BERGKNAPPE 106 - Bergbau Silberberg

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Grubenunglücke Gestern und Heute Zusammengestellt von Walter Good und Otto Hirzel, Davos Häufung von Grubenunglücken in neuerer Zeit? In den Jahren 2003 und 2004 häuften sich Berichte über schwere Grubenunglücke in China und Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Dies hat uns dazu bewogen, das Thema «Grubenunglücke» in Form von einigen Berichten aus der Vergangenheit bis zur Gegenwart im «Bergknappen» aufzugreifen. Für die Quellensuche hat sich natürlich das Internet aufgedrängt. Und es hat sich wahrlich als fast unerschöpflich erwiesen. Tausende von Hinweisen Gibt man in der Suchmaschine «Google» 1 den Begriff «Grubenunglück» ein, so erscheinen in 0,12 Sekunden ungefähr 16 300 Links. Und wenn man nach «Grubenunglück Lengede», über das wir unten berichten, sucht, so werden in 0,13 Sekunden ungefähr 1070 Hinweise erwähnt. Eine äusserst umfangreiche Internetseite zum Thema «Grubenunglücke» ist die Homepage des «Coal mining history resource centre» 2. Darin erfährt man z.B., dass im Kohlenbergbau in Grossbritannien von 1850 bis 1924 bei Grubenunglücken über 90 000 Bergleute getötet oder verletzt wurden. Der Kohlenbergbau ist wohl seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts bis heute weltweit der umfangreichste, was die abgebaute Menge und die Anzahl der Beschäftigten anbelangt. Wie viele Kohlengruben gibt es in China? Im Jahr 2000 waren in China ca. 75 000 Kohlengruben in Betrieb mit etwa 5 Millionen Beschäftigten 3. So ist es verständlich, dass «Schlagwetter», d.h. Grubengas- Explosionen die Art von Grubenunglücken mit der 1 google.ch 2 www.cmhrc.pwp.blueyonder.co.uk 3 Jahresbericht 2000 der Wirtschaftsvereinigung <strong>Bergbau</strong> e.V. «Rohstoffwirtschaft der Volksrepublik China» grössten Anzahl von Beteiligten darstellen. Weitere Grubenunglücksarten sind: Stolleneinstürze, Einstürze von Zimmerungen, Versagen von tech nischen Einrichtungen unter Tage, z. B. von Fahr künsten, Brände, Wassereinbrüche, Sprengunfälle durch vorzeitige Zündung oder Blindgänger. Natürlich können sich verschiedene Unglücksarten gleichzeitig ereignen, z.B. Brände, Einstürze oder Wassereinbrüche als Folge von Explosionen. China, 2005 Über 200 Bergleute getötet – Peking unter drückt harsche Kommentare im Internet Peking – Bei Chinas schlimmstem Grubenunglück in den letzten 45 Jahren sind in der Provinz Liaoning 203 Bergleute ums Leben gekommen. 29 Kumpel wurden verletzt geborgen. Bis Dienstagnacht versuchten Rettungsmannschaften, aus den 240 Meter tiefen Schächten der Kohlengrube Haizhou bei der Stadt Fuxin noch zwölf vermisste Arbeiter zu retten. Die Provinzregierung mobilisierte über 1000 Soldaten und sperrte das Gebiet ab. Über die Ursachen und Hintergründe des Unfalls wurde bis zum Ende der Untersuchung eine Nachrichtensperre erlassen. Kurz vor der Explosion, zu der es bereits am Montagnachmittag kam, hatten noch 336 Bergleute die Mine zum Schichtwechsel verlassen können. Die Bevölkerung erfuhr die Nachricht von der Gasexplosion über die Frühnachrichten ausgerechnet am letzten Tag des chinesischen Frühlingsfestes. Anfängliche Berichte im chinesischen Fernsehen spielten das Unglück herunter. Sie brachten die Meldung mit Rücksicht auf die Feiertage erst nach langen Reportagen über die am Dienstag landesweit einsetzenden Schneefälle. Diese Berichterstattung löste wütende Reaktionen vor allem im Internet aus. «203 Tote scheinen nicht wichtig genug zu sein. Was sagen wohl deren Familien dazu.» Die Abendnachrichten meldeten dann das Unglück an erster Stelle. Aufgeschreckte Pe- Bergknappe 1/2005 Seite 13
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