16Abb. 7: E<strong>in</strong>schätzung sozialstaatlicher Maßnahmen (N=1.429)Wie bereits deutlich wurde, hat die f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung nicht so e<strong>in</strong>en großen E<strong>in</strong>flusswie e<strong>in</strong>gangs angenommen. Als am wichtigsten werden meistens dieK<strong>in</strong>derbetreuungsangebote e<strong>in</strong>geschätzt. Das Wohl der K<strong>in</strong>der bzw. das Wissen um e<strong>in</strong>e guteVersorgung sche<strong>in</strong>t dem Großteil der Befragten also sehr am Herzen zu liegen.Folgend wird die Relevanz e<strong>in</strong>zelner Faktoren für die Realisierung desK<strong>in</strong>derwunsches im Studium betrachtet, im Speziellen die des sozialen Umfeldes. E<strong>in</strong>eDifferenzierung nach dem Status der Elternschaft soll Aufschluss darüber geben, wieunterschiedlich die verschiedenen Aspekte <strong>von</strong> den Subpopulationen beurteilt werden. DerVergleich zwischen den beiden Gruppen <strong>von</strong> Studierenden zeigt recht unterschiedlicheErgebnisse im H<strong>in</strong>blick auf die Wichtigkeit der e<strong>in</strong>zelnen Faktoren, wie <strong>in</strong> der folgendenTabelle der Rangfolge nach Wichtigkeit dargestellt ist.Abb. 8: Rangfolge e<strong>in</strong>zelner Faktoren für die Realisierung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>derwunsches im Studiumnach Wichtigkeit (Skala <strong>von</strong> 1, sehr wichtig bis 7, völlig unwichtig) (N=1.613)
17Aus der Rangfolge geht hervor, dass die Studierenden, die ke<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d während ihres Studiumsbekommen haben alle Faktoren als wichtiger erachten als Studierende, die bereits e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>dwährend des Studiums bekommen haben oder e<strong>in</strong>es erwarten. Deutlich wird dies aus den stetsniedrigeren Mittelwerten. <strong>Die</strong> Ursache für diesen Sachverhalt lässt sich nur vermuten. So gibtes Gr<strong>und</strong> zu der Annahme, dass die Studierenden, die bereits e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ihrem Studiumbekommen haben, sich im Allgeme<strong>in</strong>en mehr auf ihre eigenen Fähigkeiten, die Elternschaftmit dem Studium zu komb<strong>in</strong>ieren <strong>und</strong> weniger auf die Unterstützungsleistungen oderRahmenbed<strong>in</strong>gungen verlassen.Beide Gruppen weisen jedoch die Geme<strong>in</strong>samkeit auf, dass e<strong>in</strong>e verlässlichePartnerschaft der wichtigste Faktor bei der Komb<strong>in</strong>ation <strong>von</strong> Elternschaft <strong>und</strong> Studium ist.Hier ist gleichermaßen e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Abstand zwischen den Mittelwerten 1,19 <strong>und</strong> 1,4gegeben. Gleichermaßen ist <strong>in</strong> beiden Gruppen der Rückhalt durch die Familie <strong>und</strong> dasBetreuungsangebot <strong>von</strong> großer Bedeutung. Während das Betreuungsangebot bei denStudierenden mit K<strong>in</strong>d im Studium am zweitwichtigsten ist, erachten Studenten, die ke<strong>in</strong>K<strong>in</strong>d während des Studiums bekommen haben nur noch den Rückhalt durch die Familie fürwichtiger. Hier zeigt sich jedoch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Unterschied <strong>in</strong> der Bewertung. Student<strong>in</strong>nen <strong>und</strong>Studenten, die noch ke<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d haben bzw. deren K<strong>in</strong>d nicht während des Studiums geborenwurde, bewerten die Faktoren Rückhalt durch die Familie <strong>und</strong> K<strong>in</strong>derbetreuung mit e<strong>in</strong>erdurchschnittlich starken Tendenz zu „sehr wichtig“ (die Mittelwerte liegen bei 1,51 <strong>und</strong> 1,53).Studierende, welche während des Studiums K<strong>in</strong>der bekommen haben bzw. noch bekommen,s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dieser Bewertung etwas verhaltener. Bei ihnen ist ke<strong>in</strong>e Tendenz zu „sehr wichtig“ zuerkennen. <strong>Die</strong> Mittelwerte bef<strong>in</strong>den sich näher an der Skalenstufe 2, weshalb e<strong>in</strong>e enormeRelevanz dieser Faktoren nicht <strong>von</strong> der Hand zu weisen ist. Relativ große Unterschiedeexistieren bei der Wichtigkeit des sicheren E<strong>in</strong>kommens. Während Studierdende der erstenGruppe dem sicheren E<strong>in</strong>kommen mit e<strong>in</strong>em Mittelwert <strong>von</strong> 2,16 die viertwichtigsteRelevanz beimessen, ist es für die Eltern auf dem letzten Rang <strong>und</strong> weist mit e<strong>in</strong>emMittelwert <strong>von</strong> 3,18 eher e<strong>in</strong>e mittlere Bedeutung auf. E<strong>in</strong> umgekehrtes Bild zeigt sich bei derDauer der Partnerschaft. Für Studierende, die ke<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d während des Studiums bekommenhaben, ist sie h<strong>in</strong>sichtlich der Komb<strong>in</strong>ation <strong>von</strong> Elternschaft <strong>und</strong> Studium am unwichtigsten.Bei der E<strong>in</strong>schätzung durch Studierende mit K<strong>in</strong>d(ern) nimmt die Dauer der Partnerschaftjedoch den vierten Rang e<strong>in</strong>. Zwar liegt der Mittelwert dieser Gruppe mit 2,78 unter dem derk<strong>in</strong>derlosen Studierenden, die die Dauer der Partnerschaft am wenigsten wichtig f<strong>in</strong>den, kannjedoch durch die Bildung e<strong>in</strong>er Rangfolge entsprechend <strong>in</strong>terpretiert werden.