Medizin - Berliner Ärzteblatt
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<strong>Medizin</strong><br />
• psychologische Diagnostik<br />
(unter anderem Leistungsdiagnostik,Persönlichkeitsdiagnostik,<br />
Autismusdiagnostik) und in<br />
Einzelfällen Therapie (schwerpunktmäßig<br />
verhaltenstherapeu-<br />
tisch ausgerichtete Psychotherapie)<br />
• sozialpsychiatrische Beratung<br />
(zum Beispiel Klärung der Wohnsituation,<br />
Angehörigenberatung)<br />
• Fertigkeitentraining (Skillstraining)<br />
für Menschen mit emotional<br />
instabiler Persönlichkeit<br />
(adaptierte Form der Dialektisch-<br />
Behavioralen Therapie der Borderline-Störung<br />
nach Marsha M.<br />
Linehan)<br />
• basale Stimulation<br />
• Kontakt- und Aktivitätentraining<br />
• Ernährungsberatung (für Patienten<br />
und Betreuer)<br />
• Physiotherapie (Adispositasgruppe)<br />
• Kunst- und Musiktherapie<br />
Urtikaria<br />
26<br />
Ein gemeinsames fachübergreifendes<br />
Ambulanzprojekt mit<br />
dem Epilepsie Zentrum Berlin<br />
Brandenburg besteht seit ca.<br />
einem Jahr. Für dieses Jahr ist insbesondere<br />
die Diagnostik und<br />
Therapie von Autismusspektrumstörungen<br />
ein Schwerpunkt<br />
des Behandlungszentrums. Zur<br />
Zeit wird ein konzeptionelles<br />
Vorgehen zur Diagnostik von<br />
Autismusspektrumstörungen bei<br />
erwachsenen geistig behinderten<br />
Menschen entwickelt. Nach<br />
der Diagnosestellung erfolgt eine<br />
Beratung zur individuellen Therapie-<br />
und Förderplanung unter<br />
Berücksichtigung der autistischen<br />
Denk- und Wahrneh-<br />
mungsbesonderheiten und des<br />
individuellen Leistungsprofils. Im<br />
Rahmen des Projekts kooperie-<br />
ren wir mit verschiedenen Insti-<br />
tuten, zum Beispiel dem Me-<br />
dizinisch psychologischen Insti-<br />
tut für Bildungswissenschaften<br />
Ein Medikament für alle Formen der Erkrankung<br />
(Berlin), der Universität der<br />
Künste (Berlin), Autea (Gelsenkirchen)<br />
und Autismus Deutsch-<br />
land e. V. (Berlin).<br />
Das Behandlungsangebot der<br />
Spezialambulanz ist primär auf<br />
den <strong>Berliner</strong> Versorgungsbereich<br />
ausgerichtet. Um auch für Patienten<br />
in den westlichen Bezirken<br />
Berlins ein wohnortnahes Angebot<br />
zu schaffen, bietet die<br />
Spezialambulanz jetzt auch eine<br />
Sprechstunde in der neu eröffneten<br />
Friedrich-von-Bodelschwingh-<br />
Klinik, Landhausstraße – 5 in<br />
Berlin-Wilmersdorf an.<br />
Die Entwicklung dieser Ambulanz<br />
zeigt, dass trotz einer guten<br />
ambulanten nervenärztlichen/<br />
psychiatrischen Versorgung in<br />
Berlin ein hoher Bedarf für solch<br />
ein spezialisiertes Angebot besteht.<br />
Dabei ist die Zusammenarbeit<br />
und Kooperation mit den<br />
niedergelassenen Nervenärzten<br />
besonders wichtig.<br />
Die Behandlung der Urtikaria ist für die <strong>Medizin</strong> noch immer eine Herausforderung und im Ergebnis<br />
oft unbefriedigend. Die in den Leitlinien der Fachgesellschaft zur First-Line-Therapie empfohlenen<br />
Antihistaminika können nur selten eine völlige Heilung bewirken. Vor wenigen Monaten hat Desloratadin<br />
(AERIUS®) die EU-weite Zulassung für alle Urtikaria-Formen erhalten. Experten empfehlen,<br />
die Dosierung deutlich zu erhöhen, wenn der Therapieerfolg dies erfordert. Eine Verstärkung möglicher<br />
Nebenwirkungen ist dadurch kaum zu befürchten.<br />
Alle Formen der Urtikaria – vor<br />
allem die chronische – beeinträchtigen<br />
in hohem Maße die<br />
Lebensqualität der Betroffenen.<br />
Sie fühlen sich durch die teils erheblichen<br />
Hautprobleme in ihrem<br />
sozialen Umfeld nicht wohl (bis<br />
hin zur Scham bezüglich der sichtbaren<br />
Hauterscheinungen), befürchten<br />
bleibende, irreversible<br />
Narbenbildungen, sind nicht sel-<br />
ten depressiv und im Sexualleben<br />
beeinträchtigt. Nicht selten<br />
sehen behandelnde Ärzte diese<br />
Begleitproblematik im Gegensatz<br />
Bild: PRK<br />
Behandlungserfolge gegen Quaddeln<br />
und Juckreiz.<br />
zu den Patienten weit milder.<br />
In dieser Hinsicht aber ist zu bedenken,<br />
dass bei der Behandlung<br />
der Urtikaria das Wohlbefinden<br />
der Patienten in weiten Teilen –<br />
so hat eine neue paneuropäische<br />
Studie gezeigt – von einer gelungenen<br />
Kommunikation zwischen<br />
Arzt und Betroffenem abhängig<br />
ist. Demnach ist es be-<br />
sonders wichtig, dass der Arzt<br />
vor allem auf die individuellen<br />
Aspekte des Patienten eingeht<br />
09/2008/121/242 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>