ZUSAMMENFASSUNGEN / ABSTRACTS 2007Recent developments in polyester and PPS yarn|Jüngste Entwicklungen bei PES- und PPS-GarnenDORTMANS-JANDie neuesten Garne von Diolen Industrial Fibers werden alle in einem Produktionsschritt hergestellt und kommen vornehmlich in der Automobil- und Schifffahrtsindustrie sowie für die Herstellung vonBreitgeweben zum Einsatz. Für den Reifensektor hat Diolen z.B. die Garntypen 1242T und 2642T mit klebstoff-aktiviertem hohem E-Modul und geringem Schrumpf entwickelt. Des Weiteren wurde 890Tauf den Markt gebracht, das im Bereich technische Gummiwaren eine hohe Gewebefestigkeit mit guter Haftfähigkeit verbindet. Auf dem Offshore-Sektor gibt es 2 neue Garntypen: 870TN Oceanic und860T - sie weisen eine geringere Dehnung und einen hohen E-Modul bei gleichbleibender Reißfestigkeit und Qualität unter Beibehaltung der guten Verarbeitungseigenschaften auf. Das vor kurzem aufdem Markt eingeführte 170ST könnte ein Standardprodukt unter den in einem Schritt hergestellten Garnen mit geringem Schrumpf zu werden. Neben seinen PES-Garnen bietet Diolen auch das aufPPS-Basis hergestellte Garn Diofort an, das sich mittlerweile als Industrienähgarn für verschiedene HGF-Anwendungen durchgesetzt hat. Auch im Bereich technische Gummiwaren hat sich Diofort beiHochtemperatur-Anwendungen bewährt. Weitere Bereiche für dieses Garn sind Flüssigkeitsfilter, Schutzbekleidung und hitzebeständige Materialien. Auf Gebieten, in denen m-Aramid zum Einsatzkommt und PPS die Temperaturanforderungen erfüllen kann, stellt es eine wirtschaftlich interessante Alternative dar.Cellulose-Mehrkomponentenfasern aus ionischen Flüssigkeiten|Cellulose multi component fibres from ionic liquidsKOSAN-BIRGIT|NECHWATAL-AXELIonische Flüssigkeiten stehen aufgrund ihrer Vielfalt und außergewöhnlichen Eigenschaften seit mehreren Jahren im Fokus des wissenschaftlichen Interesses mit Blick auf verschiedensteAnwendungen wie Extraktionsprozesse, chemische Umsetzungen, elektrochemische Prozesse usw. Auch die Auflösung und Verformung sowie die Derivatisierung von Cellulose ist in bestimmtenionischen Flüssigkeiten vorteilhaft möglich. Im Vortrag wird ein Prozess zur gemeinsamen Auflösung von Cellulose und Polyacrylnitril in ionischen Flüssigkeiten diskutiert. Neben Aussagen zuLösungszuständen dieser Polymerlösungen steht deren Verformung mittels Trocken-Nass-Spinnprozess zu Cellulose-PAN-Fasern im Mittelpunkt. Es werden textilphysikalische Eigenschaften dererhaltenen Fasern diskutiert, aber auch deren Wasserrückhaltevermögen, Fibrillierneigung und Färbeverhalten bewertet. Dabei wird deutlich, dass in Abhängigkeit von den verwendeten Polymeren undLösungsmitteln, insbesondere aber auch vom Polymerverhältnis, Fasern mit speziell einstellbaren Eigenschaften erhältlich sind.Modification of fine polyester filament yarns with impact to fibre and fabric properties|Modifikationen von feinen PES-Filamentgarnen mit Auswirkungen auf FaserundFlächeneigenschaften zur Erzielung von Funktionalität von BekleidungMIELKE-MATTHIASDie Herstellung von Fasern- und Filamentgarnen aus Polyester mit speziellen Eigenschaften in der Bekleidung hat bei Advansa eine hohe Bedeutung. Die Markteinführung dieser Spezialgarne mit dendamit verbundenen Markennamen wie Coolmax liegt schon einige Zeit zurück. Die Anforderungen an diese Produkte haben jedoch stetig zugenommen. Um diese Anforderungen zu erfüllen, wurden dieProzessführung und Produktkontrolle verbessert und erweitert, wodurch den gestiegenen Anforderungen an die Produktqualität nachgekommen werden konnte. In einem Punkt konnte mit den Mittelnder eingeführten Produkte jedoch keine Verbesserung erzielt