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Weihnachten 2013 - Erlöser-Kirchengemeinde Münster

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32weihnachtsGeschichteweihnachtsGeschichte33Politiker aus ganz Europa sangen imChor: „Macht hoch den Zaun, die Toreschließt, damit der Flüchtlingsstromnicht zu sehr sprießt…das Boot istvoll, Asylanten geht, wir wollen euchhier nicht, bitte versteht.“Da machten sich auf auch Josef undMaria, aus einem Dorf in Afrika. Zugehen auf eine weite Reise. Sie hattenvon dem politischen Gesang inEuropa noch nichts gehört.Maria aber war schwanger. „Josef“,sagte sie zu ihrem Mann, „es kann sonicht weitergehen. Ich wünsche mirfür unser Kind eine andere Zukunft.Ich möchte, dass es nicht in so einemElend aufwächst wie wir. Ich möchte,dass es genug zu essen bekommt, dasses zur Schule gehen kann, dass es einfestes Dach über dem Kopf hat unddass es glücklich werden kann.“„Aber Maria, wie sollen wir das anstellen?Wie sollen wir hier je herauskommen?“„Ich habe von einem Landgehört“, antwortet Maria, „das liegtweit, weit weg, auf der anderen Seitedes Meeres. Dort leben die Menschenin Saus und Braus. Da hat jede Familieeine eigene Wohnung, sie habendort Fernseher und Kühlschränkeund manchmal hat eine Familie sogarmehrere Autos! Manche sogar ein eigenesBoot! Die Kinder haben oft eineigenes Zimmer – nur für sich allein!“Josef bekommt große Augen. „Maria“,flüstert er ängstlich, „was hastdu vor?“ „Ich will dahin!“, sagt Maria.„Ich will einfach dahin. Weg hier,raus aus unseren Verhältnissen, derArmut, dem Dreck, der ewigen Schindereifür nichts. Und ich will dasjetzt – sofort! Noch kann ich laufen,noch wandern. Ich will dort sein, bevordas Kind kommt!“„bist du verrückt?“, antwortetJosef, „wie sollenwir das anstellen? wiewillst du da hinkommen?“„Mit einem Boot – ich hab´ davon gehört,dass es Leute gibt, sogenannteSchlepper, die können uns mit einemBoot da rüberbringen, über das Meer.Nach Europa. Und dann wandernwir nach Deutschland. Da soll es sehr,sehr gut sein! Die Bootsfahrt kostetviel Geld, aber ich habe mich darumgekümmert. Frag mich bitte nicht,wie. Aber das Geld reicht nun.“Maria und Josef machten sich aufden Weg. Durch Wüste und über Berge,heiß war es, trocken und staubigund nachts sehr kalt. Maria war sehrmüde, aber das Kind in ihrem Bauchgab ihr die Kraft weiterzulaufen – ineine neue, bessere Zukunft.Nach mehreren Wochen kamen siean das Meer. Viele andere Menschenwaren schon dort und sie fanden einBoot, das sie mitnahm. Eng war esdort, Maria konnte sich kaum bewegen.Einige Tage waren sie unterwegs.Maria war sehr müde und erschöpft.Auch Josef. Aber sie hatten Glück. Sieerreichten das ersehnte Ufer auf deranderen Seite des Meeres. Und als siedaselbst waren, kam die Zeit, dass siegebären sollte. Sie suchten Herberge.Aber sie hatten noch kein Land gefunden,welches sie aufnahm. „Nein,bei uns ist alles voll. Tut uns leid. Versuchensie es doch bitte im nächstenLand!“, so hörten sie es immer wieder.Als das Kind kommen sollte, erbarmtesich ein Land und sagte: „Nun gut,wir haben noch ein Lager. Dort könnenwir euch auffangen. Dort könntihr erst einmal bleiben. Es ist nichtsehr gemütlich, eine Zelle nur undStacheldrahtzaun drum herum, aberihr seid dort sicher.“Maria gebar ihren ersten Sohn undwickelte ihn in eine Decke. Denn eswar inzwischen Winter gewordenund sehr kalt.Und es waren Demonstranten in derNähe des Auffanglagers, die wütetenund protestierten des Nachts undriefen: „Tut ihnen nichts! Schiebt sienicht ab! Denn sie haben das gleicheRecht wie wir, eine Chance auf einmenschenwürdiges Leben zu bekommen!“Da blendete sie auf einmal eingrelles Licht und sie erschraken.Und ein Engel verkündete ihnen:„Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündigeeuch große Freude, denn einesTages wird Frieden sein für alleund Gerechtigkeit für jedermann.Und ihr bereitet den Weg, weil ihreuch einsetzt in dieser dunklenNacht, für die Menschen da drin indem Lager, die eure Hilfe nun brauchen.Das ist eine große Freude undan solchen Menschen hat Gott Wohlgefallen!“Und die Demonstranten spürtenden Engel, ihnen wurde ganz warmums Herz und sie wussten, hier sindsie richtig und die kalte Nacht – diespürten sie nicht mehr. Und sie gingenzum Lager und verlangten Einlass,um zu besuchen die Flüchtlingezur Heiligen Nacht. Und da fandensie Maria und Josef, hockend amBoden in ihrer Zelle und auf MariasSchoß in eine Decke gewickelt daskleine Baby.Da wurden sie ganz still und danktenund Hoffnung erfüllte sich im ganzenRaum und es war wie ein Licht, dasvon diesem kleinen Kinde und demPaar ausging. Das berührte alle sehr.

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