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„Der fliegende Holländer“ für Kinder - Bayreuther Sonntag

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14<br />

19.Juli2009 <strong>Bayreuther</strong>SONNTAG–totallokal<br />

Biergärten<br />

HerrlicherBiergarten mit großem <strong>Kinder</strong>spielplatz, <strong>Kinder</strong>trampolin.<br />

Hausmacherbrotzeiten,täglichMittagstisch- und Abendtisch,<br />

<strong>Sonntag</strong>verschiedene Braten,Räumlichkeiten <strong>für</strong> bis 120 Personen.<br />

Bei schönem Wetter<br />

am30.Juli,13.Augustund 20.August<br />

Grillabend imBiergarten<br />

Franken ist die bayerische Pilsregion<br />

Die Bierregion Franken charakterisiert<br />

eine jahrhundertealte,<br />

äußerst lebendige und<br />

vielseitige Brautradition. In<br />

der Gegend mit der weltweit<br />

höchsten Brauereidichte produzieren<br />

insbesondere kleine<br />

Privat- und Hausbrauereien<br />

unverwechselbare Bierspezialitäten<br />

wie Rauchbier, Zwickel-Pils<br />

und ungespundetes<br />

Kellerbier. Zu den fränkischen<br />

Bierhochburgen gehören<br />

Bamberg, Bayreuth,<br />

Kulmbach und Nürnberg.<br />

Einheimische und Gäste genießen<br />

hier und in vielen anderen<br />

Orten die fränkische<br />

Biervielfalt gerne in Gaststätten<br />

mit angeschlossener Familienbrauerei<br />

– oder auf den<br />

berühmten Bierkellern.<br />

Jedes dritte der in Nordbayern<br />

gebrauten Biere ist<br />

Pilsener Brauart. Das besonders<br />

weiche Wasser der fränkischenMittelgebirgslandschaften<br />

und der feine Aromahopfen<br />

aus heimischen<br />

Hopfengärten geben ihm sein<br />

unvergleichliches Aroma. Eine<br />

fränkische Spezialität ist<br />

das Zwickel-Pils. Es wird<br />

nach gut einmonatiger Lagerung<br />

direkt vom Lagertank<br />

abgefüllt – ohne die sonst übliche<br />

Filtration. Dadurch<br />

bleibt neben Eiweißen, Gerbund<br />

wertvollen Bierinhaltsstoffen<br />

auch die Hefe im Bier<br />

zurück. Die Folge: das unfiltrierte<br />

Zwickel-Pils reift –<br />

ähnlich wie das obergärige<br />

Weiß- oder Weizenbier – in<br />

der Flasche nach.<br />

Das dunkle, untergärige<br />

Rauchbier hat seinen Namen<br />

vom traditionellen Mälzungsverfahren.<br />

Nach dem<br />

Einweichen und Keimen<br />

darrt der Mälzer die Gerstenkörner<br />

mit Heißluft, die<br />

durch ein offenes Feuer aus<br />

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Familienausflug in den Biergarten. Foto: Bayer. Bierbrauerbund<br />

