />
Prinz-Regent-Straße 50-60<br />
44795 Bochum<br />
Telefon 0234 - 77 11 17<br />
Fotos: Stadt Bochum, Presseamt<br />
10 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1|<strong>2013</strong>
<strong>GvO</strong> <strong>Essen</strong> Lokal<br />
Die Pflegeversicherung<br />
verständlich erklärt<br />
Nachdem mit Beginn des Jahres <strong>2013</strong> mit<br />
der Einführung des Pflege-Neuausrichtungs-<br />
Gesetzes (PNG) zahlreiche Änderungen im<br />
Recht der Pflegeversicherung eingetreten<br />
sind, hat die Familien- und Krankenpflege<br />
<strong>Essen</strong> die Bro schüre „Durchblick Pflege -<br />
versicherung“ neu aufgelegt.<br />
Foto: Fotolia/Alexander Raths<br />
Die nun bereits dritte Auflage des<br />
2007 erstmals erschienen Leitfadens<br />
ist ab sofort in allen Filialen der Familien-<br />
und Krankenpflege <strong>Essen</strong> sowie<br />
auch telefonisch und online unter<br />
www.fuk-essen.de zum Selbstkostenpreis<br />
von 4,80 EUR bestellbar. Auf 68<br />
Seiten wird für Pflegebedürftige und<br />
ihre Angehörigen mit vielen Beispielen<br />
erklärt, wie die Pflegeversicherung<br />
„funktioniert“. Die Rechte und Pflichten<br />
der Versicherten werden ebenso<br />
erläutert wie die Abläufe im Rahmen<br />
der Begutachtungen durch den Medizinischen<br />
Dienst (MDK).<br />
Autorinnen der Broschüre sind Claudia<br />
Schröder (Pflegesachverständige) und<br />
Mechthild Nijhuis (Pflegeberaterin), die<br />
beide über langjährige Erfahrung sowohl<br />
in der Pflege wie auch in der Be-<br />
ratung von Pflegebedürftigen und ihren<br />
Angehörigen verfügen. Die ersten beiden<br />
Auflagen sind bundesweit viele<br />
Tausend Mal bestellt worden und viele<br />
Leserinnen und Leser haben rückgemeldet,<br />
dass dies die erste Broschüre<br />
ihrer Art ist, die wirklich das Verständ -<br />
nis für die komplexe Materie der Pflegeversicherung<br />
wecken kann.<br />
„Es war eine monatelange Detailarbeit,<br />
die wir schon im laufenden Gesetzesänderungsverfahren<br />
begonnen haben“,<br />
blickt Claudia Schröder auf die Neufas -<br />
sung der Broschüre zurück. „Jetzt sind<br />
wir aber sicher, dass wir in gewohnter<br />
Weise die Menschen gut informieren<br />
können, was im Fall von Pflegebedürf -<br />
tigkeit zu tun ist und welche Möglichkeiten<br />
und Angebote für Pflegebedürf -<br />
tige und die pflegenden Angehörigen<br />
die Pflegeversicherung bereit hält“, ergänzt<br />
Mechthild Nijhuis.<br />
Unter anderem sind durch die Gesetzes -<br />
novelle die Leistungen für Menschen<br />
mit eingeschränkter Alltagskompetenz<br />
(z.B. infolge einer Demenzerkrankung<br />
oder einer Behinderung) verbessert<br />
worden. Aber auch insgesamt sind die<br />
Leistungen für alle Pflegebedürftigen<br />
verbessert worden. „Wir geben uns<br />
keinen Illusionen hin: das Gesetz bleibt<br />
hinter den Bedürfnissen von pflegebe -<br />
dürftigen Menschen und ihren Angehörigen<br />
nach wie <strong>vor</strong> weit zurück“, sagt<br />
Dirk Brieskorn, Geschäftsführer der<br />
Familien- und Krankenpflege <strong>Essen</strong>,<br />
die Herausgeber der Broschüre ist.<br />
„Dennoch wäre vielen schon geholfen,<br />
wenn sie die bestehenden Möglichkeiten<br />
kennen würden und dadurch<br />
auch nutzen könnten.“ Diesen Anspruch<br />
hat die Broschüre in der neuen<br />
Auflage wie auch schon zu<strong>vor</strong>: die<br />
Menschen in einer komplizier ten Materie<br />
übersichtlich zu orientieren, damit<br />
die Versorgung für alle Beteiligten<br />
optimal gestaltet werden kann.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 1|<strong>2013</strong><br />
I
<strong>GvO</strong> <strong>Essen</strong> Lokal<br />
Demenzcafés erfreuen sich<br />
großer Beliebtheit<br />
Die Familien- und Krankenpflege <strong>Essen</strong> eröffnet<br />
das dritte Demenzcafé in <strong>Essen</strong>-Werden<br />
Seit im Jahr 2006 die Familien- und Krankenpflege das erste Demenzcafé in Alten -<br />
dorf eröffnet hat, um pflegenden Angehörigen stundenweise Entlastung zu bieten,<br />
ist im Bereich der Versorgung demenziell erkrankter Menschen viel passiert.<br />
Zuletzt sind im Januar die Leistungen<br />
der Pflegeversicherung verbessert<br />
worden für Menschen, die an einer<br />
Demenz leiden, aber auch für die pflegenden<br />
Angehörigen. „Wir wissen, wie<br />
wichtig es ist, dass die Angehörigen<br />
sich Auszeiten nehmen, um die oft belastende<br />
Situation langfristig durchzustehen“,<br />
weiß Mechthild Nijhuis von<br />
der Familien- und Krankenpflege, die<br />
von Anfang an dabei war, als die Entlastungsangebote<br />
entwickelt wurden.<br />
Im Demenzcafé werden demenzkran -<br />
ke Menschen betreut und gefördert<br />
und bekommen die Gelegenheit, ihrer<br />
Krankheit entsprechend Beschäftigung<br />
und Entspannung zu finden. Durch<br />
speziell geschulte MitarbeiterInnen<br />
wird auf die Bedürfnisse jedes einzelnen<br />
Gastes eingegangen. Nach der Eröffnung<br />
des „Café Rück blick“ <strong>vor</strong> sieben<br />
Jahren in Altendorf, wurde <strong>vor</strong> ge -<br />
nau einem Jahr das „Insel-Café“ in<br />
Kooperation mit dem Evangelischen<br />
Seniorenzentrum Kettwig eingerichtet<br />
An schön gedeckten Tischen mit selbstgebackenem<br />
Kuchen lässt sich der Nachmittag genießen.<br />
und nun folgt als Kooperation mit dem<br />
Bürgerzentrum Werden das dritte Angebot.<br />
„Es ist wichtig, dass wir auch<br />
wohnortnah bei den Menschen sind,<br />
damit nicht durch lange Fahrzeiten der<br />
Entlastungseffekt wieder eingeschränkt<br />
wird“, erklärt Mechthild Nijhuis. So<br />
entstand aufgrund vieler Nachfragen im<br />
<strong>Essen</strong>er Süden das „Café Stübchen“<br />
in den Räumen des Bürgerzentrums im<br />
Wesselswerth 10. Ab Donnerstag, den<br />
7. März <strong>2013</strong> wird alle 14 Tage von 15<br />
bis 17 Uhr das Café seine Türen öffnen.<br />
An schön gedeckten Tischen und<br />
II<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 1|<strong>2013</strong>
<strong>GvO</strong> <strong>Essen</strong> Lokal<br />
Georg Gutberlet (hintere Reihe, rechts)<br />
sorgt mit seinem Akkordeon ehrenamtlich<br />
für Musik.<br />
bei selbstgebackenem Kuchen können<br />
die Gäste einen heiteren Nachmittag<br />
verbringen. Neben Klönen und Musik,<br />
die Menschen mit einer Demenzerkrankung<br />
häufig besonders gut anspricht,<br />
gibt es auch Beschäftigungsangebote,<br />
so dass jeder Gast auf seine<br />
Kosten kommt. Die Betreuung, die von<br />
den geschulten MitarbeiterInnen der<br />
FuK übernommen wird, kann über die<br />
Fotos: FuK <strong>Essen</strong><br />
In fröhlicher Runde: die Gäste und BetreuerInnen im Café Rückblick in <strong>Essen</strong> Altendorf.<br />
zusätzlichen Betreuungsleistungen der<br />
