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ENZYKLIKA LAUDATO SI’

Von Papst Franziskus. Über die Sorge für das gemeinsame Haus.

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kleineren Gang einzulegen, um die Wirklichkeit<br />

auf andere Weise zu betrachten, die positiven<br />

und nachhaltigen Fortschritte zu sammeln und<br />

zugleich die Werte und die großen Ziele wiederzugewinnen,<br />

die durch einen hemmungslosen<br />

Größenwahn vernichtet wurden.<br />

III. Krise und Auswirkungen des modernen<br />

Anthropozentrismus<br />

115. Der moderne Anthropozentrismus hat<br />

schließlich paradoxerweise die technische Vernunft<br />

über die Wirklichkeit gestellt, denn »dieser<br />

Mensch empfindet die Natur weder als gültige<br />

Norm, noch als lebendige Bergung. Er sieht<br />

sie voraussetzungslos, sachlich, als Raum und<br />

Stoff für ein Werk, in das alles hineingeworfen<br />

wird, gleichgültig, was damit geschieht.« 92 Auf<br />

diese Weise wird der Wert, den die Welt in sich<br />

selbst hat, gemindert. Wenn aber der Mensch<br />

seinen wahren Platz nicht wiederentdeckt,<br />

missversteht er sich selbst und widerspricht am<br />

Ende seiner eigenen Wirklichkeit. »Nicht allein<br />

die Erde ist von Gott dem Menschen gegeben<br />

worden, dass er von ihr unter Beachtung der<br />

ursprünglichen Zielsetzung des Gutes, das ihm<br />

geschenkt wurde, Gebrauch machen soll. Sondern<br />

der Mensch ist sich selbst von Gott geschenkt<br />

worden; darum muss er die natürliche<br />

92<br />

Romano Guardini, Das Ende der Neuzeit, Würzburg<br />

9<br />

1965, S. 63.<br />

106

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