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natürlich einen Grund. Sie war niedrig<br />
zum Fluss gehalten, passte gut in die<br />
Landschaft und verhinderte bei Hochwasser,<br />
dass das Wasser aufgestaut wurde.<br />
An den nächsten Tagen waren der Chassezac<br />
und die Ardèche an der Reihe.<br />
Beides Flüsse, die mit ihren Wildwasserstufen<br />
von uns einiges abverlangten.<br />
Schwierige Stromschnellen und Hindernisse<br />
wurden vorher besichtigt und entschieden,<br />
wie zu paddeln war oder ob<br />
umtragen werden musste. Peter Ganz<br />
spielte hier seine große Erfahrung aus<br />
und gab uns wichtige Tipps. Wir durchfuhren<br />
das Labyrinth und kamen unbeschadet<br />
an Prallwänden vorbei. Wir<br />
ließen uns auf den Flüssen treiben und<br />
beobachteten in den Felsen am Fluss die<br />
wagemutigen Kletterer und erfreuten uns<br />
an den Sonnen badenden Strandnixen.<br />
Für unser leibliches Wohl besorgten wir<br />
im „Super U“ die Lebensmittel, die später<br />
gekocht oder so auf den Tisch kamen.<br />
Es war immer abenteuerlich einzukaufen,<br />
denn die Verpackungen waren uns<br />
unbekannt, und die Franzosen hatten<br />
immer noch nicht Deutsch gelernt.<br />
Es sei aber verraten, wir sind trotzdem<br />
<strong>Paddeln</strong><br />
mit nicht nur <strong>Paddeln</strong><br />
gut zurecht gekommen. Unsere selbst<br />
zubereiteten Mahlzeiten haben uns immer<br />
hervorragend geschmeckt. Verschiedentlich<br />
entstand sogar der Eindruck, die<br />
hohe Kunst des Kochens mit den französischen<br />
Raritäten wurde richtig zelebriert.<br />
Erinnern wir uns doch gern daran,<br />
wenn Peter mit seiner Flamme aus<br />
der Lötlampe den Zucker auf der Creme<br />
Brulé karamellisierte. Dieser Nachtisch<br />
in einem Glasbehälter ist für uns<br />
ein Highlight der französischen Küche.<br />
Unsere sportlichen Aktivitäten wurden<br />
abgerundet durch abendliche Spaziergänge<br />
und Wanderungen. Dank eines<br />
Heimatvereines, der das Chateau des<br />
Roure renoviert, die Räume mit Möbeln<br />
und Gegenstände aus der Hugenottenzeit<br />
ausgestattet hat, konnte unsere<br />
Gruppe einen Eindruck erhalten wie<br />
diese protestantischen Christen arbeiteten,<br />
lebten und massiv verfolgt wurden.<br />
Freuen wir uns darüber, dass es<br />
heute anders ist und wir gern gesehene<br />
Gäste in Frankreich sind.<br />
Jürgen Klein