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HERFORDER ORGELSOMMER 2013 - Kirchenmusik im Münster zu ...

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eziehungsreiche Huldigung <strong>zu</strong>teil. Trotz derart überragender Leistungen des Bewerbers undAnerkennung durch die Hamburger Autoritäten (Reincken: „Ich dachte, diese Kunst wäregestorben, ich sehe aber, dass sie in Ihnen noch lebet“) kam die Wahl dann doch nicht <strong>zu</strong>stande:Bach sagte wegen der unvorteilhaften Konditionen (Zahlung von 4000 Mark und der Pflicht, alsKirchschreiber <strong>zu</strong> arbeiten) <strong>zu</strong>letzt ab. O ye tender babes ist ein schlichter Choral von ThomasTallis (ca. 1505 - 1585) aus dem Muliner Book, einer wichtigen Quelle für die frühe englischeOrgelmusik aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Es enthält insgesamt 18 Stücke von Tallis. DieserKomponist steht für die Choraltradition der englischen Reformation. Seine Choralwerke sindsowohl <strong>im</strong> katholisch-lateinischen wie <strong>im</strong> englischen Stil geschrieben. O ye tender babes ist einweltliches Lied, so mag es wohl auch von den Chorknaben außerhalb ihrer kirchlichen Pflichtengesungen worden sein. Herbert Howells (siehe erstes Konzert) stellt wie Bairstow ein Beispiel füreinen Komponisten dar, dessen Werke <strong>zu</strong> verstärktem Gefühlsausdruck tendieren und darum in deranglikanischen Kirche gern als „Evensong“ gespielt und gesungen werden. Master Tallis’sTestament blickt auf die musikalische Sprache des <strong>zu</strong>vor gehörten Tallis <strong>zu</strong>rück, modifiziert durchdie veränderte Sichtweise Howells. Samuel Wesley, den man wegen seiner frühen musikalischenBegabung den „englischen Mozart“ nannte, litt in späteren Jahren stark unter seelischerUnausgeglichenheit und Depressionen, was 1816 <strong>zu</strong> einem kompletten Zusammenbruch führte: Erstürzte sich aus dem Fenster, überlebte den Sturz jedoch und verbrachte die nächsten zwei Jahre ineiner Nervenheilanstalt. Dort schrieb er u.a. die Variationen über “God save the Queen“, die auseiner Folge von acht Veränderungen des Themas bestehen und freilich von seiner psychischenDisposition nichts erkennen lassen. Die Kunst der Improvisation auf der Orgel leitet sich ab vonder Notwendigkeit <strong>im</strong> Organistendienst, <strong>im</strong> liturgischen Voll<strong>zu</strong>g des Gottesdienstes Ein-, Aus- undÜberleitungen aus dem Stegreif <strong>zu</strong> erfinden und aus<strong>zu</strong>führen. Diese Fertigkeit, virtuos ausgebaut,kann auch da<strong>zu</strong> dienen, aufregende oder unterhaltsame Konzertstücke <strong>zu</strong> <strong>im</strong>provisieren, dieentsprechend genauer auf die Situation der Hörer, auf die spezielle Orgel und die Akustik derKirche <strong>zu</strong>geschnitten sein können, als es komponierte Musik je vermag. So wird der Interpret diesesOrgelsommerkonzerts <strong>zu</strong>m Abschluss eine Improvisation über ein gegebenes Thema ausführen –ganz sicher mit einem deutlichen englischen Akzent!Freitag, 2. August <strong>2013</strong>, 21.00 UhrHerforder MünsterNACHTKONZERT I „Kinoorgel“STUMMFILM mit ORGELMUSIK„Der General” von und mit Buster KeatonWolfgang Sieber, Luzern / CH, OrgelDer GeneralFilmkomödie von und mit Buster Keaton (1926)Konzept<strong>im</strong>provisation nach einem Hauptthema von Carl Davis (1936 - 2012)USA 1926Regie: Buster Keaton, Clyde BruckmanBuster Keaton: Johnnie GrayMarion Mack: Annabelle Lee, u.v.a.m.Länge: ca. 80 Min.Der General (engl. Originaltitel: The General) ist eine 1926 entstandene, epische Filmkomödie vonund mit Buster Keaton. Der Film spielt in der Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges und basiertauf einem historisch verbürgten „Andrews-Überfall“ am 12. April 1862. Der LokomotivführerJohnnie Gray übern<strong>im</strong>mt die Verfolgung seiner von nordstaatlichen Spionen entführten Lokomotivenamens General. Mit Hartnäckigkeit und Erfindungsreichtum gelingt es ihm, sowohl die Lok alsauch die Gunst seines geliebten Mädchens Annabelle Lee <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>erobern.Das Werk entstand auf dem Höhepunkt von Keatons Ruhm und gilt als eines der teuersten Werkeder Stummfilmära. Der Misserfolg der Produktion bei Publikum und Kritikern brachte das Ende

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