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Herford vor 120 Jahren - Geschichtsverein Herford

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Gustav Königs Ölgemälde der Kirche auf dem<br />

Stift Berg<br />

Er besaß eine umfangreiche Käfer- und<br />

Schmetterlingssammlung, die er katalogisiert<br />

hatte und in mehreren großen Schubladenschränken<br />

aufbewahrt hatte. Auch liebte er die<br />

schönen Künste. Er hat in seiner Jugend das<br />

Geigenspiel erlernt, schrieb Gedichte und Romane,<br />

die allzu romantisch anmuten und die<br />

DER REMENSNIDER 1/2-2010<br />

man heute als kitschig<br />

bezeichnen würde.<br />

Eine ganz besondere<br />

Begabung lag in seiner<br />

Kunstmalerei. Erhalten<br />

geblieben sind zwei<br />

Aquarelle, die <strong>Herford</strong>er<br />

Motive darstellen.<br />

Einmal die Kirche St.<br />

Marien auf dem Stiftberg<br />

und das Reichschauersche<br />

Ufer an<br />

der Werre zwischen<br />

Lübbertor und Bergertor.<br />

Auch ein wunderbar<br />

detailgetreues<br />

Selbstbildnis in Öltechnik<br />

ist erhalten geblieben.<br />

Gustav König war weiter<br />

sehr an der Geschichte<br />

<strong>Herford</strong>s<br />

interessiert. Sein besonderes<br />

Verdienst<br />

war die Bestandsaufnahme<br />

des Altstädter<br />

Rathauses auf<br />

dem Alten Markt, be<strong>vor</strong><br />

es 1878 als Verkehrshindernisabgebrochen<br />

wurde. Man<br />

sieht, auch schon <strong>vor</strong><br />

130 <strong>Jahren</strong> fehlte den<br />

politisch Verantwortlichen<br />

der Stadt <strong>Herford</strong><br />

das notwendige<br />

Geschichtsbewusstsein. Bis heute betrauern<br />

viele <strong>Herford</strong>er die Vernichtung ihres Weserrenaissance-Rathauses<br />

mit der unvergleichlichen<br />

Gerichtslaube. Ihm ist es auch zu verdanken,<br />

dass die Rathaustür erhalten geblieben ist<br />

und heute im Museumsarchiv lagert, wie auch<br />

die Türen aus dem Gerichtsgebäude der Fürstabtei,<br />

welches dort stand, wo sich heute die<br />

Volkshochschule am Münsterkirchplatz befindet.<br />

DER REMENSNIDER 1/2-2010<br />

Familientreffen: Marie und Gustav König (links) mit Kindern und Verwandten in der Villa am Wilhelmsplatz<br />

Er betätigte sich weiter auch politisch. Nach<br />

seiner Entlassung als Stadtbaumeister schloss<br />

er sich aus Verbitterung der Bürgervereinigung,<br />

einer freien Wählergemeinschaft, an.<br />

Nach den verlorenen Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung<br />

verließ er diese bald wieder.<br />

Besonders liebte er seine große Familie. Einmal<br />

im Jahr kam es zu einem großen Familientreffen,<br />

zu dem – soweit möglich – sämtliche<br />

Kinder mit ihren Ehepartnern und den Enkelkindern<br />

anreisten. Ein Foto zeigt ein solches Treffen,<br />

aufgenommen auf der Treppe des Hauses<br />

Wilhelmsplatz 1, wahrscheinlich aus dem Jahr<br />

Foto vom Familientreffen wahrscheinlich 1918 auf der Treppe des Hauses Wilhelmplatz 1<br />

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