„Ich bin ziemlichhartnäckig – ichwill es einfachhinkriegen.“Michael GranforsDie Messmethodenin KürzeICP-MS (Massenspektrometriemit induktiv gekoppeltem Plasma):Eine massenspektrometrischeMethode, die Metalle auf spürenund geringe Konzentrationennichtmetallischer Elemente anzeigenkann. Die Elemente in einemProbenstück werden bei sehrhoher Temperatur in geladeneIonen in einem Plasma umgewandelt.Diese werden in das Massenspektrometergeleitet, wo sie nachihrem Masse-Ladungs-Verhältnissortiert werden. Ein Detektor fängtsie ein und emittiert ein messbaresSignal, das der Konzentration desElements entspricht.G-MS (Gas-Massenspektrometrie):Mit dieser Methode kann dieElementzusammensetzung einerGasprobe bestimmt werden. DieMessungen werden sofort am Gasvorgenommen. Die Ionisierungerfolgt mittels Elektronenstoßanregung.8 Innova [1.2013]
P r o fi l Michael GranforsIn Labors außerhalb von Nyköping analysiert StudsvikMaterialien für die Kerntechnik. Michael Granfors stelltsicher, dass die Methoden den Ansprüchen genügen.text Åke R Malm · foto Mattias BardåEIN HARTNÄCKIGERSPEZIALISTIn seinem Büro in Studsviks Hot CellLaboratory (HCL) an der schwedischenKüste nördlich von Nyköpinggreift Michael Granfors in das Regalüber seinem Schreibtisch. Er nimmtsechs kleine Aluminiumplatten heraus, aufdenen Teile eines Brennstabhüllrohrs befestigtsind, begutachtet sie und berührt dabeidas Metall.„Morgen werden wir sie untersuchen undschauen, ob wir etwas über die Lithium-Schicht auf Hüllrohren sagen können, die ineinem Reaktor waren“, sagt er. „ Sollte unsdas gelingen, können wir einen neuen Serviceanbieten, denn die Konzentrationen dürfennicht zu hoch sein.“Granfors arbeitet seit 2004 bei HCL undist Spezialist für Massenspektrometrie, eineMethode zur Analyse der Elementzusammensetzungeiner Substanz.„Ich unterstütze Projektmanager undandere bei der Interpretation unserer Analyseergebnisse“,sagt er. „Bei Fragen oder Bedenken,versuche ich, diese mit der uns zur Verfügungstehenden Technologie zu beantwortenoder zu zerstreuen.“Eine „heiße Zelle“ ist ein Labor für dieDurchführung radioaktiver Tests. Der Betriebist rein kommerziell und die Aufträge kommenaus unterschiedlichen Bereichen, z.B.von Herstellern von Kernbrennstoff.„Oft führen wir Routineanalysen durch,erhalten aber auch viele Anfragen für Dienstleistungen,die neu für uns sind“, so Granfors.„Dann ist Kreativität gefragt und wir schauen,was machbar ist und wie wir die Probenbehandeln könnten. Meistens finden wir eineLösung.“Er spricht ruhig und bedächtig. Ein leichterDialekt verrät, dass seine Wurzeln auf deranderen Seite der Ostsee liegen. Aufgewachsenist er in einem Familienbetrieb in Närpes,80 Kilometer südlich von Vasa im schwedischsprachigenTeil Finnlands, wo er seineOma väterlicherseits an den Wochenendenbesuchte.„ Wenn ich dort war, haben wir immer gebacken“,sagt er. „Das hat viel Spaß gemacht.“Heute hat er Großmutters Ofen durchsieben „heiße Zellen“ und einen Messraumersetzt. Zum HCL kam er nach dem Studiumder analytischen Chemie an der Åbo Academiund fünf Jahren am Corrosion and MetalsResearch Institute in Stockholm, jetzt SwereaKimab AB.Wir verlassen das nüchterne Büro, ziehenSchutzkleidung an und gehen ins Labor.Begeistert erklärt er, wie die Proben hinterdem meterdicken Bleiglas der heißen Zellenvorbereitet werden, bevor sie in den Messraumkommen.Darin befinden sich die Geräte, auf die erspezialisiert ist: zwei Massenspektrometer,einer für Gas (G-MS) und einer für Fest stoffe.Letzterer ist ein Plasma-Massenspek trometer(ICP-MS), der mit einem Laser verbundenist. Damit kann er Stoffe analysieren,ohne sie vorher aufspalten zu müssen. Sokann man die Konzentration von Elementenan einzelnen Stellen messen, statt sich mitDurchschnittswerten zufrieden zu geben.Laser und Massenspektrometer sind Standardkomponenten,die Granfors und seineKollegen für radioaktive Stoffe umgebauthaben. Wie die Analysemethoden müssenauch die Geräte kontinuierlich weiterentwickeltwerden – und das gefällt ihm.„Ich lass mich gern anspornen, bin ziemlichhartnäckig und will es einfach hinkriegen“, soGranfors. „Und wenn es mir dann schließlichgelingt, ist das einfach ein tolles Gefühl.“ Michael GranforsTitel: Spezialist für Massenspektrometrievon bestrahltem MaterialArbeitsplatz: Studsviks Hot Cell Laboratory(HCL).Wohnort: Nyköping, Schweden.Geboren: 1970Familienstand: SingleHobbys: Natur, Reisen und Autos, seinSommerauto ist ein BMW Z3-Cabrio.[1:2013] Innova 9