Pflegeversicherung abgerechnet werden,<br />
wenn die Gäste dazu im Rahmen<br />
der Pflegebegutachtung des Medizinischen<br />
Dienstes der Krankenkassen die<br />
Berechtigung erlangt haben.<br />
Die Angehörigen können die Zeit nutzen,<br />
um einfach mal etwas für sich zu<br />
tun: in die Stadt zu gehen, zum Friseur<br />
oder zum Arzt. „Wer einen demenz -<br />
kran ken Angehörigen betreut und<br />
pflegt, steht oft 24 Stunden am Tag<br />
unter Strom“, erzählt Mechthild Nijhuis,<br />
die seit Jahren in der Betreuung<br />
und Beratung von Angehörigen bei der<br />
Familien- und Krankenpflege arbeitet.<br />
„Wir wissen, wie wichtig es ist, sich zumindest<br />
stundenweise Freiräume zu<br />
schaffen, und seien es nur diese zwei<br />
Stunden alle zwei Wochen“, ergänzt<br />
sie. Von diesen Auszeiten profitieren<br />
alle Beteiligten, denn häufig führt die<br />
hohe Belastung von Pflege und Betreu -<br />
ung auch zu Überforderungen, Aggres -<br />
sionen und Erschöpfung.<br />
„Wir bemühen uns in einem kurzen<br />
Vorabgespräch einen Eindruck über<br />
die einzelnen Gäste zu bekommen“,<br />
berichtet Elisabeth Gibas, die im Werdener<br />
Demenzcafé im Betreuungsteam<br />
arbeitet. „So können wir ge-<br />
währleisten, dass wir schon beim ers -<br />
ten Besuch optimal auf die Gäste eingehen<br />
können.“ Wenn die Gäste dann<br />
zum Großteil auch regelmäßig kommen,<br />
entsteht ein gutes Vertrauensverhältnis<br />
– eine wichtige Grundlage<br />
im Kontakt mit demenziell veränderten<br />
Menschen, die sehr häufig unsicher<br />
sind und Umgebungswechsel vermeiden.<br />
Daher ist es wichtig, dass die Gäs -<br />
te <strong>vor</strong> dem Termin angemeldet werden.<br />
„Das geht aber auch kurzfris tig telefonisch“,<br />
erläutert<br />
Mechthild Nijhuis.<br />
Alle Termine der<br />
drei Café-Angebo -<br />
te finden Sie unter<br />
„Tipps und Termi -<br />
ne“ in diesem Heft.<br />
Kontakt:<br />
Mechthild Nijhuis<br />
Familien- und Krankenpflege e.V. <strong>Essen</strong><br />
Moorenstraße 10, 45131 <strong>Essen</strong><br />
Telefon 0201- 872 100<br />
www.fuk-essen.de<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 1|<strong>2013</strong><br />
III
Tipps & Termine<br />
Februar<br />
20. Februar <strong>2013</strong>, 14:00 Uhr<br />
Pflegeberatungssprechstunde, Sr. Claudia<br />
Schröder (Pflegesachverständige), Moorenstr. 10,<br />
45131 <strong>Essen</strong>, An mel dung unter (0172) 98 44 803<br />
20. Februar <strong>2013</strong>, 14:00 Uhr<br />
Seniorencafé, ein offenes Angebot für alle<br />
Interessierten, <strong>Gesundheit</strong>s- und Beratungszentrum<br />
<strong>Essen</strong> West, Altendorfer Straße 355<br />
21. Februar <strong>2013</strong>, 14:00 Uhr<br />
Kino für Senioren: Wie beim ersten Mal, USA<br />
2012, Lichtburg, Kettwiger Str. 36, 45127 <strong>Essen</strong><br />
25. Februar <strong>2013</strong>, 15:30 Uhr<br />
Treffpunkt pflegende Angehörige, Anmeldung<br />
unter (0170) 38 45 109 oder (0172) 98 44 803,<br />
Familien- u. Kranken pflege, Altendorfer Str. 355<br />
27. Februar <strong>2013</strong>, 14:00 Uhr<br />
Seniorencafé, ein offenes Angebot für alle<br />
Interessierten, <strong>Gesundheit</strong>s- und Beratungszentrum<br />
<strong>Essen</strong> West, Altendorfer Straße 355<br />
27. Februar <strong>2013</strong>, 15:00 Uhr<br />
Insel-Café. Ein Betreuungsangebot für<br />
demenziell erkrankte Menschen, Ev. Senioren -<br />
zentrum <strong>Essen</strong>-Kettwig, Wilhelmstr. 5-7, 45219<br />
<strong>Essen</strong>-Kettwig. Anmeldung: (0170) 38 45 109<br />
28. Februar <strong>2013</strong>, 14:30 Uhr<br />
Café Rückblick. Ein Betreuungsangebot für<br />
demenziell erkrankte Menschen. Anmeldung<br />
unter (0170) 38 45 109, Familien- und Kranken -<br />
pflege, Altendorfer Straße 355, 45143 <strong>Essen</strong><br />
März<br />
6. März <strong>2013</strong>, 10:00 Uhr<br />
Pflegeberatungssprechstunde, Sr. Claudia<br />
Schröder (Pflegesachverständige), Moorenstr. 10,<br />
45131 <strong>Essen</strong>, An mel dung unter (0172) 98 44 803<br />
6. März <strong>2013</strong>, 14:00 Uhr<br />
Seniorencafé, ein offenes Angebot für alle<br />
Interessierten, <strong>Gesundheit</strong>s- und Beratungszentrum<br />
<strong>Essen</strong> West, Altendorfer Straße 355<br />
6. März <strong>2013</strong>, 17:30 Uhr<br />
Gesprächskreis für pflegende Angehörige,<br />
Netzwerk Demenz Kettwig. Ev. Seniorenzentrum<br />
Kettwig, Wilhelmstr. 5-7, 45219 <strong>Essen</strong>-Kettwig<br />
Anmeldung (0170) 38 45 109 o. (0172) 98 44 803<br />
7. März <strong>2013</strong>, 14:00 Uhr<br />
Kino für Senioren: Vorpremiere: Song für<br />
Marion, GB 2012, Lichtburg, Kettwiger Str. 36,<br />
45127 <strong>Essen</strong><br />
7. März <strong>2013</strong>, 15:00 Uhr<br />
Café Stübchen. Ein Betreuungsangebot für<br />
demenziell erkrankte Menschen. Anmeldung<br />
unter (0170) 38 45 109, Bürgerzentrum <strong>Essen</strong>-<br />
Werden, Wesselswerth 10, 45239 <strong>Essen</strong><br />
11. März <strong>2013</strong>, 17:30 Uhr<br />
Treffpunkt pflegende Angehörige, Anmeldung<br />
unter (0170) 38 45 109 oder (0172) 98 44 803,<br />
Jugendzentrum <strong>Essen</strong>-Werden, Wesselswerth 10<br />
13. März <strong>2013</strong>, 14:00 Uhr<br />
Seniorencafé, ein offenes Angebot für alle<br />
Interessierten, <strong>Gesundheit</strong>s- und Beratungszentrum<br />
<strong>Essen</strong> West, Altendorfer Straße 355<br />
13. März <strong>2013</strong>, 15:00 Uhr<br />
Insel-Café. Ein Betreuungsangebot für<br />
demenziell erkrankte Menschen, Ev. Senioren -<br />
zentrum <strong>Essen</strong>-Kettwig, Wilhelmstr. 5-7, 45219<br />
<strong>Essen</strong>-Kettwig. Anmeldung: (0170) 38 45 109<br />
13. März <strong>2013</strong>, 15:30 Uhr<br />
Café JuBB – Seniorencafé in Werden. Bürgerzentrum<br />
<strong>Essen</strong>-Werden, Wessels werth 10, <strong>Essen</strong><br />
14. März <strong>2013</strong>, 14:30 Uhr<br />
Café Rückblick. Ein Betreuungsangebot für<br />
demenziell erkrankte Menschen. Anmeldung<br />
unter (0170) 38 45 109, Familien- und Kranken -<br />
pflege, Altendorfer Straße 355, 45143 <strong>Essen</strong><br />
20. März <strong>2013</strong>, 14:00 Uhr<br />
Pflegeberatungssprechstunde, Sr. Claudia<br />
Schröder (Pflegesachverständige), Moorenstr. 10,<br />
45131 <strong>Essen</strong>, An mel dung unter (0172) 98 44 803<br />
20. März <strong>2013</strong>, 14:00 Uhr<br />
Seniorencafé, ein offenes Angebot für alle<br />
Interessierten, <strong>Gesundheit</strong>s- und Beratungszentrum<br />
<strong>Essen</strong> West, Altendorfer Straße 355<br />
21. März <strong>2013</strong>, 14:00 Uhr<br />
Kino für Senioren: Anna Karenina, GB/F<br />
2012, Lichtburg, Kettwiger Str. 36, 45127 <strong>Essen</strong><br />
21. März <strong>2013</strong>, 15:00 Uhr<br />
