Investitionen in die Menschlichkeit – sind immer ein Gewinn ...
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Ganzjahreswohngruppen Dornbirn (GWG)<br />
Biwak an der<br />
Roten Wand<br />
Nachdem Biwaksack, Benz<strong>in</strong>kocher,<br />
Schlafsack, Essen und warme<br />
Kleidung <strong>in</strong> den Rucksäcken verstaut<br />
s<strong>in</strong>d, fahren wir los zum Formar<strong>in</strong>see.<br />
E<strong>in</strong>e Tour, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e Investition <strong>in</strong> das<br />
eigene Vertrauen und Können ist.<br />
Wir, das s<strong>in</strong>d Emanuel, Sandra und Rebecca<br />
mit Betreuer Dietmar und Patrick aus<br />
der Schl<strong>in</strong>ser Wohngruppe. Beim Parkplatz<br />
angekommen schultern wir <strong>die</strong> Rücksäcke<br />
und wandern zur Hochebene unter den<br />
Südwänden der roten Wand. Die Rucksäcke<br />
s<strong>in</strong>d recht schwer und so machen wir<br />
e<strong>in</strong>e Pause. Die Nebelschwaden hüllen uns<br />
zeitweise e<strong>in</strong>. Die Felswände mit den Höhlen<br />
am Wandfuß können wir aber zeitweise<br />
schon erkennen. Bald f<strong>in</strong>den wir e<strong>in</strong>en Weg<br />
durch <strong>die</strong> ste<strong>in</strong>ige Hochebene. Mit etwas<br />
Anstrengung schaffen wir auch noch <strong>die</strong><br />
steilen Schotterhalden zum Wandfuß.<br />
Nächtlicher Graupelschauer<br />
„Unsere“ Höhle haben wir bald gefunden<br />
und so richten wir uns das Lager e<strong>in</strong>. Jetzt<br />
kommt der Benz<strong>in</strong>kocher zum E<strong>in</strong>satz, unser<br />
Menü heute: ch<strong>in</strong>esische Gemüsenudeln.<br />
Aber oje, wir haben nur e<strong>in</strong> Besteck<br />
dabei. Ke<strong>in</strong> Problem für uns, wir schnitzen<br />
uns selber Löffel aus Holz. In e<strong>in</strong>em Kreis<br />
um den Topf genießen wir unser fe<strong>in</strong>es<br />
Abendessen. Müde vom Anstieg kriechen<br />
wir bald <strong>in</strong> unsere Schlafsäcke und betrachten<br />
den klaren Sternenhimmel. In der<br />
Nacht zieht der Himmel aber wieder zu. Der<br />
nächtliche Graupelschauer kann uns <strong>in</strong> unserer<br />
geschützten Höhle jedoch nichts<br />
mehr anhaben.<br />
Ziel geschafft, nächstes im Auge<br />
Am Morgen ist es wieder wolkenlos. Nach<br />
der recht kühlen Nacht s<strong>in</strong>d wir froh um <strong>die</strong><br />
wärmenden Sonnenstrahlen. Nachdem wir<br />
gefrühstückt und alles <strong>in</strong> den Rucksäcken<br />
verstaut haben, wandern wir zu den Seen<br />
am Rothorn. Dort angekommen erkunden<br />
wir erst <strong>die</strong> riesigen Felsblöcke und üben<br />
uns im Klettern und Ste<strong>in</strong>e <strong>in</strong> den See werfen.<br />
Hungrig von unseren Erkundigungen<br />
jausnen wir auf den Felsblöcken am See.<br />
Die letzte Etappe zurück zum Parkplatz<br />
geht es recht steil h<strong>in</strong>unter und so s<strong>in</strong>d wir<br />
froh, dass wir es geschafft haben! Bei der<br />
Rückfahrt machen wir noch e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />
Abstecher zum Spullersee, unserem vielleicht<br />
