19.11.2012 Aufrufe

Download - amz

Download - amz

Download - amz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

technik trends<br />

Beim Boosted Range Extender von<br />

Getrag sind der Verbrennungs- und<br />

der elektrische Motor über ein last-<br />

schaltfähiges Zwei-Gang-Getriebe<br />

miteinader verbunden. Foto: Getrag<br />

Die Elektrifizierung des Antriebs<br />

wird kommen. Das zeigen die<br />

zahlreichen Entwicklungsprojekte<br />

bei den Zulieferern und<br />

Automobilherstellern. Es wird<br />

nur eine Frage der Zeit sein, bis sich die<br />

Elektromobilität durchsetzt. Die größten<br />

Herausforderungen sind hierbei die Leistungsfähigkeit<br />

und die Kosten der Batterien.<br />

Die heute verfügbaren Modelle<br />

können bei vertretbarem Gewicht nicht<br />

genug Energie speichern, um mit konventionellen<br />

Fahrzeugen vergleichbare<br />

Reichweiten zu ermöglichen.<br />

Zwei Motoren, ein Antrieb<br />

Um die aktuell verfügbare Technik dennoch<br />

sinnvoll einsetzen zu können, hat<br />

Getrag mit dem so genannten Boosted<br />

Range Extender eine neue elektrische Antriebsstrang-Architektur<br />

entwickelt. Bei<br />

diesem Konzept wird ein Verbrennungsmotor<br />

mit einer Elektromaschine kombiniert.<br />

Auf Kurzstrecken bis 50 Kilometer<br />

übernimmt üblicherweise der Elektromotor<br />

den Antrieb des Fahrzeuges. Bei<br />

niedrigem Ladestand lädt der Verbrennungsmotor<br />

die Batterie auf. Auf langen<br />

Strecken kann das Fahrzeug auch direkt<br />

von der Verbrennungskraftmaschine oder<br />

sogar von beiden Maschinen angetrieben<br />

werden. Damit soll die Gesamtreichweite<br />

eines Fahrzeugs mit installiertem<br />

Boosted Range Extender mit derjenigen<br />

eines konventionellen Fahrzeugs vergleichbar<br />

sein. Dank der Kombination<br />

einer mehrstofffähigen Verbrennungs-<br />

14 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 12-2009<br />

kraftmaschine mit einem Elektromotor<br />

sollen sich trotz der CO 2 - und kraftstoffverbrauchsoptimierten<br />

Auslegung hervorragende<br />

Leistungsdaten erzielen lassen.<br />

Durch den geringen CO 2 -Ausstoß von<br />

weniger als 50 Gramm je Kilometer soll<br />

dieses Konzept auch verschärften Anforderungen<br />

zukünftiger Gesetzgebungen<br />

genügen. Im Vergleich zum Vollhybriden<br />

sind bei gleichen Fahrzeugleistungen bis<br />

zu 60 Prozent weniger Gesamtantriebsleistung<br />

(Verbrennungskraftmaschine,<br />

Elektromotor und Generator) installiert.<br />

Die spezielle Drehmomentcharakteristik<br />

des elektrischen Motors soll mehr Fahrspaß<br />

gegenüber konventionellen Antrieben<br />

bieten.<br />

Lastschaltfähiges Getriebe<br />

Die Verbrennungskraftmaschine und der<br />

elektrische Motor werden bei Bedarf über<br />

ein lastschaltfähiges Zwei-Gang-Getriebe<br />

mechanisch verbunden. Dadurch kann<br />

die gesamte installierte elektro- und verbrennungsmotorische<br />

Leistung zum Vortrieb<br />

genutzt werden. Zusätzlich sollen<br />

die verfügbaren Übersetzungen eine kosten-<br />

und bedarfsoptimierte Auslegung<br />

der elektrischen Maschinen (Motor und<br />

Generator) sowie der Verbrennungskraftmaschine<br />

erlauben.<br />

Im Fahrbetrieb übernimmt der elektrische<br />

Antrieb den größten Teil der dynamischen<br />

Fahrzustände, so dass der Verbrennungsmotor<br />

nur in einem kleinen<br />

Teil des gesamten Kennfeldes genutzt<br />

wird. Damit ist laut Getrag eine Optimie-<br />

Schnell<br />

umsetzbarer<br />

Elektroantrieb<br />

_ Mit dem Boosted Range Extender<br />

hat Getrag eine elektrische Antriebsstrangarchitektur<br />

entwickelt,<br />

welche die Vorteile des konventionellen<br />

Antriebs, des Hybridantriebs<br />

und der derzeitig verfügbaren reinen<br />

Elektroantriebe vereint.<br />

rung des Systems in Bezug auf Wirkungsgrad,<br />

Kosten und Bauraum möglich.<br />

Das Lastschaltgetriebe wird über eine<br />

kompakte, integrierte Steuermodul-/<br />

Hydraulikeinheit betätigt. Zum Anfahren<br />

befindet sich das System im elektrischen<br />

Betrieb, in dem der Elektromotor im ersten<br />

Gang für den Vortrieb sorgt. Durch<br />

das erhöhte Raddrehmoment sollen sich<br />

sehr gute Beschleunigungswerte sowie<br />

eine hervorragende Steigfähigkeit erzielen<br />

lassen. Bei niedrigem Ladezustand<br />

des elektrischen Speichers wird der Verbrennungsmotor<br />

gestartet. Im seriellen<br />

Betrieb versorgt er mit Hilfe des Generators<br />

den Elektromotor mit Energie. Bei<br />

typischen Geschwindigkeiten im Stadtverkehr<br />

kann dann der Verbrennungsmotor<br />

im parallelen Betrieb direkt mit dem<br />

Abtrieb gekoppelt werden.<br />

Außerhalb von Ortschaften wird der<br />

zweite Gang geschaltet. Die Verbrennungskraftmaschine<br />

läuft – soweit sie<br />

aktiv ist – nun im Bereich des optimalen<br />

spezifischen Verbrauchs. Das schnelle<br />

Beschleunigen übernimmt in diesem<br />

Fahrzustand bei Bedarf der elektrische<br />

Motor.<br />

Der Antrieb erfolgt über ein konventionelles<br />

Kegelrad-Differential. Das<br />

Konzept erlaube es, Standardbauteile<br />

mit hohem Produktionsvolumen zu verbauen.<br />

Das Konzept des Boosted Range<br />

Extender bedarf laut Getrag keiner Revolution<br />

in der Infrastruktur und sei mit<br />

den vorhandenen Systemen marktfähig.<br />

Dies ermögliche eine zeitnahe Markteinführung.<br />

rl

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!