Aufwind â - Evangelisches Erwachsenenbildungswerk Nordrhein
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10<br />
Herausforderungen für die Begegnungsstätten<br />
2. Herausforderungen für die<br />
Begegnungsstätten<br />
2.1 Demografische Daten<br />
Während es zu früheren Zeiten<br />
der gemeinwesenorientierten<br />
Offenen Altenarbeit<br />
darum ging, für »die Alten«<br />
als damalig geltende »Randgruppe«<br />
Orte zu schaffen,<br />
durch die sie Unterstützung<br />
und Solidarität erhielten, stehen<br />
die Begegnungsstätten<br />
für ältere Menschen heute<br />
ganz neuen Herausforderungen<br />
gegenüber.<br />
Bis zum Jahr 2020 werden<br />
50 Prozent aller deutschen<br />
Kommunen mit mehr als<br />
5.000 Einwohnern schrumpfen<br />
und altern, wobei nach<br />
dem Jahr 2020 die Zahl der<br />
Personen im Erwerbsalter<br />
deutlich zurückgehen wird.<br />
Die Bevölkerung wird bis<br />
zum Jahr 2050 um etwa<br />
neun Prozent zurückgehen,<br />
wobei die Bevölkerung im Erwerbsleben<br />
(20 bis unter 65<br />
Jahre) voraussichtlich überproportional<br />
um 20 Prozent<br />
abnehmen, während die Anzahl<br />
der über 65-Jährigen um<br />
54 Prozent und der über 80-<br />
Jährigen um 174 Prozent zunehmen<br />
wird. Deren Bevölkerungsanteile<br />
werden dann<br />
29,6 Prozent bzw. zwölf Prozent<br />
betragen.<br />
10 Angaben nach: Bundesministerium für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend (Hg.): Potentiale des Alters, 35 f.<br />
11 Nach Magdalene Malwitz-Schütte, Perspektiven des<br />
Lernens im Alter.<br />
PROJEKT AUFWIND<br />
Die Annahmen entsprechen<br />
den seit Jahrzehnten beobachteten<br />
Entwicklungen und<br />
werden, sofern sie zutreffen,<br />
die Gesellschaft nachdrück -<br />
lich verändern. 10<br />
2.2 Differenziertheit<br />
des Alters<br />
Immer mehr Menschen werden<br />
immer älter. Die Zahl der<br />
Hochbetagten nimmt zu. Es<br />
gibt längst keine homogene<br />
Gruppe der Älteren oder des<br />
Alters mehr, wobei die Frage,<br />
ob das Alter je eine homogene<br />
Gruppe gewesen ist, offen<br />
bleiben kann. In den letzten<br />
Jahrzehnten haben sich in<br />
unserer Gesellschaft parallel<br />
unterschiedliche Altersgruppen<br />
mit unterschiedlichen<br />
Bedarfslagen herausgebildet.<br />
Die Jahre des Alters umfassen<br />
heute möglicherweise eine<br />
Zeitspanne von 20 bis 30<br />
Jahren. Dies entspricht einem<br />
kompletten Lebensabschnitt,<br />
der vielfältige Chancen<br />
für die Gestaltung dieser<br />
Lebenszeit in sich birgt.<br />
Alterskategorisierung 11<br />
Faktisch ist ein differenziertes<br />
Altersbild entstanden,<br />
das mehrere Generationen<br />
umfasst.<br />
2.3 Phänomene des Alters<br />
Der Wandel des Alters ist<br />
facettenreich. Traditionelle<br />
Modelle des Alterns können<br />
zu einer neuen Orientierung<br />
nicht mehr herangezogen<br />
werden, da die Bedingungen<br />
des Älterwerdens und des Alters<br />
stark verändert sind. Damit<br />
stehen die Träger der gemeinwesenorientiertenOffenen<br />
Altenarbeit und die Leiter<br />
und Leiterinnen von Begegnungs-<br />
und Servicezentren<br />
vor der Herausforderung,<br />
neue Leistungen und<br />
Angebote zu entwickeln, ohne<br />
auf weitreichende Praxiserfahrungen<br />
zurückgreifen<br />
zu können. Noch nie lebten<br />
zum Beispiel so viele ältere<br />
Menschen in den Quartieren<br />
und so viele Hochaltrige in<br />
ihrer Häuslichkeit, teilweise<br />
ganz auf sich gestellt. Ob in<br />
dieser sich wandelnden Situ-<br />
55/60 bis < 70-Jährige = ältere Menschen<br />
> 70- bis 75-Jährige = alte Menschen<br />
> 75- bis 80-Jährige = betagte Menschen<br />
> 80- bis 90-Jährige und älter = hochbetagte Menschen