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Das Elektronik-Magazin von WETEC Ausgabe 13 - Winter 2014
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Ausgabe 13 - Winter 2014
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Selektivlötanlagen im Überblick<br />
Prozess mit Präzision<br />
Die Löttechnik ist eine Wissenschaft für sich. Das Selektivlöten nimmt<br />
darin längst einen festen Platz ein. Das Verfahren wird ständig verfeinert<br />
und differenziert, sodass inzwischen eine ganze Reihe von Maschinen zur<br />
Verfügung steht. Um die individuell beste Lösung finden zu können, lohnt<br />
sich deshalb ein Vergleich. a:<strong>lot</strong> stellt einige wichtige Geräte vor.<br />
Im Rahmen der zunehmenden Miniaturisierung und des<br />
Siegeszugs der SMD-Bauteile schienen THT-Bauteile<br />
(Through Hole Technology) früher oder später der Vergangenheit<br />
anzugehören. Doch sie sind nach wie vor<br />
unverzichtbar und müssen bei vielen Baugruppen eingesetzt<br />
werden. Das wird nach Ansicht von Experten<br />
bis auf Weiteres auch so bleiben. Problematisch daran<br />
ist, dass THT-Bauteile nicht genauso bearbeitet werden<br />
können wie SMD-Bauteile. Während Letztere meistens<br />
mit Chipbondern fixiert und dann mit einer Wellenlötanlage<br />
verlötet werden, eignet sich dieses Verfahren für<br />
THT-Bauteile nicht.<br />
In der Vergangenheit wurden solche Bauteile deshalb<br />
oftmals mit der Hand gelötet, was aber zahlreiche Nachteile<br />
mit sich bringt. Selbst ein erfahrener Werker kann<br />
ein und denselben Lötvorgang nicht identisch wiederholen.<br />
Das Lötergebnis ist deshalb schwankend und eine<br />
potenziell große Fehlerquelle. Hinzu kommt, dass andere<br />
Bauteile in der Nähe der Lötstelle durch die Hitze des<br />
Handlötkolbens Schaden nehmen können. Nicht zuletzt<br />
ist das Handlöten auch noch vergleichsweise langsam<br />
und teuer.<br />
Punktgenau, individuell abgestimmt und schnell<br />
Die Ansprüche in der Elektronikfertigung sind genau<br />
gegenläufig: Die Forderung nach einer steigenden Qualität<br />
mit reproduzierbaren Ergebnissen und einem rückverfolgbaren<br />
Prozess geht einher mit einem enormen<br />
Kostendruck. Alles Ziele, die nur mit einem automatisierten<br />
Verfahren erreicht werden können – einer Selektivlötanlage.<br />
Dabei handelt es sich im Prinzip um eine<br />
Variante der Wellenlötanlage. Allerdings wird nicht die<br />
gesamte Baugruppe, sondern nur ein kleiner Teil davon<br />
mit einer sehr kleinen Welle gelötet. Je nach Form der<br />
Lötdüse kann der bearbeitete Bereich nur wenige Quadratmillimeter<br />
groß sein.<br />
Damit das funktioniert, verfügen die meisten Selektivlötanlagen<br />
über einen Spannrahmen für die Baugruppe,<br />
der in mehreren Achsen sehr präzise bewegt werden<br />
kann. Ein individuelles Prozessprogramm steuert den<br />
genauen Ablauf, sodass der Lötvorgang punktgenau, individuell<br />
abgestimmt und schnell durchgeführt wird. Dadurch<br />
entstehen perfekte und homogene Lötstellen. Da<br />
die meisten Maschinen prozessorgesteuert sind, lassen<br />
sich sämtliche Vorgänge dokumentieren sowie zentral<br />
steuern und/oder überwachen. Alle Prozesse sind zudem<br />
für jede einzelne Baugruppe genau reproduzierbar.<br />
Modelle in allen Größen für jeden Einsatz<br />
Das punktgenaue Arbeiten der Selektivlötanlagen auf<br />
kleinstem Raum hat noch weitere Vorteile: Der thermische<br />
Stress der Baugruppe und die Kontaktzeiten werden<br />
deutlich reduziert, sodass die Lebensdauer der<br />
einzelnen Bauteile erhöht wird. Der Verbrauch von Flussmittel,<br />
Strom und Stickstoff wird reduziert, was den Fertigungsprozess<br />
kostengünstiger macht. Moderne Selektivlötanlagen<br />
sind sehr flexibel einsetzbar und verkürzen<br />
die Durchlaufzeiten erheblich. Einschränkungen beim<br />
Design treten in der Regel nicht auf.<br />
Da Selektivlötanlagen inzwischen in sehr verschiedenen<br />
Bereichen eingesetzt werden, gibt es sie in zahlreichen<br />
Größen und Ausstattungsvarianten. Tischsysteme<br />
eignen sich besonders für Rework und die<br />
Prototypenherstellung. Inline-Systeme können in den<br />
laufenden Produktionsprozess integriert werden, sodass<br />
ein reibungsloser Ablauf gewährleistet ist. Darüber<br />
hinaus werden noch frei stehende Geräte angeboten<br />
(Stand-alone-Geräte), deren Flexibilität für wechselnde<br />
Einsatzbereiche genutzt wird.<br />
In unserer Auflistung finden Sie einige wichtige Anbieter<br />
von Selektivlötanlagen und jeweils eine kurze Beschreibung<br />
einer Maschine. Technische Details dazu finden Sie<br />
auf den angegeben Internetseiten. Dort sind auch viele<br />
weitere Modelle aufgeführt.<br />
14 | a:<strong>lot</strong> | Winter 2014