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MEMORIAV BULLETIN

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Gewusst wie. Agathe Jarczyk<br />

beim Reinigen der Spulen.<br />

Foto: Markus Frietsch, Zürich<br />

8 M EMORIAV <strong>BULLETIN</strong> NR.1 4<br />

Agathe Jarczyk hat 2001 an der Hochschule<br />

der Künste in Bern den Studiengang<br />

Konservierung und Restaurierung<br />

von modernen Materialien und Medien<br />

abgeschlossen. Wir haben die engagierte<br />

Fachfrau an ihrem Arbeitsort in<br />

Oftringen getroffen.<br />

LAURENT BAUMANN<br />

UND FELIX RAUH, <strong>MEMORIAV</strong><br />

Am Bahnhof Zofingen wartet Agathe Jarczyk<br />

mit dem Firmenauto der videocompany.ch auf<br />

uns. Ausgebildet als Diplomrestauratorin FH<br />

ist sie die erste Fachkraft in der Schweiz, die<br />

sich mit der Vertiefungsrichtung «Moderne<br />

Materialien und Medien» auf das Restaurieren<br />

von Videos spezialisiert hat. Seit sechs<br />

Jahren ist sie nun bei der videocompany.ch<br />

für das Restaurieren der Videos zuständig.<br />

Produzieren, ausstellen und konservieren<br />

Schon seit Ende der 80er-Jahre bietet das Team<br />

um Aufdi Aufdermauer kompetente Beratung<br />

und audiovisuelle Ausrüstung aller Art an.<br />

Aber auch für die Produktion, Postproduktion,<br />

Archivierung, Konservierung und Restaurierung<br />

von Videos ist man hier an der richtigen<br />

Adresse. Die Führung durch die schlichten<br />

Räumlichkeiten erlaubt Einblicke in die<br />

Mediengeschichte der letzten 20 Jahre: meterweise<br />

Kabel, grosse Kisten voll mit Fernsteuerungen,<br />

Röhrenprojektoren, alte und neue<br />

Videorekorder, Videokameras und Monitoren.<br />

Material, das für eine historisch korrekte Vorführung<br />

von Videokunst gebraucht wird. Aber<br />

auch neue Gerätschaften sind zu sehen. Computer,<br />

digitale Speichermedien, Schnittplätze<br />

und für Restaurierungsarbeiten unerlässliche<br />

Bandreinigungsmaschinen und Signalmessgeräte<br />

sind im Verlauf der Firmengeschichte<br />

zusammengekommen.<br />

Zusammen mit alten Hasen<br />

die Videotechnik erforschen<br />

Die videocompany.ch sei ein guter Ort, um<br />

zusammen mit alten Hasen die Welt der Videotechnik<br />

zu erforschen, antwortet Agathe auf die<br />

Frage, wieso sie hier arbeite. Auf diese Genossenschaft<br />

aufmerksam wurde sie, als sie für<br />

ihre erste Videorestaurierung auf der Suche<br />

nach Dummies für die Laserdiscs war, die sie<br />

restaurieren wollte. Die videocompany.ch hatte<br />

einen ganzen Grundstock an Laserdiscs, an<br />

denen Agathe ihre Restaurierungsmethoden<br />

herzhaft testen konnte.<br />

Spätestens bei ihrer Diplomarbeit zu Kopierstrategien<br />

von Videokunst war für die Restauratorin<br />

klar, dass sie gerne bei der videocompany.ch<br />

arbeiten würde. Für den Grossteil der<br />

praktischen Arbeiten in Rahmen der Diplomarbeit<br />

stellte videocompany.ch ihr die Studiogeräte<br />

zur Verfügung.<br />

Unkenntnis im Umgang<br />

mit Video als Grundproblem<br />

Ihr Spezialwissen kann Agathe bei der videocompany.ch<br />

oft einsetzen. Wie andere Kunstobjekte<br />

aus Kunststoff unterliegen auch Videoträger<br />

einer natürlichen Alterung. Häufig sind<br />

sich dessen aber weder die Künstler noch die<br />

Sammler bewusst. Schlechte Lagerung und<br />

unsachgemässe Behandlung führen dazu, dass<br />

die Bänder verschmutzen und schneller altern.<br />

Bei der Restaurierung geht es dann darum,<br />

den Originalzustand des Bildes und Tons so<br />

weit als möglich wieder herzustellen. Der<br />

Zustand des Magnetbandes kann durch Reinigung<br />

und sachgemässe Lagerung stabilisiert<br />

werden, sodass die Alterungsprozesse weniger<br />

schnell ablaufen. Die Information auf dem<br />

Magnetträger wird in erster Linie durch eine<br />

Migration auf einen anderen Träger erhalten.<br />

Oftmals lässt es sich hierbei aber nicht vermeiden,<br />

dass Fehler, wie z.B. Drop-Outs, die<br />

durch Abrieb entstehen, mitkopiert werden.<br />

Wesentlich ist, zwischen bereits vorhandenen

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