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Erneuerbare Energien - nova-Institut GmbH

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AID-FORUM<br />

Die Konkurrenz ist groß<br />

Auch wenn sich die Situation<br />

im Moment beruhigt<br />

zu haben scheint, so waren<br />

die jüngsten Preisschübe<br />

auf dem Rohölmarkt nur<br />

ein Vorspiel dessen, was noch<br />

kommen wird. Davon ist Dr. Josef<br />

Auer von der Deutsche Bank Re-<br />

Laut Dr. Doris Schieder, Wissenschaftszentrum<br />

Straubing, lässt sich<br />

die Wirtschaftlichkeit der Bioethanolproduktion<br />

deutlich verbessern<br />

(Foto: fnp)<br />

search überzeugt. Wie er auf dem<br />

AID-Forum „Kraftwerk Feld und<br />

Wald” am 10. November in Bonn<br />

erklärte, hat sich der Ölpreis seit<br />

1998 um 500 Prozent erhöht –<br />

32<br />

Energiepflanzenbau<br />

46,2 %<br />

Landschaftspflegematerialien<br />

1,6 %<br />

AID-Forum informiert über Nawaro-Perspektiven<br />

Gaspotential verschiedener Substrate<br />

Org. Abfälle<br />

von Haushalten<br />

und Kommunen<br />

2,3 %<br />

eine Tatsache, die vielen gar nicht<br />

richtig bewusst ist.<br />

Der Ölpreis, so Auer, wird schon<br />

sehr bald bei 100 $ pro Barrel<br />

stehen, und dann wird aus Bioenergie<br />

selbst mit der heute<br />

zuweilen noch unvollkommenen<br />

Technologie erzeugte Wärme<br />

konkurrenzfähig. Bei Strom aus<br />

Biomasse wird es dagegen noch<br />

ein wenig dauern, bis auch er<br />

kostenseitig akzeptable sein<br />

wird, glaubt die Deutsche Bank.<br />

Die Situation beschreibt der Banker<br />

ganz passend mit dem Bild<br />

„Wenn Öl erst so teuer wie Mineralwasser<br />

ist, dann ist die Bioenergie<br />

voll im Spiel”, dann werde<br />

nur noch die verfügbare Fläche<br />

den limitierenden Faktor bilden.<br />

Acht Prozent Marktanteil<br />

für Rapsöl<br />

Dass der Öl-, sprich Kraftstoffpreis<br />

den eigentlich treibenden<br />

Faktor hinter der Bioenergie bildet,<br />

bestätigt Dr. Edgar Remmele<br />

vom Technologie- und Förderzentrum<br />

in Straubing. Schon heute<br />

Deponien<br />

5,1 % kommunale und<br />

industrielle<br />

Klärschlämme<br />

3,8 %<br />

Original<br />

Gewerbeund<br />

Industrieabfälle<br />

1,7 %<br />

Nebenprodukte<br />

der Pflanzenproduktion<br />

15,4 %<br />

Gülle<br />

23,9 %<br />

sind Biokraftstoffe gegenüber fossilen<br />

Kraftstoffen konkurrenzfähig<br />

– wenn auch nicht bei uns, sondern<br />

in Brasilien, wo die Gestehungskosten<br />

für Bioethanol mit<br />

31 Cent veranschlagt werden<br />

können. Heimischer Rapsölkraft-<br />

Wettbewerb der Verfahren<br />

<<br />

Wie auf dem AID-Forum<br />

„Kraftwerk Feld und Wald” (10.<br />

November 2006, Bonn) deutlich<br />

wurde, befinden sich sämtliche<br />

Verfahren und Wege, Energie aus<br />

Biomasse zu gewinnen, aktuell<br />

noch im Systemwettbewerb.<br />

Fragen, die mittelfristig eindeutig<br />

nur von der Wirtschaftlichkeit<br />

entschieden werden, sind z. B.<br />

solche: soll Getreide verbrannt<br />

oder in Biogasanlagen verwertet<br />

werden, oder ist es besser,<br />

Getreide in Ethanol umzusetzen<br />

und dann über die Beimischung<br />

zu Kraftstoffen zu verwerten?<br />

Falls die Antwort auf Letzteres ja<br />

sein sollte, ist dann ein Lowblend<br />

wie E5 die bessere Lösung<br />

als ein High-Blend wie E85?<br />

Macht es Sinn, Biogas in Erdgas-<br />

stoff liegt nach einer neuen Studie<br />

der Fachagentur für nachwachsende<br />

Rohstoffe FNR mit (optimalen)<br />

51 Cent nur noch ca. 15 Prozent<br />

oberhalb des Raffineriepreises<br />

für Diesel. BtL-Kraftsstoffe,<br />

die allgemein als die Kraftstoffe<br />

der Zukunft angesehen werden,<br />

sind laut Remmele mit 1,03 € anzusetzen,<br />

auch wenn Choren Industries<br />

angibt, mit 90 Cent auskommen<br />

zu können.<br />

Gute Aussichten also für<br />

Rapsöl & Co.<br />

Wäre da nicht die begrenzt verfügbare<br />

Anbaufläche. Allgemein<br />

setzen die Experten auf züchterischen<br />

Fortschritt und wurden bis-<br />

Dr. Josef Auer von der Deutsche Bank Researc<br />

qualität umzusetzen oder ist der<br />

Betrieb von Fahrzeugen mit<br />

Biogas langfristig die sinnvollere<br />

Lösung? Zunehmend knappe<br />

Ressourcen und steigende Preise<br />

für fossile Energieträger heizen<br />

den Wettbewerb der Verfahren<br />

an.<br />

Wie die Referenten auf dem<br />

Forum bestätigten, werden in<br />

Deutschland binnen weniger<br />

Jahre große Mengen von BtL-<br />

Kraftstoffen auf den Markt kommen.<br />

Doch bei noch so ehrgeizigen<br />

Projekten (Choren Industries<br />

will bekanntlich an fünf Standorten<br />

bis zu 1 Million Tonnen BtL<br />

herstellen) ist nicht zu erwarten,<br />

dass Deutschland auf Dauer<br />

unabhängig von Importen wird.<br />

her in ihren Erwartungen auch<br />

nicht enttäuscht, denn im letzten<br />

Jahr dürfte der Ertrag um ein Viertel<br />

auf 5,3 Mio. t gestiegen sein,<br />

während die Anbaufläche um<br />

„nur” 16 Prozent zulegte. Im<br />

Schnitt, sagte Remmele, können<br />

58 Cent je Liter Rapsölkraftstoff<br />

an Kosten angenommen werden.<br />

Das 100 Traktoren Projekt habe<br />

jedenfalls gezeigt, dass 92 Prozent<br />

der beteiligten Schlepper<br />

auch nach dem Versuchsende<br />

weiter mit Rapsölkraftstoff fahren,<br />

und, so Remmele weiter, die Industrie<br />

habe nun Marktchancen<br />

erkannt und werde serienmäßig<br />

*) UFOP, Claire-Waldoffstraße 7,<br />

10117 Berlin, Tel.: 030 31904-215;<br />

Fax: -485, E-Mail: d.bockey@ufop. de,<br />

Internet: www.ufop.de

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