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Das Elektronik-Magazin von WETEC Ausgabe 13 - Winter 2014
Das Elektronik-Magazin von WETEC
Ausgabe 13 - Winter 2014
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B S T<br />
dass Bauteile bis zu einem Pitch von 0,3 mm sicher<br />
kontaktiert werden können. Auch Kombinationen<br />
aus einfachen funktionalen Prüfungen und AOI-<br />
Prüfungen sind durch die integrierten Kameras<br />
realisierbar.<br />
Der gravierende Vorteil des FPT gegenüber dem<br />
ICT besteht in der extrem hohen Flexibilität. Es<br />
entstehen keine Einmalkosten für einen Adapter<br />
und das Prüfprogramm kann jederzeit an geänderte<br />
Layouts, wie zum Beispiel bei Re-Designs<br />
üblich, angepasst werden.<br />
BOUNDARY-SCAN-TEST<br />
F T<br />
FUNKTIONSTEST<br />
Hierbei handelt es sich um ein Testverfahren, dass<br />
individuell für eine Baugruppe entwickelt wird.<br />
Eine geeignete Testumgebung erlaubt es, die<br />
Schnittstellen und gegebenenfalls erforderliche<br />
Messsignale mit dem Funktionstestplatz zu verbinden.<br />
Für den Testplatzrechner muss eine Testsoftware<br />
geschrieben werden. Ist auf der Baugruppe<br />
ein Mikrokontroller und/oder FPGA verbaut, ist<br />
auch hierfür eine Testsoftware zu integrieren, damit<br />
eine akzeptable Testabdeckung erreicht werden<br />
kann.<br />
Der BST setzt voraus, dass es auf der Baugruppe<br />
ein oder besser noch mehrere ICs gibt, die boundary-scan-fähig<br />
sind. Zum Test muss eine Versorgungsspannung<br />
angelegt werden. Im Testlauf<br />
wird als Erstes die Core-Logik der BS-ICs mithilfe<br />
der IO-Blocks logisch abgetrennt. Anschließend<br />
wird eine serielle Prüfsequenz durch die IO-Blocks<br />
geschoben, wobei die Antworten in die Sequenz<br />
ergänzt werden.<br />
B I S T<br />
BUILT-IN-SELF-TEST<br />
Beim BIST wird mit Hilfe von rückgekoppelten<br />
Signalführungen auf der Zielhardware die Funktion<br />
überwacht. Hierbei unterscheidet man die Tests,<br />
die in der Initialisierungsphase ausgeführt werden<br />
(initial tests) und solche, die begleitend zur normalen<br />
Funktion arbeiten (run time tests). Der Nachteil<br />
der BST besteht in den hohen Stückkosten, da die<br />
Rückkopplung der Signale in der Regel zusätzliche<br />
Hardwarekomponenten erfordert.<br />
Die Vor- und Nachteile der einzelnen Testverfahren sind in folgender Abbildung zusammengefasst:<br />
MOI<br />
AOI<br />
AXI<br />
ICT<br />
FPT<br />
BST<br />
FT<br />
MOI<br />
Manuelle<br />
Optische<br />
Inspektion<br />
Automatische<br />
Optische<br />
Inspektion<br />
Röntgen-<br />
Inspektion<br />
In-Circuit-<br />
Test<br />
Flying<br />
Probe Test<br />
Boundary<br />
Scan Test<br />
Funktionstest<br />
Eingebauter<br />
Selbsttest<br />
Methode<br />
optisch<br />
optisch<br />
optisch<br />
elektrisch<br />
elektrisch<br />
elektrisch<br />
elektrisch<br />
elektrisch<br />
Vor-/Nachteile<br />
Stückkosten<br />
sehr hoch<br />
gering<br />
sehr hoch<br />
gering<br />
mittel<br />
mittel<br />
mittel<br />
mittel<br />
Einmalkosten<br />
keine<br />
mittel<br />
hoch<br />
hoch<br />
mittel<br />
hoch<br />
sehr hoch<br />
sehr hoch<br />
Maschinenkosten<br />
keine<br />
mittel<br />
sehr hoch<br />
mittel<br />
hoch<br />
mittel<br />
sehr gering<br />
keine<br />
Flexibilität<br />
sehr hoch<br />
mittel<br />
mittel<br />
gering<br />
hoch<br />
mittel<br />
mittel<br />
mittel<br />
Reproduzierbar<br />
nein<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
Fertigungsbegleitend möglich<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
Archivierung der Prüfdaten<br />
nicht möglich<br />
alle Bilddaten<br />
alle Bilddaten<br />
Messergebnis<br />
Messergebnis<br />
Messergebnis<br />
Messergebnis<br />
nicht möglich<br />
Legende<br />
postiv<br />
neutral<br />
negativ<br />
Schon der erste Blick auf die Tabelle offenbart das Dilemma: Ein optimales Testverfahren gibt es nicht – auch wenn<br />
die Hochglanzprospekte einiger Anbieter etwas anderes versprechen oder vorgeben mögen. Das liegt nicht etwa<br />
an der (mangelnden) Qualität der jeweiligen Testverfahren an sich, sondern an der komplexen Technik, die getestet<br />
wird. Die Kombination aus elektrischen, mechanischen und chemischen Komponenten beziehungsweise Einflüssen<br />
bei der Herstellung von Baugruppen schließt aus, dass mit nur einem einzigen Testverfahren sämtliche Fehler gefunden<br />
werden können. Beispielsweise kann man mit einem AOI-System den Wert eines SMD-Keramikkondensators<br />
nicht überprüfen, da diese in der Regel nicht beschriftet sind.<br />
10 | a:<strong>lot</strong> | Winter 2014