Café Stübchen. Ein Betreuungsangebot für<br />
demenziell erkrankte Menschen. Anmeldung<br />
unter (0170) 38 45 109, Bürgerzentrum <strong>Essen</strong>-<br />
Werden, Wesselswerth 10, 45239 <strong>Essen</strong><br />
25. März <strong>2013</strong>, 15:30 Uhr<br />
Treffpunkt pflegende Angehörige, Anmeldung<br />
unter (0170) 38 45 109 oder (0172) 98 44 803,<br />
Familien- u. Kranken pflege, Altendorfer Str. 355<br />
27. März <strong>2013</strong>, 14:00 Uhr<br />
Seniorencafé, ein offenes Angebot für alle<br />
Interessierten, <strong>Gesundheit</strong>s- und Beratungszentrum<br />
<strong>Essen</strong> West, Altendorfer Straße 355<br />
27. März <strong>2013</strong>, 15:00 Uhr<br />
Insel-Café. Ein Betreuungsangebot für<br />
demenziell erkrankte Menschen, Ev. Senioren -<br />
zentrum <strong>Essen</strong>-Kettwig, Wilhelmstr. 5-7, 45219<br />
<strong>Essen</strong>-Kettwig. Anmeldung: (0170) 38 45 109<br />
28. März <strong>2013</strong>, 14:30 Uhr<br />
Café Rückblick. Ein Betreuungsangebot für<br />
demenziell erkrankte Menschen. Anmeldung<br />
unter (0170) 38 45 109, Familien- und Kranken -<br />
pflege, Altendorfer Straße 355, 45143 <strong>Essen</strong><br />
April<br />
3. April <strong>2013</strong>, 10:00 Uhr<br />
Pflegeberatungssprechstunde, Sr. Claudia<br />
Schröder (Pflegesachverständige), Moorenstr. 10,<br />
45131 <strong>Essen</strong>, An mel dung unter (0172) 98 44 803<br />
3. April <strong>2013</strong>, 14:00 Uhr<br />
Seniorencafé, ein offenes Angebot für alle<br />
Interessierten, <strong>Gesundheit</strong>s- und Beratungszentrum<br />
<strong>Essen</strong> West, Altendorfer Straße 355<br />
3. April <strong>2013</strong>, 17:30 Uhr<br />
Gesprächskreis für pflegende Angehörige,<br />
Netzwerk Demenz Kettwig. Ev. Seniorenzentrum<br />
Kettwig, Wilhelmstr. 5-7, 45219 <strong>Essen</strong>-Kettwig<br />
Anmeldung (0170) 38 45 109 o. (0172) 98 44 803<br />
4. April <strong>2013</strong>, 14:00 Uhr<br />
Kino für Senioren: Tootsie, USA 1982, Lichtburg,<br />
Kettwiger Str. 36, 45127 <strong>Essen</strong><br />
4. April <strong>2013</strong>, 15:00 Uhr<br />
Café Stübchen. Ein Betreuungsangebot für<br />
demenziell erkrankte Menschen. Anmeldung<br />
unter (0170) 38 45 109, Bürgerzentrum <strong>Essen</strong>-<br />
Werden, Wesselswerth 10, 45239 <strong>Essen</strong><br />
8. April <strong>2013</strong>, 17:30 Uhr<br />
Treffpunkt pflegende Angehörige, Anmeldung<br />
unter (0170) 38 45 109 oder (0172) 98 44 803,<br />
Jugendzentrum <strong>Essen</strong>-Werden, Wesselswerth 10<br />
10. April <strong>2013</strong>, 14:00 Uhr<br />
Seniorencafé, ein offenes Angebot für alle<br />
Interessierten, <strong>Gesundheit</strong>s- und Beratungszentrum<br />
<strong>Essen</strong> West, Altendorfer Straße 355<br />
Foto: Fotolia: Dieter Brockmann<br />
IV <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 1|<strong>2013</strong>
<strong>GvO</strong> <strong>Essen</strong> Lokal<br />
10. April <strong>2013</strong>, 15:00 Uhr<br />
Insel-Café. Ein Betreuungsangebot für<br />
demenziell erkrankte Menschen, Ev. Senioren -<br />
zentrum <strong>Essen</strong>-Kettwig, Wilhelmstr. 5-7, 45219<br />
<strong>Essen</strong>-Kettwig. Anmeldung: (0170) 38 45 109<br />
10. April <strong>2013</strong>, 15:30 Uhr<br />
Café JuBB – Seniorencafé in Werden. Bürgerzentrum<br />
<strong>Essen</strong>-Werden, Wessels werth 10, <strong>Essen</strong><br />
11. April <strong>2013</strong>, 14:30 Uhr<br />
Café Rückblick. Ein Betreuungsangebot für<br />
demenziell erkrankte Menschen. Anmeldung<br />
unter (0170) 38 45 109, Familien- und Kranken -<br />
pflege, Altendorfer Straße 355, 45143 <strong>Essen</strong><br />
17. April <strong>2013</strong>, 14:00 Uhr<br />
Pflegeberatungssprechstunde, Sr. Claudia<br />
Schröder (Pflegesachverständige), Moorenstr. 10,<br />
45131 <strong>Essen</strong>, An mel dung unter (0172) 98 44 803<br />
17. April <strong>2013</strong>, 14:00 Uhr<br />
Seniorencafé, ein offenes Angebot für alle<br />
Interessierten, <strong>Gesundheit</strong>s- und Beratungszentrum<br />
<strong>Essen</strong> West, Altendorfer Straße 355<br />
18. April <strong>2013</strong>, 14:00 Uhr<br />
Kino für Senioren: Robot & Frank, USA 2012,<br />
Lichtburg, Kettwiger Str. 36, 45127 <strong>Essen</strong><br />
18. April <strong>2013</strong>, 15:00 Uhr<br />
Café Stübchen. Ein Betreuungsangebot für<br />
demenziell erkrankte Menschen. Anmeldung<br />
unter (0170) 38 45 109, Bürgerzentrum <strong>Essen</strong>-<br />
Werden, Wesselswerth 10, 45239 <strong>Essen</strong><br />
24. April <strong>2013</strong>, 14:00 Uhr<br />
Seniorencafé, ein offenes Angebot für alle<br />
Interessierten, <strong>Gesundheit</strong>s- und Beratungszentrum<br />
<strong>Essen</strong> West, Altendorfer Straße 355<br />
24. April <strong>2013</strong>, 15:00 Uhr<br />
Insel-Café. Ein Betreuungsangebot für<br />
demenziell erkrankte Menschen, Ev. Senioren -<br />
zentrum <strong>Essen</strong>-Kettwig, Wilhelmstr. 5-7, 45219<br />
<strong>Essen</strong>-Kettwig. Anmeldung: (0170) 38 45 109<br />
25. April <strong>2013</strong>, 14:30 Uhr<br />
Café Rückblick. Ein Betreuungsangebot für<br />
demenziell erkrankte Menschen. Anmeldung<br />
unter (0170) 38 45 109, Familien- und Kranken -<br />
pflege, Altendorfer Straße 355, 45143 <strong>Essen</strong><br />
29. April <strong>2013</strong>, 15:30 Uhr<br />
Treffpunkt pflegende Angehörige, Anmeldung<br />
unter (0170) 38 45 109 oder (0172) 98 44 803,<br />
Familien- u. Kranken pflege, Altendorfer Str. 355<br />
Mai<br />
2. Mai <strong>2013</strong>, 14:00 Uhr<br />
Kino für Senioren: Sie sind ein schöner Mann!<br />
F 2005, Lichtburg, Kettwiger Str. 36, 45127 <strong>Essen</strong><br />
2. Mai <strong>2013</strong>, 15:00 Uhr<br />
Café Stübchen. Ein Betreuungsangebot für<br />
demenziell erkrankte Menschen. Anmeldung<br />
unter (0170) 38 45 109, Bürgerzentrum <strong>Essen</strong>-<br />
Werden, Wesselswerth 10, 45239 <strong>Essen</strong><br />
8. Mai <strong>2013</strong>, 10:00 Uhr<br />
Pflegeberatungssprechstunde, Sr. Claudia<br />
Schröder (Pflegesachverständige), Moorenstr. 10,<br />
45131 <strong>Essen</strong>, An mel dung unter (0172) 98 44 803<br />
8. Mai <strong>2013</strong>, 14:00 Uhr<br />
Seniorencafé, ein offenes Angebot für alle<br />
Interessierten, <strong>Gesundheit</strong>s- und Beratungszentrum<br />
<strong>Essen</strong> West, Altendorfer Straße 355<br />
8. Mai <strong>2013</strong>, 15:00 Uhr<br />
Insel-Café. Ein Betreuungsangebot für<br />
demenziell erkrankte Menschen, Ev. Senioren -<br />
zentrum <strong>Essen</strong>-Kettwig, Wilhelmstr. 5-7, 45219<br />
<strong>Essen</strong>-Kettwig. Anmeldung: (0170) 38 45 109<br />
8. Mai <strong>2013</strong>, 15:30 Uhr<br />
Café JuBB – Seniorencafé in Werden. Bürgerzentrum<br />
