Seminar „Rauchfrei in fünf Stunden“ in Plattling - Markt Schöllnach
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Im Archiv geblättert<br />
zusammengestellt von Re<strong>in</strong>hold Baier<br />
Das war im Dezember 1960 <strong>in</strong> der „Deggendorfer<br />
Zeitung“ zu lesen:<br />
Hausierer sperrten Pfarrhaushälter<strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
Bürsten und ähnliche Haushaltsgegenstände versuchten zwei<br />
Hausierer aus <strong>Schöllnach</strong> im Mai dieses Jahres <strong>in</strong> Iggensbach zu<br />
verkaufen. Die Beiden waren ohne Gewerbesche<strong>in</strong> unterwegs.<br />
Weil die Haushälter<strong>in</strong> im Iggensbacher Pfarrhof nichts kaufte,<br />
wurden die Männer aufdr<strong>in</strong>glich. Darauf zog sich die Haushälter<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> die Küche zurück und verriegelte die Tür von <strong>in</strong>nen. Der<br />
Händler sah im Schloß e<strong>in</strong>en Schlüssel stecken, sperrte damit die<br />
Tür von außen ab und entfernte sich mit dem Schlüssel. Die<br />
Haushälter<strong>in</strong> war also <strong>in</strong> der Küche e<strong>in</strong>gesperrt. Das Gefängnis<br />
verließ sie durch e<strong>in</strong>en Sprung aus dem Fenster. Der von ihr<br />
benachrichtige Pfarrer verständigte die Beamten der Landpolizei,<br />
die die zwei Hausierer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gasthaus stellten. Dabei drohten<br />
die Hausierer den Polizeibeamten mit Fensterh<strong>in</strong>ausschmeißen<br />
und verweigerten die Angabe ihrer Personalien. Erst als die Polizei<br />
Verstärkung erhielt, wurden die rabiaten Hausierer zahm. In<br />
der Verhandlung verurteilte der Richter den Händler wegen Freiheitsberaubung,<br />
Übertretung der Gewerbeordnung und Nötigung<br />
zu drei Wochen Gefängnis ohne Bewährung und 20 DM Geldstrafe.<br />
Se<strong>in</strong> Begleiter wurde wegen Übertretung der Gewerbeordnung<br />
und Nötigung zu 40 DM Geldstrafe verurteilt.<br />
Ferkelmarkt mit schwachem Geschäft<br />
Schwach g<strong>in</strong>g das Geschäft beim letzten Ferkelmarkt. Er war mit<br />
145 Tieren beschickt, konnte aber nicht geräumt werden. Das<br />
Stück kostete 40 bis 55 DM.<br />
Haushalt verabschiedet<br />
Den Haushaltsplan für 1961 verabschiedete der Geme<strong>in</strong>derat dieser<br />
Tage <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Sitzung. Der ordentliche Haushaltsplan wird <strong>in</strong><br />
E<strong>in</strong>nahmen und Ausgaben auf 203 560 DM, der außerordentliche<br />
Haushaltsplan auf 116 500 Euro festgesetzt. Die Geme<strong>in</strong>de erhält<br />
voraussichtlich 79448 DM Schlüsselzuweisung und zahlt 58000<br />
DM Kreisumlage.<br />
Leistungsabzeichen für Feuerwehr<br />
Bei e<strong>in</strong>em Kameradschaftsabend im<br />
Gasthaus „Zur Post“ überreichte Landrat<br />
Ludwig Heigl 35 Männern der Stützpunktfeuerwehr<br />
das Leistungsabzeichen.<br />
Bürgermeister Anton Dankesreiter,<br />
der außer dem Landrat Kreisbrand<strong>in</strong>spektor<br />
He<strong>in</strong>rich Praml (Neuhausen)<br />
begrüßen konnte, erklärte, daß die Leistungsprüfung<br />
vom Amt für Feuerschutz<br />
auf Anregung e<strong>in</strong>es Feuerwehrmannes<br />
aus Passau e<strong>in</strong>geführt wurde. Der S<strong>in</strong>n<br />
der Prüfung sei, die Mannschaft mit dem<br />
Gerät weitgehend vertraut zu machen.<br />
Abschluß Lehrgang <strong>in</strong><br />
„Erster Hilfe“<br />
Aus allen Berufen kamen die 27 Teilnehmer<br />
