Leserbrief | 13 - Pro Stedtli
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Politikkolumne | 16. April 2009<br />
Angst ist fehl am Platz<br />
Zahlreiche <strong>Leserbrief</strong>schreiber dieser Zeitung versuchen, die Bevölkerung durch Angstmacherei und mit irrelevanten, oftmals rein<br />
emotionalen Argumenten zu überzeugen, zu den Fusionsabklärungen Unterseen-Matten-Interlaken Nein zu stimmen. Offenbar<br />
befürchten die Gegner, dass nach den Abklärungen eine Mehrheit der Bevölkerung einer Gemeindefusion positiv gegenüberstehen<br />
könnte. Die Neinsager beschwören bei den Einwohnern von Unterseen und Matten das Schreckgespenst einer Diktatur durch Interlaken<br />
herauf. Unterseen und Matten könnten demnach zu Quartieren degradiert werden, bestenfalls als Steuerquellen und Landreserven für<br />
Interlaken dienen und den Durchgangsverkehr schlucken. Solche Szenarien werden jedoch ganz sicher nicht eintreten, da die drei<br />
grossen Bödeligemeinden vergleichbare Einwohnerzahlen aufweisen. Das bedeutet, dass Interlaken niemals ein Vorhaben alleine oder<br />
auf Kosten der anderen Gemeinden wird realisieren können: Die Mehrheitsverhältnisse sowohl im Gemeinderat, wie in einem allfälligen<br />
Parlament oder in der Bevölkerung garantieren, dass nur Vorlagen gutgeheissen werden, die auch von einer soliden Mehrheit von<br />
Unterseen, Matten und Interlaken getragen werden. Angst zu haben vor einer einseitigen Dominanz ist also vollkommen verfehlt! Im<br />
Gegenteil, die Gefahr einer Realisierung eines einseitigen Geschäfts ist grösser, solange die drei Gemeinden unabhängig voneinander<br />
entscheiden.<br />
Angst vor Abklärungen zur Fusion haben offenbar auch die Gemeinderäte von Unterseen und Matten. Gemeinderäte werden vom Volk<br />
gewählt, um ihre Gemeinden bestmöglich zu führen. Zur Führung einer Gemeinde gehört insbesondere auch, sich die Frage zu stellen,<br />
wie die Zukunft der Gemeinde aussehen könnte. Und genau dies soll mit den Fusionsabklärungen untersucht werden. Die<br />
Gemeinderäte haben bewusst für die Abstimmung keine Empfehlung abgegeben und zeigen damit der Bevölkerung, dass sie wenig<br />
Interesse haben, die beste Lösung für ihre Gemeinden zu erarbeiten. Das kommt meiner Ansicht nach einer Verweigerung der<br />
Ausführung ihres politischen Mandats gleich. Gibt es für eine Gemeinde ein wichtigeres Geschäft, als nach dem bestmöglichen Szenario<br />
für die Zukunft zu suchen? Fürchten die Gemeinderäte die Resultate der Abklärungen zur Gemeindefusion? Mit ihrem Schweigen im<br />
Abstimmungskampf und dem Beitritt einzelner Mitglieder zu den Gegnerkomitees verhalten sich die Gemeinderäte politisch fragwürdig<br />
und zeigen Führungsschwäche.<br />
Peter Bütikofer, Biochemiker & SP-Mitglied, Unterseen<br />
<strong>Leserbrief</strong> | 15. April 2009<br />
Billige Argumente<br />
Zur Fusion der Bödeligemeinden<br />
Die IG Bödeli ist sehr flexibel, wenn es gilt, Stimmbürgerinnen und -bürger für ein Ja zu den Fusionsabklärungen zu gewinnen. Die<br />
«Fusionisten» haben zum Beispiel gemerkt, dass Gemeindeversammlungen für die Unterseener und Mattner einen hohen Stellenwert<br />
haben. Und schon verkünden sie, es sei gar nicht sicher, dass die «Alpenstadt» Interlaken ein Gemeindeparlament haben würde. Eine<br />
Gemeindeversammlung sei durchaus möglich. Sie haben auch gemerkt, dass vielen vor einer aufgeblasenen zentralen Verwaltung<br />
graut. Und schon erzählen sie, es könnte durchaus sein, dass Teile der Verwaltung in Matten und Unteerseen blieben. Wenn die<br />
Unterseener (vor allem sie) und die Mattner ins Feld führen, ihr einziger «Mehrwert» bei einer Fusion wäre mehr Verkehr, behaupten<br />
sie, gerade deswegen sei eine Fusion nötig, man könnte dann miteinander eine Lösung finden. Quatsch! Anständige Nachbarn reden<br />
miteinander. Ob verheiratet (fusioniert) oder nicht. Die drei Beispiele zeigen: Die «Fusionisten» sind mit billigen Argumenten auf<br />
Stimmenfang. Darum: Fusion Nein, Abklärungen Nein!<br />
Susanne Ryf, Unterseen<br />
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