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freu en sollen. Für Biggi ist das keine Frage,<br />
sie ist wie immer aufgeregt und muss aufs<br />
Klo. Aber bei dem herrlichen Paddelwetter<br />
wird nicht viel Zeit mit Pinkeln vertan und<br />
rasch die Boote zu Wasser gelassen. Nach<br />
wenigen hundert Metern testet Nicole<br />
schon mal, wie das mit unseren Fähigkeiten<br />
beim Bootebergen steht. Offensichtlich<br />
können wir sie mit unseren Aktionen<br />
nicht so recht überzeugen, und sie legt sich<br />
kurzdrauf nochmals in den Bach. Da darf<br />
dann die Reservemannschaft retten. Beim<br />
Elefanten gibt es keine große Diskussion:<br />
alles fährt runter. Nicole hält sich allerdings<br />
nicht an die Verabredung und schwimmt<br />
schon in der Zufahrt zum Elefanten. Nico<br />
ist wie immer am flinksten beim Retten<br />
und schnappt sich alles, was am letzten<br />
Kehrwasser vor dem Elefanten so vorbei<br />
kommt, einschließlich Nicole. Dabei verliert<br />
er einen seiner sünd haft teueren, flug-<br />
und tauchfähigen, steigeisenfesten Gummilatschen.<br />
Auf sein Geschrei hin stürze<br />
ich mich unter Umgehung aller Kehrwasser,<br />
die ich sonst so abfahre, in der Dirre-tissima<br />
den Elefanten hinunter, um den blöden<br />
Latschen zu suchen, aus lauter Sorge, Nico<br />
könnte für die weiteren Rettungsaktionen<br />
ausfallen. Find aber nix, weil der Latschen<br />
sich nicht am Elefanten runter getraut hat.<br />
Ich mach mich deshalb unterhalb des Elefanten<br />
schon mal klar zum Retten, mit Seil<br />
und guter Aussicht auf das Geschehen und<br />
so. Nicole kommt dann auch bald, ist in die<br />
Fahrtrou te bestens eingewiesen, fährt auch<br />
genau richtig, wirft aber dann vor Begeisterung<br />
im Abfall das Paddel weg. Ich winke<br />
ihr mit dem Seil und kriegs auch zielsicher<br />
zu ihr hin, hab das Ganze aber so dusselig<br />
vorbereitet, dass mir selber nur noch<br />
<strong>Paddeln</strong><br />
...in Fortzetzungen<br />
das äußerste Ende bleibt. Da bleiben nicht<br />
mehr viele Möglichkeiten offen: entweder<br />
sie lässt los, oder ich lasse los, oder ich<br />
gehe kopfüber hinterher. Mit dem Ersten<br />
war kaum zu rechnen, da sie eine recht<br />
gut trainierte Sportkletterin ist. Das Zweite<br />
wollte ich nicht auf mir sitzen lassen. Also<br />
ab ins Wasser...Die nächsten verblockten<br />
100m machen allen noch recht zu schaffen,<br />
Details sind mir aber entfallen. Die<br />
folgenden, eher ruhigen 200m bis zu den<br />
Schrägen Rippen werden dann aber ohne<br />
weitere Zwischenfälle gemeistert. Dort<br />
angekommen nimmt alles schon seinen<br />
ge wohnten Gang: über Befahrung oder<br />
nicht wird erst gar nicht geredet, die Fänger<br />
fahren vor aus, und die Flieger machen<br />
sich startklar. Ich postiere mich in einem<br />
kleinen Kehrwasser in der Mitte der Rippen,<br />
von wo man recht gut die Parade abnehmen<br />
kann. Und weil es nur schwierig<br />
und mit Gerumple zu erreichen ist, fühle<br />
ich mich dort auch vor Belästigungen<br />
recht sicher. Alexej fährt eine traumhafte<br />
und aufregende Route, ohne das übliche<br />
Gerumple und sticht quer rüber zu mir ins<br />
Kehrwasser. Er scheint ein Naturtalent zu<br />
sein. Den Rest muss er aller dings rückwärts<br />
runter, da ihm das verbleibende Kehrwasser<br />
an meiner Seite dann doch zu klein ist.<br />
Er tut das mit dem üblichen erschrockenen<br />
Ausdruck in den Augen, den Paddler in einer<br />
solchen Situation kriegen. Nicole fährt<br />
perfekt die Standard-Route und denkt gar<br />
nicht dran reinzufallen. Am Ende, dort wo<br />
es ganz ruhig wird, kippt sie dann aber<br />
doch noch aus dem Boot. Dieses Verfahren<br />
hat sie in den nächsten Tagen fast zur<br />
Perfektion weiterentwickelt.<br />
Fortsetzung folgt