Leitbild der <strong>Diakonie</strong>-Stadtmission Dres<strong>den</strong>:Menschen annehmenIm Leitbild heißt es: „Wir nehmenMenschen an und achten ihren persönlichenLebensweg.“ Wenn ich einenMenschen begrüße, dann seheich ihn an. Ich schaue in sein Gesichtund unsere Blicke treffen sich.Hier beginnt der erste Schritt, dasssich Menschen annehmen, <strong>den</strong>n sienehmen sich wahr. Wenn mir aber einanderer die Hand reicht und mit seinemBlick in eine ganz andere Richtungsieht, dann fühle ich mich missachtetund es ärgert mich.Der erste Schritt des Annehmens bestehtdarin, sich wirklich zu begegnen,sich in <strong>den</strong> Blick zu nehmen,eine Verbindung herzustellen. Damuss ich mich bewegen, vielleichtauf die Knie gehen, um dem kleinenKind in die Augen sehen zu können.Oder ich spreche einen Menschen im Rollstuhlnicht von hinten an, <strong>den</strong>n das erschrecktund macht Angst. Menschen annehmenheißt, bewusst und zum Einzelnen passendKontakt herstellen.Wir erleben in der diakonischen Arbeit oftMenschen, die dieses selber nicht (mehr)erleben. Sie fühlen sich missachtet, weil andereüber sie hinwegsehen. Unser Leitbilderinnert uns darin an das Verhalten Jesu. Erist auf Menschen zugegangen, die andereübersahen: Kinder, Frauen, kranke Menschen,Menschen mit Behinderung, Fremde.Sie erlebten Würde, weil Jesus ihnen auf Augenhöhepersönlich begegnete, sie ansprachund damit annahm. Das klingt wie selbstverständlich,ist es aber nicht. Menschen indiesem Sinne anzunehmen, die mir unsympathischsind oder in ihrer äußeren Erscheinungerschreckend, ist ein bewusstes Tun.Es erfordert auch teilweise Überwindung.Doch zu diesem haben wir uns mit unseremLeitbild verpflichtet. Es ist Ausdruck, deruns von Gott geschenkten Würde, einanderfreundlich, höflich und auf Augenhöhe zubegegnen.Dazu gehört, <strong>den</strong> Lebensweg des Anderenzu achten. Er mag sehr kurvig, in meinenAugen verwunderlich sein, aber das istkein Maßstab. Ich achte, wie er sein Lebengestaltet hat und jetzt lebt. Ich urteile nicht(vorschnell), sondern höre zu und nehmebewusst wahr. So wie Jesus gerade Menschenmit Würde begegnet ist, die schuldigwaren und ihnen dadurch die Kraft gab, einenneuen Schritt zu wagen, so wollen wirals Mitarbeiter der <strong>Diakonie</strong>-StadtmissionDres<strong>den</strong> Menschen annehmen.Christoph Stolte15 Jahre ambulante Rehabilitation für SuchtkrankeDie Suchtberatungsstellenhaben wieder etwaszu feiern und wollen dasauch tun:Am 11. September, einem historischenDatum, wie mir erst später bewusstwurde, soll es soweit sein. Wirwer<strong>den</strong> im Festsaal des Altenzentrumsder Ev.-Luth. DiakonissenanstaltDres<strong>den</strong> e.V. von 15.30 bis 19.00 Uhrdas Jubiläum mit einer Fortbildungsveranstaltungfür Ärzte und andereKooperationspartner begehen. Es sollum <strong>den</strong> Umgang mit Motivationsproblemenbei Suchtkranken gehen.Ein Thema das so alt ist, wie dieSucht selbst und doch immer wiederherausfordert. „Macht das überhauptSinn? Die trinken ja doch allewieder!“ ist ein geflügeltes Wort beivielen professionellen Helfern imGesundheitswesen. Dahinter stehenErfahrungen mit Betroffenen, die esnicht geschafft haben und eigene Bemühungenzu helfen, die ohne Fruchtgeblieben sind. Das kennt jeder.Es gibt aber auch die andere Hälfteder Betroffenen – diese <strong>den</strong>en manwirklich helfen kann.Und es gibt Erfahrungen, wo Hilfe Fruchtgebracht hat, an die schon keiner mehrglauben wollte. „Es gibt keine hoffnungslosenFälle!