<strong>Essen</strong>-Werden, Wessels werth 10, <strong>Essen</strong><br />
8. Mai <strong>2013</strong>, 17:30 Uhr<br />
Gesprächskreis für pflegende Angehörige,<br />
Netzwerk Demenz Kettwig. Ev. Seniorenzentrum<br />
Kettwig, Wilhelmstr. 5-7, 45219 <strong>Essen</strong>-Kettwig<br />
Anmeldung (0170) 38 45 109 o. (0172) 98 44 803<br />
13. Mai <strong>2013</strong>, 17:30 Uhr<br />
Treffpunkt pflegende Angehörige, Anmeldung<br />
unter (0170) 38 45 109 oder (0172) 98 44 803,<br />
Jugendzentrum <strong>Essen</strong>-Werden, Wesselswerth 10<br />
15. Mai <strong>2013</strong><br />
Das neue Magazin „<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong>“,<br />
Ausgabe 2/<strong>2013</strong> erscheint.<br />
Foto: Fotolia: anweber<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 1|<strong>2013</strong><br />
V
<strong>GvO</strong> <strong>Essen</strong> Lokal<br />
Sieben Fragen an:<br />
Lyudmyla Naumova<br />
Im Oktober hat Lyudmyla Naumova ihre Ausbildung in<br />
der Al ten pflege bei der Familien- und Krankenpflege e.V.<br />
<strong>Essen</strong> be gonnen. Nach dem ersten Theorieblock im Fach -<br />
seminar für Altenpflege, das für den schulischen Teil der<br />
Ausbildung verantwortlich ist, und einem ersten Praxis -<br />
block im Gesund heits- und Beratungs zentrum Heid -<br />
hausen sprach <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> mit der 23-Jährigen<br />
über die ersten Eindrücke und Erfahrungen.<br />
<strong>GvO</strong>: Frau Naumova, nach den ersten Monaten der<br />
Ausbildung: ist es bisher so verlaufen, wie Sie es sich<br />
<strong>vor</strong>gestellt haben?<br />
Naumova: Ganz und gar! Wir sind ja mit einem Theorieblock<br />
angefangen. Unsere Klasse im Fachseminar hat<br />
einen guten Zusammenhalt entwickelt und nach den ers -<br />
ten Arbeiten gibt es demnächst schon erste Noten. Es ist<br />
viel Theoriestoff und ein breit gefächertes Programm.<br />
Weil es aber so interessant ist, fällt es mir nicht schwer.<br />
Seit einem knappen halben Jahr ist Lyudmyla Naumova (23)<br />
als Aus zu bildende der Altenpflege im Team des <strong>Gesundheit</strong>sund<br />
Beratungs zentrums Heidhausen bei der Familien- und<br />
Krankenpflege <strong>Essen</strong>.<br />
Daneben wird aber auch in der Schule<br />
praktisch viel geübt. Wir haben uns zum<br />
Beispiel gegenseitig Anti-Thrombose-<br />
Strümpfe angezogen. Das war ganz<br />
schön schweißtreibend. Da bekommt<br />
man eine Ahnung, wie schwer das vielen<br />
Patienten fällt.<br />
<strong>GvO</strong>: Ist diese Ausbildung ein wich -<br />
tiger Schritt für Sie beim Erwachsenund<br />
Selbständigwerden?<br />
Naumova: Der Beruf hat ja viel mit Verantwortung<br />
zu tun, die wir für die Pflege<br />
von Patienten übernehmen. Insofern<br />
hat das natürlich auch mit Erwachsenwerden<br />
zu tun. Nach der Schule, die ja<br />
eher generalistisch ausbildet, ist diese<br />
Ausbildung jetzt so etwas wie eine Richtungsentscheidung<br />
für mein Leben. Außerdem<br />
ist mir durch das Befassen mit<br />
Altern und Krankheiten sehr viel deutlicher<br />
geworden, wie sehr ich meine eigene<br />
<strong>Gesundheit</strong> und meine jetzigen<br />
Möglichkeiten in jungen Jahren schätzen<br />
kann. Das war mir bisher nicht so<br />
bewusst, sondern ich habe das einfach<br />
als Selbstverständlichkeit empfunden.<br />
Fotos: FuK <strong>Essen</strong><br />
VI<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 1|<strong>2013</strong>
<strong>GvO</strong> <strong>Essen</strong> Lokal<br />
<strong>GvO</strong>: Wie sind Ihnen Ihre KollegInnen bei der<br />
Familien- und Krankenpflege begegnet? Haben Sie<br />
das so erwartet?<br />
Naumova: Es sind alle sehr, sehr offen und nett zu mir.<br />
Alle haben sich angeboten, mir zu helfen und meine<br />
Fragen zu beantworten. Das Team scheint sich auf<br />
mich genau so gefreut zu haben, wie ich mich auf<br />
meine neuen Kollegen und Anleiter. Ich habe mich sehr<br />
gefreut, weil ich glaube, dass es nicht selbstverständlich<br />
ist, in einem so guten Kollegenteam aufgenommen<br />
zu werden.<br />
<strong>GvO</strong>: Wie sind Ihnen die Patienten in Ihrer<br />
praktischen Ausbildung begegnet?<br />
Naumova: Insgesamt waren alle sehr freundlich. Viele<br />
haben ausdrücklich gesagt, wie wichtig sie es finden,<br />
dass junge Menschen den Beruf erlernen und natürlich<br />
auch Praxiserfahrung brauchen. Nur ganz wenige lehnen<br />
die Versorgung in meinem Beisein ab, aber ich<br />
kann das auch irgendwie verstehen, weil wir den Menschen<br />
ja sehr nahe kommen und gerade Körperpflege<br />
ein Vertrauensverhältnis <strong>vor</strong>aussetzt.<br />
<strong>GvO</strong>: Worauf freuen Sie sich am meisten<br />
in den nächsten drei Jahren?<br />
Naumova: Ich freue mich sehr darauf, immer mehr Aufgaben<br />
übernehmen zu können mit immer besserem<br />
und steigendem Fachwissen. Und natürlich würde ich<br />
mich freuen, wenn ich im Laufe der Zeit genau so enge<br />
und vertraute Beziehungen mit den Patienten aufbauen<br />
kann, wie ich das jetzt bei meinen Kollegen erlebe.<br />
<strong>GvO</strong>: Gibt es Dinge, die Sie eher fürchten?<br />
Naumova: Nicht wirklich. Natürlich wird es Situationen<br />
geben, in denen ich vielleicht überfordert wäre. Aber<br />
zum Glück bin ich nicht allein. In der ambulanten Pflege<br />
sind wir ja in den ersten zwei Jahren immer mit einem<br />
erfahrenen Kollegen unterwegs. Und auch im dritten<br />
Jahr sind meine Anleiter für mich immer ansprechbar.<br />
<strong>GvO</strong>: Was machen Sie in der Freizeit zum Ausgleich?<br />
Naumova: Ich treffe regelmäßig meine Familie und<br />
meine Freunde, gehe auch schon mal abends aus. Und<br />
dann mache ich gerade meinen Führerschein, damit ich<br />
auch Autofahren kann, was ja in der ambulanten Pflege<br />
wichtig ist.<br />
<strong>GvO</strong>: Danke für das Gespräch und viel Erfolg<br />
und Freude bei der Ausbildung!<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 1|<strong>2013</strong><br />
VII
Eukalyptus –<br />
Denn was alle anderen<br />
Pflanzen umbringt,<br />
macht ihn stark: Waldbrände zum Beispiel!<br />
Beinah hat man den Eindruck,<br />
als freue sich dieses Gewächs über<br />
solch eine Katastrophe, weil sie seine<br />
Chancen erhöht: Mit seinen hochbrennbaren<br />
Ölen fördert es die Flammenbildung<br />
und die trockenen dicken<br />
Äste, die von älteren Eukayptusbäumen<br />
regelmäßig abgeworfen werden,<br />
dienen dem Feuer als Nahrung. Seine<br />
Samen überleben das Inferno nicht<br />
nur, sondern die Hitze hilft ihnen sogar<br />
bei der Fortpflanzung: Sie lässt ihre<br />
harten Schalen platzen, so dass sie<br />
schnell wieder austreiben können. Be<strong>vor</strong><br />
irgendeine andere Pflanze sich erholen<br />
kann, wird sie von den bereits<br />
