Blockiert die IG Velo die Bahn 2000 - Pro Velo Bern

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STADT BERN Velostation Bollwerk füllt sich langsam Am 1. April eröffnete die Velostation Bollwerk. Wer bei der Vorbeifahrt die Anzeige beachtet, stellt fest, dass die meisten Ständer noch frei sind. Wie läuft der Betrieb nach zwei Monaten? Das velojournal sprach mit dem Betriebsleiter Stephan Hirschi vom Bereich Weiterbildung und Beschäftigung der Stadt Bern BWB. Das Gespräch führte Daniel Bachofner. velojournal: Welche besonderen Erfahrungen habt ihr in den ersten beiden Monaten gemacht? Läuft alles wie erwartet? Stephan Hirschi: Die Anlage braucht sehr viel Kundenbetreuung, das heisst, die Leute benötigen Erklärungen. Ein technisches System dieser Art braucht halt eine Einführung, es ist nicht selbsterklärend. vj: Werden dann jene Leute, die sich beraten lassen, tatsächlich auch KundInnen? SH: Ich vermute, etwa zur Hälfte. Wir wissen es aber nicht genau, denn die Daten, welche das Eintrittssystem aufzeichnet, stehen mir nicht zur Verfügung. Ich sehe zwar, wie viele Velos im Moment in der Velostation stehen, ich weiss aber nicht, wie gross der Kundenkreis tatsächlich ist. Wir werden diese Daten bald einsehen und auswerten. vj: In den ersten Wochen sah man immer nur sehr wenige Velos in der Velostation. Wie gut ist sie heute ausgelastet? SH: Zum Glück hat sich die Auslastung verbessert. Gegenwärtig stehen immer rund 40 Velos da. vj: Sind das vor allem TageskundInnen, oder stehen auch nachts Velos in der Anlage? SH: Wie gesagt, solange ich die Statistik nicht einsehen kann, weiss ich es nicht mit Bestimmtheit. Ich vermute aber auf Grund meiner Beobachtungen, dass es auch nachts Velos hat, dass also die Kundschaft wechselt. Das System hat ja ein grosses Potenzial, indem jeder frei werdende Platz sofort für einen neuen Kunden verfügbar ist. Dies im Gegensatz zur Velostation Schanzenbrücke, wo wir eine gewisse Anzahl Abonnemente verkaufen und immer bedacht sein müssen, dass niemand vor einer vollen Station steht und sein/ihr Velo nicht einstellen kann. vj: Zu Beginn traten technische Probleme beim Einstellen und Herausnehmen auf. Die Testphase war zu kurz gewesen, die Pannen hatten nicht mehr behoben werden können. Wie gut funktionieren die technischen Komponenten heute? SH: Es handelt sich um eine Pilotanlage mit Kinderkrankheiten. Die Firma Velopa arbeitet laufend daran und hat die meisten Probleme gelöst. Beim Herausnehmen gibt es kaum mehr Schwierigkeiten. Einzelne Velos werden aber beim Einstellen von der Klammer nicht festgehalten. Das heisst, sie werden nicht abgeschlos- II | 3/03 velojournal sen und das System registriert sie nicht als eingestellt. Beim Wiedereintritt wird dann auch kein Preis verrechnet. Besonders schade finde ich das für den Flyer, er hat vermutlich zu dicke Reifen. vj: Zu Beginn fehlten die Informationen fast vollständig. Habt ihr das nachgeholt? SH: Heute liegen einfache Bedienungsanleitungen als Flyer auf, und zwar drinnen und draussen. Die Öffnungszeiten und die Zeiten der personellen Bedienung sind auch angeschlagen, ebenso die Preise. vj: Wie sieht es mit der Bezahlung aus? Man benötigt ja zwingend eine CASH- Karte, viele Leute haben aber keine. SH: Zu Beginn war nicht bekannt, wo man unpersönliche CASH-Karten kaufen kann. Unterdessen verkaufen wir selber solche Karten für 10 Franken. Diese kann man zum Einstellen gleich anschliessend benützen; dann müssen sie aber am Bankomaten oder Postomaten aufgeladen werden, damit der Wiedereintritt gewährleistet ist. Das teilen