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Erneuerbare Energien - nova-Institut GmbH

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BIOETHANOL<br />

Bioethanol – dezentral<br />

oder zentral?<br />

Die dezentrale Produktion<br />

von Bioethanol-Kraftstoff<br />

in landwirtschaftlichen<br />

Brennereien hat deutliche<br />

ökologische Vorteile im Vergleich<br />

zu industrieller Herstellung.<br />

Westfälische Kornbrenner unter<br />

dem Dach des Maschinenringes<br />

Warendorf-Münster fordern deshalb<br />

von der Politik eine Differenzierung<br />

zwischen Groß- und Kleinanlagen<br />

bei der Besteuerung und<br />

Förderung.<br />

CO2-Bilanz<br />

wie BtL-Kraftstoffe<br />

Kurze Transportwege bei Rohstoffbeschaffung,Reststoffverwertung<br />

und Vermarktung sowie<br />

die Nutzung erneuerbarer <strong>Energien</strong><br />

zeichnen die dezentrale<br />

Bioethanol-Herstellung aus. In<br />

dezentralen Strukturen ist die<br />

energieaufwendige Trocknung<br />

der Schlempe überflüssig. Stattdessen<br />

können die breiigen Reststoffe<br />

aus der Vergärung in der<br />

Schweinemast oder in Biogasanlagen<br />

auf kurzen Wegen verwertet<br />

werden. Wenn die Energiever-<br />

Benedikt Sprenker (links) vom MR Warendorf-Münster und Manfred<br />

Glitz-Ehringhausen vor der Brennsäule seiner landwirtschaftlichen Monopol-<br />

Brennerei im westfälischen Werne<br />

44<br />

sorgung der Brennereien mit regenerativen<br />

Energieträgern wie<br />

Biomethan, Holz, Getreide oder<br />

Pflanzenöl gedeckt werde, wäre<br />

die CO 2-Bilanz vergleichbar mit<br />

BtL-Kraftstoffen, rechnet Benedikt<br />

Sprenker vor.<br />

Der Landwirt und Brenner bearbeitet<br />

im Maschinenring Warendorf-Münster<br />

ein vom Land<br />

NRW gefördertes Projekt zur Bündelung<br />

landwirtschaftlicher Brennereien.<br />

Förderung nach dem<br />

Muster des EEG<br />

Manfred Glitz-Ehringhausen, Vorsitzender<br />

des Verbandes westfälischer<br />

Kornbrenner, hat klare Vorstellungen,<br />

wie die Politik die dezentrale<br />

Ethanolproduktion fördern<br />

könnte: Nach dem Muster<br />

des <strong>Erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong>-Gesetzes<br />

(EEG) brauche man langfristige<br />

Planungssicherheit. Dafür<br />

müsse die Steuerbefreiung auf<br />

längere Sicht garantiert werden<br />

und Abnahmegarantien für die<br />

heimische Erzeugung gegenüber<br />

Billigimporten verbindlich zugesagt<br />

werden.<br />

Letztlich könne eine echte Reduktion<br />

der CO 2-Immissionen nur mit<br />

heimischer Produktion sinnvoll<br />

umgesetzt werden. Glitz-Ehringhausen<br />

befürwortet eine steuerliche<br />

Differenzierung zwischen Groß- und<br />

Kleinanlagen ähnlich des Nawarooder<br />

Technologie-Bonusses im<br />

EEG.<br />

Die günstigeren CO 2-Bilanzen<br />

sollten wie in den USA durch einen<br />

dauerhaft geringeren Steuersatz<br />

für dezentrale Anlagen honoriert<br />

werden. Dabei sollte man sich an<br />

der Differenz in den Erzeugungskosten<br />

zwischen Großanlagen und<br />

dezentralen Anlagen von rund sieben<br />

Cent je Liter Absolutalkohol<br />

orientieren.<br />

Blick in einen Vormaischbottich mit Rührwerk<br />

Heute Monopol – aber<br />

was kommt morgen?<br />

In Westfalen ist die Kornbrannt-<br />

Erzeugung in bäuerlichen Familien<br />

oft seit Generationen ein zweites<br />

Standbein neben der Landwirtschaft.<br />

Im Zuge der EU-Harmonisierung<br />

müssen die Brenner<br />

damit rechnen, dass das deutsche<br />

Branntweinmonopol 2010 nicht<br />

zu halten sein könnte. Man müsse<br />

frühzeitig neue Absatzmärkte erschließen,<br />

damit die technischen<br />

Anlagen und das wertvolle Knowhow<br />

nach 2010 nicht dem Verfall<br />

preisgegeben werden, so Benedikt<br />

Sprenker.<br />

Untersuchungen von Prof. Wetter<br />

an der Fachhochschule Münster/Steinfurt<br />

bescheinigen den<br />

Brennern grundsätzlich die Machbarkeit<br />

einer Bioethanol-Produktion<br />

in den vorhandenen Anlagen.<br />

Der 85%ige Rohalkohol aus den<br />

Kleinbrennereien muss allerdings<br />

noch absolutiert und zu E85 konfektioniert<br />

werden. Das aufwendige<br />

Verfahren lässt sich wirtschaftlich<br />

nur überbetrieblich oder im<br />

Lohnverfahren umsetzen.<br />

Wachstumsmarkt<br />

Bioethanol – Landwirte<br />

müssen dabei sein<br />

Zahlreiche mittlere und große<br />

Bioethanol-Anlagen befinden sich<br />

zurzeit im Bau oder in der Planung.<br />

Die Landwirte müssten mit

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