Hysterie oder sinnvolle Wachsamkeit? - Landeskrankenhaus Feldkirch
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Aus den Häusern<br />
Radioonkologie auf<br />
höchstem Niveau<br />
Die Radioonkologie wurde<br />
innerhalb der letzten zwei Jahre<br />
massiv aufgerüstet: Nunmehr<br />
stehen für die Patienten zwei<br />
Linearbeschleuniger (LINACs)<br />
neuester Generation sowie ein<br />
neues Niedervoltbestrahlungsgerät<br />
in neu adaptierten Räumlichkeiten<br />
zur Verfügung. Insgesamt<br />
wurden rund 4 Mio. Euro in die<br />
technische Ausstattung und 4,5<br />
Mio. Euro in die Infrastruktur<br />
investiert.<br />
„Mit den zusätzlichen Geräten<br />
können wir fast das gesamte<br />
Spektrum der Strahlentherapie<br />
anbieten und dürfen uns durchaus<br />
als eines der m<strong>oder</strong>nsten<br />
Strahlenzentren Europas bezeichnen“,<br />
freut sich Prim. Doz.<br />
Dr. Alexander De Vries. Zum<br />
nunmehr umfassenden Leistungsspektrum<br />
gehören neben der<br />
Standardbestrahlung von Tumorpatienten<br />
auch die Bestrahlung<br />
Prim. Doz.<br />
Dr. Alexander De Vries<br />
„Wir dürfen uns inzwischen<br />
durchaus als eines der<br />
m<strong>oder</strong>nsten Strahlenzentren<br />
in Österreich - wenn<br />
nicht gar in Europa - bezeichnen.“<br />
8<br />
Julia Hagen, RT<br />
gutartiger Erkrankungen, die<br />
intra-operative Bestrahlung z.B.<br />
von Brustkrebspatientinnen <strong>oder</strong><br />
die sog. „Prostata-Spickung“ als<br />
Behandlungsalternative zur operativen<br />
Prostataentfernung. Damit<br />
können fast alle Patienten in<br />
<strong>Feldkirch</strong> nach den nationalen und<br />
internationalen Empfehlungen<br />
wohnortnah behandelt werden.<br />
„Nur mehr in wenigen Ausnahmefällen<br />
müssen Patienten mit sehr<br />
seltenen Erkrankungen in Spezialkliniken<br />
überwiesen werden“,<br />
so De Vries. Aber auch in diesem<br />
Fall erfolgt die gesamte Organisation<br />
und die Kontaktaufnahme<br />
über die Strahlentherapie <strong>Feldkirch</strong>,<br />
damit sich die Betroffenen<br />
stets gut betreut fühlen können.<br />
Für die Mitarbeiter der Abteilung<br />
haben die Neuerungen aufgrund<br />
der längeren Umbauphase, der<br />
intensiven Einlernphase und des<br />
gestiegenen administrativen Aufwands<br />
verständlicherweise einen<br />
Mehraufwand bedeutet. Dieser<br />
wird aber durch die Möglichkeit,<br />
an einem attraktiven Arbeitsplatz<br />
mit großem Entwicklungspotential<br />
tätig zu sein, mehr als wett<br />
gemacht.<br />
„Die neuen Geräte bedeuten<br />
für uns eine Arbeitserleichterung<br />
und deutlich<br />
mehr Bedienungskomfort.<br />
Auch die Patienten profitieren<br />
von der hochm<strong>oder</strong>nen<br />
Technologie.“<br />
VORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSER<br />
Das magazin Der Vorarlberger lanDeskrankenhäuser<br />
p Am LKH <strong>Feldkirch</strong> stehen nunmehr zwei Linearbeschleuniger<br />
neuester Generation zur Verfügung.<br />
Das PET/CT bildet biochemische<br />
und physiologische Funktionen ab. q<br />
VORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSER Das magazin Der Vorarlberger lanDeskrankenhäuser<br />
Aus<br />
t Mit dem SPECT-<br />
Gerät können Stoffwechselwege<br />
und<br />
-funktionen im Körper<br />
verfolgt werden.<br />
