Leserbrief | 13 - Pro Stedtli
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Gemeindefusion | 23. April 2009<br />
«Kapitäne haben das Schiff verlassen»<br />
Ehemalige Gemeinderäte setzen sich für die Abklärungen ein<br />
«Blick nach vorne – schaffen wir Klarheit!» Unter diesem Motto haben sich <strong>13</strong> ehemalige Exekutivmitglieder aus Matten,<br />
Unterseen und Interlaken zusammengetan. Ihr Ziel: Zumindest die Abklärungen für die Bödelifusion müssen durchgeführt<br />
werden. Nur so liegen ihrer Meinung nach die Fakten auf dem Tisch.<br />
Stehen gemeinsam ein für ein Ja zu den Fusionsabklärungen (vlnr): Werner Sebel, SP Matten; André Morgenthaler, ehemaliger<br />
Gemeindepräsident SP Interlaken; Daniel Rüegsegger, SVP Interlaken; sowie Initiator Ruedi Bachmann, FDP Matten.<br />
Foto: Christoph Buchs<br />
Ruedi Bachmann schweigt nicht. «Das tun unsere Gemeinderäte. Wir wollen die Fakten auf dem Tisch sehen», meint der ehemalige<br />
FDP-Gemeinderat aus Matten energisch. Seine Motivation der Gründung eines Komitees, welches sich für die Abklärungen zu einer<br />
Bödeli-Gemeindefusion einsetzt, fand in der Publikation der offiziellen Abstimmungsbotschaft einen Höhepunkt. «In dieser Botschaft<br />
werden keine Vor- und Nachteile abgewägt, es werden keine Zahlen genannt, keine Empfehlungen abgegeben. Der Informationsgehalt<br />
ist mehr als nur dürftig. Die Kapitäne haben ihr Schiff verlassen», so Bachmann. Dieses Vorgehen löse sowohl bei Gegnern wie auch<br />
bei Befürwortern der Abklärungen Unverständnis aus. Bachmann schloss sich mit zwölf weiteren ehemaligen Exekutivmitgliedern aus<br />
Matten, Interlaken und Unterseen zusammen. In dieser Gruppierung sind mit der FDP, der SP, der SVP und der BDP vier Parteien<br />
sowie alle drei beteiligten Gemeinden vertreten. Die ehemaligen Gemeinderäte – mit André Morgenthaler ist auch ein ehemaliger<br />
Gemeindepräsident dabei – verfügen über jahrelange Erfahrung in der Zusammenarbeit mit den Gemeinden.<br />
Für den Tourismus dienlich<br />
André Morgenthaler erinnert sich gut an die Komplikationen, mit welchen er als Gemeindepräsident von Interlaken zu kämpfen hatte.<br />
«20 <strong>Pro</strong>zent meiner Arbeit für Interlaken erledigte ich mit der Koordination zwischen den drei Gemeinden», erklärt er. Deshalb müsse<br />
man nun den Weg beschreiten und zumindest einmal die Abklärungen für die Fusion ermöglichen. Daniel Rüegsegger, ehemaliger SVP-<br />
Gemeinderat von Interlaken, geht sogar noch weiter: «Die Fusion ist ein Muss.» Seiner Meinung nach geht es den drei Gemeinden «zu<br />
gut, als dass jede ihr eigenes Süppchen kochen kann.» Fusionieren müsse man dann, wenn man stark ist. Er weist auch darauf hin,<br />
dass in den drei Gemeinderäten manchmal auch Personen Einsitz haben würden, welche nicht für ein solches Amt geschaffen seien.<br />
«Mit dem Zusammenschluss hätten wir eine starke Crew, die besten Leute.» Bachmann fügt an, dass dies besonders auch für den<br />
Tourismus, nach wie vor wichtigster Wirtschaftszweig der Region, äusserst wichtig sei. «Der Tourismus ist darauf angewiesen, dass die<br />
Gemeinden Einigkeit beweisen und rasche Entscheide gefällt werden.» Doch leider stehe es hier nicht gerade zum Besten.<br />
Man darf gespannt sein<br />
Der ehemalige SVP-Gemeinderat von Unterseen, Ernst Vögeli, sieht sich «nicht als Fusionsturbo». Dennoch sei es besser, Klarheit über<br />
die finanziellen Umstände einer allfälligen Fusion zu haben. Vögeli glaubt ausserdem, dass auch nach einer allfälligen Fusion jedermann<br />
für seinen Ort stehen könne. «Dann ist trotzdem dieser ein Mattner, jener ein Stedtler und der dritte ein Ramelibock.» Über das weitere<br />
Vorgehen des Komitees wollen die Mitglieder keine Auskunft geben. «Selbstverständlich werden wir etwas unternehmen», sagt Ruedi<br />
Bachmann. Und fügt augenzwinkernd an: «Wir verraten natürlich nicht, von welcher Seite wir den 'Feind' angreifen.»<br />
Mitglieder des Komitees<br />
• Sibylle Andres, Interlaken, FDP<br />
• Ruedi Bachmann, Matten, FDP<br />
• Daniel Früh, Unterseen, FDP<br />
• Barbara Guggisberg, Unterseen, SP<br />
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