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Der Gewinn der Weltmeisterschaft war ein<br />
ganz großer Erfolg für den Frauenfußball.<br />
Aber er ist in dieser schnelllebigen Zeit auch<br />
schon wieder Teil der Vergangenheit. Deshalb<br />
müssen nun weitere Taten folgen, um<br />
den Frauen- und Mädchenfußball weiter zu<br />
fördern und voranzubringen. Das hat der<br />
Deutsche Fußball-Bund (DFB) erkannt. „Wir<br />
wollen nun möglichst zeitnah eine Mädchenfußball-Kampagne<br />
starten, um das große<br />
Potenzial in diesem Bereich weiter auszuschöpfen”,<br />
so Heike Ullrich, zuständige<br />
Mitarbeiterin in der DFB-Direktion Amateursport,<br />
Schiedsrichter und Frauenfußball, auf<br />
der Jahrestagung der Frauen- und Mädchenreferentinnen<br />
der DFB-Landesverbände.<br />
Die Tagung in Frankfurt hatte in diesem Jahr<br />
eine besonders große Resonanz. 70 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer aus den Ausschüssen<br />
für Frauen- und Mädchenfußball<br />
der 21 Landesverbände und erstmals auch<br />
hauptamtliche Mitarbeiter/innen der Geschäftsstellen<br />
waren an zwei Tagen in<br />
Frankfurt, um Ideen zur Förderung des Frauen-<br />
und Mädchenfußballs zu sammeln.<br />
Schon am ersten Tag brachten verschiedene<br />
Referate eine breite Palette interessanter<br />
Anregungen. Ursula Nüchter, Mädchenreferentin<br />
des Fußballverbandes Niederrhein,<br />
erläuterte die Strukturen des Mädchenspiel-<br />
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betriebes in ihrem Verband. Oliver Deutscher,<br />
Leiter der Abteilung Jugend/Frauen<br />
beim WFV, berichtete über den Stand und<br />
die Zukunftspläne in der Juniorinnen-Talentförderung<br />
des Verbandes.<br />
Weltmeisterin Maren Meinert, die hauptamtlich<br />
bei der SG Essen-Schönebeck tätig<br />
ist, berichtete über verschiedene Projekte,<br />
mit denen ihr Verein den Mädchen- und<br />
Frauenfußball fördert. Unter anderem betreut<br />
sie Kinder und Jugendliche in einer<br />
Kindersportschule und einer Fußballschule<br />
sowie in Feriencamps.<br />
Die schottische Frauennationaltrainerin<br />
Vera Pauw stellte ebenfalls Vorschläge zum<br />
Aufbau einer Struktur für die Förderung des<br />
Frauen- und Mädchenfußballs vor.<br />
DFB-Direktor Willi Hink betonte in seiner<br />
Zusammenfassung der Referate: „Vor allem<br />
im Breitensport-Fußball steckt noch viel Potential,<br />
das für den Mädchenfußball genutzt<br />
werden kann.” So sollten weitere Spielmöglichkeiten<br />
für Mädchen geschaffen, die Rahmenbedingungen<br />
verbessert und Projekte<br />
angestrebt werden, um die Mädchen zum<br />
Fußball zu „locken” – beispielweise Mädchenfußball-Schnuppertage.<br />
Der zweite große<br />
Arbeitsbereich sei die Talentförderung.<br />
Sichtung und Organisation der Förderung<br />
müssten verbessert werden.<br />
Frauen- und Mädchenfußball<br />
DFB-Mädchenfußball-Kampagne in Arbeit<br />
Heike Ullrich stellte die geplante Mädchenfußball-Kampagne<br />
des DFB vor. Mit verschiedenen<br />
Aktionen sollen bisher brach liegende<br />
Potenziale ausgeschöpft und mehr<br />
Fußball interessierte Frauen und Mädchen<br />
gewonnen werden. Diese Spielerinnen sollen<br />
gefördert und somit das Niveau gesteigert<br />
werden. Dazu gehört ein angemessenes<br />
Umfeld, das allerdings oftmals erst<br />
noch geschaffen werden muss.<br />
Die Mädchenfußball-Kampagne umfasst<br />
drei Stufen. Zuerst geht es darum, das Image<br />
des Mädchenfußballs zu steigern. „Wir<br />
wollen erreichen, dass es für Mädchen genauso<br />
selbstverständlich ist, Fußball zu<br />
spielen, wie für Jungs”, so Ullrich.<br />
Weiterhin soll durch die Schulung von Trainerinnen<br />
und Trainern die Qualität der Ausbildung<br />
der Spielerinnen gesteigert werden.<br />
Ehemalige Auswahlspielerinnen sollen in<br />
diesem Bereich eingebunden und die Rahmenbedingungen<br />
für die Arbeit verbessert<br />
werden. Der dritte Schritt umfasst öffentlichkeitswirksame<br />
Aktionen und weitere PR-<br />
Aktivitäten, um auch in der Bevölkerung die<br />
Popularität des Fußballs für Mädchen und<br />
Frauen zu steigern. Dazu gehören neue Werbemittel,<br />
für die beispielsweise der WFV<br />
Vorschläge erarbeitet hat, die in Frankfurt<br />
präsentiert wurden.<br />
Die Umsetzung dieser Kampagne soll im<br />
Frühjahr beginnen, um die positive Stimmung<br />
nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft<br />
zu nutzen. Bis zur DFB-Vorstandssitzung<br />
am 26. März wollen die verantwortlichen<br />
Mitarbeiter des DFB die Kampagne so<br />
weit ausgearbeitet haben, dass sie dort vorgestellt<br />
werden kann. Anja Fuchs<br />
Trafen sich beim DFB-Frauenkongress (von<br />
links): Die Vorsitzende des DFB-Frauenausschusses<br />
Hannelore Ratzeburg, Anja Mathis<br />
(<strong>BFV</strong>-Fußballreferentin), Willi Hink (Leiter<br />
der DFB-Direktion Amateursport, Schiedsrichter<br />
und Frauenfußball), Rosalinde Kottmann<br />
(Vorsitzende des WFV-Frauenfußballausschusses)<br />
und Sabine Schaupp<br />
(WFV-Mädchenreferentin). Foto: Fuchs