nächstem Ziel.<br />
Dietmar Tschabrun<br />
Ganzjahreswohngruppen Rankweil (GWG)<br />
Expeditionen <strong>in</strong><br />
<strong>die</strong> Wirklichkeit<br />
E<strong>in</strong>e ganz besondere Förderung der<br />
Beziehungsarbeit unternahm <strong>die</strong><br />
GWG Rankweil am Bodensee. „In<br />
e<strong>in</strong>em Boot sitzen“ wurde dabei mehr<br />
als sprichwörtlich genommen.<br />
Neues wird am Horizont sichtbar. Mutig,<br />
wie e<strong>in</strong>st Entdecker <strong>in</strong> großen Expeditionen,<br />
zeigt <strong>die</strong> Stiftung Jupident Flagge <strong>in</strong><br />
der Betreuung von K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen.<br />
Neues Konzept, neue Wohnhäuser,<br />
neue Teams, neue K<strong>in</strong>der, all <strong>die</strong>s ist e<strong>in</strong>e<br />
spannende Herausforderung für alle.<br />
Die Beziehungsarbeit ist <strong>die</strong> Basis für gutes<br />
Gel<strong>in</strong>gen <strong>–</strong> auch pädagogischer Interventionen,<br />
harmonierender Teams, Arbeitsbeziehungen,<br />
Gruppen und Freundschaften.<br />
In der ersten Septemberwoche, fern vom<br />
Alltag, hatten drei ErzieherInnen und<br />
sechs K<strong>in</strong>der der GWG Rankweil <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
sich auf engstem Raum kennen<br />
zu lernen, Probleme geme<strong>in</strong>sam zu lösen,<br />
und neue Perspektiven für <strong>die</strong> Zukunft zu<br />
entwickeln. In e<strong>in</strong>em Boot kann viel erlebt<br />
werden: unendliches Freiheitsgefühl trifft<br />
sich mit Verantwortung, W<strong>in</strong>d mit W<strong>in</strong>chen<br />
(Kurbel)....<br />
In <strong>die</strong>sem Segelprojekt sahen <strong>die</strong> K<strong>in</strong>der<br />
nicht nur <strong>die</strong> fasz<strong>in</strong>ierende Natur- und Kulturlandschaft<br />
der Region Bodensee, sondern<br />
lernten auch Grundkenntnisse der<br />
Seefahrt kennen. Durch <strong>die</strong> professionelle<br />
Begleitung der ErzieherInnen wurden <strong>die</strong><br />
Jugendlichen angeregt, herausfordernde<br />
ungewohnte Aufgaben zu lösen und entdeckten<br />
dabei auf spielerische Art und<br />
Weise ihre wertvollen <strong>in</strong>neren Ressourcen<br />
und Kompetenzen. Durch Lob und Annerkennung<br />
<strong>in</strong> den Reflexionen wurde das<br />
Selbstvertrauen, sowie das Selbstwertgefühl<br />
gestärkt, Visionen und Ziele für e<strong>in</strong>e<br />
positive Lebensgestaltung entwickelt und<br />
vor allem Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong><br />
und Teamfähigkeit wirklich gelebt.<br />
Jupidu Seite 14 Jupidu Seite 15<br />
Michael Pre<strong>in</strong><br />
Wohngeme<strong>in</strong>schaft Frastanz (WG)<br />
Investition <strong>in</strong> gute Nachbarschaft<br />
<strong>–</strong> Nachbarschaftlicher Herbsttreff<br />
Mitte Oktober lud <strong>die</strong> Wohngeme<strong>in</strong>schaft<br />
Frastanz ihre Nachbarn zu<br />
e<strong>in</strong>em gemütlichen Herbstreff mit<br />
Kürbiscremesuppe, heißen Kastanien,<br />
Brötchen und leckeren Kuchen <strong>in</strong><br />
