10.07.2015 Aufrufe

klar! - 26 - Landesverband Nordrhein-Westfalen

klar! - 26 - Landesverband Nordrhein-Westfalen

klar! - 26 - Landesverband Nordrhein-Westfalen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Chancen einer nachhaltigenWasserwirtschaftAnpassungsstrategien in den Einzugsgebietenvon Emscher und LippeBERICHTE20RheinLippeWeselDuisburgEmscherAn der Irreversibilität des Klimawandels gibt es heute keinen Zweifel mehr. In derWasserwirtschaft ist sein Einfluss von hoher Bedeutung. Für die Einzugsgebiete von Emschergenossenschaftund Lippeverband mit 3,8 Mio. Einwohnern müssen MinderungsundAnpassungsstrategien entwickelt werden. Angesichts der Unsicherheiten in denKlimaprojektionen liegt der Fokus dabei auf nachhaltigen Maßnahmen, die langfristigwirken und kostengünstig angepasst werden können. Hierbei kommen einzugsgebietsspezifischdurchaus unterschiedliche Ansätze zum Tragen.EinleitungMit dem Klimawandel wird es zu einer Veränderungeiner Vielzahl hydrologischer Kenngrößen kommen.Aufgrund der unsicheren kleinräumigen Veränderungenbenötigt die Wasserwirtschaft Lösungsansätze,mit denen flexibel auf neue Entwicklungenund Erkenntnisse reagiert werden kann. »Die« Anpassungsstrategiegibt es nicht, vielmehr dürfenRuhrDorstenGelsenkirchenEssenMarlCoesfeldHalternLippeOberhausenRecklinghausenHerneBochumDülmenDattelnMünsterDortmundEmscherLippeUnnaHammLippeRuhrRuhrgebietLippborgSoestLippeverbandsgebietEmschergenossenschaftsgebietDie Wiederherstellung von Gräben bewirkt neben der Freiraumgestaltung immenses Rückhaltepotenzial für Niederschläge (Bottrop, Stadtgarten)heutige Entscheidungen für die Zukunft keine Möglichkeitenverbauen: sogenannte »no regret«-Lösungen,die effektiv und kostengünstig umzusetzen undin jedem Fall sinnvoll und anpassbar sind, sind gefragt.Das Prinzip der Nachhaltigkeit rückt bei diesenÜberlegungen nahezu zwangsläufig in den Vordergrund.Flussgebietsmanagementan Emscher und LippeDurch die einzugsgebietsweite Bewirtschaftung derFlussgebiete von Emscher und Lippe (mit Ausnahmedes Oberlaufs) über die beiden Wasserwirtschaftsverbändebestehen beste Voraussetzungen für eineintegrale Bewirtschaftung unter Betrachtung desgesamten Gewässers, wie sie die EU-Wasserrahmenrichtliniefordert. Sie sind zuständig für die Belangedes Hochwasserschutzes, der Abwasserreinigung,der Gewässerunterhaltung und -renaturierung, desRegenwassermanagements sowie weitere wasserwirtschaftlicheVerantwortung, sich auch mit dem Thema Klimawandelintensiv auseinanderzusetzen, um die geeignetenMaßnahmen zu ergreifen, die dessen Folgenfür die Gewässerbewirtschaftung minimieren (Adaptation).Das 865 km 2 große Einzugsgebiet der Emscherumfasst den Kernbereich des ehemaligen Steinkohlerevierszwischen Dortmund und Duisburg. Miteiner Bevölkerungsdichte von ca. 2.700 Einwohnern/km 2 und einem Bebauungsgrad von gut 60 % ist dieEmscherregion eine der am größten und dichtestenbesiedelten Ballungsräume in Europa. Im Rahmender Umgestaltung des Emscher-Systems investiertdie Emschergenossenschaft bis 2020 rd. 4,5 Mrd.Euro in eine Vielzahl wasserwirtschaftlicher Anlagen,deren Bemessung maßgeblich auf den erwartetenAbflüssen basiert.Land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächenprägen dagegen das 4.880 km 2 große Einzugsgebietder Lippe in der westfälischen Bucht. Die SiedlungsundWirtschaftsstruktur spiegelt sich auch in derEinwohnerdichte von rd. 430 Einwohnern/km 2 undeinem abflusswirksamen befestigten Flächenanteilvon 4 % wider.Bei allen Unterschieden der Flusseinzugsgebietestellt die Sicherstellung des Hochwasserschutzesund der Umgang mit dem veränderten Niederschlagsgeschehendoch in beiden die KernaufgabeLösungsansätzen. So wird im Emscher-Einzugsgebietder Hochwasserabfluss durch kurz anhaltendeStarkregen geprägt, während die Lippe erst nach tagelangenLandregen kritische Abflüsse erreicht.Damit unterscheiden sich die Maßnahmen zurVerringerung und Verzögerung des Hochwasserab -flusses.Anpassungsmöglichkeiten derWasserwirtschaft an den KlimawandelEine Anpassung an das projizierte Niederschlagsverhaltenkann über eine Steigerung des Abflussvermögensund zentrale Speichervolumina oder über eineReduzierung der Abflussbereitschaft im Einzugsgebieterfolgen. In der Regel führen intelligente Maßnahmenkombinationenaus beiden Wegen zum Ziel –mit unterschiedlichen Schwerpunkten in den jeweiligenEinzugsgebieten.Wesentliche Instrumente sind die naturnahe Regenwasserbewirtschaftungfür befestigte Flächensowie abflussmindernde und -rückhaltende Maßnahmenin land- und forstwirtschaftlichen Flächen.Parallel dazu werden Gewässerentwicklungsmaßnahmen,die Sicherung von Überschwemmungsflächensowie die Nutzung von Bewirtschaftungspotenzialenvorhandener wasserwirtschaftlicher In-Aufgaben. Sie stehen somit in der dar – allerdings mit zum Teil unterschiedlichen frastrukturen verfolgt.>21Die Einzugsgebiete von Emscher und Lippe und die Grenzen desBallungsraumes Ruhrgebiet (RVR 2008, verändert)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!