stark gewordenen Trieben des Eukalyptus<br />
aggressiv verdrängt – und stirbt.<br />
Heilpflanzen<br />
das Raubein mit der starken Wirkung<br />
Der Eukalyptus ist nicht zimperlich. Der australische Busch<br />
mit seinen harten Lebensbedingungen ist ihm gerade recht,<br />
da wird er am wenigsten von anderen Pflanzen belästigt –<br />
sie halten es da einfach nicht aus. 70 % des Baum be stan -<br />
des machen die verschiedenen Eukalyptusarten dort bereits<br />
aus, und es werden ständig mehr.<br />
Nicht nur andere Pflanzen, sondern<br />
auch Tiere sind mit dem Eukalyptus<br />
schwer zu vereinen. Kaum eine Art<br />
hält es mit ihm gemeinsam in der kargen<br />
Buschlandschaft aus – bis auf den<br />
Koalabär. Selbst ein Eigenbrödler und<br />
genügsamer Zeitgenosse, hat er sich<br />
über die Jahre hin mit der knorrigen<br />
Pflanze angefreundet. Er liebt es, ihre<br />
aromatisch duftenden Blätter zu fressen,<br />
die für die meisten anderen Tiere<br />
giftig sind, und sich in ihren Zweigen<br />
auszuruhen, unbehelligt von anderen<br />
Lebewesen.<br />
Je nach Art kann der Eukalyptusbaum<br />
bis zu 60 Meter hoch werden (z.B. Eukalyptus<br />
globulus). Da er zu den Myrtengewächsen<br />
gehört, hat er zwar sehr<br />
hartes Holz, aber eine zarte weiße<br />
Blüte, die zu dem grau-schwärzlichen<br />
Stamm mit den alten Rindenteilen, die<br />
nicht abfallen, kaum passen will. Die<br />
winterharten Blätter sind glänzend<br />
dunkelgrün und stark duftend.<br />
Die Robustheit des Eukalyptus lernen<br />
wir schätzen, wenn wir bedenken,<br />
dass seine ätherischen Öle eine entsprechend<br />
energische Wirkung entfalten<br />
können. Eukalyptuspräparaten, die<br />
in der Apotheke erhältlich sind, wurde<br />
durch Destillation ein Teil der stark<br />
reizenden Wirkstoffe entzogen, denn<br />
in konzentrierter Form ist das Heilmittel<br />
besonders für Säuglinge gefährlich.<br />
Derartig präpariertes Eukalyptusöl, besonders<br />
die darin enthaltene Substanz<br />
Cineol, löst fest sitzenden Schleim aus<br />
den Bronchien und den Nasennebenhöhlen.<br />
Zugleich fördert es den Abtransport<br />
des Sekrets, wodurch der<br />
Schleim leichter abgehustet werden<br />
kann. Das Öl wirkt zudem<br />
leicht krampf -<br />
lösend und hemmt das<br />
Wachs tum von Bakterien.<br />
Manche Inhaltsstoffe<br />
weisen eine antientzündliche<br />
Wirkung<br />
auf.<br />
Fotolia: Dmitry, amidala, PhotoGTS, wuttichok<br />
Das aromatisch riechen -<br />
de Öl können Erkrankte<br />
inhalieren, als Hustenbonbon lutschen<br />
oder als Kapsel einnehmen. Euka -<br />
lyptus befindet sich darüber hinaus in<br />
zahlreichen Erkältungsbädern und in<br />
Balsam zum Einreiben. Gelangt Eukalyptusöl<br />
auf die Haut, regt es die<br />
Durchblutung an und wirkt angenehm<br />
kühlend. Die aufsteigenden Dämpfe<br />
sollten von Erkälteten tief eingeatmet<br />
werden.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1|<strong>2013</strong><br />
11
Kulinarisches<br />
Braten – das kulinarische<br />
Kalbs-Schmortopf<br />
Die Fernsehköche Walter & Sascha<br />
Stemberg kreieren jeweils passend<br />
zur Jahreszeit eine kulinarische<br />
Kolumne in unserem Magazin.<br />
Die Stembergs führen das Restaurant<br />
Haus Stemberg in Velbert, eine der<br />
besten kulinarischen Adressen des<br />
Bergischen Landes, heute in fünfter<br />
Generation.<br />
Sascha Stemberg ist<br />
auch in diesem Jahr<br />
wieder donnerstags im<br />
WDR (Aktuelle Stunde)<br />
beim „Kochalarm“ unterwegs.<br />
Haus Stemberg<br />
Kuhlendahler Straße 295<br />
42553 Velbert<br />
Telefon 02053-56 49<br />
www.stemberg.tv<br />
12 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1|<strong>2013</strong><br />
Zutaten (für 4 Personen):<br />
600 g Kalbsschulter<br />
1 kleine Knoblauchknolle, komplett<br />
3 Gemüsezwiebeln<br />
4 EL Olivenöl<br />
300 g braune Linsen<br />
1 l Kalbs- bzw. Rinderbrühe<br />
500 g Kürbis<br />
2 süße Äpfel<br />
½ TL Cayennepfeffer<br />
½ Bund Koriander<br />
Salz & Pfeffer aus der Gewürzmühle<br />
Zubereitung:<br />
Die Kalbsschulter waschen, trocken tupfen,<br />
in etwa 1 cm dünne und 3 cm lange<br />
Streifen schneiden und mit Salz und<br />
Pfef fer leicht würzen. Den Knoblauch<br />
und die Zwiebeln abziehen und grob<br />
hacken. Das Olivenöl in einem großen<br />
Topf erhitzen und das Fleisch darin<br />
anbraten. Knoblauch und Zwiebeln dazugeben<br />
und kurz mitbraten.<br />
Die Linsen zufügen und 1 Liter Brühe<br />
angießen. Zugedeckt bei mittlerer Hitze<br />
45 Minuten köcheln lassen.<br />
Den Kürbis küchenfertig <strong>vor</strong>bereiten:<br />
Kerne und Schale entfernen und das<br />
Fruchtfleisch in mundgerechte Stücke<br />
schneiden. Die Äpfel schälen, vierteln,<br />
entkernen und in Scheiben schneiden.<br />
Den Kürbis und die Äpfel unter die<br />
Linsen mischen, mit Cayennepfeffer<br />
würzen und weitere 10 Minuten kochen,<br />
eventuell noch etwas Wasser angießen.<br />
Den Koriander waschen, trocken<br />
schütteln und die Blättchen von den<br />
Stängeln streifen. Vor dem Servieren<br />
den Linsentopf abschmecken und mit<br />
dem Koriander bestreuen.<br />
Als Beilage passen Spätzle.<br />
Fotolia: S. Wall, atoss, A. Starostin, D. Taliun, M. Viktar, Natika
Heiligtum der deutschen Küche<br />
Kulinarisches<br />
Es gibt kaum eine Küche, in der kein hauseigenes Bratenrezept existiert.<br />
Tausende von Variationen gibt es für diese typisch deutsche Köstlichkeit:<br />
Klassisch oder modern, bodenständig oder raffiniert, aus dem Ofen<br />
oder vom Herd. Und die Zubereitung muss keineswegs kompliziert sein!<br />
Rinder-, Schweine-, Lamm-, Geflügel- und Wildgerichte stehen zur Auswahl.<br />
Wir ver raten Ihnen drei der delikatesten und dabei schnellsten Braten -<br />
gerichte – mit Tipps für geeignete Beilagen. Viel Spaß beim Nachkochen!<br />
Fotolia: J. Chabraszewski, nmelnychuk, Gruendemann, Samokhin, A. Kucherova,<br />
volkerr, B. Pheby, photocrew<br />
Friesischer Entenbraten<br />
Zutaten (für 4 Personen):<br />
1 Ente, küchenfertig<br />
10 0 g d u r ch wa ch s e n e r S p e ck , gew ü r fe l t<br />
Für die Füllung:<br />
8 Scheiben Toastbrot, ohne Rinde, grob gerieben<br />
50 g Rosinen<br />
50 g Mandeln<br />
200 g frische Pflaumen, entkernt<br />
1 EL Blattpetersilie, gehackt<br />
4 cl brauner Rum<br />
Zimt<br />
Salz und Pfeffer aus der Gewürzmühle<br />
Zusätzlich:<br />
1 l Fleischbrühe<br />
angerührtes Stärkemehl<br />
2 Zwiebeln, geschält und grob geschnitten<br />
Zubereitung:<br />
Die Ente von innen und außen gründlich mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
Die Zutaten für die Füllung gut vermischen, in die Ente füllen und<br />
diese dann im Bräter mit Speck anbraten. Die Zwiebeln zugeben,<br />
