Zentrale Beratungsstelle Hannover - Diakonisches Werk Hannover
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Jahresbericht 2009 48<br />
4.6 <strong>Beratungsstelle</strong> Holzminden<br />
Der Personenkreis der unter 25-Jährigen gehörte 2009 nun mit steigender Tendenz zu den Hilfesuchenden.<br />
In drei Fällen lagen die Voraussetzungen der §§ 67 ff.<br />
SGB XII vor, so dass ein Grundanerkenntnis gestellt wurde. Der<br />
geleistete Unterstützungsaufwand für diesen Personenkreis ist<br />
noch arbeits- und zeitintensiver als bei älteren Wohnungslosen. Es<br />
wurden dennoch auf den Einzelfall zugeschnittene Lösungen gefunden.<br />
Eine Problemanzeige über die Häufung der Fälle und damit<br />
verbunden die Notwendigkeit einer evtl. Finanzierung des Hilfeangebotes,<br />
ist gegenüber der Agentur zur Arbeit geäußert worden.<br />
Eine konkrete Reaktion bleibt für 2010 zu erwarten.<br />
Die Zahl der Fälle von Personen mit gebündelten Problemen, wie<br />
z. B. Sucht, psychisch erkrankt mit starker Verwahrlosungstendenz,<br />
hat sich erhöht. In einigen Fällen bleibt nur die Vermittlung in<br />
stationäre Facheinrichtungen, nachdem die intensive Begleitung in<br />
der Wohnung nicht ausreichte.<br />
Eine besondere Härte für Wohnungslose stellt die Nachforderung<br />
von Krankenversicherungsbeiträgen dar. Die gesetzlich vorgesehene<br />
Möglichkeit, auf die Beitreibung zu verzichten, findet in der<br />
Praxis bislang keine Anwendung. Ein im Einzelfall hoher Schuldenberg<br />
ist die Folge. Auf der politischen Ebene besteht dringender<br />
Handlungsbedarf.<br />
Die Teilnahme an der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft garantiert weiterhin eine gute Zusammenarbeit<br />
mit örtlichen sozialen Institutionen. Mit dem Erarbeiten eines neuen Konzeptes soll auch die<br />
gegenseitige Unterstützung beim Verändern von Missständen durch Öffentlichkeitsarbeit und Stellungnahmen<br />
in der Presse festgeschrieben werden. Vierteljährliche Treffen fördern die Kooperation<br />
und den informativen Austausch untereinander. Es ist vorgesehen zu wichtigen Themen Fachreferenten/innen<br />
einzuladen. Ein gemeinsamer Netzwerktag soll 2010 stattfinden.<br />
Wohnkosten: Trotz Anheben der Mietobergrenzen ist die Vermittlung in Wohnraum in der Stadt Holzminden<br />
schwierig. Die häufig alte Bausubstanz und mangelhafte Isolierung führen zu teilweise hohen<br />
Heizkostennachforderungen. Hier wird über die Agentur zur Arbeit versucht, die tatsächliche Übernahme<br />
zu erreichen und somit eine rechtskonforme Praxis anzustreben.<br />
Statistik<br />
Im Berichtszeitraum wurde durch die hohe Nachfrage weiterhin ein kontinuierlicher Betreutenstand<br />
von über zwanzig Personen erreicht. Der Schwerpunkt in der Altersgruppierung liegt nach wie vor<br />
zwischen 40 und 45 Jahren.<br />
Die Dauer der Wohnungslosigkeit erstreckt sich im Wesentlichen von zwei Monaten bis zu drei Jahren<br />
bevor notwendige Hilfen greifen. Lange Zeiten der Wohnungslosigkeit führen dazu, dass sich die Notlage<br />
häufig dann schon so verfestigt hat, dass nur noch in Kooperation verschiedener psychosozialer<br />
Dienste eine nachhaltige Verbesserung der Lebenslage erreicht werden kann.<br />
Im Berichtszeitraum waren drei Wohnungslose unter 25 Jahre alt. Es wurden zwei wohnungslose Frau<br />
en in den Unterstützungsprozess aufgenommen<br />
Ziele 2009<br />
Im Wesentlichen konnten die Ziele umgesetzt werden. Insbesondere wurde nach intensiver Vorarbeit<br />
die Kooperationsvereinbarung mit der Agentur zur Arbeit abgeschlossen werden. Dies hat unter anderem<br />
die Zusammenarbeit verbessert und das wechselseitige Wahrnehmen von Problemen geschärft.<br />
Im Folgenden wird auf die Umsetzung der einzelnen Zielvereinbarungen eingegangen:<br />
1. Der Kontakt zur Tafel ist gut. Überschüsse wurden an mehreren Tagen der Ambulanten<br />
Hilfe zur Verfügung gestellt. Auch Wohnungslose unterwegs konnten auf das Angebot zugreifen.<br />
2. Seit Oktober 2009 verstärkt ein Sozialarbeiter im Anerkennungsjahr das Team in Holzminden<br />
mit 28,88 Std. für 15 Monate. Mit der Fachhochschule Holzminden wurde ein entsprechender<br />
Ausbildungsplan abgeschlossen.<br />
3. Für zwei ehemalige Hilfeberechtigte mit aktuell hohem Unterstützungsbedarf ist mit dem<br />
Landkreis eine Einzellfallvereinbarung abgeschlossen worden und es wurde Eingliede-<br />
<strong>Beratungsstelle</strong> Holzminden