ihren Garten.<br />
E<strong>in</strong>e gute Nachbarschaft ist zwar Gold<br />
wert, lebt aber <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie von menschlicher<br />
Wärme. Susi, <strong>die</strong> Hausfrau der Wohngeme<strong>in</strong>schaft,<br />
überraschte wie schon so<br />
oft mit ihrem Talent mit e<strong>in</strong>fachen Mitteln<br />
e<strong>in</strong>e behagliche und stimmungsvolle Atmosphäre<br />
zu schaffen. E<strong>in</strong> ordentlicher<br />
Süßmost durfte auch nicht fehlen und fand<br />
bei den Gästen und den Bewohnern auch<br />
schnell se<strong>in</strong>e Liebhaber.<br />
Während <strong>die</strong> Gäste sich auf dem Festgelände<br />
verteilten und plauderten, erkundeten<br />
<strong>die</strong> K<strong>in</strong>der neugierig <strong>die</strong> Lämpchen,<br />
Fackeln, Kürbisköpfe und das Feuer auf der<br />
Wiese. Es wurde mit kle<strong>in</strong>en Stöckchen gestochert<br />
und unter Aufsicht auch e<strong>in</strong> wenig<br />
gezündelt. Aus Holzmangel unterhielten<br />
wir vorerst e<strong>in</strong>e sprichwörtliche „Sparflamme“.<br />
Das hatte aber se<strong>in</strong>e Nachteile,<br />
denn es entwickelte sich dichter Rauch.<br />
Holz und Baumstümpfe<br />
Die sprichwörtliche Nachbarschaftshilfe<br />
löste das Problem unkompliziert: Es wurde<br />
Feuerholz herbeigeschafft und das Feuer<br />
brannte schließlich „ghörig“. Die lodernden<br />
Flammen zogen <strong>immer</strong> mehr Gäste<br />
und Bewohner von den Tischen ans Feuer,<br />
sodass sich nach E<strong>in</strong>bruch der Dunkelheit<br />
alle Anwesenden zu e<strong>in</strong>em „Hock“ r<strong>in</strong>gsum<br />
<strong>die</strong> Flammenquelle wiederfanden. Ermöglicht<br />
wurde <strong>die</strong>s durch e<strong>in</strong>e weitere<br />
Nachbarschaftshilfe der praktischen Art<br />
<strong>–</strong> als Sitzgelegenheit stellten <strong>die</strong> Nachbarn<br />
Baumstümpfe bereit. Bei Kaffee, Limo und<br />
Most wurde geredet und gelacht, von erlebten<br />
Alltags- und WG-Geschichten erzählt,<br />
Ansichten geschildert und sprichwörtlich<br />
über „Gott und <strong>die</strong> Welt“ philosophiert.<br />
Was jetzt noch fehlte war noch e<strong>in</strong> wenig<br />
Salzgebäck zum Knabbern. Den Betreuern<br />
<strong>die</strong> Packungen abzutricksen und <strong>die</strong> „Tücken“<br />
der Verpackung zu überw<strong>in</strong>den war<br />
e<strong>in</strong>e weitere, teils amüsante Erfahrung für<br />
manchen Jugendlichen...<br />
Wir möchten uns an <strong>die</strong>ser Stelle bei<br />
allen Nachbarn der Wohngeme<strong>in</strong>schaft<br />
Frastanz für ihr zahlreiches Ersche<strong>in</strong>en<br />
bedanken. Sie haben uns durch ihre<br />
Anwesenheit nicht nur e<strong>in</strong> besseres gegenseitiges<br />
Kennenlernen, sondern das<br />
Erlebnis e<strong>in</strong>es stimmungsvollen Herbstabends<br />
ermöglicht. Besonderer Dank<br />
gilt Nachbar Manfred, der an <strong>die</strong>sem<br />
Abend gefilmt hat und uns e<strong>in</strong>e professionell<br />
gestaltete DVD überreichte, <strong>die</strong> uns<br />
viel Freude bereitet!