Deutsche J/24 Klassenvereinigung e.V. 2008/2009
Deutsche J/24 Klassenvereinigung e.V. 2008/2009
Deutsche J/24 Klassenvereinigung e.V. 2008/2009
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
sagt schon länger nichts mehr, versucht es vielleicht mit<br />
progressiver Muskelentspannung. Der Bug des Italieners<br />
kommt näher, das Wasser plätschert fies. Aber wir sind<br />
schneller. Und da kommt die Ziellinie… Wir sind 2. Nice! Ich<br />
ermahne die Mädels bitte nicht gleich los zu kreischen – auf<br />
das Trommelfell rücksichtnehmend. Als wir das Ziel endlich<br />
queren zwinkert uns die Frau mit der Liste auf dem Startschiff<br />
zu: „You won.“ Der führende Engländer hatte einen Frühstart.<br />
What? Nun gibt’s kein Halten mehr… wir freuen auf einer<br />
derart hohen Stimmen-Frequenz, dass es selbst am Luvfass<br />
noch die letzten gehört haben müssen. Haben wir soeben<br />
ein Rennen auf der Weltmeisterschaft gewonnen? Ich weiß<br />
gerade nicht, was schöner war: der Sieg oder der Anblick<br />
der über 70 Spinnaker unter italienischer Sonne (die noch<br />
nicht im Ziel waren)?<br />
Als der Wind einschläft geht es dann in den Hafen. Ein<br />
scheinbar historischer Tag: das war der aller erste Tagessieg<br />
für Deutschland auf einer WM. WAHNSINN. Danke Ragazza!<br />
Waren es die fünf Cappucinos für Steffi, unsere morgendliche<br />
WM-Hymne von Ida Corr, oder die Tatsache, dass ich in der<br />
Frühe unaufhaltsam das Rigg einmal komplett los geschraubt<br />
und wieder neu eingestellt habe (wofür ich kritisch fragende<br />
Blicke hinnehmen musste)? Keine Ahnung… ist auch egal.<br />
Der WM-Mittwoch war zumindest einer der schönsten Tage<br />
in unserem Seglerleben. Der mit viel Pizza, Pasta, einem<br />
Drink und wie immer netter Begleitung von GER 5420 und<br />
GER 5281 im Sonnenuntergang einer tollen Pizzaria (Danke<br />
VEGA!) zuende ging.<br />
stürmisches ende…<br />
Das anrückende Tiefdruckgebiet, das viel Wind verspricht,<br />
scheint am Donnerstag näher zu kommen. Regen. Unsere<br />
Starkwind-Experten Tobi, Kalle, Dennis, Falco und Jan<br />
Kähler reiben sich schon morgens beim Frühstück die<br />
Hände – es kündigt sich ihr Wind an. Aktuelle Änderung:<br />
Wettfahrtleiter Peter Reggio, der einen super Job von<br />
enormer Professionalität ablieferte und vom America´s Cup<br />
bekannt ist, ist verhindert. Sein Ersatz wird den Belangen<br />
einer WM nicht sonderlich gerecht. So liegt die Linie 30°<br />
schief und derart weit unter dem Felsen, dass einige Boote<br />
fast gegen diesen fahren.<br />
Später briest es weiter auf und wir wechseln ein wenig zu spät<br />
auf die Fock um. Trotz Fitness-Studio werden die Arme immer<br />
länger, die letzte Kreuz mit der Genua ist anstrengend. Auf der<br />
Suche nach freien Winden müssen wir Platz 49 hinnehmen.<br />
28<br />
WOrlD chaMPIOnshIP<br />
Nach Joggingrunde am Abend geht’s zum Dinner und Daily<br />
Awards auf eine Anhöhe über der Bucht von Arzachena.<br />
In der Abendsonne wird den Seglern ein sagenhaftes<br />
Buffet zelebriert und literweise Wein gereicht. Noch einmal<br />
werden wir herzlich gefeiert, als die Preise für die Tagessiege<br />
vergeben werden. Langsam realisieren wir unser tolles<br />
Ergebnis.<br />
… mit großem Finale<br />
Freitagmorgen werden wir vom heulenden Wind geweckt.<br />
Wir bereiten uns und das Boot aufs Segeln vor, müssen<br />
jedoch erst einmal mit Startverschiebung an Land warten.<br />
Einige fahren raus, es scheint los zu gehen auch wir legen<br />
ab, werden aber gleich zurück gerufen. „Ciao Jay twentyfour,<br />
Jay twenty-four… we measure up to 40 knots outside.<br />
Please stay in the marina” krächzt ein italienischer Dialekt<br />
durch die Funken. Wir warten. Und sind nicht unglücklich<br />
darüber. Gäbe es hier Deiche, wären die Kühe von ihnen<br />
geweht worden. Ein Unfall auf einem englischen Boot beim<br />
Ablegen überschattet das Geschehen, man spricht von<br />
angebrochenem Genick eines Besatzungsmitglieds. Was<br />
später revidiert wird. Gott sei dank. Am Nachmittag werden<br />
alle Rennen abgesagt und damit steht fest: Andrea Casale ist<br />
