David Dunnett erhielt seine Schulbildung auf der King Edward'sSchool, Birmingham, wo er Orgelschüler von John Pryer und Dr.John Bishop war. Anschließend war er als Assistent von T<strong>im</strong> BrownOrgan Scholar am Clare College, Cambridge, und studierte Orgel beiDavid Sanger. Er setzte nach dem Examen bei David Sanger an derRoyal Academy of Music seine Studien fort und war ein Jahr langOrganist an der Marylebone Parish Church in London. Die nächsteZeit verbrachte er in den USA als Assistant Director of Music an derUppingham School, anschließend war er vier Jahre lang Sub-Organist bei David Hill an der Winchester Cathedral. 1996 wurde erOrganist an der Norwich Cathedral und bekleidete von 1996 - 2007dort auch das Amt des Master of the Music. Er gab Orgelkonzerte invielen Ländern Europas, so auch in Russland und Skandinavien, wiein Brasilien, den USA und Australien und wirkte bei zahlreichenTonträgeraufnahmen als Dirigent, Solist und Begleiter mit. Er ist alsPädagoge und Mitglied von Examenskommissionen genauso gefragt wie als Chorleiter der NorwichPhilharmonic Society.Das heutige Programm britischer Orgelmusik umfasst eine Zeitspanne von fast 450 Jahren vonWilliam Byrd, dem Vater der englischen Musik, bis hin <strong>zu</strong> dem jungen zeitgenössischenOrganisten und Komponisten Iain Farrington. Es beginnt und endet <strong>im</strong> leichten Stil: WilliamMathias, ein walisischer Komponist [siehe erstes Konzert] eröffnet das Programm mit seinerToccata Giocosa – abgerundet und beschlossen wird selbiges vom Jazzidiom von Live Wire. DurchByrd und Walond ist englische Musik für pedallose Orgel vertreten. William Byrd war <strong>zu</strong>sammenmit Thomas Tallis Organist der Königlichen Kapelle in London und galt als der wichtigsteKomponist der Tudorzeit, als „englischer Palestrina“. Er war der Lehrer von Thomas Morley undThomas Tomkins. Seine Tastenmusik entspringt dem Geist der altenglischen Virginalisten. WilliamWalond war als Organist und Kopist in der Bibliothek des Christ Church College in Oxfordbeschäftigt, und seine gefälligen Voluntaries (der Begriff „Voluntary“ ist nicht ganz geklärt,vielfach wird er damit erklärt, dass der Organist über seinen bezahlten Dienst hinaus, freiwillig ineinem extra Musikstück am Anfang oder Ende des Gottesdienstes seine Kunst hören ließ) stellenParadebeispiele der englischen Orgelmusik des 18. Jahrhunderts dar. Das Voluntary der Barockzeitwar meist zweiteilig: auf eine langsame Einleitung folgte meist eine Fuge oder ein virtuoser, dieKlangfarbe eines best<strong>im</strong>mten Registers in den Vordergrund stellender Konzertsatz. PatrickGowers, der sich als Komponist von Film- und Unterhaltungsmusik sowie als Begleiter der New-Swingle-Singers einen Namen gemacht hat, zollt Jeremiah Clarke und Henry Purcell in seinemunterhaltsamen Versuch über deren berühmtes Trumpet Voluntary Anerkennung. Georg FriedrichHändel verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in England; seine Orgelkonzerte wurden alsZwischenspiele zwischen den Akten seiner Oratorien-Aufführungen aufgeführt und haben alssolche Gattung in England eine lange Tradition. Zahlreiche wohlhabende Privatleute besaßenHausorgeln, und für diesen Konzertgebrauch wurde schon frühzeitig eigenes Repertoire, das nichtals kirchliche Gebrauchsmusik gedacht war, komponiert. Drei berühmte Kathedral-Organisten ausverschiedenen Zeiten sind vertreten: S<strong>im</strong>on Preston (er war von 1970 bis 1987 Organist anWestminster Abbey) gibt Messiaen die Ehre, Wesley (er war Enkel des bekanntenMethodistenpredigers Charles Wesley und Sohn des Komponisten Samuel Wesley, Organist u.a.der Hereford und Exeter Cathedral und wurde durch seine Orgelmusik wegweisend und inspirierendfür die Orgelkompositionen Mendelssohns) demonstriert seine Meisterschaft <strong>im</strong> Kontrapunkt, undSir Edward Cuthbert Bairstows (er war Organist am York Minster) Evening Song ist eintypisches Beispiel eines ruhigen Voluntary, das vor dem Evensong in einer Kathedrale erklang.
Sonntag, 25. August <strong>2013</strong>, 18.00 UhrNeuapostolische KircheORGELKONZERT James Lancelot,Organist der Kathedrale von Durham / GBNicolaus Bruhns:(1665 - 1697)Praeludium in e-MollJohann Sebastian Bach: Sonata No. 5 C-Dur BWV 529(1685 - 1750) Allegro - Largo - AllegroJohann Sebastian Bach: Präludium und Fuge G-Dur BWV 541Thomas Tomkins: Fancy (July 8, 1647)(1572 - 1656)John Stanley: Voluntary in E minor, op. 5 No. 4(1713 - 1786) Adagio - AllegroHenry Purcell: Voluntary for double organ, Z 719(1659 - 1695)Felix Mendelssohn Bartholdy: Sonata B-Dur op. 65 No. 4(1809 - 1847) Allegro con brio - Andante religioso - Allegretto- Allegro maestoso e vivaceCharles Macpherson:Andante in G from a Little Organ Book(1870 - 1927) in memory of C H H ParryMax Reger: Dankpsalm op. 145 No. 2(1873 - 1916)James Lancelot ist seit 1985 Leiter des Chores und Organist derDurham Cathedral. Zuvor war er Chorist an der St. Paul’sCathedral in London, Student für Orgel am King’s College,Cambridge, und Sub-Organist der Winchester Cathedral. Erstudierte bei Ralph Downes, Gillian Weir und Nicholas Danby. InDurham ist er für die gesamte musikalische Arbeit an derKathedrale verantwortlich, wobei das tägliche Singen desCathedral Choir <strong>im</strong> Mittelpunkt steht. Durch sein dortiges Wirkenhat der Chor eine führende Stellung unter den britischenKathedralchören erreicht. Seit seit 2009 auch Mädchenst<strong>im</strong>men<strong>zu</strong>m Kathedralchor <strong>zu</strong>gelassen wurden, hat sich der Chor auchbeträchtlich vergrößert. Der Chor ist regelmäßig <strong>im</strong> Rundfunk undauf Tonaufnahmen <strong>zu</strong> hören, seine Hauptaufgabe sieht er jedoch<strong>im</strong> Musizieren <strong>zu</strong> Gottes Ehre – täglich in Form des Evensongs,und <strong>zu</strong>sätzlich durch Matutinen und eine vollständig gesungeneEucharistie an Sonn- und Feiertagen. James Lancelot gründete in Durham auch einen zweitenKathedralchor, das Durham Cathedral Consort of Singers, einen freien Erwachsenenchor, dermittlerweile ein sehr hohes Niveau erreicht und ebenfalls zahlreiche Radio- und CD-Aufnahmenvorgelegt hat. James Lancelot ist auch „Lay Canon“ der Kathedrale und Universitätsorganist inDurham sowie bis vor Kurzem Leiter der Durham University Choral Society. Zudem ist er