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HERFORDER ORGELSOMMER 2013 - Kirchenmusik im Münster zu ...

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Francis Jackson ist der Altmeister der englischen Organisten. Mittlerweile in seinem 96.Lebensjahr, gibt er noch <strong>im</strong>mer Konzerte. Er war von 1946 bis 1982 Organist der Kathedrale vonYork und komponierte eine Reihe von Orgelstücken. Die eindrucksvollen Fanfaren des Erzbischofswurden 1961 für die Inthronisation von Donald Coggan als Erzbischof von York komponiert. Daskurze Werk macht intensiven Gebrauch vom Klang der Tuba mirabilis. Charles Villiers Stanfordwar einer der einflussreichsten Musiker seiner Generation. Nach Studien in Cambridge, Leipzig undBerlin wurde er 1883 Professor für Komposition und Orgelspiel am neugegründeten Royal Collegeof Music und 1887 Professor für Musik in Cambridge. Er war ein profilierter Komponist auch von<strong>Kirchenmusik</strong>. Seine Fantasie und Toccata in d-Moll op. 57 aus dem Jahr 1894 zeigt deutlich denEinfluss der deutschen Tradition von Mendelssohn, Schumann und Brahms. Nach einer stürmischenEröffnung endet die Fantasie <strong>im</strong> pianiss<strong>im</strong>o und leitet <strong>zu</strong>r folgenden Toccata über. Diese beginntmit einem kraftvollen Pedalsolo, dem Staccato-Spielfiguren <strong>im</strong> Scherzo-Stil folgen. Eine virtuoseStretta und ein nach einer Generalpause eintretendes Maestoso beschließen das Werk eindrucksvoll.Charles Hubert Hastings Parry studierte in Oxford <strong>zu</strong>nächst Jura und Geschichte, ehe er sichdurch ein Klavier- und Kompositionsstudium u.a. in Stuttgart ganz der Musik <strong>zu</strong>wandte. DerDurchbruch als Komponist gelang ihm 1880 mit der Aufführung seines Klavierkonzertes. Von 1894bis <strong>zu</strong> seinem Tode war er Direktor des Royal College of Music und fortan eine Institution <strong>im</strong>englischen Musikleben. Seine berühmteste Komposition ist zweifellos sein Chorstück Jerusalem,das alljährlich bei der Last Night of the Proms <strong>zu</strong>sammen mit Elgars Pomp and CircumstanceTriumphe feiert, wobei das begeisterte Publikum kräftig mitsingt. Sein Orgelstück Elegy schrieb erfür die Trauerfeier <strong>zu</strong>r Beiset<strong>zu</strong>ng seines Schwagers – eine Musik von feierlich-zeremoniellemCharakter. Das Orgelschaffen Edward Elgars mutet <strong>im</strong> Vergleich <strong>zu</strong> seinen großen Oratorien,Orchesterwerken und Konzerten mit zwei Orgelsonaten und einigen Miniaturen eher bescheiden an.Doch machen zahlreiche Bearbeitungen von Orchesterwerken Elgars die reiche Klangpracht seinerMusik auch auf der Orgel erfahrbar, was auch für den Imperial March op. 32 gilt. Daswirkungsvolle und eingängige Stück in B-Dur entstand <strong>zu</strong>m diamantenen Thronjubiläum vonKönigin Victoria <strong>im</strong> Jahre 1897 und trägt als Überschrift die für Elgar charakteristischeTempoangabe „Pomposo“. Herbert Howells, der seine musikalische Ausbildung <strong>im</strong> Alter von 13Jahren als Schüler des Organisten der Kathedrale von Gloucester begann und später selber amRoyal College of Music unterrichtete, war der wichtigste Komponist englischer Kathedralmusik <strong>im</strong>20. Jahrhundert. Sein Schaffen für die Orgel umfasst zwei Sonaten, vier Rhapsodien und mehrereSammlungen liturgischer Werke. Die Dritte Rhapsodie in cis-Moll entstand in einer einzigen Nachtwährend des ersten Weltkrieges in York, als Howell wegen eines Zeppelin-Alarms nicht schlafenkonnte. Man kann dem Werk, das mit chromatisch herabstürzenden Akkordketten beginnt, dieBedrängnis und Angst anhören, die den Komponisten umtrieb. Nach einem ersten Mittelteil leiteteine große Steigerung <strong>zu</strong>r Dramatik des Anfangs <strong>zu</strong>rück. Die Chromatik weicht allmählich einerklaren Diatonik, die dem Thema heldenhaften Charakter verleiht. Das Werk schließt mit einemlangen und dramatischen Crescendo triumphal in Cis-Dur. Frank Bridge studierte am RoyalCollege of Music bei Charles Stanford. Als Bratschist und Dirigent gleichermaßen gefeiert,komponierte er <strong>im</strong> spätromantischen Stil zahlreiche Werke, vor allem <strong>im</strong> Bereich derKammermusik. Sein Orgelwerk ist vergleichsweise klein und besteht <strong>im</strong> Wesentlichen aus kurzeneindrucksvollen Miniaturen. So findet sich in der Sammlung der Three Pieces von 1905 sein wohlbekanntestes Orgelstück, das Adagio in E. Es beginnt gleichsam flüsternd: das Hauptthema wirdgewissermaßen <strong>im</strong> Bratschen-Register präsentiert und entwickelt sich dann über einerdifferenzierten Harmonik in einer großartigen Steigerung, um am Ende in die Stille des Beginns<strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>kehren. Eine unerwartete Schlusskadenz beschließt das kleine Meisterwerk. MichaelBerkeley ist einer der führenden zeitgenössischen Komponisten Englands. Er begann seinemusikalische Karriere als Chorsänger an der Westminster Cathedral. Seine Fantasie Wild Bells istinspiriert durch eine Passage aus Lord Alfred Tennysons Gedicht In Memoriam, in der die Glockender Neujahrsnacht das alte Jahr verabschieden:Ring out, wild bells, to the wild sky,The flying cloud, the frosty light:

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