werden. Relativbewegungen von Filamenten und Filamentgarnen in den Zwischenschritten der Ausrüstung sind u.a. massgeblich für Griff,Fall und Optik. Dies gilt um so mehr, wenn nicht unerhebliche Anteile von Elastan in der Fläche verarbeitet sind. Die für die Erzielung der gewünschten Eigenschaften verwendeten Filamentformenschienen diese Relativbewegungen zu erschweren. Als Ergebnis dieser Erkenntnis hat Advansa mit der Erkundung neuer Formen von Filamentgarnen begonnen.India Fibre Story|Geschichte des Fasermarkts in IndienMOHAN-MANFolienpräsentation. Die indische Textilindustrie ist weltweit eine der am schnellsten wachsenden. Die Weltmärkte sind über die traditionellen Exportprodukte in Richtung Nischensegmente gewachsen,die Qualität, Mengen, Innovation und Exklusivität verlangen. Der Fasermix in Indien ist einzigartig in Bezug auf Größe und Wachstum. Indien ist Selbstversorger bei fast allen Fasern - sowohl bei Naturalsauch Chemiefasern. Rohmaterialien für Chemiefasern sind mehr als genügend vorhanden. Das Wachstum der Industrie ist eher durch eine Top-Down Annäherung als durch eine Bottom-UpAnnäherung zustande gekommen, die von vielen anderen Ländern eingeschlagen wurde. Die Stärken und Schwächen sind sehr spezifisch im Vergleich mit anderen Textilwirtschaften. Gegenwärtig wirddas Hauptaugenmerk auf innovative Produkte mit speziellem Schwerpunkt auf Qualität gelegt.Seite 4
ZUSAMMENFASSUNGEN / ABSTRACTS 2007Influence of textile materials on a restful sleep|Einfluss des Bett-Textilmaterials auf die SchlafqualitätMOSER-M|FRÜHWIRTH-M|AVIAN-A|KELZ-C|KÖHLDORFER-PZiel war die Messung von Schlafqualität, Balance des autonomen (vegetativen) Nervensystems und Wohlbefinden in Betttextilien aus Tencel , Standardmaterialien und Polyester. Im BettbezugsmaterialTencel wurde in einer Pilotstudie mit 24 gesunden Versuchspersonen die höchste autonome Schlafqualität aller untersuchten Materialien festgestellt, mit signifikant höherer Schlafqualität als impolyesterbezogenen Bett. Die subjektiv erhobene Schlafqualität, das Wohlbefinden und die Beschwerden schnitten im Tencel-bezogenen Bett zunächst nicht so gut ab, im Verlauf der Wocheverbesserten sie sich jedoch und erreichten gegen Ende der Studie die besten gemessenen Werte. Auch das Schwitzen wurde im Tencel-Bett am geringsten eingeschätzt und diese Bezugsvariantewurde am kühlsten empfunden. Die physiologischen Messungen dieser Pilotstudie zeigen, dass Tencel als Bettbezugsmaterial eine signifikant bessere autonome Schlafqualität als Polyesterermöglichte, tendenziell sogar eine bessere als das Standard-Bett. Die Versuchspersonen benötigten im Tencel-Bettbezugsmaterial einige Tage zur Eingewöhnung, danach waren aber auch diesubjektiv erlebten Parameter besser als in den Vergleichsbetten aus Polyester oder Baumwolle/Polyester.Optimization of physical performance with TENCEL blends|Optimierung der körperlichen Leistungsfähigkeit durch Tencel-MischungenPESSENHOFER-HERFRIED|SUCHOMEL-F|KOHLA-B|SAUSENG-NFolienpräsentation. Zur Erbringung von Körperarbeit muss chemische Energie in mechanische Energie umgewandelt werden, dabei wird in erheblichem Maße Wärme produziert. Dies führt zu einemZielkonflikt zwischen Durchblutung der Muskulatur (Muskelstoffwechsel) und Durchblutung der Haut (Wärmeabgabe), dessen Bewältigung für die Optimierung der Leistungsfähigkeit wesentlich ist. Aneiner Gruppe von 13 männlichen Probanden wurden 4 Bekleidungsmaterialien untersucht: Material A: 98 % Tencel, 2 % Elastan, Material B: 98 % Polyester, 2 % Elastan, Material C: 69 % Polyester, 29% Tencel, 2 % Elastan und Material D: 98 % Polyester mit multilobalem Querschnitt, 2 % Elastan. Die Probanden wurden im Labor einem stufenförmigen Ergometrieprotokoll unterzogen, alsPrimärgrößen wurden Charakteristika der Leistungsfähigkeit (Laktatkonzentration, Herzfrequenz), thermophysiologische Größen (Körperkerntemperatur, Hauttemperatur, Thermografie) und derevaporative Wasserverlust erhoben. Die Ergebnisse zeigten deutliche Hinweise auf eine optimale Beeinflussung der thermophysiologischen Randbedingungen einer körperlichen Belastung durch dasMaterial C und somit auf dessen günstige Eignung zur Entwicklung physiologisch optimierter Sportbekleidung.Bacteria at the interface of textiles and skin|Bakterien an der Grenzschicht zwischen Haut und TextilTEUFEL-LINDA|SCHUSTER-K-CHRISTIAN|REDL-BERNHARDTextilien stellen aufgrund ihrer organischen Beschaffenheit ein hervorragendes Substrat für das Wachstum und die Anhaftung von Mikroorganismen dar. Sie befinden sich in permanentem Kontakt mitder menschlichen Haut und Umweltkeimen, die durch Nährstoffe im Schweiß ernährt werden. Die meisten auf Textilien gefundenen Bakterien stammen vom menschlichen Schweiß oder werden durchKörperkontakt übertragen. Unter bestimmten Bedingungen, vor allem starker Feuchtigkeit, vermehren sie sich sehr schnell und können so vor allem Geruchsprobleme verursachen, aber auch einAusbleichen der Textilfarben oder Gesundheitsprobleme bewirken. Zur näheren Untersuchung der Beziehungen zwischen Hautbakterien und Textilien wurden molekularbiologische Methodenangewandt. Quantitative Untersuchungen mittels DNA-Bestimmungen zeigten einen allgemeinen Trend zu weniger Bakterienwachstum auf cellulosischen Materialien, besonders auf Tencel. Um dasArtenspektrum von Bakterien im Schweiß mit dem Spektrum auf verschiedenen Textilien zu vergleichen, wurden verschiedene Textilien mit Schweißproben in einem in vitro Test inkubiert und mittelsgenotypischen Sequenzanalysen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich auf verschiedenen Materialien selektiv unterschiedliche Bakterienarten anreichern. I.A. zeigen Textilien aus cellulosischenMaterialien, besonders Tencel, ein Bakterienspektrum, das der physiologischen Hautflora ähnlich ist. Auf synthetischen Textilien hingegen werden verschiedene Spezies angereichert, die in derphysiologischen Flora unterrepräsentiert sind. Da viele dieser Spezies bekannt sind für die Produktion von unangenehmen Geruchsstoffen, trägt diese selektive Anreicherung zur Geruchsbildung aufTextilien bei. Zusammen mit dem generell geringen Wachstum von Bakterien, erklärt dies die geringere Geruchsbildung auf Textilien mit Tencel-Fasern.PES chemical recycling technology|Chemische Recyclingtechnologie für PESTOIDA-KOZOFolienpräsentation. Die Technologie für das chemische Recycling von Polyester von der Teijin-Gruppe ermöglicht es, dass Polyesterfasern und PET-Flaschen chemisch zersetzt und in neues Polyester-Rohmaterial umgewandelt werden, das die gleiche Qualität aufweist wie Polyester-Rohmaterial, das aus Erdöl hergestellt wurde. Seit 2002 wird dieses 'Fiber-to-Fiber'-Recycling eingesetzt. Doch in denmeisten Fasern und Textilien finden sich auch einige Verarbeitungsstoffe und andere Polymere, die Pigmente und/oder Farbstoffe als Zusatzstoffe enthalten. Daher sind verschiedene Arten vonTrennungs- und Beseitigungstechnologien für 'Fiber-to-Fiber' erforderlich. Bei Teijin Fibers werden verschiedene Arten von Trennungs- und Beseitigungstechnologien angewandt, um zahlreichePolyesterprodukte zu recyceln, einschließlich Uniformen, Kleider, Futons und Industriematerialien. Das zurückgewonnene Material weist eine hohe Reinheit auf, die der des ursprünglich hergestelltenMaterials gleichkommt.Seite 5