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BERGKNAPPE 106 - Bergbau Silberberg

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prägte auf die Silbermünzen ihr Wappentier, die Eule.<br />

Auf den sprichwörtlichen Reichtum der Stadt weist<br />

noch heute die gebräuchliche Redensart «Eulen nach<br />

Athen tragen» hin. Dieser <strong>Bergbau</strong> hat grandiose<br />

Zeugnisse hinterlassen, da die Antike die Lagerstätte<br />

soweit ausbeutete, daß für spätere Unternehmer nur<br />

die Schlacken und Waschberge übrig blieben. Die<br />

athenischen Bergleute waren Sklaven, wovon manche<br />

der Unternehmer mehr als tausend besaßen.<br />

Die Lagerstätte wurde durch quadratische Schächte<br />

erschlossen, von denen es noch heute Hunderte gibt.<br />

Auch diese Silbergruben sind extrem eng. Leider exi -<br />

s tieren bis heute keine guten Grubenaufmaße, so daß<br />

über die tatsächliche Ausdehnung der Baue keine genauen<br />

Vorstellungen bestehen. Man beutete silber-<br />

Abb. 3: Wo in Fenan<br />

einst römische Sklaven<br />

schufteten, ruhen sich<br />

heute Fledermäuse,<br />

Wölfe und Hyänen aus.<br />

haltige Bleierze aus, die eine gründliche Aufbereitung<br />

erfuhren. Mit Wasser wurden nach der Feinmahlung<br />

in ausgeklügelten Waschanlagen Erz und Gestein<br />

voneinander getrennt. Bei der Verhüttung der Erze<br />

entstanden silberhaltiges Blei und Schlacke. Letztere<br />

türmte sich zu Millionen Tonnen. Das Silber aber<br />

wurde aus dem Blei in einem weiteren Schmelz -<br />

prozeß abgetrennt und der Münzstätte zugeführt.<br />

Schächte, <strong>Bergbau</strong>e, Erzwäschen und Schmelzöfen<br />

bilden ein so einmaliges technisches Ensemble der<br />

Antike, daß sie unter Schutz gestellt wurden. Das Institut<br />

für Archäometallurgie des Deutschen <strong>Bergbau</strong>-<br />

Museums hat an Schlacken und Waschbergen aus<br />

Laurion die damals vollzogenen technischen Prozesse<br />

durch modernste Analytik rekonstruiert.<br />

Bergknappe 1/2005 Seite 6

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