24.11.2012 Aufrufe

Und wie gesund ist Ihre Schule? - Schule & Gesundheit - Hessen

Und wie gesund ist Ihre Schule? - Schule & Gesundheit - Hessen

Und wie gesund ist Ihre Schule? - Schule & Gesundheit - Hessen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Fotos: Frank Schuppelius<br />

<strong>Schule</strong>n können durch<br />

eine integrierte Gesund-<br />

heits- und Qualitäts-<br />

förderung besser werden.<br />

Blenden wir beim Nachdenken über<br />

die Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit unserer <strong>Schule</strong>n<br />

einmal die bildungspolitischen Veränderungszwänge<br />

aus, so bleibt als gesellschaftliche<br />

Forderung an die <strong>Schule</strong>,<br />

ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag zu<br />

erfüllen – und es gibt keinen Zweifel, sie<br />

muss dies bei sich permanent ändernden<br />

Rahmenbedingungen effektiver schaffen<br />

als bisher.<br />

Allerdings scheint es nicht mehr auszureichen,<br />

das Erfahrungswissen aus den<br />

Bereichen der pädagogischen Systeme<br />

selbst (oder das biografische Wissen<br />

unserer Bildungspolitiker über <strong>Schule</strong>)<br />

zu nutzen. Erfolg versprechender <strong>ist</strong> es,<br />

die Kenntnisse und Erfahrungen für die<br />

Entwicklung von <strong>Schule</strong>n einzusetzen, die<br />

in Bezug auf die Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit des<br />

Menschen und in wettbewerbserprobten<br />

Organisationen zum Einsatz kommen. Die<br />

einzelne <strong>Schule</strong> bei der Erfüllung ihres<br />

Bildungs- und Erziehungsauftrags mit<br />

diesem Wissen zu unterstützen, <strong>ist</strong> die<br />

aktuelle Orientierung verschiedener Netzwerk-Programme<br />

zum Thema „Bildung<br />

und <strong>Gesundheit</strong>“ (siehe auch pluspunkt-<br />

Ausgabe 1/06).<br />

P l u s p u n k t 4/2006<br />

Erkenntnisse zur Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit<br />

von Personen und<br />

Systemen<br />

Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit von Menschen – und<br />

damit auch von Lehrern und Schülern<br />

– wird unbestritten sowohl durch ihre<br />

„physische“ als auch durch ihre „psychische<br />

Kondition“ bestimmt. Die Physis<br />

wird deutlich beeinflusst durch die „äußeren“<br />

Rahmenbedingungen (Ernährungsmöglichkeiten,<br />

Lebens- und Bewegungsraum),<br />

die Psyche durch die „inneren“<br />

Programme („gut drauf sein“, positive<br />

Einstellungen zu sich selbst und zu den<br />

Anforderungen, Selbstwertbewusstsein,<br />

Kontrollüberzeugungen, Kohärenzsinn<br />

usw.). Beide stehen aber auch in wechselseitiger<br />

Abhängigkeit zueinander.<br />

Diese Abhängigkeiten zwischen Le<strong>ist</strong>ung<br />

und positiver Einstellung gehören im<br />

Sport zum Allgemeinwissen und spätestens<br />

seit der Fußball-WM kennen auch<br />

wir Laien-Bundestrainer den „Klinsmann-<br />

Effekt“, ein Ergebnis aus körperlicher<br />

Fitness und psychischer, mentaler Stärke<br />

(Selbstbewusstsein, Zielorientierung,<br />

Vision).<br />

Natürlich stellt sich die Frage, warum<br />

in <strong>Schule</strong>n dieses Wissen immer noch<br />

so wenig Veränderungskraft hat. Die<br />

Zusammenhänge zwischen Lernen und<br />

Bewegung sind in der Zwischenzeit<br />

gut dokumentiert 1 , wenngleich die Forschungsergebnisse<br />

nur sehr zögerlich in<br />

<strong>Schule</strong>n angenommen werden. <strong>Und</strong> wir<br />

G E S U N D H E I T M A N A G E N<br />

<strong>Schule</strong><br />

neu<br />

denken<br />

erleben Lehrerinnen und Lehrer, die trotz<br />

ihres Wissens über die Bedeutung der<br />

mentalen Einstellung glauben, ihre Schülerinnen<br />

und Schüler dadurch zu Höchstle<strong>ist</strong>ungen<br />

zu motivieren, dass sie sie<br />

abwerten, ihr Versagen erwarten, ihnen<br />

in bildreicher Sprache die Folgen ihres<br />

Scheiterns vor Augen führen usw.<br />

Die positiven Erkenntnisse über <strong>Gesundheit</strong><br />

und Le<strong>ist</strong>ung werden durch die Ergebnisse<br />

aus unterschiedlichen Forschungsbereichen<br />

untermauert.<br />

Die Ergebnisse der betrieblichen <strong>Gesundheit</strong>sforschung<br />

zeigen, dass neben den<br />

Merkmalen einer mitarbeiterorientierten<br />

Führung, gemeinsamen Überzeugungen,<br />

Werten und Regeln, positiven Rückmeldungen<br />

in Form von Information, Anerkennung/Wertschätzung<br />

und praktischer<br />

Unterstützung dem „psychischen Befinden“<br />

(Wohlgefühl), welches vor allem<br />

durch die soziale Interaktion beeinflusst<br />

wird, bei der Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit eine<br />

besondere Bedeutung zukommt. Beeinträchtigungen<br />

im Wohlbefinden sind in<br />

sehr hohem Maße verantwortlich für die<br />

Arbeitsunfähigkeitszeiten und die Zahl<br />

der Arbeitsunfälle.<br />

Die Ergebnisse aus der schulischen <strong>Gesundheit</strong>sforschung<br />

belegen, dass die<br />

<strong>Gesundheit</strong> und damit die Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit<br />

von Lehrerinnen und Lehrern ebenso<br />

<strong>wie</strong> die von Schülerinnen und Schülern<br />

offensichtlich vom „sozialen Klima“ in<br />

der <strong>Schule</strong> moderiert wird. 2 <strong>Und</strong> das<br />

Schulklima <strong>ist</strong> für die Entwicklung psycho-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!