Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
lag kurz hinter dem Niddastausee. Die<br />
erste Besichtigung ließ meinen Puls deutlich<br />
steigen: Die Nidda war ein Wildbach<br />
geworden und mit vielen querliegenden<br />
Bäumen, hereinragenden Ästen aller<br />
Stärken, Steinen und Wehren „garniert“.<br />
Ein ungestörtes Einsetzen des Bootes<br />
war fast nirgendwo möglich - heute<br />
musste fleißig Landstart mit sofortiger<br />
Stütze geübt werden. Wir fuhren dann<br />
in kleinen Etappen, an vielen kniffligen<br />
Stellen sogar einzeln und arbeiteten uns<br />
langsam die Nidda herab. Reinhard fuhr<br />
voran und lotste uns immer sicher. Wir<br />
fuhren aufmerksam nach, lauschten auf<br />
das Rauschen des nächsten Hindernisses<br />
und vor allem auf Reinhards Pfeife.<br />
Häufig musste man kurzfristig in ein<br />
Kehrwasser und die waren manchmal<br />
recht schmal. Oft hieß es dann nach der<br />
Besichtigung: Aussteigen und umtragen.<br />
Die Nidda forderte so viel Konzentration,<br />
dass mir auch nach zwei „Badegängen“<br />
nicht kalt wurde. Beim Wegdrücken eines<br />
dicken Astes behielt der Ast doch<br />
die Oberhand und mein Paddel kerbte<br />
einen schönen Abdruck auf meine Stirn.<br />
Letzten Endes hat aber die gute Laune<br />
<strong>Paddeln</strong><br />
... und zum Zweiten<br />
darunter nicht gelitten, es war ein tolles<br />
Erlebnis, und ich war sehr zufrieden, einfach<br />
mitzufahren und durchzukommen.<br />
In guter Laune wurde eines der letzten<br />
Wehre parallel genommen, alle 9 Boote<br />
gleichzeitig. Ja, und dann gab es noch<br />
die beschaulichen Augenblicke, in denen<br />
man mal Zeit für die Umgebung hatte.<br />
Es gab romantische Durchfahrten durch<br />
kleine Dörfer, hübsche Brückelchen, und<br />
auch staunende Anwohner („So was<br />
hatten wir hier noch nie!“). Aus den<br />
geplanten 2,5 Stunden waren am Ende<br />
wegen der vielen Umtragungen fast 5<br />
Stunden geworden. Wir waren zwar<br />
müde, aber doch zufrieden und glücklich<br />
nach 10 km Strecke in Nidda (Ort)<br />
angekommen. Alles in allem ein sehr<br />
schönes Abenteuer, und ich warte schon<br />
auf die nächste Kleinflussbefahrung. Für<br />
die, die es gerne mal mit eigenen Augen<br />
sehen wollen: Marc hatte seine Helmkamera<br />
eingeschaltet und einen großen<br />
Teil unserer wilden Niddabefahrung<br />
gefilmt. Einige sehr schöne Passagen<br />
sind auf der <strong>SKC</strong>-Homepage zu sehen.<br />
Billy Ganz und Klaus Wüst