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Das Stadtmagazin 8

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So entstand der Titel: Boris reitet den Tiger!<br />

Die Aufgabenstellung ist für den Protagonisten dabei eindeutig:<br />

Fahre nonstop mit Rollstuhl (ProActiv Speedy 4all EVO) und Handbike<br />

(ProActiv NJ1 e-assistant BionX „IGH3“) vom Wohnort Cloppenburg<br />

in die alte Heimat Kappeln an der Schlei. Zu bewältigen sind<br />

dabei insgesamt 306 Kilometer, die ohne Übernachtung möglichst<br />

innerhalb von 15 Stunden zurückgelegt werden sollen. Start der<br />

Challenge ist, sofern der Wettergott gnädig ist, am Samstag, 08. August<br />

2015 um 22:00 in Cloppenburg, die Ankunft in Kappeln ist am<br />

nächsten Tag um 12:00 Uhr geplant.<br />

Guentel ist auf der Strecke nicht alleine - ein Begleitfahrzeug sichert<br />

das Gespann auf der Strecke nach hinten ab und führt Ersatzteile,<br />

Werkzeug, Getränke und so weiter mit. Die Herausforderung wird außerdem<br />

von Anfang bis Ende von dem Sportfotografen Horst Wevering<br />

dokumentiert.<br />

Natürlich sind die erforderlichen Genehmigungen längst beantragt<br />

und seit Wochen nun trainiert Guentel bei jeder Gelegenheit. „Es läuft<br />

tatsächlich wesentlich besser als ich anfangs dachte, denn gerade in<br />

der Anfangsphase war es eine der größten Herausforderungen, die<br />

Muskulatur in „Wettkampfform“ zu bringen, um keine Verletzungen<br />

zu provozieren,“ so Guentel. „Die kommenden Trainingsabschnitte<br />

werden von mir in den nächsten Wochen noch einmal so einiges abverlangen,<br />

in der Summe kommt es auf eine absolut perfekte Vorbereitung<br />

an.“<br />

Wat mutt dat mutt, schließlich reitet man den Tiger nicht auf<br />

Wattebäuschchen.<br />

<strong>Das</strong>s ein solches Vorhaben nicht lange im Verborgenen bleiben<br />

wird, das war schon früh klar, dafür ist es einfach zu ungewöhnlich.<br />

Die Strecke führt quer durch Norddeutschland, deswegen haben das<br />

NDR-Fernsehen und andere Medien Interesse an der Herausforderung<br />

signalisiert. Schließlich hat es so etwas hat es in dieser Kombination<br />

vorher noch nicht gegeben.<br />

Und Guentel legt noch einen drauf: „Wenn ich eh schon unterwegs<br />

bin, kann ich auch alles einsammeln, was mir über den Weg läuft“,<br />

meint er grinsend und verweist darauf, dass sein „Tigerritt“ als Weltrekordversuch<br />

bei GUINNESS WORLD RECORDS angemeldet ist. „Wenn<br />

also alles rund läuft, dann könnten ein oder im besten Falle sogar zwei<br />

Weltrekorde aufgestellt werden.“ <strong>Das</strong> ist Boris Guentel pur!<br />

Für Pro Activ, Hersteller von Guentel‘s Rollstuhl und Handbike, ist<br />

dieses Vorhaben eine große Sache. „Am Anfang dachte ich, der ist<br />

ja total bekloppt! Aber dann siegte der Respekt vor diesem sportlichen<br />

Wagnis, das in unserer Firmengeschichte bisher einmalig ist,“ so<br />

Gunnar Blank, Teamleiter des Außendienstes von Pro Activ, mit der<br />

Versicherung, dass vonseiten von Pro Activ Material, Rat und Tat für<br />

Guentel bereit stehen.<br />

Und auch Berthold Lüers, Inhaber von „Bertis Bike Shop“ zollt Respekt:<br />

„Ich kenne Boris schon einige Jahre, was der sich in den Kopf<br />

setzt, das zieht er auch durch. Zwischendurch sehe ich ihn immer wieder<br />

mal bei seinem Training – es ist schon beeindruckend, mit welcher<br />

Geschwindigkeit er dabei unterwegs ist und das als Rollstuhlfahrer,<br />

der die notwendige Kraft nur aus den Armen holen kann. Alleine<br />

schon der Gedanke, sich einer solchen Aufgabe zu stellen, verdient<br />

eine Menge Respekt.“<br />

Dem schließen wir uns an und sind Gedanken bei ihm, wenn er den<br />

„Tiger reitet.“ <strong>Das</strong>s ihm dies streckenweise wie der Highway to Hell<br />

anmuten wird ist Teil der Herausforderung – sein Ziel wird Boris<br />

Guentel am 09. August 2015 erreichen!<br />

Eine andere Variante erschließt sich weder ihm noch uns oder allen,<br />

die ihn kennen. Denn O-Ton Boris Guentel: „Es ist so ziemlich alles<br />

möglich, auch für Menschen mit Behinderungen. Man muss nur seine<br />

Grenzen immer ein Stück weiter nach vorne verschieben.“<br />

Ulla Schmitz<br />

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