Antony Gormley KUB 09.03
Antony Gormley KUB 09.03
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<strong>Antony</strong> <strong>Gormley</strong><br />
Critical Mass II | 1995<br />
Gusseisen<br />
Variabel, 60 lebensgroße Elemente<br />
Installationsansicht,<br />
StadtRaum Remise, Wien<br />
Fotografie: Elfi Tripamer<br />
Das Kunsthaus Bregenz präsentiert vier wichtige Installationen von<br />
<strong>Antony</strong> <strong>Gormley</strong> aus den letzten 15 Jahren, an denen sich nicht<br />
nur der kontinuierliche Dialog des britischen Künstlers mit dem<br />
Wesen und der Dynamik des Genres Skulptur nachvollziehen lässt.<br />
Deutlich wird auch, wie damit Raum erkundet und besetzt und<br />
der Betrachter aufgefordert wird, sich, seine Wahrnehmung und<br />
die Bedingungen seines Selbstverständnisses neu auszurichten.<br />
Unablässig ergründen die Arbeiten <strong>Antony</strong> <strong>Gormley</strong>s, die sich einer<br />
Fetischisierung des Objekts widersetzen, die Grenzen und die Syntax<br />
des Mediums Skulptur und seiner Ausdrucksmittel und beanspruchen<br />
in zunehmender Weise die Aufmerksamkeit des Betrachters,<br />
dessen Engagement und aktive Partizipation er einfordert.<br />
Die Ausstellung führt vier zentrale Serien aus <strong>Gormley</strong>s<br />
Gesamtwerk zusammen. Allotment und Critical Mass beschäftigen<br />
sich auf dialektisch unterschiedliche Weise mit dem kollektiven<br />
Körper: hier Körperformen, die fallen oder fallengelassen werden<br />
und ein chaotisches Feld der Hoffnungslosigkeit bilden; dort in<br />
einem strengen urbanen Flächenraster angeordnete leere Betonhülsen.<br />
Ganz anders als diese gegensätzlichen Massen und Räume<br />
erzeugt Clearing ein dynamisches Feld: eine netz- oder nestartige<br />
Zeichnung, die den Betrachter in sich verstrickt, in ihren Bann<br />
zieht und zu den klar abgegrenzten Volumina der Architektur<br />
Zumthors in Widerspruch steht, aber dennoch für atmosphärische<br />
Veränderungen des Lichts offen bleibt. Diesem Gefühl werden die<br />
Ergebnisse einer gebändigten Explosion gegenübergestellt, in<br />
denen das Körperliche in den sieben Tonnen rostigen Eisens, aus<br />
denen Body und Fruit bestehen, auf das Inkommensurable trifft.<br />
Diese beiden Werke <strong>Gormley</strong>s – die ersten, denen man beim<br />
Betreten des <strong>KUB</strong> begegnet – sind zwei der zwischen 1990 und<br />
1994 entstandenen Expansion Works. Die Haut bzw. sensorische<br />
Körpergrenze wird mittels gleichmäßiger Holme erweitert, die<br />
strahlenförmig von Knotenpunkten an den Extremitäten des Körpers<br />
wegführen. Die Hölzer sind an den äußeren Enden verbunden<br />
und bilden so eine durchgängige Oberfläche. Body (1991– 1993,<br />
Gusseisen, 6 t) und Fruit (1991– 1993, Gusseisen, 1,25 t) basieren<br />
auf der Abgussform eines Körpers in der Startposition eines