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und Jugendhilfe (Hrsg.) Kinder - Peter Marquard

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Alleinerziehende A<br />

lich auch die Gewährung von Akteneinsicht durch den Betroffenen bzw. Aktenauskunft<br />

an den Betroffenen, soweit nicht (datenschutzrechtliche) Belange Dritter<br />

tangiert werden.<br />

Weiterführende Hinweise:<br />

Brack/Gaiser, Aktenführung in der Sozialarbeit. Neue Perspektiven für die klientenbezogene<br />

Dokumentation als Beitrag zur Qualitätssicherung, 3. Aufl. 2002; Stadt Essen, Aktenführung,<br />

3. Aufl. 2003<br />

Alleinerziehende<br />

Thomas Mörsberger<br />

Das Statistische B<strong>und</strong>esamt definiert Alleinerziehende als ledige, getrennt lebende,<br />

geschiedene <strong>und</strong> verwitwete Väter <strong>und</strong> Mütter, die mit ihren minder- oder volljährigen<br />

<strong>Kinder</strong>n in einem Haushalt zusammenleben. Dabei ist es unerheblich, ob außer<br />

dem alleinerziehenden Elternteil <strong>und</strong> den <strong>Kinder</strong>n noch weitere Personen im<br />

Haushalt leben (z.B. der Partner in einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft). Dieser<br />

Begriff enthält keinerlei Wertung <strong>und</strong> vermeidet konsequent negative Konnotationen,<br />

die von einer disfunktionalen Familienform ausgehen.<br />

Im Jahre 2005 lebten in Deutschland gut 2,5 Mio. Alleinerziehende mit 3,6 Mio.<br />

<strong>Kinder</strong>n; 2,2 Mio. dieser <strong>Kinder</strong> waren noch minderjährig. 87% der Alleinerziehenden<br />

sind Frauen. Über die Hälfte von ihnen leben vom Kindesvater getrennt<br />

bzw. sind geschieden (54,2%), knapp ein Viertel (24,3%) sind ledig <strong>und</strong> 21,5% verwitwet.<br />

Alleinerziehende erfahren heute eine weitgehende gesellschaftliche Akzeptanz<br />

<strong>und</strong> geben ungeachtet ihrer überproportionalen Arbeitsbelastung im Familien- <strong>und</strong><br />

Berufsalltag mehrheitlich an, mit ihrer Lebenssituation zufrieden zu sein. Gleichwohl<br />

weisen sie im Vergleich aller Lebensformen in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />

die niedrigsten Wohlstandspositionen auf. Obwohl immerhin 65% von ihnen<br />

einer Erwerbstätigkeit nachgehen, bezog 2006 jede vierte alleinerziehende Mutter<br />

Arbeitslosengeld oder Arbeitslosengeld II, zum Teil in Ergänzung zum eigenen Erwerbseinkommen,<br />

sowie Sozialgeld (� Sozialhilfe) für ihre <strong>Kinder</strong>. Hier fällt das<br />

niedrige Einkommensniveau in vielen frauentypischen Berufsfeldern ins Gewicht.<br />

Alleinerziehende müssen im Vergleich unterschiedlicher Haushalts- <strong>und</strong> Familienformen<br />

fast durchgängig am meisten ausgeben, um ihre Wohnbedürfnisse zu befriedigen.<br />

Aber auch bei einer so wichtigen Ausgabenkategorie wie den Nahrungsmitteln<br />

müssen sie einen größeren Teil ihrer Einkünfte aufwenden als alle anderen<br />

Haushaltstypen.<br />

Alleinerziehende Mütter tragen auch im Vergleich zu verheirateten Paaren ein<br />

überproportional hohes Zugangs- <strong>und</strong> Verbleibsrisiko in Armutslagen, weil das<br />

Einkommen des Partners fehlt. Zwei Drittel der Alleinerziehenden erhalten keinen<br />

Unterhalt (� Unterhalt) durch den geschiedenen oder getrennt lebenden Partner.<br />

Schließlich wird die Vereinbarkeit von Beruf <strong>und</strong> Kind oft durch fehlende Angebotsstrukturen<br />

der <strong>Kinder</strong>betreuung <strong>und</strong> unflexible Arbeitsplätze erschwert oder<br />

sogar unmöglich. Das Lebensniveau der Alleinerziehenden variiert aber auch in<br />

Abhängigkeit von ihrem Bildungs- <strong>und</strong> Qualifikationsniveau, nach ethnischer Herkunft<br />

sowie nach Anzahl <strong>und</strong> Alter der <strong>Kinder</strong>.<br />

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