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Lebenswelt Schule - Deutsche Kinder und Jugendstiftung

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wortungsnetzwerken. <strong>Schule</strong>n kooperieren auf gleicher Augenhöhemit ihren Partnern, zum Beispiel <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen, Einrichtungender Jugendhilfe, der Zivilgesellschaft <strong>und</strong> der Wirtschaft.Seit einem Jahr bewähren sich diese vier Prinzipien in der alltäglichenArbeit im Programm. Dabei haben die Akteure vor Ort <strong>und</strong> die beidenStiftungen schon jetzt einiges gelernt:• Eine klare Verantwortungsübernahme durch die Kommune <strong>und</strong> einProzess „von unten“ schließen sich nicht gegenseitig aus. Im Gegenteilkann die „klare Ansage“ etwa des Bürgermeisters oder andererwichtiger EntscheidungsträgerInnen vor Ort einen gemeinsamen,auf Beteiligung ausgerichteten Gestaltungsprozess enorm stimulieren.Umgekehrt ist Beteiligung „von unten“ frustrierend, wenn sienicht zu einer sichtbaren <strong>und</strong> erkennbaren Resonanz bei zentralenVerantwortungsträgern „oben“ beiträgt. Anders gesagt: Bildungslandschaftenerfordern neue Wege kommunalpolitischer Steuerung.In <strong>Lebenswelt</strong> <strong>Schule</strong> hatten die lokalen ProzessbegleiterInnen einewichtige Beratungsfunktion in diesem Prozess.• In <strong>Lebenswelt</strong> <strong>Schule</strong> werden Akteure auf allen Ebenen als Mitgestalterangesprochen <strong>und</strong> nicht als Ausführende von Beschlüssen oder Konzepten,auf die sie keinen Einfluss haben. Nur auf diesem Weg, so unsereErfahrung, gelingt die gemeinsame Verantwortungsübernahme.• Lokale Bildungslandschaften funktionieren nicht als Inseln. Es gehtnicht nur um <strong>Schule</strong>, sondern auch um Jugendhilfe, Wirtschaft <strong>und</strong>Stadtentwicklung. Auf das Aufwachsen von <strong>Kinder</strong>n haben nicht nurStädte Einfluss, sondern auch Landkreise, Schulaufsicht, die Länder,schließlich auch B<strong>und</strong> <strong>und</strong> EU. Eine wichtige Aufgabe bei der Gestaltunglokaler Bildungslandschaften besteht also in einem Übersetzungs-<strong>und</strong> Koordinationsprozess, der diese Ebenen einbezieht.Nur so kann es neben der Vernetzung von Personen auch eine intelligentereNutzung von Ressourcen geben.• Die Philosophie individueller Förderung <strong>und</strong> der Ansatz einer die Biographiebegleitenden Perspektive kann, so zeigen die Erfahrungenim Programm, ein Motor zur Entwicklung des lokalen Verantwortungsnetzessein. Ein solches Leitmotiv bietet die Chance, unterschiedlicheAkteure in die Diskussion einzubeziehen <strong>und</strong> sie nach ihremjeweiligen Verständnis <strong>und</strong> ihrer jeweiligen Praxis zu befragen.• Wenn sich <strong>Schule</strong>n in einen solchen Prozess begeben, verändert sichvieles: Auch sie können keine autarken Inseln bleiben, sondern werdenzu Partnern im Gemeinwesen, <strong>und</strong> eine solche Partnerschaftkann nur gelingen, wenn sie auf verlässlichen Gr<strong>und</strong>lagen basiert,die mancherorts in Kooperationsverträgen verschriftlicht werden.„<strong>Lebenswelt</strong> <strong>Schule</strong>“: Der Name des Programms beschreibt ein Spannungsverhältnis.Die <strong>Lebenswelt</strong> von <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen <strong>und</strong>die formalen Bildungseinrichtungen, allen voran die <strong>Schule</strong>, sind verschiedeneWelten, <strong>und</strong> das kann auch gar nicht anders sein. Interessantwird es aber, wenn dieses Spannungsverhältnis zum Motor einessehr lehrreichen Prozesses wird, in dem <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendliche sichauf Lern- <strong>und</strong> Entdeckungsreisen im Sozialraum begeben <strong>und</strong> <strong>Schule</strong>nzu einem Ort der Reflexion <strong>und</strong> Systematisierung spannender Themenwerden.Es sieht ganz danach aus, als könnte <strong>Lebenswelt</strong> <strong>Schule</strong> einen Beitrag zusolchen Entwicklungen leisten. Aber lesen Sie selbst.

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