TFH-Presse 3/2007 - Beuth Hochschule für Technik Berlin
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30<br />
tfh 3|07<br />
campus<br />
Von jungem Gemüse und alten Hasen<br />
<strong>TFH</strong>-Studierende gestalten den Messeauftritt der DTHG<br />
100 Jahre technische Entwicklung in<br />
fünf Ausstellungsbereichen, Präsentationsfläche<br />
<strong>für</strong> einen Dachverband, ein<br />
komplett neues Design und reichlich<br />
Raum <strong>für</strong> Kommunikation auf 240 m 2<br />
Standfläche und 16 Hängepunkte. Das<br />
waren die Anforderungen der Deutschen<br />
Theatertechnischen Gesellschaft<br />
(DTHG) <strong>für</strong> die Gestaltung des Messestandes<br />
zur Showtech <strong>2007</strong>. Beauftragt<br />
wurde Prof. Tina Kitzing, die dies als<br />
Chance nutzte, ihre Lehrinhalte im Fach<br />
Veranstaltungsgestaltung am Beispiel<br />
eines realen Projektes zu vermitteln und<br />
so die oftmals graue Theorie mit Leben<br />
zu füllen. Enstanden ist bei geringem<br />
Budget ein extravaganter Stand.<br />
Seit 2006 lehrt Tina Kitzing unter anderem<br />
Veranstaltungsgestaltung im Bachelorstudiengang<br />
»Veranstaltungstechnik<br />
und -management«. Dieser verbindet<br />
den klassischen Maschinenbau mit<br />
künstlerischen und betriebswirtschaftlichen<br />
Aspekten, mit dem Ziel, eine<br />
Brücke zwischen Kunst und <strong>Technik</strong> zu<br />
schlagen.<br />
Prof. Tina Kitzing und die Vorsitzende<br />
der DTHG, Karin Winkelsesser, erstellten<br />
ein Anforderungsprofil <strong>für</strong> die Messestandgestaltung,<br />
das sie als Semesteraufgabe<br />
an die Studierenden des vierten<br />
Semesters übergab. Die Seminargruppe<br />
wurde in sechs Einzelgruppen<br />
unterteilt. Eine Gruppe legte den gestalterischen<br />
Rahmen fest. Auf Wunsch der<br />
DTHG sollten fünf Ausstellungsbereiche<br />
die geschichtliche Entwicklung des Verbandes<br />
aufzeigen: Theaterarchitektur,<br />
Ton/Video, Bühnenbeleuchtung, Bühnenmaschinerie<br />
und Bühnenbild/Kostüm.<br />
Die Gestaltung und inhaltliche Recherche<br />
dieser fünf Themenbereiche übernahmen<br />
die einzelnen Gruppen. Die jeweils<br />
15 m 2 großen Ausstellungsflächen<br />
stellen neben der geschichtlichen Entwicklung<br />
der DTHG auch fünf Eckpfeiler<br />
jeglicher Theater- und Showproduktion<br />
dar. Zudem sollten ein großzügig angelegter<br />
Kommunikationsbereich und ein<br />
Bewirtungsbereich entstehen.<br />
Der Entwurf von Andreas Heinrich, Tina Vietze, Christian Wurmbach, Johannes Kritzler.<br />
Der Wiedererkennungseffekt der Farbe<br />
Orange – Verbandsfarbe der DTHG –<br />
sollte genutzt werden, um Besucher<br />
an den DTHG-Stand zu ziehen. Schon<br />
beim Betreten des Messegeländes<br />
wurde der Besucher angesprochen und<br />
bekam eine Orange geschenkt, bestückt<br />
mit dem DTHG-Logo und Angaben zum<br />
Messestandort.<br />
Der Stand vermittelte ein offenes und<br />
transparentes Erscheinungsbild, das<br />
Foto: Kitzing<br />
Ein gelungener Stand – nicht nur im Entwurf,<br />
auf der Messe gab es viel Lob.<br />
einladend wirkte und eine angenehme<br />
Atmosphäre hatte. Um bei dem Betrachter<br />
einen innovativen Eindruck zu hinterlassen,<br />
schied der Einsatz rechteckiger<br />
Formen zur Standaufteilung aus. Eine zu<br />
ebener Erde kreisrunde und in räumlicher<br />
Perspektive spiralförmige Abgrenzung<br />
der Ausstellungsbereiche erzeugte<br />
im Zusammenspiel mit dem transparenten<br />
Gesamteindruck eine deutlich wahrnehmbare<br />
Raumabgrenzung. Dieser<br />
Effekt wurde durch die natürliche Form<br />
der Spirale und die eingesetzte Materialkombination<br />
unterstützt. Die fünf Aus-<br />
stellungsbereiche waren sternförmig um<br />
das Zentrum des Standes angeordnet.<br />
Durch die Verbindung eines jeden Ausstellungsbereiches<br />
mittels Traversen mit<br />
dem Zentrum vereinen sich diese und<br />
bilden eine Einheit – die DTHG.<br />
Im Zentrum zwischen den zwei rechteckigen<br />
Kabinen lag der Kommunikationsbereich.<br />
Die nur dort existierende<br />
rechteckige Form verlieh dem filigran<br />
aufgebauten Messestand Stabilität.<br />
Eine flexible Nutzung des Kommunikationsbereiches<br />
wurde durch variabel einsetzbares<br />
Mobiliar ermöglicht. Durch<br />
den Einsatz von Weiß am Messestand<br />
wurde eine offene und helle Wirkung<br />
erzielt. Schwarze Möbel setzten die<br />
nötigen Akzente und schafften Eleganz.<br />
Durch den hellgrauen Teppichboden<br />
blieb die Helligkeit des Standes erhalten<br />
und farbige Exponate und Printmedien<br />
kamen besser zur Geltung.<br />
Durch kontinuierliche Zusammenarbeit<br />
und ständigen Informationsaustausch<br />
der einzelnen Gruppen gelang es, dem<br />
Messestand einen einheitlichen Charakter<br />
zu verleihen und die Individualität<br />
der einzelnen Bereiche herauszustellen.<br />
Im Anschluss an das Projekt entwickelte<br />
sich eine weiterführende<br />
Zusammenarbeit zwischen einigen<br />
Studierenden, Prof. Tina Kitzing sowie<br />
dem Vorstand und den Verantwortlichen<br />
der DTHG.<br />
Andreas Heinrich, Tina Vietze,<br />
Christian Wurmbach, Kai Zimmermann