wir selbstverständlich der Kundschaft mit. EC-Karten haben aber auch diese CASH-Funktion, so dass viele Leute gar keine zusätzliche Karte brauchen, sondern bloss ihre EC- Karte aufladen müssen. (Auch die Cafébar Adrianos, die im Sommer gleich nebenan eröffnet, wird CASH- Karten verkaufen.) ■ WWW.VELOSTATIONBERN.CH Auf dieser Seite finden Sie sämtliche Informationen zur Velostation Bollwerk und zum Abstellkonzept Bahnhof Bern, das ab Sommer 2003 schrittweise verwirklicht wird. CASH-KARTEN GEWINNEN Die IG Velo Bern und die Velostation Bollwerk verlosen 10 CASH-Karten für den Zutritt in die Velostation (Wert Fr. 20.-). Die ersten 10 Personen, welche diesen Talon an die IG Velo Bern einsenden, erhalten eine CASH-Karte zugestellt. Trockener Sattel René Zbinden. Wer sich des öftern im Alltagsleben auf den Sattel schwingt, profitiert - auch dank der IG Velo - zunehmend von sichereren Velorouten und verbesserten Abstellmöglichkeiten auf öffentlichem Grund. Einmal zu Hause oder bei der Arbeit angekommen, droht jedoch häufig ein Rückfall in die Steinzeit der Veloförderung. Entweder muss das arme Stahlross draussen alleine im Regen vor sich hin zu rosten, oder wir werden zu akrobatischen Einlagen gezwungen, um den Veloraum im 3. UG des Hauses zu erreichen. Hier möchte die IG Velo künftig Verbesserungen anstreben. Gesucht sind deshalb Leute, die in ihrem Umfeld täglich mit solch ärgerlichen Abstellsituationen konfrontiert sind und dies nicht mehr länger hinnehmen wollen. Die IG Velo hilft Ihnen bei der Suche nach Lösungen. Diese Hilfe kann aus dem Verfassen von Briefen an die Vermieter und Arbeitgeber bestehen oder - bei schwierigeren Fällen - auch aus einer persönlichen Beratung vor Ort, damit überhaupt realisierbare Parkplätze gefunden werden können. Sind Sie in Ihren Bemühungen schon weiter fortgeschritten, verfügt unsere Geschäftsstelle auch über ausführliche Unterlagen zur Wahl der geeigneten Abstellanlagen. Wir werden unser Angebot laufend den eintreffenden Fällen anpassen. Deshalb gilt: Wer zuerst kommt, kriegt die persönlichste Betreuung. ■ GESUCHT Verbesserungswürdige Veloabstell-Situationen, zu Hause oder am Arbeitsplatz. Bitte melden Sie sich bei der IG Velo Bern, Tel 031 318 54 10, bern@igvelo.ch Inserate
KANTON BERN Kreis oder Zwetschge? Dass Kreisel gut für den (Auto-)Verkehrsfluss, aber ungemütlich für den Veloverkehr sind, hat sich in der Vergangenheit oft genug gezeigt. Verkehrstechniker versuchen nun, den Kreis in allen möglichen Variationen zu bauen. Sie setzen damit alle Vorteile dieser Vortrittsregelung aufs Spiel – und auch die Sicherheit der Velofahrenden. Das «Zwetschgoid» soll in Bern und Spiez verwirklicht werden. Die IG Velo wehrt sich mit guten Gründen. Der Umbau des Unfallschwerpunkts Thunplatz im Berner Kirchenfeld steht im «Massnahmenplan Verkehrssicherheit». Neue Lösungen wurden gesucht. In den Frühlingsferien begann ein neues Verkehrsregime mit einem Versuch. tsb. Die IG Velo Bern hatte sich vor dem Versuch skeptisch zur geplanten Umgestaltung geäussert (siehe unsere Mitwirkung auf www.igvelobern.ch, Rubriken ➝Verkehr ➝ Mitwirkungen). Erste Rückmeldungen liegen uns vor, eine umfassende Auswertung werden wir später vornehmen. Im Empfinden vieler Velofahrender ist der Thunplatz noch ungemütlicher und gefährlicher geworden als vorher. Natürlich muss man hoffen, dass sich die subjektiven negativen Eindrücke nicht in objektiven Unfällen manifestieren werden. Zur Zeit hört man am Thunplatz jedenfalls vermehrt energisches Klingeln von Trams und Hupsignale von Autos, allfällige Flüche