23.11.2012 Aufrufe

franziskus-bote - Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn

franziskus-bote - Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn

franziskus-bote - Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Erster Pflegefachtag der Altenhilfe<br />

In der modernen Wundversorgung wird<br />

nur die Haut gepflegt, die es braucht<br />

Rottweil. Einen Pflegefachtag zu modernen<br />

Erkenntnissen der Wundversorgung<br />

veranstaltete die Altenhilfe der stiftung<br />

st. <strong>franziskus</strong> heiligenbronn im Oktober. Im<br />

Adolph-Kolping-Haus in Rottweil lernten<br />

über 60 Teilnehmer aus den Altenzentren<br />

der <strong><strong>St</strong>iftung</strong> und von Kooperationspartnern<br />

die schonungsvolle Wundbehandlung jenseits<br />

von Pflegeritualen kennen. Das Altenzentrum<br />

<strong>St</strong>. Elisabeth in Rottweil organsierte<br />

die Tagung.<br />

Qualität der Pflege im Blickpunkt<br />

Regionalleiter Dietmar Zisterer aus Rottweil<br />

betonte in seiner Begrüßung zu Beginn des<br />

Fachtages, dass „die qualitativ hochwertige<br />

Pflege der uns anvertrauten Menschen“ das<br />

Kerngeschäft der Altenhilfe bleibe: „Wunden<br />

sind immer Chefsache“. Eine Vernetzung<br />

von Kassen, Ärzten, ambulanten Diensten<br />

und stationären Einrichtungen sei hierzu<br />

ge<strong>bote</strong>n. Die Gesundheitspolitik lege durch<br />

Prüfungen auch vermehrt Wert auf die<br />

Qualität der Pflege.<br />

Erste Referentin des Tages war die Buchautorin<br />

und Dozentin für Pflegethemen,<br />

Brigitte Sachsenmaier. „Vieles in der Hautpflege<br />

ist Pflegeritualen zuzuordnen und<br />

nicht wissenschaftlichen Erkenntnissen“,<br />

sprach sie ihre Erfahrungen aus der Praxis<br />

an. Sie erläuterte den Pflegefachkräften den<br />

Aufbau und die Funktionen der Haut, die<br />

Veränderungen der Haut im Alter und ging<br />

auf wichtige Ursachen von Hautinfektionen<br />

und Hautproblemen ein. Als wichtige Regel<br />

verkündete sie etwa: „Nicht Haut pflegen,<br />

die es nicht braucht!“<br />

Anhand von Zierkürbissen schnitzten die Workshopteilnehmer die im Bild dokumentierten Wunden nach<br />

und versorgten sie anschließend fachgerecht.<br />

18<br />

„Vieles in der Hautpflege ist<br />

Pflegeritualen zuzuordnen<br />

und nicht wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen.“<br />

Verschärfte Hautprobleme tauchten in<br />

Zusammenhang mit Inkontinenz auf, führte<br />

die Referentin auch anhand von Fotomaterial<br />

eindrücklich aus. Anwendungsfehler seien<br />

auch durch zu viele Cremes, Fette und Salben<br />

und damit Abdeckungen der Haut verursacht,<br />

wobei die Kosmetikindustrie hier eine<br />

aktive Rolle spiele. Es gehe jedoch darum,<br />

die Widerstandsfähigkeit der Haut zu erhöhen.<br />

So empfahl sie auch: „Nur so oft wie<br />

nötig waschen!“<br />

„Seifen haben nichts verloren“<br />

Zum Schluss gab Sachsenmaier im Dialog<br />

mit den Teilnehmern auch zahlreiche<br />

Tipps und Empfehlungen z. B. von Wasserin-Öl-Lotionen,<br />

und warnte vor anderen<br />

verbreiteten Mitteln: „Seifen haben in der<br />

Altenpflege nichts verloren.“<br />

Krankenschwester und Wundexpertin Iris<br />

Ludwig von der Firma Trüschel in Teningen<br />

stellte in einem weiteren Referat die Heilungsmechanismen<br />

des Körpers und die fachlich<br />

richtige Wundbehandlung vor. „Chronische<br />

Wunden sind keine eigenständigen Erkrankungen“,<br />

führte die Referentin aus, „sondern<br />

immer Symptom einer bereits bestehenden<br />

Grunderkrankung.“ Zur Behandlung stellte<br />

sie ein Konzept vor, das das Hautgewebe,<br />

die Infektion, die Feuchtigkeit und den<br />

Wundrand eigens berücksichtigt, sowie die<br />

dazu entwickelten passenden Materialien.<br />

Praktische Übungen mit Zierkürbissen<br />

Am Nachmittag bekamen die Pflegerinnen<br />

und Pfleger Gelegenheit, das Gehörte an<br />

Fallbeispielen umzusetzen. Anhand von<br />

Bildbeispielen und medizinischen Beschreibungen<br />

beurteilten sie in mehreren Workshopgruppen<br />

unter Anleitung von geprüften<br />

<strong>franziskus</strong>-<strong>bote</strong> 4/09

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!