Buchenholz erzeugt wird.<br />

Dabei nimmt das Malz ein<br />

dezentes bis ausgeprägtes<br />

Raucharoma an, das den Geschmack<br />

und die „Blume“<br />

(den Geruch) des Bieres bestimmt.<br />

Das fränkische<br />

Rauchbierzentrum ist Bamberg.<br />

Experten rühmen seine<br />

Rauchbiere als die besten der<br />

Welt. Unser Tipp: Besonders<br />

gut harmoniert Rauchbier mit<br />

erlesenen Wildgerichten!<br />

Typisch fränkisch ist auch<br />

das ungespundete Kellerbier.<br />

„Spunden“ nennen Brauer<br />

die natürliche Bindung von<br />

Gärungskohlensäure. Ungespundetes<br />

Bier hat also wenig<br />

Kohlensäure. Während die<br />

Altbayern gerade im Sommer<br />

prickelnde, spritzige Biere<br />

bevorzugen, genießen die<br />

Oasen der Gemütlichkeit<br />

In Biergärten steht die Zeit still<br />

Das Laub der Kastanienbäume<br />

bricht die Sonnenstrahlen<br />

und webt Licht- und Schattenmuster<br />

auf blank geschrubbte<br />

Biertische. Gelächter<br />

und Musik wehen von<br />

fern. Es duftet nach Hendln<br />

und Steckerlfisch. Sonnenwarme<br />

Holzbänke laden zum<br />

Verweilen ein. Hier rückt<br />

man gern „zamm“, wenn<br />

noch einer kommt. Und dann<br />

stößt man an: in Altbayern<br />

mit dem Maßkrug, in Franken<br />

mit dem „Seidla“, dem<br />

Halbliter-Steinkrug. Golden<br />

leuchten die Biere, üppig und<br />

weiß glänzend wölbt sich der<br />

Schaum. Ein Prosit der Gemütlichkeit:<br />

In Bayerns Biergärten<br />

steht die Zeit ganz<br />

still.<br />

Wer hat sie erfunden? Keine<br />

findigen Wirte, sondern<br />

die Bierbrauer selbst! Über<br />

ihren Lagerkellern vor den<br />

Stadttoren pflanzten sie einst<br />

Linden und Kastanien und<br />

streuten eine dicke Schicht<br />

Kies; so blieben die Keller<br />

kühl und die Biere im Sommer<br />

länger frisch. Im Schatten<br />

der Baumkronen rasteten<br />

Spaziergänger gerne. Und sie<br />

tranken das Bier, das sie von<br />

der Brauerei nach Hause tragen<br />

wollten, gleich aus. Die<br />

städtischen Wirte witterten<br />

Konkurrenz und verlangten<br />

ein Ausschankverbot <strong>für</strong> die<br />

Brauer. Dagegen protestierten<br />

die Bürger. Schließlich<br />

entschied in der ersten Hälfte<br />

Franken auf den Bierkellern<br />

gerne die besonders bekömmlichen<br />

ungespundeten<br />

Biere.<br />

Geh´n wir auf den<br />

Bierkeller!<br />

Nicht nur die Biere, sondern<br />

auch die fränkischen Brauereien<br />

haben ihren ganz eigenen<br />

Charakter. Die meisten<br />

der rund 330 Braustätten sind<br />

kleine Privat- oder Hausbrauereien<br />

in Familienbesitz.<br />

Manche Brauereien lagern<br />

ihr Bier noch heute in tiefen<br />

Bierkellern, beschattet von<br />

uralten Bäumen. Weil auch<br />

Biergenießer im Sommer die<br />

Schattenspender schätzen,<br />

des 19. Jahrhunderts König<br />

Ludwig I. zu aller Gunsten:<br />

Die Brauer vor den Stadttoren<br />

durften nur Biere ausschenken,<br />

die städtischen<br />

Wirte auch Speisen servieren.<br />

Doch zur Maß Bier gehört<br />

einfach eine herzhafte<br />

Grundlage. So brachten bald<br />

die Ausflügler ihre Brotzeit in<br />

die Biergärten mit. Der<br />

Brauch wurde zum liebenswerten<br />

Privileg, das Biergartengäste<br />

bis heute genießen –<br />

wenn auch längst alle Biergärten<br />

traditionelle Brotzeiten<br />

und warme Gerichte anbieten.<br />

Die ersten Biergärten öffnen<br />

im Mai. Viele Wirte<br />

schenken da Maibock aus, der<br />

die Zeit der Bockbiere süffig<br />

beschließt. Echte Oasen sind<br />

entstanden über den Kellern<br />

Wirtsgärten mit Bierausschank.<br />

Daher geht man in<br />

Franken also nicht in den<br />

Biergarten, sondern auf den<br />

Bierkeller. Besonders viele<br />

dieser Keller sind bis heute in<br />

Höchstadt erhalten – in tiefen<br />

Stollen, die vor Jahrhunderten<br />

in die Hänge des Kellerbergs<br />

getrieben wurden.<br />

Und auch <strong>für</strong> zwei der vier<br />

Bierzutaten, Braugerste und<br />

Hopfen, ist Franken bekannt.<br />

Viele Hopfengärten findet<br />

man in den Gegenden von<br />

Spalt und Hersbruck (Mittelfranken).<br />

In der Region um<br />

Spalt kultiviert man schon<br />

seit mehr als 1.100 Jahren<br />

Hopfen. Der Spalter Aromahopfen<br />

wird weltweit geschätzt.<br />

Bay. Bierbrauerbund<br />

Ein kühles Bier, ein schattiger Biergarten und wärmende Sonne – das ist die<br />

Oase <strong>für</strong> Genießer im Frühjahr, Sommer und Herbst. Foto: ddp<br />

die Biergärten im Hochsommer,<br />

wenn sich zwischen<br />

Blätterdach und kühlenden<br />

Bieren ein ganz besonderes<br />

Mikroklima entfaltet. Jetzt<br />

löscht man mit feinwürzigem<br />

Hellem oder naturtrübem<br />

Kellerbier den Durst, mit<br />

spritzigen Weißbieren und<br />

Radler oder „Russ“ (Helles<br />

oder Weißbier, eins zu eins<br />

mit Zitronenlimo gemischt).<br />

Und wenn die Blätter der<br />

Kastanienbäume mit den<br />

Bieren wetteifern und sich<br />

goldgelb bis bernsteinbraun<br />

färben, werden die Biertische<br />

zusammengeklappt.<br />

Jetzt heißt es, sich warm<br />

anzuziehen, bis im nächsten<br />

Frühjahr die ersten Biergartenmaß’n<br />

in die Krüge sprudeln.<br />

red

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