Alles im Fluss9. Symposium zur Begleitung der Umsetzungder WRRLBERICHTE1415UmweltministerJ. Remmel eröffnetedas Symposium.Am 17. und 18. April fand das 9. Symposium zur Begleitung der Umsetzung der Wasserrahmenrichtliniein NRW statt. Veranstaltungsort war, wie bereits auch in den vergangenenJahren, das Rheinische Industriemuseum in Oberhausen.Das Symposium, das vom NRW-Umweltministeriumgemeinsam mit den NRW-Landesverbänden vonDWA und BWK organisiert wird, informierte wiederüber aktuelle Vorhaben und bot den Anwesendenein Forum zum Austausch und Wissenstransfer.Zudem gab das Symposium auch einen Ausblick aufdie in diesem Jahr anstehenden Aufgaben, wie auchauf Erwartungen für die kommenden Jahre.Das Symposium 2013 stand unter dem Motto »Allesim Fluss« und wurde durch Umweltminister JohannesRemmel eröffnet. Er betonte die Aktivitäten, diedas Land NRW im Rahmen des Programms ReineRuhr fördert. Dem kommt eine besondere Bedeutungzu, insbesondere vor dem Hintergrund der bestehendenDefizite beim chemischen Zustand derGewässer in NRW.H. J. Düwel (MKULNV) informierte über die Ziele der Veranstaltung.Monika Raschke, Referatsleiterin im Ministeriumund zuständig für das Thema WRRL, informierte überden aktuellen Stand der Umsetzung der Rahmenrichtliniein NRW sowie über neue Entwicklungenauf EU-Ebene. Insbesondere berichtete sie über dieDiskussion um die Liste der prioritären Stoffe.Im Themenblock Grundwasser stand die Landwirtschaftmit verschiedenen Aspekten im Fokus:so wurden Strategien zur Harmonisierung der EG-Landwirtschaftspolitik mit der WasserwirtschaftsundNaturschutzpolitik vorgestellt, wie auch das Beratungskonzeptzur Umsetzung der WRRL und dasThema Stickstoffmanagement im Gemüseanbau.Besonderes Interesse fand der Vortrag von GerhardOdenkirchen, MKULNV NRW, der über das Gutachtenmit Risikostudie zur Gewinnung von Erdgasaus unkonventionellen Lagerstätten in NRW mittelsFracking berichtete.Im zweiten Block wurden verschiedene Begleitprojektefür die Umsetzung der WRRL vorgestellt.Es wurde die Bewertung des guten ökologischenPotenzials thematisiert. Dabei wurden besondereHerausforderungen, wie z. B. Belastungen im Erzberg -bau, diffuse Stoffeinträge oder Temperaturanforderun -gen für wärmebelastete Fließgewässer aufgegriffen.Im Block »Best-Practice-Beispiele« wurden Projektemit Vorbildcharakter vorgestellt, wie z. B. die grenzüberschreitendeZusammenarbeit von Niederlandenund Deutschland, gemeinsame Projekte vonWasser- und Bodenverbänden und der Landwirtschaftwie auch die Nutzung von Synergien zwischenKommunen.Projekte aus dem Bereich der Öffentlichkeits -arbeit standen im Vordergrund des letzten Blocksunter dem Motto »WRRL – ein Gewinn in jeder Hinsicht«.Hierbei wurde ein gelungenes Schulprojektvorgestellt, ein Beispiel für die Kopplung von Hochwasserschutzund Gewässerentwicklung, Gewässerplanungunter Einbeziehung der Öffentlichkeit wieauch gemeinsame Anstrengungen und Synergienbei der Umsetzung der WRRL und dem Umweltschutz.Viele Bezirksregierungen nutzen die Gelegenheitim Rahmen einer Ausstellung Projekte aus ihren Bereichenvorzustellen.<strong>klar</strong>!Alle Beiträge des diesjährigen Symposiums könnenunter www.dwa-nrw.de kostenlos abgerufen werden.
