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Aufbrüche und Vermittlungen Nouveaux horizons et médiations

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Gast Mannes<br />

zu dem Marcel Simon Kontakt aufgenommen hatte, wie aus der Antwort-<br />

Karte Dörflers an Simon zu entnehmen ist:<br />

Sehr geehrter Herr Präsident!<br />

Die l<strong>et</strong>zte Zuschrift habe ich nicht beantwort<strong>et</strong>, weil ich die Adresse<br />

durchaus nicht lesen konnte. Ich bin aber bereit in Luxemburg zu sprechen.<br />

An sich hätte ich freilich viel lieber aus meinen Werken vorg<strong>et</strong>ragen.<br />

Was ich hier an der Universität gesprochen habe <strong>und</strong> was ich in Trier<br />

vortragen werde, ist natürlich auf Deutschland zugeschnitten. Wenn auch<br />

ohne jede Polemik wird der Text doch vielleicht von Luxemburg aus teilweise<br />

als Darlegung fremder Verhältnisse empf<strong>und</strong>en werden. Ich spreche<br />

auch davon, daß die Dichtung in Deutschland nicht so sehr wie in andren<br />

Ländern von der Geschichte inspiriert worden sei <strong>und</strong> daß Stätten u.<br />

Gestalten deutscher Geschichte nicht durch die Dichtung volkstümlich<br />

gemacht worden seien. – Sprechen könnte ich nach dem 3. Sept., am 4.<br />

oder 5. Sept. Am 5. wird eine gemeinsame Fahrt nach Luxemburg veranstalt<strong>et</strong>.<br />

Vielleicht wäre der 4. geeign<strong>et</strong>er.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />

Dr. P<strong>et</strong>er Dörfler<br />

In seiner Einführung in den Leseabend b<strong>et</strong>onte Marcel Simon vor allem den<br />

politisch <strong>und</strong> religiös neutralen Charakter sowie die Entschlossenheit der<br />

GEDELIT, die seit dem Ersten Weltkrieg entstandene kulturelle Lücke zwischen<br />

Luxemburg <strong>und</strong> Deutschland zu schließen:<br />

Meine Damen <strong>und</strong> Herren!<br />

Im Namen der „Luxemburger Ges. f. Deutsche Literatur u. Kunst heisse<br />

ich Sie auf das herzlichste willkommen. Unser ganz besonderer Gruss<br />

– <strong>und</strong> unser Dank – gilt Herrn Dr. P<strong>et</strong>er Dörfler, dass er unserer Bitte,<br />

zu uns zu kommen, Folge leist<strong>et</strong>e. Sein Name ist für immer eng mit dem<br />

verb<strong>und</strong>en, das, alle Zeitläufte überbrückend, an Deutschland ewig ist:<br />

Seelentiefe <strong>und</strong> Gedankengrösse. Und darüber hinaus lässt uns Luxemburgern<br />

eines seine Werke ganz besonders herznahe stehen: seine innige,<br />

enge Verb<strong>und</strong>enheit mit der Heimat; seine nicht zu lösende Liebe zu ihr,<br />

zu ihr, deren M<strong>und</strong> er ward.<br />

Heimatliebe, enges Verwachsensein mit dem Stücklein Europa, das wir<br />

unser Land nennen, <strong>und</strong> der Stolz um diese Heimat, das ist wohl nicht die<br />

schlechteste – auch unserer – Eigenschaften.

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