mit der Fleischbrühe übergießen und dann im <strong>vor</strong>geheizten Backofen<br />
bei 175°C circa 1 ¼ Stunden garen. Die Ente zwischendurch immer<br />
wieder mit der Fleischbrühe übergießen. Nun die Ente aus dem<br />
Bräter nehmen und auf einem Backblech ohne Flüssigkeit im Ofen<br />
schön kross werden lassen.<br />
In der Zwischenzeit den Bratensaft, der teilweise im Bräter unten angesetzt<br />
hat, loskochen, gründlich ent fetten, mit Stärkemehl binden<br />
und abschmecken. Die fertige Ente auf einer <strong>vor</strong>gewärmten Platte<br />
servieren und mit der aufgeschnittenen Füllung als Beilage umlegen.<br />
Rindergulasch<br />
Zutaten (für 4 Personen):<br />
800 g Rindergulasch, geschnitten<br />
2 EL Tomatenmark<br />
1 Knoblauchzehe, zerdrückt<br />
1 große Zwiebel, in Scheiben geschnitten<br />
1 l Rinderbrühe<br />
8 Paprikaschoten, grün oder bunt<br />
Salz und Pfeffer aus der Gewürzmühle<br />
Blattpetersilie, gehackt, zum Garnieren<br />
Stärkemehl<br />
Bratenfett<br />
Zubereitung:<br />
Das Fleisch mit Salz und Pfeffer würzen. Im<br />
heißen Bratentopf mit wenig Fett anbraten.<br />
Die Zwiebelscheiben zum Fleisch geben und<br />
ebenfalls anbraten. Das Tomatenmark und<br />
den Knoblauch dazugeben. Unter ständigem<br />
Rühren sollte der Ansatz für die Sauce nun<br />
Farbe annehmen. Er wird ab und zu mit etwas<br />
Brühe abgelöscht. Hat er eine dunkelbraune<br />
Farbe angenommen, wird er mit Rinderbrühe<br />
aufgefüllt. Die Kochzeit beträgt circa<br />
1–1,5 Stunden.<br />
In der Zwischenzeit<br />
die Paprikaschoten<br />
waschen,<br />
halbieren und säubern.<br />
In circa 2 x 2 cm<br />
große Stücke schneiden.<br />
Wenn das aufgefüllte Gulasch<br />
eine halbe Stunde gekocht hat, die<br />
Paprikastücke zufügen. Ist das Fleisch<br />
gegart, wird das Gulasch eventuell noch<br />
mit kalt angerührtem Stärkemehl leicht<br />
n a ch ge b u n d e n u n d a b ge s ch m e ck t .<br />
Dazu passen Butternudeln.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1|<strong>2013</strong><br />
13
Prävention & Tipps für den Alltag<br />
zur Unterstützung des Halte- und Bewegungsapparates<br />
„Richtig“ sitzen.<br />
Was bedeutet richtiges Sitzen und wann sitzt man falsch?<br />
Einseitige Dauer belas tun gen – wie langes Sitzen in ein und derselben Position, z.B. auf dem Bürostuhl,<br />
im Fernsehsessel, im Pkw etc. – kann zu dauerhaften Schmerzen im Bereich des Rückens führen. Die<br />
Funktions tüchtig keit der Wirbelsäule hängt von ausreichender Bewegung ab. Die tragenden Elemente,<br />
die Wirbelkör per, werden porös, die stabilisierenden Bänder schlaff, die bewegenden Muskeln verkümmern<br />
und die Bandscheiben, die von Be- und Entlastung leben, „verhungern“. Fazit: Zu geringe<br />
Bewegungsreize lassen sämtliche Bauteile der Wirbelsäule verkümmern! Wichtig ist es deshalb, sich<br />
selbst in langen Sitzsequenzen vom meist statischem Sitzen zum dynamischen Sitzen in verschie denen<br />
Positionen zu motivieren. Richtiges Sitzen muss man nicht lernen, man muss nur daran denken!<br />
„Falsches“ Sitzen<br />
Beobachten Sie Ihr eigenes Sitzverhalten!<br />
Sie sitzen dauerhaft in ein und derselben Position?<br />
Die Folge sind Überlastungen der Bandscheiben<br />
und der Muskulatur. Sie überschlagen im<br />
Sitzen häufig die Beine? Die Folge<br />
daraus ist eine seitliche Kippung<br />
des Beckens und daraus resultierend<br />
eine Fehlbelastung der<br />
Wirbelsäule – <strong>vor</strong> allem auch der<br />
seitlichen Rumpfmuskulatur, was<br />
zu Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule und zu Verspannungsschmerzen<br />
der Muskulatur führen kann. In dieser<br />
Position kommte es häufig zu Blutstauungen in den Beinen,<br />
woraus sich z.B. Krampfadern bilden können. Stützen Sie sich<br />
häufig beim Sitzen nur mit einem Arm auf, so dass sie schief<br />
sit zen? Die Folge sind einseitige Verspannungen im Schul ter-/<br />
Nackenbereich und ebenso Fehlbelastungen der Wirbelsäule<br />
durch seitliche Stauchung einzelner Wirbelkörper und erhöhter<br />
Druck auf die Bandscheiben.<br />
Die Bandscheiben<br />
Eine Bandscheibe ist das<br />
Bindeglied zwischen zwei<br />
benachbarten Wirbelkörpern.<br />
Sie setzt sich aus<br />
einem relativ festen, äu -<br />
ße ren Ring und einem<br />
weichen, inneren Kern zusammen,<br />
der aus Bindegewebe<br />
besteht. Durch<br />
diese elastische Konsistenz wird die Wirbelsäule<br />
beweglich und federt Stöße ab. Damit die Bandscheiben<br />
ihre Elastizität behalten, nehmen sie<br />
regelmäßig Flüssigkeit in sich auf. Dies gelingt nur<br />
durch stetiges Be- und Entlasten der Bandscheiben,<br />
also der Bewegung der Wirbelsäule. Bewegungsmangel<br />
– wie zu langes Sitzen – bedeutet<br />
Flüssigkeitsmangel, aus dem spröde und rissige<br />
Bandscheiben resultieren. Überlastung der einzelnen<br />
Wirbelkörper ist die schmerzhafte Folge.<br />
14 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1|<strong>2013</strong><br />
1<br />
„Richtiges“ Sitzen<br />
Darauf sollten Sie achten!<br />
Stellen Sie die Sitzhöhe Ihres Stuhls möglichst so ein, dass<br />
Ober- und Unterschenkel einen rechten Winkel bilden und nut -<br />
zen Sie die ganze Sitzfläche aus (Bürostuhl). Lehnen Sie sich an<br />
die Rückenlehne an, um die Lendenwirbelsäule zu stützen und<br />
die Rückenmuskulatur zu entlasten. Um Nacken und Schultern<br />
zu entlasten, legen Sie die Unterarme auf dem Tisch oder der<br />
Armlehne ab, wenn möglich im rechten Winkel. Um einseitige<br />
Belastungen durch ein Sitzmöbel zu verhindern, variieren Sie<br />
im Alltag häufiger Ihr Sitzmöbel, wie Sessel, Couch und Stuhl.<br />
Versuchen Sie nicht länger als 20 Minuten am Stück zu sitzen,<br />
stehen Sie immer wieder zwischendurch auf und gehen ein<br />
paar Schritte, um Muskulatur und Bandscheiben zu entlas ten.<br />
Variieren Sie im Sitz die Position Ihres Rückens durch <strong>vor</strong>- oder<br />
zurücklehnen. Fazit: Dynamisches Sitzen entspannt!<br />
3. Beckenkreisen: zur Steigerung der Durch -<br />
blutung und Entspannung der Muskeln.<br />
4. Schulterkreisen <strong>vor</strong>wärts wie rückwärts:<br />
beugt Verspannungen der Nacken- und<br />
Schulterpartien <strong>vor</strong> und entspannt.<br />
5. Rumpfrotation: zur Mobilisierung Ihrer<br />
Wirbelsäule im Bereich der Brustwirbelsäule.<br />
30 bis 40 Sekunden pro<br />
Seite halten. 5<br />
Fünf Übungen für den Alltag<br />
1. Kutschersitz: 30 bis 40 Sekunden<br />
halten. Das entspannt den Rücken,<br />
Schultern und Nacken.<br />
2. Rumpfkräftigung: Legen Sie die Hände<br />
hinter den Rücken und spannen bei<br />
jede m Einatmen ihre Bauch- und Gesäß -<br />
muskeln an und drücken den Rücken<br />
fest gegen ihre Hände. Beim Ausatmen<br />
entspannen. 5mal wiederholen.<br />
Fotolia: P. Morozov (o.l.) K.-U. Häßler (u.l.)