neuer Weltmeister in der Kielbootklasse J/<strong>24</strong>. Von 76 Teams<br />
erreichen wir Platz 37 und Platz zwei in der Frauen-Wertung<br />
nach LucyMacGregor aus GBR, die auch im Match Race zur<br />
Weltspitze gehört. Wir haben unser Ziel erste Hälfte erreicht<br />
und können sehr zufrieden sein.<br />
Bilanz der deutschen Flotte:<br />
13. Stephan Karsunke; 21. Jan Kähler; 25. Dirk Strelow; 26.<br />
Peer Kock; 30. Jan Hössermann (bestes Team U25); 31. Greg<br />
Wilcox; 37. Steffi Köpcke; 42. Jan-Peter Helms; 47. Johann<br />
Huhn; 54. (NED) Stephan Mais; 55. Carsten Henzel; 68. (NED)<br />
Peter Langhans<br />
Später genießen wir zusammen mit Jungs Pizza aus<br />
dem Karton am Strand. Im Anschluss geht bei einer sehr<br />
ausgelassenen und stimmungsvollen Abschlussfeier im „Old<br />
Cutters Pub“ (und noch später auf der Open-Air-Tanzfläche<br />
in den Bergen vor Porto Cervo mit fliegenden Beamern oder<br />
so?) diese wundervolle Weltmeisterschaftswoche zuende.<br />
Alle, die dabei sein konnten, wird diese großartige Zeit<br />
sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.<br />
es grüßen die Mädels von der „vega ragazza“<br />
nele Marie Bock<br />
Vom 21.- bis <strong>24</strong>. Juni trafen sich insgesamt 27 Teams um<br />
innerhalb von 4 Tagen einen Kieler Woche Sieger zu ermitteln.<br />
Unter den 27 teilnehmenden Mannschaften befanden sich<br />
auch die WM Teilnehmer, welche eine Woche zuvor noch im<br />
warmen Italien auf Sardinien segelten. Verstehe es immer<br />
noch nicht, warum die Italiener nicht auf unsere Events in den<br />
Norden kommen, aber das ist eine andere Geschichte.<br />
An dieser Stelle könnte man wieder viel über das Segelevent<br />
an sich schreiben, doch dazu fällt mir 4 Monate später leider<br />
nicht mehr so viel ein. Ganz auslassen werde ich den Segelteil<br />
allerdings auch nicht.<br />
Gewonnen hat Team Rotoman vor Peer Kock und Jan<br />
Hössermann. Da wir selber auf dem vierten Platz gelandet<br />
sind, breche ich die Tradition und erwähne zusätzlich zu den<br />
Medaillenrängen noch einmal kurz den vierten Platz – Team<br />
Dubarry.<br />
Natürlich könnte man hier sehr viel und sehr ausschmückend<br />
die einzelnen Rennen in akribischer Kleinarbeit aufarbeiten<br />
und noch einmal rekapitulieren, aber wen interessiert sechs<br />
Monate später eigentlich warum wer und wie mal Erster,<br />
Zweiter oder Dritter geworden ist. Letztendlich zählt nur das<br />
Endergebnis.<br />
Woran wir uns auf jeden Fall besser erinnern, waren die<br />
ausführlichen Partys im Holstenzelt und im Luzifer. Letzteren<br />
Laden kann ich allen die ihre Freizeit nach dem Segeln mehr<br />
auf dem Zeltplatz verbringen sehr ans Herz legen. Aber<br />
KIeler WOche<br />
aufgepasst…. die Klauen wie die Raben. Anders kann man sich<br />
zumindest die stetige Pleite am nächsten Tag nicht erklären.<br />
Was gab es noch zu berichten…..mmmmmh.<br />
Zwischen dem Hauptevents am Tag und in der Nacht lag<br />
irgendwann noch die Jahreshauptversammlung, die jährlich<br />
auf der Kieler Woche statt findet. Normalerweise gehört die<br />
abendliche Veranstaltung zu der Rubrik Vereinsarbeit. Man<br />
hat keine Lust, muss aber doch hingehen. 2007 kamen doch<br />
tatsächlich nur knapp 20 Leute zu dieser Veranstaltung.<br />
Aber…… Norbert rührte kräftig die Werbetrommel und die<br />
Bude war gerammelt voll. In rasender Geschwindigkeit und<br />
das ist nun wirklich nicht ironisch gemeint, wurde über den<br />
kompletten offiziellen Vereinskram berichtet. Dazu noch ein<br />
freier Bericht von Stefan (mittlerweile Europameister) über<br />
die WM - wobei mir dabei nicht klar wurde, ob auch gesegelt<br />
wurde –dazu leckeres Roastbeef und ein paar Biere und die<br />
Veranstaltung war schon vorbei. Grandios.<br />
So kurz lässt sich eines der Top Events in Deutschland auch<br />
mal zusammenfassen. Der Artikel ist allerdings wohl eher für<br />
Teilnehmer gedacht, welche an dieser Stelle die Kieler Woche<br />
noch einmal an sich vorbei ziehen sehen, ob nun zu Land oder<br />
zu Wasser.<br />
Sehen uns spätestens im Luzifer!<br />
Dubarry-sailing-team<br />
29