“, so sagen wir. „Und was kannnun helfen, dass ein Betroffener sich wirklichhelfen lässt?“ Genau darum soll es gehenund mehr wird noch nicht verraten – außer,dass unsere Referentinnen aus der Praxiskommen und nichts vom grünen Tisch erzählenwer<strong>den</strong>.15 Jahre sind eine lange Zeit und doch gibtes die ambulante Therapie bei uns eigentlichschon länger, nur dass es nicht von <strong>den</strong>Kassen finanziert wurde.Als wir dann am 31.07.1998 von der BfA(heute Deutsche Rentenversicherung Bund)die Zulassung bekamen, haben wir dieletzte Therapiegruppe in eine Selbsthilfegruppeumgewandelt und im Januar 1999die ersten Rehapatienten aufgenommen.Inzwischen sind es zwei Therapiegruppen,eine vormittags und eine am späten Nachmittag.Bei der Jubiläumsveranstaltung werdeich dann noch mehr dazu erzählen, wiedie Therapie eigentlich abläuft, wer dafürgeeignet ist und wie unsere Erfolge sind(Katamneseergebnisse). <strong>Gegen</strong>über derstationären Therapie brauchen wir uns je<strong>den</strong>fallsnicht verstecken, aber mehr dazuspäter ...Karin RungeQuelle: pixelio.de Bernd Kasper1. Ausgabe Juni 2013 18
5 Jahre Evangelische KITA in MoritzburgUns gibt es nun schon seit 5 Jahren. Am01.05.2008 öffneten sich die Türen zurevangelischen Kindereinrichtung hier inMoritzburg.Von der ersten Idee über die Planungund <strong>den</strong> Bau war im Vorfeld viel Zeit insLand gegangen. So mancher Stolpersteinmusste überwun<strong>den</strong>, Papier hin- und hergewälztund unzählige Stun<strong>den</strong> ehrenamtlicherArbeit durch die Kirchgemeindegeleistet wer<strong>den</strong>. Kinderlachen, froheMomente und Glücksgefühle stellten sichdann ein, als die ersten 20 Kinder ihreKITA in Beschlag nahmen. Mit einer kleinenFestwoche vom 08. – 14.04.2013 wurdeerinnert und gefeiert. Die Kinder undErzieherinnen nutzten die Gelegenheit,um auf ihre Weise „Danke“ zu sagen.Der „Tag der offenen Tür“ bot Gelegenheit,das Haus „Samenkorn“ kennen zulernen, sich zu informieren und zu verweilen.Jesus hat an uns die Bitte, „Stelltdie Kinder in die Mitte“, <strong>den</strong>n so wie sieuns vertrauen, sollen wir auf Gott schauen.Mit dem nötigen Gottvertrauen wurdegeschafft, was am Anfang niemand fürmöglich gehalten hatte. So wurde beimgemeinsamen Rückblick am „Begegnungsabend“mit der Kirchgemeinde, demTräger, dem Elternrat und <strong>den</strong> Erzieherinnenviel Interessantes von der Planungs- undBauphase berichtet und so manche Anekdotezum Besten gegeben.Außerdem erfuhren die Gäste viel Wissenswertesüber die heutigen Rahmenbedingungen,die pädagogische Arbeit, dasdemokratische Handeln und die Partizipationvon Kindern im KITA-Alltag. Mit demKindergottesdienst am Sonntag, in demdas Musical „Rolfs Hasengeschichte - Ichbin stark“ aufgeführt wurde, klang dieseaufregende Woche würdig aus.Die Kinder, Eltern und Erzieherinnen hattenmit viel Engagement Lieder einstudiert,geprobt und Requisiten gebasteltund konnten mit der bewegen<strong>den</strong> Geschichtevom kleinen Hasenkind, das seinenverstorbenen Großvater sehr vermisstund am Ende doch wieder neuen Mut findet,Wärme in die Herzen der Zuschauerzaubern.Ein großes „Dankeschön“ geht hiermitnochmals an alle Beteiligten aus KITA,Kirchgemeinde und Elternschaft, die diesesProjekt gelingen ließen.Katrin GawalskiLeiterinMusicalvorführung“19