von Velofahrenden gehen im Ver- III | 3/03 velojournal kehrslärm unter. Auch sind viele «kreative» und höchst gefährliche Spurwechsel zu beobachten. Der Thunplatz sollte eigentlich ein Kreisel werden. Aber nicht alle begreifen das Prinzip des Links-Vortritts. Das erstaunt nicht: Das verknorzte Zwetschgoid mit dem Wirrwarr an ein- und zweispurigen Führungen ist eine Beleidigung für jeden anständigen Kreisel. Verbesserungen müssen nach wie vor gesucht werden. Fortsetzung folgt... IHRE MEINUNG INTERESSIERT UNS: www.igvelobern.ch Rubriken ➝ Verkehr ➝ Umfrage Der Lötschbergplatz in Spiez ist eine prominente Kreuzung in der Dorfmitte. Die Gemeinde sucht nach Lösungen für eine Neugestaltung und lädt unter anderen die IG Velo zur Mitwirkung ein. Ruedi Zeller/dba. Die IG Velo Region Spiez befasste sich eingehend mit dem Postulat «Zwetschgoid Lötschbergplatz» und kam zum Schluss, dass ein Zwetschgoid (anders als ein gewöhnlicher Kreisel) auf dem Lötschbergplatz für VelofahrerInnen gefährlich ist. Zum Kreisel allgemein Für den Durchgangsverkehr auf der Hauptverkehrsachse könnte sich der Verkehrsfluss verbessern. Das geforderte Zwetschgoid beim Lötschberplatz würde aber inmitten einer stark überbauten Lage mit erheblichem Mischverkehr erstellt. Im Plan fehlen detaillierte Angaben, wie beispielsweise die Fahrspurbreite im Kreisel und die Verkehrsführung (Einbahn) auf der Turnhallen- und Spiezbergstrasse. Aus der Sicht der Velofahrenden ist die auf dem Plan dargestellte Situation Spiezbergstrasse - Oberlandstrasse unklar. Lötschbergkreuzung Die Lötschbergkreuzung liegt mitten in der Dorfkernzone und ist umgeben von Geschäften. Parkmöglichkeiten auf den Trottoirs sind rund um die Lötschbergkreuzung vorhanden. Um zu den Geschäften zu gelangen, wird es unumgänglich sein, im Kreisel vom Velo zu steigen, was gefährlich ist. Die Lötschbergkreuzung ist eine wichtige Verbindung zwischen den Quartieren, so dass alle möglichen Abzweige-Beziehungen in alle Richtungen befahren werden. Es sind dies Fahrten zu Geschäften, Schulhäusern, Turnhallen, Bibliothek, Kirchgemeindehaus usw. Zwetschgoid Einige Einfahrten in den Kreisel erweisen sich für Velofahrende als Umweg. Sie werden vermutlich auf das Trottoir ausweichen und über Fussgängerstreifen fahren, wie es die Praxis andernorts zeigt. Damit wird das Fahren auf Trottoirs und Fussgängerstreifen ungewollt gefördert. Ein Zwetschgoid dehnt den Weg und die Fahrzeit aus. Die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Velo- und Autofahrenden kann zu Problemen führen (Drängeln, zu nahes Aufschliessen). Die ca. 30 m lange Strecke im Kreisel kann zur Geduldsprobe für Autos werden, wenn sie hinter die korrekt (in der Mitte der Fahrspur) fahrenden Velos aufschliessen. Über die Einfahrten in die Spiezbergstrasse und die Bahnhofstrasse gibt die vorliegende Planskizze zu wenig Aufschluss. Die Verbindung Burgernziel - Helvetiaplatz wird kaum in den Kreisel integriert. Nicht alle begreifen das Prinzip «Linksvortritt» Fussgängerstreifen und Parkplatzsuchende erschweren in Spitzenzeiten einen effizienten Verkehrsfluss. Die Folgen davon sind Verkehrsstau beim Coop und Stau im Kreisel. Ein Zwetschgoid verleitet zu falschem Verhalten. ■ KANTON BEZAHLT NICHT Neuer Ort! Dba. Gemäss einem BZ-Artikel vom 10.4.2003 hat sich der Kanton Bern «schon aus finanziellen Gründen» im Januar 2000 gegen einen Kreisel ausgesprochen. Dennoch überwies der Grosse Gemeinderat von Spiez Ende Juni 2002 ein Postulat mit gleichem Inhalt. Inserate Fotos: tsb
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