Thrombosen sind nicht zu unterschätzen!<br />
Tipp des Arztes<br />
Unter diesem schon etwas älteren Begriff – der moder nere<br />
Name lautet „Thromboembolie“ – werden heute gleich<br />
mehrere Krankheitsbilder zusammengefasst:<br />
1. Die bekannteste Erkrankung ist die sogenannte tiefe<br />
Beinvenenthrombose (TVT). 2. Davon zu unterscheiden<br />
ist die oberflächliche Thrombophlebitis der Beine und<br />
Arme. 3. Die tiefe Armvenenthrombose, das sogenann -<br />
te Pagett v. Schrötter-Syndrom. 4. Aber auch die kardiale<br />
Thrombose im linken Herzohr muss man dazurechnen.<br />
Es gibt für die einzelnen Krankheitsbilder un -<br />
ter schiedliche, teilweise auch überlappende Ursachen.<br />
Bei der bekanntesten Art, der TVT der Beinvenen, ist eine<br />
der Hauptursachen eine sogenannte Thrombophilie:<br />
Das bedeutet eine übernormal verstärkte Aggre gation<br />
(Zusammenballung) der Thrombozyten (Blutplättchen).<br />
Diese wird häufig verursacht durch gene tische Fak -<br />
toren wie z.B. die Faktor-V-Leiden, aber auch durch<br />
sogenannte APC-Resistenz oder Protein-Mangel bzw.<br />
andere seltene Veränderungen. Meistens wird dies<br />
noch unterstützt durch mechanische oder chemi-<br />
sche Faktoren wie bei Schwangerschaften oder bei<br />
langem Sitzen beispielsweise auf Flugreisen. Auch<br />
bei Bettlägrigkeit wegen einer schweren Erkrankung<br />
oder Operation und bei vielen Krebserkrankungen<br />
kann eine Thrombose im Arm oder Bein auftreten.<br />
Die Symptome können sehr variabel sein, meist<br />
handelt es sich um Schmerzen und Schwellungen in<br />
der entsprechenden Extremität.<br />
Die Diagnostik umfasst eine körperliche Untersuchung,<br />
eine Farbultaschall-Untersuchung sowie einen<br />
sogenannten D-Dimer-Test. Hiermit können bei<br />
entsprechender Erfahrung des Arztes alle Thrombosen<br />
diagnostiziert werden. Die Therapie wird relativ<br />
einheitlich mit Kompression, Heparingabe und<br />
Einleitung einer Blutverdünnung durchgeführt. Kontrolluntersuchungen<br />
sollen nach ca. zwei Wochen<br />
und anschließend je nach Verlauf alle drei Monate<br />
für den Zeitraum bis zu einem Jahr erfolgen.<br />
Ekkehard F. Siebrecht, Facharzt für Innere Medizin<br />
Schloßstraße 174, 45355 <strong>Essen</strong><br />
Telefon 0201- 675065<br />
Fotolia: Maridav (o.)<br />
Historische Persönlichkeiten<br />
Paracelsus (1493 –1541)<br />
Im Jahre 1952 stiftete das Präsidium<br />
des Deutschen Ärzte tages die Paracelsus-<br />
Medaille als höchste Auszeichnung der<br />
deutschen Ärzteschaft für verdiente Ärzte.<br />
Was macht diesen Mann bis heute zu<br />
einer so bedeutenden Persönlichkeit?<br />
Theophrastus Bombastus von Hohenheim<br />
(so sein Geburtsname), kam in der<br />
Schweiz zur Welt und ergriff im Laufe seines<br />
Lebens gleich mehrere Berufe: Er<br />
war Arzt, Astrologe, Theologe und Philosoph.<br />
Dies deutet schon auf die Art seiner<br />
Heilkunst hin: Im Gegensatz zu den<br />
anderen Ärzten seiner Zeit begriff er den<br />
Menschen nicht nur als physisches Wesen,<br />
das nach bestimmten, immer gleichen<br />
Regeln geheilt werden kann. Er sah<br />
ihn vielmehr als kleines Abbild des Kosmos<br />
(Mikrokosmos), das in beständiger<br />
Wechselwirkung mit dem Makrokosmos<br />
steht. Dementsprechend berück sichtigte<br />
er bei seinen medizinischen Maßnahmen<br />
die Konstellation der Gestirne ebenso<br />
wie die Konstitution, die geistige Haltung<br />
und die Ernährung des Patienten und<br />
mischte für jeden Fall die Medikamente<br />
neu. Durchschlagen de Erfolge waren das<br />
Resultat – was sehr schnell die gesamte<br />
traditio nelle Ärzteschaft gegen ihn aufbrachte.<br />
Da der streit bare Mediziner mit<br />
seiner abfälligen Meinung über seine Kollegen<br />
nicht hinter dem Berg hielt, wurde<br />
er öffentlich verunglimpft und erhielt sogar<br />
immer wieder Morddrohungen, die<br />
ihn zu häufigem <strong>Ort</strong>swechsel zwangen.<br />
Paracelsus (der Name ist vermutlich abgeleitet<br />
von der lateinischen Bezeichnung<br />
für seine Geburtsstadt „Hohenheim“) zog<br />
die schon aus der Antike überlieferte Ansicht,<br />
die <strong>Gesundheit</strong> beruhe auf der Harmonie<br />
zwischen den Körpersäften („Viersäftelehre“)<br />
in Zweifel. Statt dessen sah<br />
er die drei Grundstoffe Sulphur (Schwefel),<br />
Merkurius (Quecksilber) und Sal<br />
(Salz) als die Basis aller Körperfunktionen<br />
an. Dies führte zu einem veränderten Bild<br />
der Verdauungsprozesse: Galt die Verdau -<br />
ung bis dahin als eine Art „Garen“, wie in<br />
einem Kochtopf, so erschien sie nun eher<br />
als „Fermentierung“, wie bei der Alkoholgärung.<br />
Dies wiederum bewirkte eine völlig<br />
neue Einschätzung davon, wie eine<br />
gesunde Ernährung auszusehen habe.<br />
Die Lehren des Paracelsus werden übereinstimmend<br />
als der Ursprung der „modernen“<br />
Küche bezeichnet, die die mittelalterlichen<br />
Essgewohn hei ten fast zeit-<br />
gleich an allen europäischen Königshöfen<br />
ablös te. <strong>Essen</strong> und Trinken werden seitdem<br />
als wichtiger Gesichtspunkt bei der<br />
Betreuung eines Patienten angesehen,<br />
neben gutem Schlaf und Bewegung – ein<br />
Ansatz, mit dem Paracelsus sich unsterblich<br />
gemacht hat. Dass wir zu viel<br />
Zucker meiden und eine Süßspei se an<br />
das Ende einer Mahlzeit setzen sollten,<br />
geht ebenfalls auf eine Empfehlung des<br />
Paracelsus zurück – der übrigens als ers -<br />
ter Arzt seine Lehren in deutscher (und<br />
nicht in lateinischer) Sprache überliefert<br />
hat. Die Patienten sollten, dies war seine<br />
Überzeugung, die Maßnahmen ihres Arztes<br />
nachvollziehen können: „Die Wahrheit<br />
muss deutsch gelehrt werden … damit<br />
sie in die gemein (das allgemeine<br />
Bewusstsein) gebracht werde.“<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1|<strong>2013</strong><br />
15
Wellness im Alltag<br />
Pflege und Entspannung für Körper und Seele<br />
Fasten<br />
Kaum sind die Weihnachtsfeiertage <strong>vor</strong>bei, stellt manch einer fest, dass sein<br />
Hosenbund enger geworden ist – was meistens nicht am Hosenbund liegt.<br />
Deshalb lautet der wohl häufigste gute Vorsatz für das neue Jahr: „Ich will<br />
abnehmen“. Das ist löblich, allerdings gelingt es längst nicht allen, diesen<br />
Wunsch im Laufe des Jahres auch tatsächlich Wirklichkeit werden zu lassen.<br />
Denn Fasten ist anstrengend und bringt nur dann dauerhaften Erfolg, wenn<br />
es fachmännisch durchgeführt wird.<br />
Werfen wir zunächst einen kurzen<br />
Blick darauf, was „Fasten“ eigentlich<br />
b e d e u te t . D a s Wo r t st a m m t a u s d e m<br />
Gotischen und heißt: „festhalten, beobachten,<br />
bewachen“. Was bewachen<br />
oder beobachten wir denn, wenn wir<br />
fasten? Früher waren es <strong>vor</strong> allem die<br />
religiös <strong>vor</strong>geschriebenen Regeln der<br />
Enthaltsamkeit <strong>vor</strong> bestimmten Festen<br />
oder rituellen Handlungen, die „beobachtet“,<br />
d.h. eingehalten werden sollten.<br />
Das Ziel war eine geistig-seelische<br />
Reinigung, die Konzentration auf<br />
das Wesentliche. In allen Weltreligionen<br />
wurde unter diesem Aspekt zeitweilig<br />
die Enthaltsamkeit von bestimm -<br />
ten physischen Genüssen verlangt.<br />
Heute hat das Fasten meist eher den<br />
Schwerpunkt, das Gewicht zu reduzieren<br />