Regina Becherer, RT<br />
„Das PET/CT-Gerät erhöht<br />
dank zeitsparender Untersuchungen<br />
nicht nur das<br />
Wohlbefinden der Patienten,<br />
sondern liefert uns<br />
auch gleichzeitig CT-Bilder,<br />
die für die Diagnostik von<br />
großem Nutzen sind.“<br />
Die neusten Anschaffungen auf<br />
der Nuklearmedizin sind ein so<br />
genanntes PET/CT- sowie ein<br />
SPECT/CT-Gerät. PET steht<br />
für Positronen-Emissions-Tomographie<br />
und ist ein bildgebendes<br />
Verfahren, das Schnittbilder des<br />
Patienten erzeugt, indem es die<br />
Verteilung einer schwach radioaktiv<br />
markierten Substanz im Organismus<br />
sichtbar macht und damit<br />
biochemische und physiologische<br />
Funktionen abbildet. SPECT<br />
steht für „Single Photon Emission<br />
Computed Tomography“<br />
und ist ebenfalls ein bildgebendes<br />
Verfahren, mit dem Stoffwechselwege<br />
und -funktionen im Körper<br />
verfolgt und dargestellt werden.<br />
Beide sind mit einem klassischen<br />
Computertomographen kombiniert,<br />
um die Ergebnisse durch<br />
eine zeit- und lagegleiche CT-<br />
Untersuchung noch zu optimieren.<br />
Dank der neuen Geräte sind die<br />
nuklearmedizinischen onkologischen<br />
Untersuchungen derart<br />
verfeinert, dass die erhaltenen Informationen<br />
für Operationen und<br />
strahlentherapeutische Eingriffe<br />
deutlich besser verwertet werden<br />
können. „Die Bilder haben nun<br />
aufgrund der höheren Genauigkeit<br />
auch für die zuweisenden Ärzte<br />
bedeutend mehr Aussagekraft und<br />
sind leichter zu interpretieren,<br />
wovon die Patienten unmittelbar<br />
profitieren“, so der Leiter der Ab-<br />
Prim. Doz.<br />
Dr. Alexander Becherer<br />
„Dank der neuen Geräte<br />
konnten die nuklearmedizinischen<br />
Untersuchungen<br />
deutlich verfeinert und die<br />
Behandlung weiter verbessert<br />
werden.“<br />
den Häusern<br />
Optimale Behandlung<br />
auf der Nuklearmedizin<br />
teilung Prim. Doz. Dr. Alexander<br />
Becherer. Dies rechtfertigt auch<br />
die Investitionen von 1,5 Mio.<br />
Euro in die Geräte sowie 1,2 Mio.<br />
Euro in die bauliche Adaption der<br />
Infrastruktur.<br />
Zusätzlich wurde die medikamentöse<br />
Therapie von Tumoren<br />
mit radioaktiv markierten „Rezeptorliganden“<br />
eingeführt. Als<br />
Ligand wird in der Biochemie<br />
und in verwandten Wissenschaften<br />
ein Stoff bezeichnet, der an<br />
einen Rezeptor (z.B. Protein)<br />
binden kann. Man kann sich den<br />
Rezeptor wie ein Schloss und<br />
den Liganden wie den einzigen<br />
passenden Schlüssel vorstellen.<br />
Die Methode ist häufig die<br />
einzige Behandlungsoption bei<br />
inoperablen so genannten „neuroendokrinen<br />
Tumoren“. Dies sind<br />
seltene Tumore, die vor allem im<br />
Magen-Darm-Trakt <strong>oder</strong> in der<br />
Bauchspeicheldrüse auftreten. Mit<br />
Hilfe dieser speziellen radioaktiven<br />
Medikamente gelingt es, die<br />
Tumore zu kontrollieren. Bisher<br />
war die nächstgelegene Einrichtung<br />
für diese Art der Behandlung<br />
die Uniklinik Innsbruck. „Nun<br />
aber können die Betroffenen in<br />
Wohnortnähe optimal behandelt<br />
werden – eine große Erleichterung<br />
für Patienten und Angehörige“,<br />
weiß Becherer. n<br />
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