Der Wasserkreislauf alsEnergielieferantEuropäisches Forschungsprojekt INNERSPrinzipskizzeEnergieonline SystemBERICHTE16Erweiterung desdezentralen Wärmenetzesauf dem StandortBuchenhofenNicht erst seit der Energiewende sind erneuerbareEnergien und Energieeffizienz wichtige Themenfür die Wasserwirtschaft. Die Wasserverbände – soauch der Wupperverband – benötigen einerseits vielEnergie zum Betrieb ihrer Anlagen, z. B. der Kläranlagen.Andererseits liegen gerade dort große Potenzialezur Energieeinsparung und Eigenerzeugungvon Strom und Wärme.Das europäische Forschungsprojekt INNERS nimmtden gesamten urbanen Wasserkreislauf in denFokus. INNERS steht für INNovative Energy RecoveryStrategies in the urban water cycle (Innovative Energierückgewinnungs-Strategienim urbanen Wasserkreislauf).Der urbane Wasserkreislauf ist ausgelegt auf denTransport von Wasser und Abwasser: Trinkwasserwird zu den Verbrauchern – Haushalte und Unternehmen– transportiert und dann als Abwasser vonden Nutzern zu den Kläranlagen geleitet. Dort wirdes gereinigt und dem Wasserkreislauf wieder zurückgegeben.Neuere Studien zeigen, dass in diesem Kreislaufeine große Menge an Energie gespeichert ist, ins -besondere Wärmeenergie. Doch bisher wird einGroßteil dieser Energie ungenutzt in die Umwelt abgegeben.Zusätzlich wird viel Energie benötigt, umdas Wasser aus kommunalen Haushalten und derIndustrie zu transportieren und zu reinigen.Luftbild: Stuttgarter Luftbild Elsäßer GmbHIm Forschungsprojekt INNERS wird im Zeitraum 2011bis 2014 untersucht, wie die im urbanen Wasserkreislaufvorhandene Energie besser genutzt undEnergieeinsparungen umgesetzt werden können.Die Zielsetzung ist ein energieneutraler oder sogarEnergie produzierender Wasserkreislauf.Die Projektbeteiligten sind Universitäten, Forschungszentrenund Wasserverbände aus denNiederlanden, Frankreich, Großbritannien, Belgien,Deutschland und Luxemburg.Alle Einzelprojekte haben die Zielsetzung, Energieeinzusparen, Kosten zu senken und die Umweltdurch eine Verringerung des CO 2 -Ausstoßes zu entlasten.Mit 3 Projekten auf den Klärwerken Buchen -hofen, Burg und Kohlfurth beteiligt sich der Wupperverband.Er hat sich das Ziel gesetzt, bis 2020 den erforderlichenEnergiebedarf für den Betrieb seiner Anlagenselbst zu produzieren. Schon jetzt wird einGroßteil der elektrischen Energie auf den Kläranlagendurch die Verstromung von Faulgas selbst erzeugt.Auch der Wärmebedarf für die Abwasserbehandlungwird bereits größtenteils durch eigeneErzeugung gedeckt. In der Nutzung der auf den Anlagenentstehenden Wärme liegt darüber hinausnoch ein großes Potenzial.Wärme aus dem Klärwerk für benachbarteGebäude nutzenDer Standort Buchenhofen des Wupperverbandesumfasst die Kläranlage und die Schlammverbrennungsanlage(SVA). In der Kläranlage Buchenhofenheizt der Wupperverband seine Betriebsgebäudemit der Abwärme der Blockheizkraftwerke. Innerhalbdes Standortes gibt es somit bereits ein betriebsinternesWärmeverbundnetz. Im Rahmen desForschungsprojektes wird nun ein lokales Wärmeverbundnetzaufgebaut und getestet. Hierbei solldie in der Kläranlage und in der SVA Buchenhofen erzeugteüberschüssige Wärmeenergie auch in benachbartenGebäuden des Wupperverbandes undvon nahe gelegenen Anliegern genutzt werden. Zunächstwird die SVA an das bestehende Wärmenetzangebunden, Optimierungen am bestehenden Netzwerden durchgeführt. Im zweiten Bauabschnitt sollendie Wohngebäude, das Labor und die Werkskläranlageeines Unternehmens angebunden werden.Das Wärmeverbundnetz ist eine wichtige Maßnahme,um anfallende Wärme sinnvoll einzusetzen,statt sie ungenutzt verpuffen zu lassen.Stromverbraucher überwachen –Energie sparenDie energetische Optimierung von Kläranlagen istein kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Um dieszu erreichen und die Mitarbeiter der Kläranlage fürdas Thema Energie zu sensibilisieren, soll ein EnergieOnline System (EOS) entwickelt und ab 2013 im KlärwerkBurg getestet werden. Dabei handelt es sichum ein Computerprogramm, das kontinuierlich diewichtigsten Verbraucher im Klärwerk (z. B. die Belüfterder Belebungsbecken, die Pumpen im Zwischenhebewerk,die Schlammentwässerung) überwacht.Das Onlinetool soll dazu beitragen, den Energieverbrauchdes Klärwerks zu senken und den Anteil desextern eingekauften Stroms zu verringern. Darüberhinaus können aggregatspezifische Kennzahlen fürgroße Antriebe berechnet werden, die Aussagenüber einen möglichen Verschleiß ermöglichen. DerPrototyp des Energieonlinetools wird ab 2013 auf derKläranlage Burg des Wupperverbandes und der KläranlageHeiderscheidergrund in Luxemburg in die>17