– der positive Einfluss auf die<br />
seelische Befindlichkeit stellt sich mit<br />
den schwindenden Pfunden aber zusätzlich<br />
ein. Was wir „bewachen“ und<br />
durch eine Diät unterstützen, ist also<br />
gleichzeitig unsere physische und unsere<br />
psychische <strong>Gesundheit</strong>. Das religiöse<br />
„Beobachten“ von Regeln ist<br />
zum Heilfasten geworden, das unser<br />
Wohlbefinden steigert und bei vielen<br />
Beschwerden wissenschaftlich nachgewiesene<br />
positive Auswirkungen hat<br />
(z.B. bei Gelenkrheuma, Leber-, Darmoder<br />
Hauterkrankungen).<br />
Es gibt inzwischen ein breites Angebot<br />
an Fasten-Methoden, die alle bestimm -<br />
te Gemeinsamkeiten haben:<br />
Sie erfordern einige Tage Vorbe -<br />
reitung.<br />
Sie streben eine gezielte Darm -<br />
entleerung an.<br />
Es müssen täglich mindestens drei<br />
Liter Flüssigkeit getrunken werden.<br />
Das Ende des Fastens („Fasten -<br />
brechen“) wird sehr behutsam gestaltet.<br />
Darüber hinaus sind die Variationen bei<br />
der Durchführung des Fastens unzähl -<br />
bar, jeder kann, seinen persönlichen<br />
Daneben gab es aber auch schon früh<br />
den gesundheitlichen Aspekt. Der Arzt<br />
Hippokrates von Kos (460–370 v. Chr.)<br />
legte seinen Patienten nahe: „Sei mäßig<br />
in allem, atme reine Luft, treibe<br />
täglich Hautpflege und Körperübung …<br />
und heile ein kleines Weh eher durch<br />
Fa ste n a l s d u r ch A r z n e i . “<br />
Gemeinsam mit Gleichgesinnten lässt sich<br />
der weitgehende Verzicht auf feste Nahrung<br />
besser durchhalten als allein.<br />
Fotolia: Gordon Bussiek, Patrizia Tilly<br />
16 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1|<strong>2013</strong>
Fotolia: Markus Mainka, Sea Wave, Darius Dzinnik, K.-U. Häßler<br />
Bedingungen entsprechend, etwas Geeignetes<br />
finden. Wer „auf eigene Faust“<br />
fasten möchte, muss allerdings <strong>vor</strong><br />
der (eigentlich positiven) stimmungsaufhellenden<br />
Wirkung des Fastens gewarnt<br />
werden: Man kann nach dieser<br />
Wirkung süchtig werden und in eine<br />
Magersucht geraten. Vor allem junge<br />
Menschen sind gefährdet. Es ist deshalb<br />
bei den meisten Kuren besser,<br />
sie mithilfe professioneller Beratung<br />
durchzuführen. Wir stellen Ihnen hier<br />
zwei Methoden <strong>vor</strong>, von denen Sie die<br />
erste nur unter Anleitung, die zweite<br />
auch selbst zu Hause durchführen<br />
können.<br />
Fastenwandern<br />
Beim Fastenwandern wird der Vorteil<br />
genutzt, dass Bewegung das Abnehmen<br />
und Entschlacken unterstützt und<br />
das körperliche Wohlgefühl fördert.<br />
Mit mehreren Gleichgesinnten gemein -<br />
sam wird unter weitgehendem Verzicht<br />
auf feste Nahrung gewandert. In<br />
der Gruppe lässt sich die Motivation<br />
besser aufrecht erhalten als allein,<br />
eventuell auftretende Schwierigkeiten,<br />
wie Kreislaufprobleme oder Kopfschmerzen,<br />
werden im sozialen Miteinander<br />
und durch den Betreu enden<br />
aufgefangen. Naturerlebnisse lenken<br />
ab und heben die Stimmung, deshalb<br />
gibt es Fastenwanderungen nur an<br />
landschaft lich besonders schönen<br />
Stellen. Jeder Anbieter führt seine Veranstaltungen<br />
nach individuellen Vor -<br />
aus setzungen und Vorstellungen durch.<br />
Erkundigen Sie sich <strong>vor</strong>her genau nach<br />
dem Angebot. Infos im Internet unter<br />
www.fasten-wandern-zentrale.de<br />
Suppenfasten<br />
Das Suppenfasten gehört zu den bekömmlichsten<br />
und einfachsten Formen<br />
des Entgiftens und Abnehmens<br />
und kann deshalb zuhause durchgeführt<br />
werden. Das Gute daran: Man hat<br />
gar nicht wirklich das Gefühl zu fas ten,<br />
da es dreimal am Tag eine warme<br />
Mahlzeit gibt. Die entsprechenden<br />
Suppen kann man <strong>vor</strong>kochen und z.B.<br />
in einer Thermoskanne überallhin mitnehmen.<br />
Die Morgensuppe aus Hafer -<br />
Was ist eigentlich... eine Zyste?<br />
<strong>Gesundheit</strong><br />
flocken bindet überschüssige Säure,<br />
befördert Giftstoffe aus dem Körper<br />
und soll zugleich den Cholesterinspiegel<br />
senken. Mittags und abends sorgt<br />
eine warme Gemüsesuppe für Sättigung<br />
und kurbelt dank reichlich enthaltener<br />
Ballaststoffe die Fettverbrennung<br />
an. Die Enzy me, Mineralstoffe<br />
und Spurenelemente sind magenschonend,<br />
leicht verdaulich und helfen,<br />
entzündliche Prozesse im Magen-<br />
Darm-Bereich zu heilen.<br />
Rezepte<br />
Mittags und abends: Basensuppe<br />
Es werden Kartoffeln, verschiedene Gemüse sorten<br />
(z.B. Karotten, Sellerie, Brokkoli, Zucchini)<br />
in Kombination mit frischen Kräutern<br />
und Gewürzen (z.B. Ingwer) gekocht.<br />
Außerdem viel Flüssigkeit trinken:<br />
Frisch gepresste Säfte, Tee und<br />
Wasser.<br />
Morgens: Hafercremesuppe<br />
Dafür müssen 4 Esslöffel Hafer -<br />
flo cken in 400 ml Wasser und<br />
100 ml Milch köcheln und dann<br />
ausquellen, bei Bedarf wird mit<br />
etwas Honig und Zimt gesüßt.<br />
Infos und weitere Rezepte im Internet<br />
unter „Suppenfasten“<br />
Eine Zyste ist ein Hohlraum in einem Organ, der in mehrere Kammern aufgeteilt<br />
sein kann. In diesem Hohlraum können sich verschiedene Flüssigkeiten (Wasser,<br />
Blut, Eiter oder Talg) befinden. Echte Zysten sind innen mit einer Haut ausgekleidet,<br />
sogenannte unechte Zysten (Pseudozysten) sind nur von Bindegewebe<br />
umgeben. Zysten können praktisch überall im Körper entstehen. Da sie nur selten<br />
Symptome her<strong>vor</strong>rufen, bleiben sie oft für lange Zeit unbemerkt. Die meisten<br />
Zysten sind harmlos. Je nachdem, welche Ursache sie haben, welches Organ sie<br />
betreffen, wie groß sie sind, wo sie auftreten und wie sie sich verhalten, können<br />
die Gebilde jedoch auch Probleme bereiten und sollten dann entfernt werden.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1|<strong>2013</strong><br />
17
Rätsel<br />
Liebe Rätselfreunde,<br />
was verstehen Sie unter dem Begriff<br />
„Koriander“ ?<br />
Antwort Nr. 1: Eine Beinschiene, die nach einem<br />
Schienbeinbruch getragen wird<br />
Antwort Nr. 2: Eine Schmetterlingsart<br />
Antwort Nr. 3: Ein Gewürz<br />
Antwort Nr. 4: Eine von Paracelsus erfundene Umwandlung<br />
organischer Stoffe („Fermentierung“)<br />
Nehmen Sie die Nummer der richtigen Antwort<br />
mal 3. Dann ziehen Sie 5 ab, teilen das Ergebnis<br />
durch 2 und zählen 3 dazu.<br />
Die Zahl, die dabei herauskommt, schreiben Sie<br />
bitte auf eine Postkarte und schicken sie ein!<br />
Mit etwas Glück gewinnen Sie einen unserer<br />
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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
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Tagesausflug für 2 Personen<br />
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18 <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1|<strong>2013</strong><br />
3.+ 4. Preis<br />
Je 1 Gutschein der<br />
Parfümerie Douglas<br />
Herzlichen Glückwunsch den Gewinnern<br />
des letzten Rätsels (Ausgabe 4/2012):<br />
1. Preis (Tagesausflug für 2 Personen)<br />
Christine Tölle, 44801 Bochum<br />
2. Preis (1 CD von Christina Rommel)<br />
Ursula Bunte, 45359 <strong>Essen</strong><br />
3.+ 4. Preis (Je 1 Gutschein Douglas)<br />
Birgit Busse, 44892 Bochum<br />
Erika Schmock, 44879 Bochum<br />
Fotolia: Axel Gutjahr
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