am Erste-Hilfe-Kurs, der dieser Tage<br />
mit Ablegung e<strong>in</strong>er mündlichen und<br />
praktischen Prüfung endete. Der Kurs<br />
wurde von Ausbildungsleiter und Katastrophen-Beauftragten<br />
Hans Kolm <strong>in</strong><br />
sieben Doppelstunden abgewickelt.<br />
Was sich die Teilnehmer während des<br />
Kurses an Wissen und Können ange-<br />
eignet haben, davon überzeugte sich Obermediz<strong>in</strong>alrat Dr. Hans<br />
Eich<strong>in</strong>ger, Kreisvorsitzender Dr. Wilhelm Herold und Kreisgeschäftsführer<br />
Josef Böhm, die von Ortsvorsitzenden Johann<br />
Rückschloß herzlich begrüßt wurden.<br />
Das Leben <strong>in</strong> Zahlen<br />
Das Standesamt, das auch für die Geme<strong>in</strong>de Taid<strong>in</strong>g zuständig<br />
ist, beurkundete heuer 63 Geburten. Der Storch bedachte die<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Schöllnach</strong> mit 20 Mädchen und 29 Buben, und die<br />
Geme<strong>in</strong>de Taid<strong>in</strong>g mit sieben Mädchen und ebensoviel Buben.<br />
Auswärts wurden <strong>fünf</strong> K<strong>in</strong>der geboren. Es gab nur 16 Trauungen.<br />
Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Schöllnach</strong> hatte den Tod von 14 und die<br />
Geme<strong>in</strong>de Taid<strong>in</strong>g von sieben Mitbürgern zu beklagen. Auswärts<br />
s<strong>in</strong>d <strong>fünf</strong> Personen gestorben. Zugezogen s<strong>in</strong>d 128 Personen,<br />
während sich 109 Personen abgemeldet haben. Die E<strong>in</strong>wohnerzahl<br />
beträgt 2118 Bürger.<br />
Rückblick und Vorschau<br />
Mit e<strong>in</strong>er Sitzung beschloß der Geme<strong>in</strong>derat das Jahr 1960. Bürgermeister<br />
Anton Dankesreiter sagte, es stehe für 1961 an erster<br />
Stelle die Instandsetzung der Geme<strong>in</strong>dewege an. Im zu Ende gehenden<br />
Jahr wurden zwölf Sitzungen abgehalten, bei denen 190<br />
Beschlüsse gefaßt wurden. Der Bürgermeister berichtete, daß<br />
der Verkauf e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>deeigenen Bullen (Bullenhalter Josef<br />
Eich<strong>in</strong>ger aus Emm<strong>in</strong>g) 1854 DM e<strong>in</strong>brachte. Der Verkauf wurde<br />
mit e<strong>in</strong>em hiesigen Viehhändler getätigt. Dem Ziegenbockhalter<br />
Kasimir Ha<strong>in</strong> <strong>in</strong> Arb<strong>in</strong>g wurde die Entschädigungssumme von 50<br />
DM auf 60 DM erhöht. Der Pfarrbücherei genehmigte das Gremium<br />
e<strong>in</strong>en Betrag von 100 DM zum Ankauf neuer Bücher.<br />
Im Dezember 1970 vor 40 Jahren:<br />
Mehr Anteilnahme erwünscht<br />
Bei der Jahreshauptversammlung des Veteranen- und Reservistenvere<strong>in</strong>s<br />
konnte Vorsitzender Sebastian Hierbeck berichten, daß<br />
dem Vere<strong>in</strong> zur Zeit 712 Mitglieder, unter denen sich 16 Reservisten<br />
bef<strong>in</strong>den, angehören. E<strong>in</strong>e neue Salutkanone wurde zusammen<br />
mit dem VdK-Ortsverband, der Geme<strong>in</strong>de und der Kirchenverwaltung<br />
angeschafft. Schriftführer Robert Habereder kritisierte<br />
die laue Auffassung der Bevölkerung h<strong>in</strong>sichtlich des Volkstrauertages<br />
und die mangelhafte Teilnahme der Mitglieder bei solchen<br />
Anlässen. Die toten Kameraden hätten es wahrlich nicht<br />
verdient, immer mehr vergessen zu werden. Beschlossen wurde,<br />
die Aufnahmegebühr bei e<strong>in</strong>em Alter von 55 bis 65 Jahren auf 75<br />
DM und vom 65. Lebensjahr an auf 120 DM festzusetzen.